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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2019

gutes Jugendbuch

Eve of Man (I)
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„Eve of Man – Die letzte Frau“ ist der Beginn einer dystopischen Trilogie des Ehepaares Giovanna und Tom Fletcher. Es handelt sich um einen Jugendroman, weshalb sowohl der Aufbau der Welt als auch die ...


„Eve of Man – Die letzte Frau“ ist der Beginn einer dystopischen Trilogie des Ehepaares Giovanna und Tom Fletcher. Es handelt sich um einen Jugendroman, weshalb sowohl der Aufbau der Welt als auch die Sprache diesem Alter angemessen aber nicht zu ausführlich oder zu intensiv sind. Das mag manchen stören, mir hat es gut gefallen, wie das Autorenduo trotz einer ruhigen Einführungsphase das Tempo dann sehr anziehen und flott voranschreiten.

Durch die abwechselnde Sichtweise der zwei Hauptdarsteller wird zusätzlich Spannung aufgebaut und die Charaktere erhalten den nötigen Tiefgang. Der Leser weiß oft mehr als die Akteure, das mag ich. Trotz der neuen Idee, die Frauen und damit die Menschheit aussterben zu lassen, hat es natürlich die übliche Mixtur, die in den meisten Dystopien vorherrscht. Eine Rebellion ist im Gange und die Heldin wird darin verwickelt. Aber es wird schön umgesetzt. Man möchte wissen, wie es weitergeht.

Ein schöner erster Teil der Lust auf mehr macht.



Veröffentlicht am 13.08.2019

unterhaltsam

Die Gärten von Monte Spina
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Manchmal kreist man um ein Buch und weiß nicht recht, soll ich es aufschlagen oder nicht. Manchmal ärgert man sich nachher weil man es nicht getan hat und es einem dann ständig noch im Kopf rumsurrt. Manchmal ...

Manchmal kreist man um ein Buch und weiß nicht recht, soll ich es aufschlagen oder nicht. Manchmal ärgert man sich nachher weil man es nicht getan hat und es einem dann ständig noch im Kopf rumsurrt. Manchmal freut man sich, weil man es getan hat.
Die Autorin hat einen sehr liebevollen Umgang mit ihrer Heldin. Auch wenn sie ihr erst mal den geliebten Mann raubt, so gibt sie ihr doch einen Charakter, welcher sie mit der Zeit befähigt, den Verlust überwinden zu können. Gerne habe ich Antonia auf diesem Weg ein Stück begleitet, denn schon nach wenigen Seiten wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht und natürlich auch, was es mit dem geheimnisvollen Arbeitgeber auf sich hat.

Das Cover gerät durch die leuchtenden Farben als sehr positiv und deshalb ging ich auch so an die Geschichte ran. Mit der Erwartung, dass es alles gut wird. Natürlich kommt es auch so. Es ist keine sehr tiefschürfende Story, auch wenn der Tod und die Verarbeitung eines großen Verlustes anfangs eine Rolle spielt. Die Hauptperson im Buch ist einfach ein netter Mensch, der ein bisserl aus dem Tritt ist und durch das Rätsel um ihren Chef schließlich ihre Trauer vergessen kann und ins Leben zurückfindet.

Unterhaltsam und schön erzählt.

Veröffentlicht am 31.07.2019

so muss ein guter Histo sein

Sterne über der Toskana
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Mal ehrlich.

Ich kann jetzt lang und breit erklären was mir alles an diesem Buch gefallen hat. Von den lebendigen Protas über den interessanten Plot bis hin zu den historischen Zuckerl. Ich könnte jetzt ...

Mal ehrlich.

Ich kann jetzt lang und breit erklären was mir alles an diesem Buch gefallen hat. Von den lebendigen Protas über den interessanten Plot bis hin zu den historischen Zuckerl. Ich könnte jetzt auch von den ersten beiden Teilen schwärmen und dass "Sterne über der Toskana" ein dritter Teil ist, in dem die Autorin Karin Seemayer nochmal zu Höchstform aufläuft.

Aber ich mache es diesmal einfach kürzer.

Kauft dieses Buch, wenn ihr Italien, gute Histos und schöne Liebesgeschichten liebt und keine Angst vor ein paar realistischen Kriegsszenen habt.

