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Veröffentlicht am 15.09.2016

2. Teil der Trilogie - mystische Fortsetzung

Monday Club
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Monday Club - der zweite Verrat ist die Fortsetzung des Bandes "Monday Club - Das erste Opfer". Der Abschluß der Trilogie "Monday Club - die letzte Rache" soll im Oktober 2016 erscheinen.

Krystyna Kuhn ...

Monday Club - der zweite Verrat ist die Fortsetzung des Bandes "Monday Club - Das erste Opfer". Der Abschluß der Trilogie "Monday Club - die letzte Rache" soll im Oktober 2016 erscheinen.

Krystyna Kuhn hat mit dieser Trilogie wieder eine Mystery-Jugendbuch-Reihe geschrieben. Worum geht es ?

Bluehaven ist eine idyllische Stadt in Maine, USA. Die einflussreichsten Menschen in Bluehaven gehören dem Monday Club an. Doch was verbirgt sicht hinter diesem Club ? Ist es nur ein Zusammenschluß von den reichen Einwohnern, die mit ihren Mitteln soziale Projekte unterstützen ? Es steckt mehr dahinter, da sind sich Faye und ihre Freunde sicher. Im ersten Band kam Amy, Fayes beste Freundin ums Leben und langsam, aber sicher, kommt die Wahrheit ans Licht - Amy hätte nicht sterben müssen. Genauso wenig wie andere. Faye und Luke Salerno, der geheimnisvolle Junge, der in Bluehaven aufgetaucht ist, finden heraus, dass noch weiter Mädchen in Gefahr schweben. Wo sind sie und warum sind sie verschwunden? Wer von der Führungsriege ist daran beteiligt ? Wem kann Faye noch vertrauen ?

Den ersten Band habe ich schon vor einer ganzen Weile gelesen und hatte nicht alles mehr präsent. Daher habe ich ein bisschen gebraucht um wieder in diese Geschichte eintauchen zu können. Am Anfang gibt es eine kurze Zusammenfassung, dennoch wäre es (für mich) besser gewesen, sie kurz hintereinander zu lesen. Aber ich habe es auch so geschafft und nach einer Weile war ich wieder in dieser Geschichte drin.
Krystyna Kuhn lässt uns aus Sicht ihrer Protagonistin Faye blicken, mit ihr erleben wir ihre Spurensuche, ihre Aktionen, das was sie erlebt. Es besteht immer eine Grundspannung, die sich am Ende potenziert. Zwischendurch begeben wir uns mit ihr auf Spurensuche, das nimmt dem Ganzen manchmal die Dramatik.

Es ist der mittlere Teil einer Trilogie, daher ist der Cliffhanger am Ende immer natürlcih gewollt, da man nun erstens wissen will, wie das Ganze am Ende sich auflöst und zweitens was genau dahinter steckt und kann daher das Buch nicht mit einem zufrienden Gefühl weglegen. Es beschäftigt einen weiter, denn es sind noch viele Fragen offen und es hört an einer wirklich spannenden Stelle auf.



Fazit:
Eine schöne Fortsetzung des Auftaktbandes mit einem spannendem Ende. Doch noch müssen wir uns gedulden, da der Abschlußband noch folgt. Die Spannung war mir nicht immer hoch genug,, daher 3,5 Sterne von mir , die für mich aber nicht ausreichen, um sie auf 4 aufzurunden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die letzte Aufführung - eine Abrechnung

Kommt ein Pferd in die Bar
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Was sind es für Einflüsse, die einen so werden lassen, wie man ist ? Was prägt einen ? Welche Weichenstellung hat dafür gesorgt, dass man diesen oder jenen Weg im Leben beschreitet ?

Eine Bühne in Netanja. ...

Was sind es für Einflüsse, die einen so werden lassen, wie man ist ? Was prägt einen ? Welche Weichenstellung hat dafür gesorgt, dass man diesen oder jenen Weg im Leben beschreitet ?

