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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2019

Der Anfang von Ende - der Showdown beginnt.

Harry Potter und der Halbblutprinz (Harry Potter 6)
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Nach Voldemorts Rückkehr herrscht Krieg in der magischen Welt. Der dunkle Lord scharrt immer mehr Anhänger und Gefolgsleute um sich.
Auch in Hogwarts sind Veränderungen zu spüren. Die Sicherheitsvorkehrungen ...

Nach Voldemorts Rückkehr herrscht Krieg in der magischen Welt. Der dunkle Lord scharrt immer mehr Anhänger und Gefolgsleute um sich.
Auch in Hogwarts sind Veränderungen zu spüren. Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm, Ausflüge rar und die Stimmung angespannt.
Harry taucht zusammen mit Dumbledore in die Vergangenheit von Voldemort ein um ihn auf Kommendes vorzubereiten.
Ein altes Zaubertrankbuch, das dem Halbblutprinz gehört, beschert Harry nicht nur besondere Einblicke in die Welt der Zaubertränke,
sondern verbirgt auch Geheimnisse, die besser geheim bleiben sollten, denn am Ende ist es der Halbblutprinz, der im entscheidenen Moment sein wahres Gesicht zeigt.

Man merkt, deutlich, dass Harry und seine Freunde dem Kindesalter entsprungen sind. Die Geschichte wird dunkler, kleine Liebelein beginnen,
die Gedanken schweifen weiter aus, die Sorgen der Freunde werden erwachsener.
Mir hat besonders gut gefallen, dass vieles so unvorhersehbar war. Bis zum Ende war unklar, wer sich hinter dem Halbblutprinzen verbirgt,
wie das Schuljahr endet wird und wer auf welcher Seite steht. Für mich gerade zum Ende hin der bisher spannendste Teil der Reihe.

Der Anfang von Ende - der Showdown beginnt.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Ein Wegbereiter für folgende Abenteuer

Harry Potter und der Orden des Phönix (Harry Potter 5)
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Nach den schrecklichen Ereignissen im Trimagischen Tunier des letzten Schuljahres, überschlagen sich in den Ferien die Ereignisse und Harrys Rückkehr nach Hogwarts steht auf der Kippe.
Der mysteriöse Phönixorden ...

Nach den schrecklichen Ereignissen im Trimagischen Tunier des letzten Schuljahres, überschlagen sich in den Ferien die Ereignisse und Harrys Rückkehr nach Hogwarts steht auf der Kippe.
Der mysteriöse Phönixorden tritt in Erscheinung, doch Harry und seine Freunde werden im Ungewissen gelassen. Zurück in der Schule muss Harry sich nicht nur vor Angriffen von außerhalb hüten, sondern auch innerhalb der sicheren Mauern der Schule auf der Hut sein. Als der Dunkle Lord wieder in Erscheinung tritt, muss Harry auf die Unterstützung seiner Freunde hoffen um den drohenden Gefahren Stand zu haltern.

Dieses Buch hat es nicht nur inhaltlich, sondern auch vom Umfang her in sich. Auf über 1000 Seiten begleiten wir Harry in seinem 5. Schuljahr. Mittlerweile ist man mit Hogwarts, den Figuren und Umständen und der magischen Welt so vertraut, dass das ein oder andere Kapitel vielleicht nicht hätte sein müssen. Für ein Kinder-/Jugendbuch ist es schon wirklich umfangreich.
Immer stärker tritt die Beziehung zu Sirius in den Vordergrund. Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt werden immer mehr betont.

Meiner Meinung nach der schwächste Band der Reihe, der Harry als Wegbereiter für folgende Abenteuer dient, durch Umfang und Nebenschauplätzen, aber ein wenig langatmig wird.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Ganz klare Hörbuch-Empfehlung

Mängelexemplar
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Caro ist kaputt. Sie funktioniert nicht mehr.
Nachdem Verlust ihres Jobs, steckt Sie in einer unbefriedigenden Beziehung, kellnert in einer Kneipe und überhaupt ist es irgendwie kacke.
Also legt sie ...

