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Veröffentlicht am 05.04.2020

Burundi, du schönes, unruhiges Land

Tanganjika
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Die junge, deutsche Übersetzerin Elisa geht Mitte der sechziger Jahre aus Liebe nach Burundi.
Ihre Hoffnung erfüllt sich jedoch nicht, ihren Freund sieht sie nur noch einmal.
Es ist eine unbeständige ...



Die junge, deutsche Übersetzerin Elisa geht Mitte der sechziger Jahre aus Liebe nach Burundi.
Ihre Hoffnung erfüllt sich jedoch nicht, ihren Freund sieht sie nur noch einmal.
Es ist eine unbeständige Zeit. Die Unabhängigkeit des Landes ist noch jung und die politische Entwicklung ungewiss. Zwischen Hutu und Tutsi gibt es Auseinandersetzungen. Gewalttätigkeiten und Gefahr sind allgegenwärtig.
Elisa, die eine Dolmetschertätigkeit im Außenministerium ausübt, schafft es dennoch nach anfänglicher Unsicherheit sich etwas einzuleben und Freundschaften zu knüpfen, z.B. zu ihrem Kollegen Mikradi. Außerdem lässt sie sich mit 2 sehr unterschiedlichen Männern ein.
Doch nach Änderung der Machtverhältnisse im Land lernt sie eine ganz anderen Mann kenne,n den Tutsi Antoine, der der Königsfamilie nahesteht. Mit ihm zusammen kann sie sich ein Leben aufbauen, doch politisch brodelt es weiter.
In der Mitte des Buches gibt es einen Bruch der Erzählperspektive, den ich nicht ganz nachvollziehen kann. Jetzt wird Jahre später von Elisa zurück erinnernd in erster Person erzählt, was damals passiert war. Aber der Roman funktioniert weiterhin.

Die Autorin Renate Ndarurinze war in der damaligen Zeit offenbar selbst in Burundi als Dolmetscherin. Deswegen sind ihre Schilderungen über das Land glaubhaft und auch Elisas widerstrebende Emotionen kann man nachvollziehen.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Die nächsten 20 Jahre werden die besten!

Birgit ungeschminkt
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Birgit Schrowanges Buch ist für mich in erster Linie eine unterhaltsame Plauderei. Sie ist eine nicht gerade langweilige Frau und als ehemalige Fernsehmoderatorin wortgewandt. Sie steht für Selbstbewusstsein! ...

Birgit Schrowanges Buch ist für mich in erster Linie eine unterhaltsame Plauderei. Sie ist eine nicht gerade langweilige Frau und als ehemalige Fernsehmoderatorin wortgewandt. Sie steht für Selbstbewusstsein!
Aber ob sie graue Haare hat oder eine Perücke trägt, ist für mich als Leser weniger bedeutend. Im Kontext spielt das natürlich dennoch eine große Rolle, z.B. auch im Zusammenhang mit einer neuen Beziehung nach 10 Jahren Single-Leben.

Bemerkenswert, was sie sonst noch alles thematisiert und diskutiert, z.B. der Abschnitt über Narzissmus oder über Mutter-Töchter-Beziehungen sowie die schwierige Rolle von alleinerziehenden berufstätigen Frauen und weibliche Altersarmut.
Für meinen Geschmack war das Thema „Sparen“ mit mehreren Kapiteln zu umfangreich.
Überzeugend aber ihre Ausführungen zur Selbstbestimmtheit.
Insgesamt sind das alles Themen mit Relevanz.

Ich mag auch die Auswahl der Zitate, die vor den Kapiteln gesetzt sind.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Paris - New York

Die Kleider der Frauen
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Paris – New York

Die amerikanische Autorin Natasha Lester wählt für ihren Roman Die Kleider der Frauen einen reizvollen Ort: Paris.
Es ist 1940, düstere und gefährliche Zeiten, aber die Schriftstellerin ...