Eine Bühne in Netanja. Ein Stand-up-Comedian, der die Zuschauer für einen Abend unterhalten will. Aber es ist kein gewöhnlicher Abend. Es ist der 57. Geburtstag des Komikers und es soll sein letzter Auftritt werden. Dazu hat er den pensionierten Anwalt Avischai Lasar eingeladen, einen Jugendfreund, doch sie haben sich jahrzehntelang nicht mehr gesehen. Widerwillig erscheint dieser an diesem Abend, er hört sich den Auftritt an, anfangs noch kritisch bis abwehrend, doch je länger die Ein-Mann-Show dauert, je mehr Zuschauer den Raum verlassen, desto mehr wird Lasar von Dovele Grintsteins Geschichte hinter dem ganzen Klamauk gepackt. Ist es doch auch ein Teil seiner Geschichte - und eine Frage auch seiner Schuld.

Der Roman wird aus Sicht des Ich-Erzählers Lasar geschildert, er gibt den Auftritt wieder, die Witze, die Anstrengungen, die Grintstein unternimmt um das Publikum zu unterhalten. Anfangs derb, auf Kosten von anderen, kann er zwar nicht mich fesseln, aber das Publikum. Es spiegelt die Zeit wieder, in der Unterhaltung auf Kosten anderer, derbe Lachnummern und m.E. auch niveaulose Zur-Schau-Stellung mehr ankommt als der Mensch, der hinter allem steckt. Denn je mehr Dovele den Zuschauern Einblick auch hinter die (aufgesetzte) Fassade gibt, desto mehr Unruhe, Unwille und Unverständnis ruft er beim Publikum hervor. Nur ein paar, darunter sein Jugendfreund und eine zufällig im Publikum sitzende kleinwüchsige Frau, eine frühere Nachbarin von Dovele in der Kindheit, und eine paar andere Zuschauern halten durch und lernen die tragische Geschichte von Dovele kennen - und warum er so geworden ist, wie er ist. Ein Witzfigur, ein unglücklicher Mann, der keine Beziehung auf Dauer halten konnte.

Ich musste mich durchkämpfen durch dieses Buch. Es ist keine einfache Lektüre - weder im Sinne der Sprache, noch im Sinne der Geschichte, die hinter der Geschichte steckt. Es ist aber trotz allem ein Buch, das einem zum Nachdenken bringt und zeigt, dass hinter jedem Menschen auch eine Vergangenheit steckt und dass manche - vielleicht unbedachte, vielleicht ungewollte - Taten und Worte (auch/oder gerade die, die nicht gesagt oder getan worden sind) Auswirkungen auf ein ganzes Leben haben können.

Fazit:
Keine einfache Lektüre, keine "schöne" Geschichte, eine, die einen zum Nachdenken bringt, die mir aber schwer gefallen ist zu lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Stoff zum Nachdenken

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer
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Hannah und Tom. Tom und Hannah. Die Ehe der beiden war anfangs so glücklich, aber ihre Berufe binden sie immer mehr ein. Besonders Tom, der Londoner Anwalt, hat kaum noch Freizeit. Keine Zeit mehr für ...

Hannah und Tom. Tom und Hannah. Die Ehe der beiden war anfangs so glücklich, aber ihre Berufe binden sie immer mehr ein. Besonders Tom, der Londoner Anwalt, hat kaum noch Freizeit. Keine Zeit mehr für Hannah. Ausgerechnet an Hannahs 30. Geburtstag verhindert sein Chef, dass er auf ihrer Geburtstagsfeier erscheint. Hannahs Liebe für Tom scheint erloschen, nicht nur, dass sie für eine Nacht Zuflucht bei einem Kollegen nimmt, nein, Hannah möchte Tom verlassen. Sie nimmt eine Stelle im Ausland an. Doch bevor sie ihm die Nachricht mitteilen kann, verändert ein Schlaganfall von Tom alles. Tom überlebt, aber die Folgen sind gravierend. Und nun ?