Mir hat die Story von allen drei Teilen am besten gefallen (wenn man da überhaupt ein Ranking machen möchte), eben gerade, weil es sehr viele politische Fakten verarbeitet und mir ein Italien (Europa) im kommenden Umbruch gezeigt hat.

Veröffentlicht am 12.07.2019

trauriger Sommer

Dunkelsommer
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Dunkel ist der Sommer in „Dunkelsommer“ tatsächlich. Das liegt weniger am fehlenden Licht als an den deprimierenden, traurigen Lebenssituationen der beiden Hauptpersonen. Die Dramatik des einen Erzählstrangs ...

Dunkel ist der Sommer in „Dunkelsommer“ tatsächlich. Das liegt weniger am fehlenden Licht als an den deprimierenden, traurigen Lebenssituationen der beiden Hauptpersonen. Die Dramatik des einen Erzählstrangs ist das Verschwinden von Lelles 17jähriger Tochter. Auch wenn dieses bereits drei Jahre zurückliegt, bleibt die Frage was passiert ist? Deshalb ist der Mathematiklehrer immer noch auf der Suche nach Antworten. Aber hier spielt auch noch das Persönliche, die Trauer und Trauerverarbeitung eine große Rolle. Das gefällt mir sehr an Romanen und auch wenn das Buch dadurch noch etwas düsterer wird, mag ich das.

Zum anderen gibt es da Meja, einen Teenager, der mit der Mutter zu deren neuem Freund zieht. Auch hier ist zu wenig Liebe im Spiel und auch wenn man nicht gleich weiß, wie diese zwei Handlungsstränge zusammenhängen, so hat man doch schon eine gefühlsmäßige Ahnung, wo die Geschichte hingehen könnte.

Durch den regelmäßigen Wechsel zwischen den Erlebnissen von Meja und Lelle wird Spannung aufgebaut. Der Wald spielt tatsächlich eine wichtige Nebenrolle in der Geschichte, weil er das einsame und abgelegene Leben erklärt, dass die Darsteller teilweise innerlich und äußerlich führen.

Mir war die Geschichte fast etwas zu kurz aber sie hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Tote Herzen

Das Dorf der toten Herzen
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„Das Dorf der toten Herzen“ liegt im Süden Spaniens in der Einöde. Der Titel beschreibt gut die Stimmung des Romans. Er ist düster, traurig und leicht depressiv. Die Menschen in diesem Dorf sind alle desillusioniert, ...

„Das Dorf der toten Herzen“ liegt im Süden Spaniens in der Einöde. Der Titel beschreibt gut die Stimmung des Romans. Er ist düster, traurig und leicht depressiv. Die Menschen in diesem Dorf sind alle desillusioniert, hart gegen sich und andere, voller Vorurteile und Bitternis. Jacobo, Irene und ihre 13jährige Tochter Miriam müssen ins Dorf ziehen, als er den Job verliert und ihnen die finanziellen Mittel ausgehen. Sie kommen In einem heruntergekommenen Haus. Es gelingt ihnen nicht, Fuß zu fassen und eines Nachts dringen Männer ins Haus ein und schießen auf das das Ehepaar. Die Tochter, die die Nacht bei Freunden verbracht hatte, wird des Mordkomplotts beschuldigt. Die Mutter ist tot und der Vater kann sich nur noch bruchstückhaft an alles erinnern, als er aus dem Koma erwacht. Wer waren die Täter, wer hat sie beauftragt. War es wirklich Miriam? Oder der Geliebte der Mutter oder der Sohn des Onkels? Das ganze Dorf scheint etwas zu verbergen, jeder wirkt verdächtig.

Mir gefällt der Sprachstil des Autors und die Art, wie er seine Figuren beschreibt. Auch wenn sie diesmal alles besonders undurchsichtig sind und es nicht unbedingt einen richtigen Sympathieträger gibt. Die psychologische Tiefe ist ausgefeilt. Das Tempo ist zeitweise etwas verhalten und es ist nicht wirklich ein Pageturner. Also nicht ganz so spannend wie „Monteperdido“. Aber dennoch ein solide erzählter und am Ende doch sehr dramatischer Krimi, der die Abgründe einer kleinen fast inzestösen Gemeinschaft schildert und für den im Zentrum die Frage des Warum steht und erst dann des Wer.

Viele "tote Herzen" leben in diesem spanischen Dorf.