Caro ist kaputt. Sie funktioniert nicht mehr.
Nachdem Verlust ihres Jobs, steckt Sie in einer unbefriedigenden Beziehung, kellnert in einer Kneipe und überhaupt ist es irgendwie kacke.
Also legt sie sich über kurz und lang mal eine schöne Depression zu. Tingelt von Therapiestunde zu Therapiestunde, versucht zu verstehen, in sich hineinzuhören und zu analysieren.
Das Ergebnis: Caro ist ein Mängelexemplar.

Ich habe die Story als Hörbuch gehört, nachdem das Papierexemplar schon eine ganze Weile im meinem Regal versauerte. Und ich glaube, das war die beste Entscheidung überhaupt. Gelesen von Sarah Kuttner, strotzt dieses Buch einfach nur vor Ironie und Sarkasmus, dass einem die Ohren schlackern. Das sensible und ernste Thema wurde so humorvoll in die Caro's Story verpackt, dass man einfach immer wieder Paralellen zum "echten Leben" ziehen musste.
Mit Caro und Ihrer Art Unsicherheit durch Charme und Humor zu überspielen kann ich mich zu 100 Prozent identifizieren. Ist ja auch einfacher dumme Witzchen zu machen, als Schnappatmung zu bekommen, wenn man der Realtität ins Auge schauen muss. Die Geschichte wirkte so echt, die Gedanken wurden so klasse in Worte gefasst, dass ich mich des Öfteren dabei erwischt habe, dass ich dachte "Das hätte auch von mir sein können.". Ich kann und mag nicht beurteilen, wie das Leseerlebnis des "echten" Buches ist, aber das Hörbuch ist der Knaller. Ich sehe Caro, die natürlich in meinem Kopf aussieht wie Sarah Kuttner vor meinem geistigen Auge beim Autogenen Training, schmunzele über die wirklich sehr realtische Imitation so einer Übungs-CD und so ein kleines bisschen, kann man das Buch auch zur Selbsthilfe und als Motivation ansehen, denn trotz der Ironie und des Humors ist eine Depression natürlich eine ernstzunehmende Krankheit.

Fassen wir also noch einmal zusammen: Hört dieses Hörbuch!

Veröffentlicht am 22.09.2019

Wunderschön und irgendwie positiv traurig

Die Antwort auf Vielleicht
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Adam fährt eine Krebskarosse. Jessi muss in dieser Krebskarosse mitfahren. Nie hätte Adam daran gedacht, dass er sich je in eine der Patientinnen, die er täglich zur Chemotherapie oder Bestrahlung fährt ...

Adam fährt eine Krebskarosse. Jessi muss in dieser Krebskarosse mitfahren. Nie hätte Adam daran gedacht, dass er sich je in eine der Patientinnen, die er täglich zur Chemotherapie oder Bestrahlung fährt verlieben könnte. Doch es kommt ander als man denkt - wie immer. Die todkranke Jessi wirft ihn aus der Bahn, stellt seine Träume in Frage und kennt kein "Aber".
Jessi's Zeit ist knapp bemessen, doch ist es Adams höchstes Anliegen diese Zeit nun so schön wie möglich zu gestalten und dann vielleicht auch einmal sein eigenes "Vielleicht" in Frage zu stellen.

Humorvoll, kreativ und kämpferisch hat es Hendrik Winter geschafft die tragische Geschichte um Adam und Jessi in etwas Positives zu verpacken. Mit Adam schafft er einen Protagonisten, der mit seiner Unsicherheit, den etwas altmodischen und trotzdem schönen Ansichten und der ein wenig verschrobenen Art zum sympathsichen Helden wird. Adam muss man einfach liebhaben. Diese Art Menschen gibt es in der Realität leider viel zu selten. Aufmerksam, aufopferungsvoll und einfühlsam. Jessi bildet einen tollen Kontrast dazu. Scheinbar stark, trotz Krankheit, selbstsicher und sich der Umstände bewusst - kein "Vielleicht-Mädchen". Zusammen ein klasse Paar. Durch witzige Dialoge, viel Humor und positive Energie wird aus der traurigen eine hoffnungsvolle Geschichte. Die Umstände wirken echt. Die Zusammenhänge sind klar. Die Story wirkt echt. Das Schicksal von Jessi nimmt einen mit.

