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Veröffentlicht am 03.10.2021

Fantasy in Venedig

Aribella und die Feuermaske
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Aribella merkt am Tag vor ihrem dreizehnten Geburtstag das sie magische Fähigkeiten hat. Gefährlich weil die meisten Angst vor Magie haben. Gleichzeitig erfährt sie das es mehr Menschen ihrer ...

Aribella merkt am Tag vor ihrem dreizehnten Geburtstag das sie magische Fähigkeiten hat. Gefährlich weil die meisten Angst vor Magie haben. Gleichzeitig erfährt sie das es mehr Menschen ihrer Art gibt und es deren Aufgabe ist, Venedig zu beschützen. Mit Hilfe ihrer neuen Freunde findet sich Ari in ihren neuen Lebensumständen zurecht. Warum Venedig beschützt werden muss und wovor beschreibt die Autorin sehr spannend. Es ist nicht zu viel Fantasy in diesem Buch sondern auch ganz normale Lebensumstände, etwas Geschichte und ein schönes Kopfkino entsteht durch die Beschreibungen von der Lagune und ihren Palästen.
Das Buch ist spannend und in kurzen Kapiteln unterteilt, durch die Spannung entsteht mit Sicherheit auch bei Kindern vielleicht doch noch ein weiteres Kapitel zu lesen. Auch diejenigen die noch nicht so gern lesen werden verführt werden. Es ist etwas Magisches an dem Schreibstil, es ist eher eine leise Spannung in der Geschichte, es passiert immer etwas nach einer Ruhepause sowohl für den Leser als auch für die Akteure. Aribella und ihre Freunde sind sympathisch und könnten die Freunde von den jungen Lesern sein. Die Erwachsenen und ihre Verhaltensweisen ähneln in vielem uns. Eitelkeiten, es immer besser zu wissen oder einfach nur liebevolle Strenge alles wie im richtigen Leben.

Veröffentlicht am 20.09.2021

behalten, vielleicht, weg

Liebe braucht nur zwei Herzen
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Liv kann gut wegwerfen, alles was sie nicht gebraucht kommt weg. Sie lebt mit einhundertsiebenunddreißig Dingen, die in einem Koffer und in einem Rucksack passen. Dinge die sie überall mit hinnimmt. Auf ...

Liv kann gut wegwerfen, alles was sie nicht gebraucht kommt weg. Sie lebt mit einhundertsiebenunddreißig Dingen, die in einem Koffer und in einem Rucksack passen. Dinge die sie überall mit hinnimmt. Auf der ganzen Welt hilft sie Menschen ihre Schränke und oder ihr Leben auf zu räumen. Sie hat einen Blog zu diesem Thema, schreibt sogar ein Buch dazu. Beim aufräumen ihres alten Kinderzimmers findet sie alte Liebesbriefe, weg damit. Dann steht Florian auf einmal vor ihr. Gibt es noch alte Gefühle oder ist Liebe nur eine chemische Reaktion genauso wie Kotzen.

Aufräumen, wegschmeißen, niemanden fällt das leicht, warum gibt es sonst so viele Ratgeber zu diesem Thema.

In diesem Buch geht es nicht nur um Auf- oder ausräumen von Schränken und Schubladen sondern auch im Leben muss ab und zu mal geräumt werden. Das gelingt der Autorin hier im Buch sehr gut. Die Themen die sehr viel Organisation erfordern werden alle angerissen. Kinderbetreuung oder Demenz zum Beispiel. Auch die Herangehensweise an der Hilfe zum Ausräumen wurde sehr vorsichtig und verständnisvoll erzählt. Genauso muss man Emotionen und Erinnerungen aufräumen. Hier aber vorsichtig sein ist die Lehre aus diesem Buch denn manchmal verliert man sich selber dabei. Man muss aufpassen, dass man nicht etwas wegwirft das man noch behalten möchte, selten hat man das Glück es noch aus der "Mülltonne zu retten.

Nach dem Klappentext habe ich einen leichten Liebesroman erwartet mehr nicht. Zu meiner Überraschung habe ich mehr bekommen. Es war eine ausgewogene Mischung aus Liebe, mit humorvollen Elementen und einigen Hinweisen zum Umgang mit dem Aufräumen und Minimalismus.

Ich kann wegwerfen, mein Mann nicht. Deshalb habe ich uns in diesem Buch wieder gefunden und das war schön.

Veröffentlicht am 16.09.2021

Passender Titel

Der schwarze Winter
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Silke und Rosemarie sind auf der Flucht aus Danzig in Hamburg gelandet. Sie wollen dort ein neues Leben anfangen. Mühsam kommen sie mit Hilfe von Freunden durch den Hungerwinter. Sie machen eine ...

