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Veröffentlicht am 02.03.2021

Eine bewegende Geschichte, die jeder lesen sollte

Die Frau zwischen den Welten
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Gefangen zwischen zwei Welten…
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Nach dem zweiten Weltkrieg muss die junge Ella erfahren, was es heißt, die Tochter einer Deutschen in der Tschechoslowakei zu sein. Als ihr Vater von der Revolutionsgarde ...

Gefangen zwischen zwei Welten…
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Nach dem zweiten Weltkrieg muss die junge Ella erfahren, was es heißt, die Tochter einer Deutschen in der Tschechoslowakei zu sein. Als ihr Vater von der Revolutionsgarde erschlagen wird, sind Ella, ihre Mutter und ihr kleiner Bruder auf sich alleine gestellt. Doch es folgen weitere Schicksalsschläge: Klosterschule, Kommunismus, die Ehe mit dem falschen Mann und Psychiatrie. Doch Ella kommt wieder auf die Beine und trifft auf ihre große Liebe Milan. Doch auch hier werden den beiden Steine in den Weg gelegt und der Geheimdienst ist ihnen dicht auf den Fersen.
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„Die Frau zwischen den Welten“ war mein zweites Buch von Hera Lind und hat mich wieder komplett begeistert.
Wie in all ihren Roman hat sich die Autorin auch hier wieder auf eine wahre Geschichte bezogen, die einen wütend und traurig macht, aber auch Hoffnung in einer brutalen Welt zeigt.
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Ellas Lebensgeschichte hat mich direkt in den Bann gezogen, der angenehme Schreibstil Linds hat das nur noch bestärkt. Es ist einfach nur schrecklich, was zur damaligen Zeit mit den Menschen gemacht wurde und besonders die Kinder konnten diese politischen Feindseligkeiten überhaupt nicht nachvollziehen. So war auch Ella dazu gezwungen, schnell erwachsen zu werden. Der Kommunismus in der damaligen Tschechoslowakei war gefüllt von Diktatur, Arbeit, Misstrauen und Angst. Und trotzdem schafft es Ella mit ihrer gütigen Art immer wieder, Hoffnung zu schöpfen und das beste aus der ausweglosen Situation zu machen. Eine sehr, sehr starke Protagonistin und eine bewundernswerte Frau.
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Eine Geschichte die traurig, herzzerreißend und doch auch wunderschön ist. Besonders das Nachwort der mittlerweile 87-jährigen Ella lässt einen nochmal stark schlucken. Ich vergebe 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung für alle, die sich für das Leben in dieser Zeit interessieren.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Weiter gings mit Teil 2

Schändung
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Wie weit reichen Geld und Einfluss um unantastbar zu sein?
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Carl Mørck findet auf seinem Schreibtisch eine alte Akte von einem Fall, der bereits vor Jahren gelöst wurde. Und trotzdem erscheint einiges ...

Wie weit reichen Geld und Einfluss um unantastbar zu sein?
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Carl Mørck findet auf seinem Schreibtisch eine alte Akte von einem Fall, der bereits vor Jahren gelöst wurde. Und trotzdem erscheint einiges daran seltsam. Mørck und sein Assistent Assad gehen der Sache nach und ihre Ermittlungen führen sie zu einem Netz aus Korruption, Macht und Geld. Und es scheint, als würden diese Menschen mit allem davonkommen.
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Die Story fing direkt spannend an und man war sofort wieder begeistert, mit Carl Mørck und Assad ermitteln zu dürfen. Auch die beiden Charaktere haben so das eine oder andere Geheimnis oder Eigenart. Das find ich super. Es wurde viel spekuliert, überlegt und Vermutungen angestellt. Auch die Ausflüge in die Vergangenheit haben mir super gefallen. Darauf steh ich ja sowieso total bei Büchern.
Leider wurde mir die Story zur Mitte hin aber etwas zu langatmig. Ich hatte das Gefühl, dass da nicht wirklich was passiert und sich alles ein bisschen im Kreis dreht. Einige Dinge waren mir dann auch etwas zu überzogen.
Doch das hat sich schnell wieder geändert und dann ging es ruckzuck und Schlag auf Schlag zur Sache. Man fiebert mit und will, dass die schnöseligen Kerle endlich ihr Karma bekommen. Auch der Showdown war wirklich gelungen und das Ende hat mich komplett überzeugt.
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Ich freue mich auf jeden Fall schon auf Teil 3 der Reihe, muss hier aber sagen, dass der Mittelteil leider einen Stern eingebüßt hat. Ich vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Ein toller Roman

