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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2020

Das Damengambit

Der Mädchenwald
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Der Mädchenwald ist ein Thriller, den man mit Schaudern liest, weil hier ein Mädchen permanent im höchster Gefahr ist. Die 13jährige Elissa wurde entführt.
Elissas Situation ist schlimm. sie ist in einem ...

Der Mädchenwald ist ein Thriller, den man mit Schaudern liest, weil hier ein Mädchen permanent im höchster Gefahr ist. Die 13jährige Elissa wurde entführt.
Elissas Situation ist schlimm. sie ist in einem Keller angekettet. Dennoch bleibt sie zunächst mutig und stark und sinnt auf Befreiung.
Die bedrohliche Atmosphäre verstärkt sich immer mehr.

Erzählt wird nicht linear. Die wechselnden Abschnitte sind mit Tagen, seit Elissas Entführung, gekennzeichnet.
Elijah ist ein 12jähriger Junge. Aus seiner Ichperspektive sind seine Abschnitte geschildert.

Dann gibt es noch Passagen mit der ermittelnden Polizistin Mairead.

Sam Lloyd streut psychologische Momente hinein, zum Beispiel das Verhältnis zwischen Elissa und Elijah, der sie immer wieder im Keller besucht.

Der wirklich spannende Roman ist Hardcore, aber kein Splatter. Die psychologische Komponente bleibt am wichtigsten.

Veröffentlicht am 03.12.2020

entwickelt sich langsam, aber stetig

Bären füttern verboten
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Es dauert eine Weile, sich in den Roman einzufinden und den Figuren näher zu kommen. Das gilt besonders für die anfängliche Hauptfigur Sidney, die ein Schuldgefühl aus der Vergangenheit mit sich rumschleppt. ...



Es dauert eine Weile, sich in den Roman einzufinden und den Figuren näher zu kommen. Das gilt besonders für die anfängliche Hauptfigur Sidney, die ein Schuldgefühl aus der Vergangenheit mit sich rumschleppt. Mit den anderen Figuren geht es teilweise leichter, besonders Maria und ihre Tochter Belle mochte ich auf Anhieb.
Mit Sydneys Vater Howard war es auch nicht ganz einfach, denn er ist sehr verschlossen.

Überraschender tritt Sydney zur Hälfte des Romans deutlich zurück, davon profitieren die anderen Figuren und deren Geschichten.

Nach einer Weile entfaltet sich der Roman und es entwickelt sich aus dem ruhigen Stil ein Erzählton, der funktioniert.
Vielleicht gelang es mir auch daher schließlich, mich noch mehr für die Figuren zu interessieren. Sie sind psychologisch fein gearbeitet. So fand ich den Roman, den ich am Anfang langweilig fand doch noch ganz interessant. Ich glaube, es ist ein Buch zum noch einmal lesen, denn wegen dem unaufdringlichen Schreibstil kann einem auch einiges entgehen.

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Veröffentlicht am 02.12.2020

Skurriler Roman mit vielen Ideen

Das Federchen
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Das Federchen von John Dark alias Johan Nijhof ist ein skurriles Werk, überwiegend ironisch und mit sehr vielen Ansätzen und Ideen. Leider werden die meisten nicht ausgearbeitet oder verklingen schnell.

Obwohl ...

Das Federchen von John Dark alias Johan Nijhof ist ein skurriles Werk, überwiegend ironisch und mit sehr vielen Ansätzen und Ideen. Leider werden die meisten nicht ausgearbeitet oder verklingen schnell.

Obwohl es zu Anfang eine First Contact zwischen den menschlichen Protagonisten und einem Alien gibt, ist es nicht wirklich Science Fiction. Auch das ist Teil der parodistischen Ansatzes des Romans. Doch diese Szenen kann man durchaus genießen.
Starke Szenen gibt es später auch bei den Passagen in Brasilien. Das ist sprachlich nicht schlecht gemacht.
Viele amüsante Szenen ergeben aber noch keinen stringenten Roman und letztlich bleiben zu viele Fragezeichen.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Der stehende Kronleuchter

Die perfekte Freundin
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Die US-amerikanische Schriftstellerin Lionel Shriver treibt in ihrem relativ kurzen Roman viel Aufwand, die Hauptdarstellerin Jillian mit all ihren liebevollen Macken und Eigenheiten aufzubauen. Das funktioniert ...

Die US-amerikanische Schriftstellerin Lionel Shriver treibt in ihrem relativ kurzen Roman viel Aufwand, die Hauptdarstellerin Jillian mit all ihren liebevollen Macken und Eigenheiten aufzubauen. Das funktioniert auch ganz gut, doch der Eindruck des konstruierten bleibt. Daher wirkt Jillian auf mich nicht ganz lebensecht. Ich mag die Figur aber dennoch. Doch das teilt nicht jeder. Zum Beispiel Paige, die Freundin von Jillians besten Freund Weston. Paige will Jillian loswerden. Diese Ausgangssituation ist originell.

Insgesamt ist Die perfekte Freundin ein zugänglicher Roman, viel lockerer als z.B. Liebespaarungen, Shrivers Roman von 2010, den ich damals sperrig fand.

Es ist interessant zu lesen, wie eine lange Freundschaft auf die Probe gestellt wird und wie es ausgeht. Das dabei ein obskurer Kronleuchter eine Rolle spielt, hat mich amüsiert.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Ein düsteres Werk

Unter Ultras. Eine Reise zu den extremsten Fans der Welt.
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James Montagues Buch Unter Ultras ist ein weitgehend düsteres Werk, überwiegend humorfrei. Schon das Cover ist dunkel. Das Buch zu lesen ist mir schwerer gefallen als erwartet. Dabei war die Leseprobe ...

James Montagues Buch Unter Ultras ist ein weitgehend düsteres Werk, überwiegend humorfrei. Schon das Cover ist dunkel. Das Buch zu lesen ist mir schwerer gefallen als erwartet. Dabei war die Leseprobe schon so, aber da ging es um die Ultras der Türkei, wie die ganze Gesellschaft beeinflusst auch durch die Politik dieser Zeit. Aber viele andere Kapitel zeichnen auch kein positives Bild. James Montagues Stil ist zu trocken und dermaßen detailreich, als dass er mich wirklich ganz erreicht. An seinen Sachverstand zum Thema habe ich jedoch keinen Zweifel. Durch das Buch weiß ich jetzt zwar viel über Ultras, aber hineinversetzen kann ich mich dadurch noch lange nicht in sie.
Man muss aber auch sagen, dass die Ultras der unterschiedlichen Länder auch ganz verschieden sind. Sicher gibt es auch positive Aktionen der Ultras.
Auch aktuell gibt es Ereignisse, die dazu passen. Diego Maradonna ist gestorben und in Argentinien flippten viele aus. Durch Krawalle bei der Totenwache einen Fußballer verehren? Ich weiß nicht.  
Insgesamt war das kein Buch für mich, da ich nur an dem Sport interessiert bin.

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