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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2018

interessant

Ein Keim kommt selten allein
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Der Mikrobiologe Professor Doktor Markus Egert beschreibt in seinen Buch die Mikroorganismen in unserem Leben. Tausende davon gibt es in unserem Alltag, Gute wie Böse. Er erzählt wo und wie sie ...

Der Mikrobiologe Professor Doktor Markus Egert beschreibt in seinen Buch die Mikroorganismen in unserem Leben. Tausende davon gibt es in unserem Alltag, Gute wie Böse. Er erzählt wo und wie sie leben und ob wir mit ihnen leben müssen. Wie verhindert oder vertreibt man sie? Wo kommen sie her und wie gefährlich sind sie? Er spricht von vielen Forschungsergebnissen die er und seine Kollegen in vielen Jahren mühevoller Kleinarbeit zusammen getragen haben. Er sagt unter anderem, in dem Bereich Haushalts Hygiene liegen noch viele Nobelpreise auf der Straße. Wir Leser erfahren von bekannten Viren wie den Grippe Virus oder Noro Virus und von eher Unbekannten wie zum Beispiel"Campylobacter"ein ganz besonders netter Vertreter seiner Gattung.
In Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsjournalisten Frank Thadeusz ist ihm ein unterhaltsames interessantes Buch gelungen. Der Schreibstil der beiden Autoren ist humorvoll und leicht zu lesen. Es gibt für den Leser altes und neues Wissen zum Thema Haushaltshygiene lustig verpackt. Wir alle wissen das der Spülschwamm ein Keimherd ist, aber wie der Professor erklärt kaufen wir Verbraucher lieber alle fünf Jahre ein neues Auto wie einmal in der Woche dieses Putzmittel auszutauschen, denn reinigen läßt der sich einfach nicht.
Ich habe einige neue Informationen erhalten und wem das nicht reicht so sind im Anhang viele Quellen und weiterführende Literatur aufgeführt.


Veröffentlicht am 14.08.2018

Das Leben ist kein Wunschkonzert

Das rote Adressbuch
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Das Buch ist außergewöhnlich. Das Cover ist wunderschön es erinnert an einen Leineneinband bedruckt mit Vögeln und Vogelbeere Zweigen. So ähnlich sieht das Adressbuch aus das die junge Doris ...

Das Buch ist außergewöhnlich. Das Cover ist wunderschön es erinnert an einen Leineneinband bedruckt mit Vögeln und Vogelbeere Zweigen. So ähnlich sieht das Adressbuch aus das die junge Doris von ihrem Vater geschenkt bekommt damit sie alle Menschen eintragen kann die sie in ihrem Leben in der weiten Welt begegnen wird. Ihr Leben entwickelt sich anders wie ihr Vater es sich vorgestellt hat, aber das Buch begleitet sie immer und hat viele Einträge. Die Erinnerungen die sie mit diesen Namen verbindet schreibt sie im hohen Alter für ihre Großnichte auf. Geschichten von einem bewegten Leben, angefangen in Stockholm, über das Paris der Dreißiger Jahre, den USA, England und zurück nach Schweden. Auch Erinnerungen an einen Mann den sie geliebt, verloren und nie vergessen hat.
Die Geschichte ist gut erzählt, als Leser lernt man erst die alte, einsame Doris kennen die nur über Skype Kontakt mit ihrer Großnichte in den USA hält. Dann lernt man die Menschen aus dem Adressbuch kennen, jeder hat eigene Kapitel mit seinen Namen als Titel. Mitten aus dem Leben erfährt man das Wichtigste von ihnen. Ihr Umfeld wird auch das von Doris. Sie lernt sich darin zurecht zu finden.
Alle Emotionen werden nur an der Oberfläche berührt, aber beim Lesen sinken sie tiefer, man denkt nach wie wäre es für dich gewesen. Zurück in der Gegenwart möchte man dann Doris Gesellschaft leisten und weiter hören über den nächsten Namen. Da das nicht geht liest man die nächsten Kapitel erfährt Gutes und Böses.
Am Ende ein trauriges Happy End vielleicht ein bisschen viel aber schön.
Dieses Buch ist mit Sicherheit ein Lese Highlight für 2018.

Veröffentlicht am 13.08.2018

berührende Geschichte, eigenartiger Schreibstil

Beim Ruf der Eule
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Maeve hat eine kleine Pension von ihren Eltern geerbt und führt sie auch noch über 80jährig mit etwas Hilfe allein weiter. Ihre Gäste sind alle Menschen mit einem geistigen Behinderung. Als eines Tages ...