Selten wirkte eine Geschichte auf mich so echt, so unübertrieben und realitätsnah, wie diese. Und trotz der allgegenwärtigen Traurigkeit, dem nahenden Tod, der schlimmen Krankheit, überwiegt das Positive, der Humor, die Hoffnung und das Glück. Mir wird die Story als Weckruf in Erinnerung bleiben. Als Pluspunkt für das Leben und als Aufforderung nicht so oft "aber" zu denken.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Spannend, faszinierend und erschreckend real

Was wir dachten, was wir taten
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Mitten in der Matheklausur unterbricht eine Durchsage die Arbeit. "Es ist ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem aufgetreten. Bitte bewahren Sie Ruhe."
Maskiert, bewaffnet und scheinbar skrupellos dringt ...

Mitten in der Matheklausur unterbricht eine Durchsage die Arbeit. "Es ist ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem aufgetreten. Bitte bewahren Sie Ruhe."
Maskiert, bewaffnet und scheinbar skrupellos dringt ein potenzieller Amokläufer in die Klasse ein und zwingt Schüler und Lehrer zu perfiden Aufgaben.
Charakterschwächen, Fehler und Anfälligkeiten werden aufgedeckt. Lügen, Intrigen und Geheimnisse kommen ans Tageslicht.
Ganz unterschiedliche durchleben Fiona, Herr Filler und Mark die 143 Minuten im Klassenzimmer - Erschrocken über die eigenen Gedanken und Gefühle, entsetzt vom
Offenbahrten und fassungslos, dass dieser Fremde sie alle besser zu kennen scheint, als sie sich selbst.

Ich konnte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen. Von der ersten Seite an war ich gepackt und fasziniert, wie es die junge Autorin schaffte, sich scheinbar in die Köpfe Ihrer Protagonisten zu versetzen. Aus drei völlig unterschiedlichen Sichtweisen erleben Herr Filler, Fiona und Mark die Situation. Die Gedanken und Gefühle der wurden für mich perfekt beschrieben und beeindruckend wiedergegeben. Ich fühlte mich als Leser fasziniert und schockiert, über die Abgründe des menschlichen Denkens. Die Charaktere der Klasse schienen aus einem echten Klassenzimmer entsprungen. Jede Kategorie Schüler wurde wiedergespiegelt und repräsentiert, sodass die gefühlt allseits bekannte Gruppendynamik einer Oberstufe herrschte.
Schockierend realistisch wurde durch die perfiden Aufgaben vor Augen geführt, zu was Menschen fähig sind und wie sich eine Gruppe durch genaue Beobachtung analysierne und lenken lässt. Die Stimmungswechsel waren sehr gelungen. Durch Kleinigkeiten oder Gedankengänge wurde man zum schmunzeln animiert um im nächsten Moment eine Gänsehaut zu bekommen oder sich vor Ekel zu schütteln. Durch die Unkenntnis der Klasse, die wir erst nach und nach kennenlernten, waren die Aufgaben, die der Täter stellte nicht vorhersehbar und die Spannung blieb bis zum Ende enorm hoch.

Ich bin unfassbar froh, dass mir dieses Buch in die Hände gefallen ist. Es rüttelt irgendwie wach. Es bringt dich dazu über dich selbst nachzudenken, in dich zu gehen und zu überlegen, was du vielleicht in solch einer Situation gemacht hättest. Und es bringt und dazu besser hinzuschauen und nicht zu verschließen und darüber nachzudenken, was wir tuen.