Nächstes Jahr am selben Tag
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„She’s not the kind of girl you choose your battles for. She’s the kind of girl you fight to the death for.“
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Fallon und Ben begegnen sich an Fallons letzem Tag in LA und spüren direkt, dass da eine ganz ...

„She’s not the kind of girl you choose your battles for. She’s the kind of girl you fight to the death for.“
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Fallon und Ben begegnen sich an Fallons letzem Tag in LA und spüren direkt, dass da eine ganz besondere Verbindung zwischen ihnen ist. Sie beschließen, sich von nun an die nächsten fünf Jahre jedes Jahr am selben Tag zu treffen. Und sonst keinen Kontakt zu haben. Doch fünf Jahre sind eine lange Zeit.
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Wie von CoHo gewohnt, bin ich sehr schnell in „November 9“ (dt. Titel: Nächstes Jahr am selben Tag) reingekommen, da der Schreibstil einfach unglaublich angenehm ist. Die Geschichte der beiden ist abwechselnd aus Fallons und Bens Sicht geschrieben, wodurch man einen tollen Einblick in beide Charaktere bekommt. Beide haben ihr Päckchen, das sie mit sich rumschleppen und unterstützen sich gegenseitig um wieder mehr Freude am Leben und Selbstbewusstsein zu erlangen. Das hat mir sehr gut gefallen.
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Die Story ist an sich super! Ich finde die Idee dahinter sehr gut und finde auch, dass CoHo diese Idee gut umgesetzt hat. Man erlebt immer nur diesen einen Tag mit den beiden Protagonisten, der Rest des Jahres wird übersprungen, bzw. wichtige Details werden dem Leser an dem Tag häppchenweise serviert. Zwischenzeitlich wurde mir die Geschichte - die zwar gut zu lesen war - doch etwas zu langatmig, das hat sich dann zum Ende hin aber durch einen absoluten Schockmoment wieder gelegt und ich habe das Ende verschlungen.
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Ein Buch, was einem zum Lachen, aber auch zum Weinen bringt. So wie man es von Colleen Hoover eben gewohnt ist. Ich vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Mein erster Justiz-Krimi

Die siebte Zeugin
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Vom langweiligen Beamten zum Amokläufer in wenigen Minuten. Doch die Frage ist: Wieso?!
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Nikolas Nölting verlässt morgens ganz normal das Haus, nur um kurze Zeit später in einer Bäckerei einen Mann zu ...

Vom langweiligen Beamten zum Amokläufer in wenigen Minuten. Doch die Frage ist: Wieso?!
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Nikolas Nölting verlässt morgens ganz normal das Haus, nur um kurze Zeit später in einer Bäckerei einen Mann zu erschießen und zwei weitere zu verletzen. Keiner weiß, wieso er diese Tat begannen hat und sein Strafverteidiger Rocco Eberhardt steht vor einem Rätsel. Er ist sich sicher, dass es einen Grund für die Tat gab und setzt alles daran, diesen Grund herauszufinden.
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Das Genre war neu für mich, hat aber genau die Anforderungen erfüllt, die ich in meinem Kopf daran hatte. Man kommt sehr gut in die Geschichte rein und durch die kurzen Kapitel aus verschiedenen Perspektiven erhält man eine breitgefächerte Darstellung der Geschehnisse. Das fand ich super, da das für mich immer den Spannungsbogen aufrecht erhält und man so auch mit den Figuren sympathisieren oder ihre Motive nachvollziehen konnte.
Man erfährt viel über die Hintergründe einer Verhandlung, über Zeugenvernehmung, Gutachten und Gedanken eines Strafverteidigers. Genau das stelle ich mir unter einem Justiz-Krimi vor.
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Zur Mitte hin wurde der Krimi für mich etwas zu langatmig, da mir in diesen 60-70 Seiten dann doch ein bisschen die Gerichtsverhandlung oder ein interessanter Wendepunkt gefehlt hat. Doch das hat sich schnell wieder gelegt und das Ende war dann wirklich super.
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Der Epilog lässt mich auf jeden Fall freudig den nächsten Teil erwarten!
Ich vergebe dem Justiz-Krimi 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Brutal ehrlich und richtig gut!