Die Autorin Katie Marsh hat mit "Die Liebe ist ein schlechter Verlierer" ihren Debütroman geschrieben. Der deutsche Titel hat mich ein bisschen an "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" erinnert und ich hatte gehofft, ein ebenso emotionalen Roman zu lesen. Hier geht es allerdings um eine andere Krankheit, eine, die viele von uns trifft und nicht immer erst im Alter. Tom ist gerade mal 32. Ein Auslöser ist sein Streß durch Arbeit. Die Auswirkungen, seine Rekonvaleszenz, auch seine phsychischen Probleme und die Spätfolgen hat die Autorin m.E. gut in diesem Roman eingefangen. Auch die Beziehung der Eheleute, ihre Probleme, ihren HIntergrund, ihre Geschichte, hat Katie Marsh geschickt erzählt, indem sie zwei Zeitstränge parallel laufen lässt. Einer ist die aktuelel Zeitschiene, in einem zweiten Strang gibt es immer wieder Szenen ihres (gemeinsamen) Lebens. Der Beginn ihrer Beziehung, die Beziehungen zu ihren Familien, die Ehe, aber auch der Beginn des Zerfalls der Liebe.
Der Schreibstil von Katie Marsh ist flüssig und leicht zu lesen, man kann sich auch bildlich gut vorstellen, wo sie gerade sind und sich in ihre Probleme hinein versetzen.
Dennoch ganz so emotional wie ich es erwartet hatte, konnte mich das Buch nicht begeistern. Obwohl die Protagonisten durchaus Tiefe besitzen, hat es die Geschichte nicht geschafft, dass ich vollends zufrieden bin. Mit Worten kann ich es nicht richtig fassen, vielleicht liegt es daran, dass ich mich mit keiner der Personen im Buch richtig identifizieren konnte.

Dennoch hat die Geschichte eine wertvolle Quintessenz: Lebe nicht um zu arbeiten, sondern arbeite um zu leben. Versuche Misstände gleich zu beseitigen, indem du auch deine Meinugn äußerst.
Verbiege dich nicht, dass macht nur unglücklich.

Fazit:
Eine durchaus auch zu empfehlende Geschichte rund um Schlaganfall, Beziehung und der großen Frage nach dem Glück. Von mir 3,5 Sterne

Veröffentlicht am 08.06.2017

Intensiv, exzessiv, anders - aber auch mit einigen Längen

Sweetbitter
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"Wir nannten sie die "Geregelten". Sie arbeiteten täglich von neun bis siebzehn Uhr. Geregelte Arbeitszeiten. Sie lebten mit dem Einklang der Natur, wachten und schliefen mit der Sonne...Sie dinierten, ...

"Wir nannten sie die "Geregelten". Sie arbeiteten täglich von neun bis siebzehn Uhr. Geregelte Arbeitszeiten. Sie lebten mit dem Einklang der Natur, wachten und schliefen mit der Sonne...Sie dinierten, sie gingen einkaufen, sie konsumierten und entspannten sich. Sie breiteten sich aus, während wir arbeiteten, verblassten und Teil der Kulisse wurden, in der sie sich bewegten. Deshalb waren wir - die Gastro-Leute, so gierig, wenn die "Geregelten" ins Bett gingen". (Zitat S. 194/195)

Tess ist Mitte zwanzig, als sie vom ländlichen Heimatort nach New York entflieht um ihr Glück zu suchen. Sie kann einen Job als Hilfskellnerin in einem gehobenen und angesagtem altem Restaurant ergattern. Es geht um die Anfänge, ihre Lehrstunden über Essen, Wein und Gäste. Gerade am Anfang geht es darum, die Geschmackssinne zu schärfen. Aber es geht auch und gerade um das Leben der Angestellten, während und nach der Arbeitszeit. Ihre Beziehungen unter einander, das Arbeiten zu der Zeit, wenn andere Feierabend haben und ausgehen - der Zusammenhalt, aber auch die Intrigen, die Drogen, der schnelle Sex und die interne Hierarchie, die nach der Arbeit teilweise aufgelöst wird. Ein Beziehungsgeflecht. Vier Jahreszeiten lang berichtet die Protagonisten von ihren Anfängen, ihren Einstieg und Aufstieg, vom Ende. Von dem was sie lernt, was sie falsch versteht, was sie hofft, von ihren Enttäuschungen, von dem was hinter den Kulissen für die Gäste abläuft, von teilweise erschreckenden Zuständen und vor allem von den Exzessen nach der Arbeit.