Maeve hat eine kleine Pension von ihren Eltern geerbt und führt sie auch noch über 80jährig mit etwas Hilfe allein weiter. Ihre Gäste sind alle Menschen mit einem geistigen Behinderung. Als eines Tages Vince als Gast auftaucht, bricht ihre Fassade zusammen, er ist der Mann der alles aus ihrer Jugend weiß und auch die Gründe kennt warum sie die Pension so führt. Er ist alt aber gesund, genau wie Maeve und sie haben sich lange Jahre nicht gesehen.
Sehr liebevoll wird hier das Leben von Menschen mit Trisomie 21 ( Down Syndrom, Mongolismus) geschildert. Maeve mag den Ausdruck Mongolismus am liebsten er erinnert an galoppierende Pferde in der Steppe, die Behinderung nach einem Arzt zu nennen hat für sie keinen Sinn und das diese Menschen ein Gen mehr haben macht sie so sehr besonders und liebenswert.
Genau das beinhaltet dieses Buch ein großes Verständnis und viel Liebe und Bewunderung für die besonderen Fähigkeiten der Betroffenen.
Der Schreibstil ist eher schwierig, die Autorin wechselt mitten im Satz vom Erzählen in direkter Rede und man hat als Leser Schwierigkeiten zu erkennen mit wem Maeve redet. Dazu der Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart auch das geschieht manchmal in einem Satz.
Nach einigen Seiten lernt man diesen Gegenüber kennen und erkennt die Richtung in der das Buch geht.
Es ist kein Buch für mal eben lesen, sondern man muss als Leser sich für längere Abschnitte darauf einlassen sonst ist der Schreibstil zu verwirrend. Auch das Thema ist nicht ganz einfach, denn es beschreibt den Umgang mit den Behinderten in einem Zeitraum von 1933 bis jetzt. Die Figuren sind alle interessant und liebenswert, wobei man mit Maeve erst warm werden muss sie ist eine Person mit vielen Ecken und Kanten die durch das Leben so geworden ist und nicht aus eigenem Charakter.
Trotz des anspruchsvollen Lesens war es ein wunderbares Buch das ich mit Sicherheit noch einmal lesen werde. M

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Umsetzung
Veröffentlicht am 07.08.2018

beeindruckende Frauen

Ein unvergänglicher Sommer
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In einem Schneesturm hat Richard einen harmlosen Auffahrunfall, kurze Zeit später steht die Fahrerin des anderen Autos vor seiner Tür und will Hilfe. Denn im Kofferraum ihres Wagens liegt eine ...

In einem Schneesturm hat Richard einen harmlosen Auffahrunfall, kurze Zeit später steht die Fahrerin des anderen Autos vor seiner Tür und will Hilfe. Denn im Kofferraum ihres Wagens liegt eine Leiche. Sie kann nicht zur Polizei weil sie illegal im Land ist. Mit Hilfe seiner Mieterin Lucia will er der jungen Frau zur Seite stehen aber wie.
Bei der sehr abenteuerlichen Aktion lernen die drei sich näher kennen. Er Amerikaner mit einer portugiesischen Mutter, Evelyn Flüchtling aus Guatemala sowie Lucia aus Chile zur Zeit als Gast Professorin an Richards College.
In Rückblenden wird das Leben der drei erzählt, die politischen und gesellschaftlichen Situationen der beiden Frauen nehmen viel Text in Anspruch es ist die richtige Mischung aus Erklärungen zu den politisch Verfolgten in Chile den Verbrecherbanden in Guatemala und das Leben der Intellektuellen und Armen in beiden Ländern. Die Probleme durch unterschiedliche Kulturen kommen zur Sprache obwohl dieser Unterschied am Ende zu einem wunderschönen Happy End führt.
Der Roman ist eine eigenartige Mischung aus Krimi, Liebesgeschichte und politischen Drama. Frau Allende schafft mit ihrer ruhigen Art zu erzählen eine dichte Atmosphäre die kein Unbehagen aufkommen lässt. Die Greuel des Pinochet Regimes und die Verbrechen der Gangs sind gegenwärtig aber da die Frauen es überlebt und trotzdem wieder Mut zum Leben gefunden haben, hatte ich als Leser nur großen Respekt für diese Frauen empfunden und das Mitleid in eine andere Schublade gesteckt, als würde ich realen Personen gegenüber stehen und die nichts anderes verdient haben.

Veröffentlicht am 17.07.2018

wichtig

Die Vergessenen
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1944 Katrin arbeitet in einer Heil und Pflegeanstalt und erfährt von den Verbrechen der Nazis. 2013 in München lebt ein Mann für besondere Aufgaben er soll geheimnisvolle Akten beschaffen die ...

1944 Katrin arbeitet in einer Heil und Pflegeanstalt und erfährt von den Verbrechen der Nazis. 2013 in München lebt ein Mann für besondere Aufgaben er soll geheimnisvolle Akten beschaffen die im Besitz von Katrin sind. Eine Routine Aufgabe. Vera ist Journalistin und die Nichte von Katrin durch Zufall erfährt sie von der Tätigkeit ihrer Tante in den Kriegsjahren.
Wenn wir von den Verbrechen der Nazis sprechen, reden wir viel zu wenig über die Morde an Behinderten, nervlich oder geistig Kranken. Diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind ein Thema dieses Romans. Das andere sind die tiefen Spuren die diese Taten bei den Opfern und ihren Nachkommen hinterlassen haben und die daraus entstehenden Folgen.
In neuerer Zeit heißt es oft, wir müssen die Vergangenheit hinter uns lassen und nach vorne schauen oder wir machen die Menschen von heute zu Mittätern. Das ist falsch, denn wenn ich nicht weiß was geschehen ist kann ich es nicht besser machen.
Dieser Aufgabe hat sich die Autorin gestellt. In Romanform mit fiktiven Orten und Geschehen deren Ähnlichkeit mit bekannten nicht zufällig ist,.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben, durch die Zeitsprünge Vergangenheit und Gegenwart hat der Leser immer wieder eine Atempause um mit dem Gelesenen fertig zu werden. Danach will man zum Schluss kommen, das hätte ich anders gemacht aber stimmt das auch?
Solche Romane sind wichtig sie geben den Tätern, Mitläufern und Opfern ein Gesicht, eine eigene Geschichte die der Leser so schnell nicht wieder vergisst.
Ziel erreicht.