Silke und Rosemarie sind auf der Flucht aus Danzig in Hamburg gelandet. Sie wollen dort ein neues Leben anfangen. Mühsam kommen sie mit Hilfe von Freunden durch den Hungerwinter. Sie machen eine Bar auf, als Gäste haben sie überwiegend englische Soldaten. Das gefällt einigen ehemaligen Nazis und anderen Größen des Schwarzmarkts nicht und verursachen eine Menge Ärger.
Es gibt aber noch größere Gefahren bis alles in ruhigeres Fahrwasser kommt.
Krieg, Terror, Vertreibung und Flucht zeichnen die Menschen und manchmal kommt in der Verzweiflung auch nichts Gutes heraus. Die Umstände fordern den Menschen und all seine Fähigkeiten, sie zeigen auch ob jemand grundsätzlich Böse, Gut oder nur oberflächlich ist und darunter in Wahrheit das Grauenerregende ist.
Silke hat mit aller Macht an die Politik geglaubt und muss sich jetzt mit ihrem missbrauchten Vertrauen auseinander setzen. Ihre Schwester war nie so blind, kann daher mit den Folgen leichter leben. Der Konflikt der dadurch zwischen den beiden entsteht zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Das andere Thema ist Überleben mit Hungerrationen und Kälte.
Darin eingebettet ist eine Kriminalgeschichte. Fast alle Figuren fallen durch ihre innere Stärke auf ob sie die nun positiv oder negativ nutzen. Einige sind sich selbst die Nächsten aber das ist nicht nur in schlechten Zeiten so.
Das Buch war gut zu lesen. Der Schreibstil war leicht und kam gut mit dem dramatischen Themen zurecht. Es war ein Roman obwohl wir als Leser wissen das alles Geschriebene einmal Tatsachen waren.



Veröffentlicht am 15.09.2021

Drama

Die vier Winde
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Elsa ist eine besondere Frau, sie würde sich selber als feige bezeichnen denn nichts anderes hat ihre Familie über sie gesagt und das sie unnütz sei. Als Leserin die sie von außen sieht, erlebte ...

Elsa ist eine besondere Frau, sie würde sich selber als feige bezeichnen denn nichts anderes hat ihre Familie über sie gesagt und das sie unnütz sei. Als Leserin die sie von außen sieht, erlebte ich eine ungeheuer mutige Frau mit viel Kraft und Liebe in sich. Es ist in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Weltwirtschaftskrise, Dürre und Hungersnot in Texas USA. Um ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen flieht Elsa mit ihnen nach Kalifornien. Sie kommen in kein Land wo Milch und Honig fließt, wenn möglich ist es noch schlimmer. Keine Arbeit und für die wenige wird weniger wie ein Hungerlohn gezahlt.
Auf Grundlage dieser schrecklichen realen Ereignisse hat die Autorin einen bedrückenden Roman geschrieben. Sie beschreibt die Sandstürme als ob sie selber unter ihnen gelitten hat. Hunger, Angst und Verzweiflung sind spürbar in diesem Buch.
Es ist keine Wohlfühlgeschichte, man kann sagen aus Respekt vor der starken Hauptfigur habe ich das Buch weiter gelesen. Denn die nimmt den Leser mit. Nie aufgeben, keine Schwäche zeigen, das ist ihre Stärke. Die anderen Personen sind einem schon beim Lesen oder in Filmen begegnet.
Aber so eine Frau noch nicht. Denn sie überwindet jeden Tag aufs Neue ihre Minderwertigkeitsgefühle und Ängste die sie von ihren Eltern eingeredet bekommen hat.

Veröffentlicht am 09.09.2021

Etwas Neues

Des Kummers Nacht
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Wilhelm hat gerade sein Jura Studium beendet und ist auf der Suche nach einer Assessoren Stelle. Da bittet ihn der Chef der preußischen Polizei doch in seiner Abteilung zu arbeiten, erstmal auf Probe, ...

Wilhelm hat gerade sein Jura Studium beendet und ist auf der Suche nach einer Assessoren Stelle. Da bittet ihn der Chef der preußischen Polizei doch in seiner Abteilung zu arbeiten, erstmal auf Probe, dann könnte man weiter sehen. Denn Wilhelm hat einen tödlichen Unfall beobachtet und sich sehr umsichtig verhalten. Die preußische Polizei braucht dringend solche Menschen Der Unfall ist keiner, die Ermittlungen gestalten sich schwierig und das Team muss aufpassen um höhergestellten Personen nicht auf die Füße zu treten.
Die Geschichte ist extrem gut recherchiert. der Aufbau der Polizei, die politische und gesellschaftliche Situation, die Stadt Berlin mit ihren Gebäuden, die gesellschaftlichen Schichten das alles wird so ausführlich und präzise beschrieben. Das ist stellenweise zu viel, nicht langweilig aber wie der Autor seine Figuren beschreibt, sie hören sich gern reden, oder können nicht aufhören über ihr Thema zu sprechen.
Das Buch war außergewöhnlich, es ist nicht dem alltäglichen Muster eines Krimis gefolgt, die Mischung aus Politik, neue Polizeiaufgaben, gesellschaftliche Themen und dem Fall war spannend.
Die Figuren sind authentisch, sei es der junge Wilhelm, sein Freund Johann, der Kriminalinspektor Vorweg oder sein Chef Herford, Auch die Nebenfiguren besonders die aus Wilhelms Privatleben gefallen mir gut. Dieser Bereich hinterlässt einen Cliffhanger, da werde ich auf den nächsten Band warten müssen, um heraus zu finden wie es weitergeht.