Es ist für mich eine andere Welt. Eine, die mich teilweise abgestoßen hat, die für mich völlig fremd war. Dazu kommt, dass ich lange gebraucht habe um einigermaßen in diese Geschichte hinein zu kommen, erst nach gut einem Drittel kamen für mich auch fesselndere Abschnitte. In vier Abschnitten erzählt uns die Protagonistin von ihren Erfahrungen und Erlebnissen in New York. Anfangs sind es kurze Sequenzen, teilweise werden Geschmackssinne beschrieben, kurze Erlebnisse, es sind Gedankensplitter - nahtlos, willkürlich scheint es, aneinander gereiht. Es gibt anfangs keinen - wie mir scheint- richtigen Erzählstrang. Und das hat mir das Lesen sehr erschwert, weil ich keine Spannung, keinen Faden gefunden hatte.

Im mittleren Teil wird es besser - es kommt eine Art Handlung, eine kleine, intensive, kuriose Liebesgeschichte/Dreiecksgeschichte dazu. Interessant ist der Blickwinkel hinter die Kulissen eines Restaurants, die Empfindlichkeiten, die Welt der Nacht mit all seinen Schattenseiten.
Es ist auf die eine spezielle Art eine ganz andere Art der Erzählung, ich muss zugeben, die Autorin schafft es eine ganze Bandbreite an Gefühlen und Sinneserlebnissen in Worte zu fassen. Nicht alle gefallen, viele schrecken ab. Vielleicht ist das auch die Intension gewesen, wie das von mir anfangs angestellte Zitat beschreibt - die andere Seite, die dunkle Seite, die der "Gastro-Leute" darzustellen.


"Sweet" - manchmal - "bitter" - zu viel.

Von mir leider nur 2,5 Sterne - die ich leider nicht aufrunden kann auf 3.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Krisen - auf der Straße und in der Beziehung

Die Trotzigen
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1991, Augustputsch in Russland. Sascha sieht die Panzer in Moskau, er ist Dolmetscher und mit Anna, einer Deutschen, die in Moskau lebt, zusammen. Die Beziehung der beiden ist kompliziert, sie wurde immer ...

1991, Augustputsch in Russland. Sascha sieht die Panzer in Moskau, er ist Dolmetscher und mit Anna, einer Deutschen, die in Moskau lebt, zusammen. Die Beziehung der beiden ist kompliziert, sie wurde immer wieder unterbrochen, irgendwie schaffen es die beiden nicht, sich ganz auf den anderen einzulassen.

Boris Schumatsky erzählt von Sascha und Anna, von Max und Wolfgang, zwei weiteren Deutschen, von Vika und Denis, die auch in Moskau leben. Die Geschichte wechselt immer wieder die Perspektive, die Zeit, es sind manchmal kürzere Sequenzen, aber auch längere Passagen, die gerade beim "Augustputsch" vom 19. - 21. August, den Montagsdemonstrationen in der DDR und während der "russischen Verfassungskrise" Anfang Oktober 1993 spielen.

Mir fehlen die Worte, seit langen mal wieder, um diese Geschichte, die Protagonisten zu beschreiben.
Sascha und Denis versuchen Anfang der 90er nach Deutschland zu kommen, doch sie kehren wieder zurück. Die Freunde helfen einander, durch sie erlebt der Leser Sequenzen auf der Straße während der Auftstände im Zentrum Moskaus. Doch ihre Art bleibt mir fremd, die Geschichte manchmal zu verwirrend, wenn man sich mit dem Grundgerüst der damaligen Situationen zu wenig auskennt. Einiges habe ich mir danach anderweitig angelesen, das hat mein Verständnis für einige Passagen danach erhöht - vielleicht hätte ich mich vorher informieren sollen.

Vielleicht hätte ich auch vorher mehr Wert auf den Untertitel legen sollen:
" Die Geschichte der Revolutionen der Anna Iwanowna und des Sascha Potjemkin zu Zeiten des Augustputsches und wie sie in Kohlenkellern und auf Barrikaden tanzen, vor Ämtern und auf die Liebe warten, miteinander Reden und Schlafen, von Moskau nach Berlin und wieder zurück".

Das umfasst so ziemlich gut die Geschichte. Doch Sex, Drogen und die komplizierte (Liebes-?)Geschichte um Sascha und Anna waren für mich zu viel des Guten, sie haben mir die Protagonisten unsymphatisch wirken lassen, sie haben mich nicht erreicht. Die ganze Geschichte hat mich leider nicht überzeugen können, hat mich weder gefesselt noch berührt.