Career Suicide
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„Aber eine Welt außerhalb der Tokio-Blase kannte ich nicht. Als Teenager, die Schule abgebrochen, um Rockstar zu werden, hatte ich nie gelernt, ein eigenständiger Mensch zu sein. Wer bin ich eigentlich, ...

„Aber eine Welt außerhalb der Tokio-Blase kannte ich nicht. Als Teenager, die Schule abgebrochen, um Rockstar zu werden, hatte ich nie gelernt, ein eigenständiger Mensch zu sein. Wer bin ich eigentlich, und was mache ich hier?“
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Bill Kaulitz, das Gesicht der Band Tokio Hotel. Von den einen geliebt, von anderen gehasst. Aufgefallen ist er grundsätzlich schon immer.
Mit gerade mal 15 Jahren stürmte der Sänger der Band die Charts mit „Durch den Monsun“, der Beginn einer absoluten Erfolgsgeschichte, die am Ende so gefährlich wurde, dass Bill mit seinem Bruder Tom nach LA flüchtet, von wo aus er auf die ersten dreißig Jahre seines Lebens zurückblickt und mal wieder feststellt: Anderssein ist schön, ist richtig!
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Ich durfte „Career Suicide“ von Bill Kaulitz als Rezensionsexemplar lesen und habe mich mega gefreut. Als Jugendliche war ich Tokio Hotel-Fan. Definititv NICHT so ein kreischender Teenie, der überall nachgereist ist und heulend vor Hotels stand um ein Kind von Bill oder Tom zu wollen. Aber die Lieder konnte ich alle auswendig und auf einem Konzert war ich natürlich auch. Dementsprechend hat mich die Geschichte aus Bills Sicht natürlich mega interessiert. Ich wusste ja aus den Medien, dass das am Ende alles etwas „too much“ war, aber damals war ich schon nicht mehr so der Fan und habe das alles nur halbwegs mitbekommen. Umso krasser war die Biographie für mich.
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Das Vorwort? Puhh, sehr verwirrend. Da hatte ich schon echt Angst, dass das so jetzt 400 Seiten weitergeht. Aber dann ging Bills Geschichte los. So brutal ehrlich und genial, dass ich sie in zwei Tagen durchgelesen hatte.
Bill verschweigt nichts, weder die Kindheit in ärmlichen Verhältnissen und als Mobbingopfer für einige Kinder, noch den krassen Aufstieg, das knallharte Musikbusiness und welche Folgen damit einhergegangen sind. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er sich mit dem Buch nicht nur Freunde gemacht hat. Aber eben genau das macht die Geschichte aus. Er schreibt so offen über wirklich alles, dass man ihm das auch abkauft. Selbst die unschönen Dinge. Und wenn es doch nun mal so war, dass irgendwann ohne Drogen nichts mehr ging, der Erfolg einfach zu viel wurde und man nach LA gezogen ist um „klein zu werden“? Dann steht das eben auch so drin. Warum soll man das umschrieben, nur damit für einige Mädels nicht die Wunschvorstellung der perfekten Teenie-Stars platzt?!
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Bills ersten dreißig Jahre lassen einen viel nachdenken, überdenken und trotzdem wieder in die alten Teeniejahre zurückversetzen und mir persönlich wurde mal wieder klar, dass Ruhm und Erfolg nicht alles sind und wie schön es doch sein kann, eben kein Promi zu sein.
Schade, dass das Vorwort so seltsam war, vielleicht bin ich aber auch einfach nicht intelligent genug dafür. Von mir gibt es 4 Sterne.

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