Paris – New York

Die amerikanische Autorin Natasha Lester wählt für ihren Roman Die Kleider der Frauen einen reizvollen Ort: Paris.
Es ist 1940, düstere und gefährliche Zeiten, aber die Schriftstellerin gestaltet das auch abenteuerlich und romantisch. Die Hauptfigur ist die 22jährige Estella, die sogar einen Spion trifft. Aber die deutsche Wehrmacht kommt und Estella muss Frankreich verlassen. Sie geht nach New York, wo sie schnell erfolgreich wird. Der amerikanische Traum!
Das ist also schon etwas melodramatisch, aber letztlich typisch für das Genre.
Von diesem Einwand abgesehen ist der Roman schon sehr unterhaltsam.
Estella ist eine sympathische Hauptfigur, der man gerne durch der Handlung folgt. Der Modeaspekt wird außerdem gut eingebunden.
Leider sind die meisten Nebenfiguren mit wenig Profil.
Weniger gut gefallen hat mir außerdem, dass es einen zweiten Handlungsstrang 2015 mit Fabienne gibt, der Enkelin Estellas, da der weniger stark ist.
Am Ende pendelt sich der Roman dann bei 3,5 Sterne von 5 ein.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Von Rügen, Büchern und Lesungen

Meine Inselbuchhandlung
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Ein tolles und unterhaltsames Buch, das die Rügener Buchhändlerin Petra Dietrich zusammen mit Co-Autor Rainer Moritz mit Meine Inselbuchhandlung geschaffen hat. Ich liebe Bücher, Buchhandlungen und Lesungen. ...

Ein tolles und unterhaltsames Buch, das die Rügener Buchhändlerin Petra Dietrich zusammen mit Co-Autor Rainer Moritz mit Meine Inselbuchhandlung geschaffen hat. Ich liebe Bücher, Buchhandlungen und Lesungen. Und dieses Buch ist prall voll damit.

Nach kurzem Blick auf ihr Leben, ihre Jugend und Rückkehr nach Rügen geht es dann um die Buchhandlung und die Lesungen, die dort veranstaltet werden. Da sind viele gute Namen dabei (Judith Schalansky, Thomas Raab, Frido Mann, Robert Seethaler, Gregor Gysi und viele andere. Und beim Lesen spürt man, wie wichtig der Autorin diese Lesungen sind.
Da ich selbst schon viele Lesungen als Zuschauer besucht habe, kann ich mir gut vorstellen,was für eine gute Atmosphäre bei diesen Veranstaltungen war.

Natürlich kommen Rügen und seine Bewohner nicht schlecht weg in diesem Buch. Sympathie für diese Insel kommt schnell auf.

Auch Schwierigkeiten, die eine Buchhandlung manchmal hat, werden nicht ausgespart, da ist das Buch realistisch, aber die Begeisterung und Freude über das Buchhändlerleben überstrahlt alles.
Ein positives Buch, dass ich sehr empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Roman mit Metaebene

Das Rätsel von Ainsley Castle
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Lizzy ist nicht einverstanden mit ihrer neuen Stiefmutter. An ihre verstorbene Mutter hat sei keine Erinnerungen mehr, aber das jemand ihren Platz einnimmt, passt ihr auch nicht. Lizzy ist ein kantiger ...

Lizzy ist nicht einverstanden mit ihrer neuen Stiefmutter. An ihre verstorbene Mutter hat sei keine Erinnerungen mehr, aber das jemand ihren Platz einnimmt, passt ihr auch nicht. Lizzy ist ein kantiger Charakter, aber nicht langweilig. Das mag ich an ihr.
Dann passiert eines Tages etwas ungewöhnliches. Darauf möchte ich hier aber nicht im Detail eingehen. Das sollte jeder selber lesen.

Das Rätsel von Ainsley Castle ist ein eigenartiges Buch, eigen und originell. Das schätze ich an der Autorin Holly-Jane Rahlens, die sich auch nicht scheut, eine Metaebene in die Handlung einzubauen, die dann das ganze Buch stark bestimmt. Ähnliches habe ich letztes Jahr mal von Alina Bronsky gelesen.
Holly Jane Rahlens hat einen Sinn für stark wirkende Szenen und einen skurrilen Humor. Das habe ich schon an ihr geschätzt, als sie noch Romane für Erwachsenen geschrieben hat.

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