Cover-Bild Sterbewohl
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: epubli
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 220
  • Ersterscheinung: 03.11.2020
  • ISBN: 9783753115603
Olivia Monti

Sterbewohl

Kriminalroman
Was tust du, wenn dein Staat dich im Rentenalter auffordert, eine Sterbepille zu schlucken, damit du der Allgemeinheit nicht zur Last fällst?
Sagst du Nein und erträgst die Repressalien? Fliehst du ins Ausland? Versuchst du die Schweinerei öffentlich anzuprangern? Oder schluckst du das Gift?

Deutschland ist nur noch eine Scheindemokratie. Der Staat veranstaltet neuerdings für ältere Menschen Sterbeseminare in Luxushotels. Ihnen soll dort schmackhaft gemacht werden, Sterbewohl, eine tödliche Pille, zu schlucken, um beizeiten die Allgemeinheit zu entlasten.
Nadja, Anna, Max und Fred sind über 65 und in hellem Aufruhr. Alle vier haben vom Gesundheitsministerium eine Einladung zum Sterbeseminar ins komfortable Hotel Paradies auf Fehmarn erhalten. Offiziell ist das Einnehmen von Sterbewohl zwar freiwillig. Wie manche munkeln, kehrt aus den Hotels aber niemand mehr zurück.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2020

Düstere Zukunftsaussichten

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Nach dem Wahlsieg der BP – Bürgerpartei ist Deutschland kein freies Land mehr und hat sich zu einer Scheindemokratie entwickelt. Der Staat ist bankrott und das Rentensystem steht kurz vor dem Kollaps. ...

Nach dem Wahlsieg der BP – Bürgerpartei ist Deutschland kein freies Land mehr und hat sich zu einer Scheindemokratie entwickelt. Der Staat ist bankrott und das Rentensystem steht kurz vor dem Kollaps. Vier ältere Herrschaften Anna, Max, Fred und die Ich-Erzählerin Nadja hatten sich zu einer Art Alterswohngemeinschaft zusammengeschlossen. Alle waren über 65 Jahre und erhielten vom Staat eine Einladung für einen Urlaub in einem Luxushotel am Meer. Auf Kosten des Staates durften sie hier wunderbare Tage verbringen. Einzige Pflicht war die Teilnahme an einem Seminar zu dem Thema: „Wie erweise ich der Gesellschaft einen unschätzbaren Dienst, in dem ich die tödliche Pille „Sterbewohl“ schlucke und das Rentensystem entlaste.“ Eigentlich soll die Einnahme der Pille freiwillig sein, doch die vier Freunde sind skeptisch, denn bisher scheint niemand aus den Hotels zurückgekommen zu sein.

Das Cover ist ein regelrechter Hingucker, so dass man schnell auf das Buch aufmerksam wird. Der Roman ist eine Mischung von Dystopie und Krimi. Mit kurzen einfachen Sätzen wird die Geschichte durch die Ich-Erzählerin Nadja geschildert. Dieses geschieht auf eine fast sachliche Art und hält den Leser etwas auf Distanz. Trotzdem konnte man sich gut in die Situation hineinversetzen und spürte die langsam steigernde Angst.
Obwohl das Geschehen auf den ersten Blick unvorstellbar erscheint, bleibt ein beunruhigendes Gefühl zurück. Nachdenklich macht, wie schnell sich die Situation in einigen Ländern ändern kann und dass damals keiner mit den Folgen gerechnet hatte als Hitler an die Macht kam.

Mir hat gefallen, dass die Protagonisten nicht jung und dynamisch, sondern Personen im Herbst ihres Lebens sind, die eigentlich für diese Zeit noch Wünsche und Träume haben.
Ein Buch, welches zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Wer abreisen will...der stirbt ?

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Dieser Krimi lässt mich sehr nachdenklich zurück. Nachdenklich, weil die Handlung nicht willkürlich aus der Luft gegriffen ist, sondern in einer Diktatur durchaus vorstellbar ist.

Der Roman schildert ...

Dieser Krimi lässt mich sehr nachdenklich zurück. Nachdenklich, weil die Handlung nicht willkürlich aus der Luft gegriffen ist, sondern in einer Diktatur durchaus vorstellbar ist.

Der Roman schildert unter anderem Praktiken, die so oder so ähnlich im dritten Reich Wirklichkeit waren. Mich hat diese Geschichte berührt, wobei ich diesen Roman eher im Genre der dystopischen Literatur, als bei Krimis sehe. Für mich har diese Geschichte auch genügend Freiraum für eigene Gedanken gelassen, denn nicht sämtliche Handlungen sind bis ins kleinste Detail erschlossen. Mir lief es oft " heiß und kalt " den Rücken hinunter, da das Böse stets allgegenwärtig war.

Ich finde es positiv, dass die Protagonisten ausschließlich der älteren Generation angehören. Bisher hatte ich noch keinen Roman gelesen, der ältere Menschen so perfekt in Szene gesetzt hat wie " Sterbewohl ".

Titel, Thema und die Protagonisten vereinen sich hier in einem besonderen Krimi, bzw. dystopischen Roman.

Dieser Roman liest sich schnell, die Thematik hinter der Handlung ist klar zu erkennen, aber der Schreibstil ist ziemlich leicht, und mit wenig Tiefgang versehen. Dennoch zieht sich eine wohldosierte Spannung durch die Geschichte, und mir hat es Spaß gemacht diesen Roman zu lesen.

Das Cover ist sehr auffällig, passt natürlich gut zum Thema, aber es kann anfangs etwas abschrecken. Auf den ersten Blick schaut es wie ein Sachbuch für schmerzloses Sterben aus, aber zum Glück ist ja " Kriminalroman " sehr deutlich unter dem Titel vermerkt.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Erschreckend und regt zum Nachdenken an - sehr lesenswert

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Das Deutschland der Zukunft ist nur noch eine Scheindemokratie. Die Regierung hat sogenannte Sterbeseminare eingeführt zu denen der ältere Teil der Bevölkerung in Luxushotels eingeladen wird. Dort erleben ...

Das Deutschland der Zukunft ist nur noch eine Scheindemokratie. Die Regierung hat sogenannte Sterbeseminare eingeführt zu denen der ältere Teil der Bevölkerung in Luxushotels eingeladen wird. Dort erleben sie einen mehrwöchigen Urlaub auf Kosten des Staates. Während ihres Aufenthaltes wird ihnen „Sterbewohl“ schmackhaft gemacht, eine tödliche Pille, die sie einnehmen sollen bevor sie der Gesellschaft oder ihren Angehörigen durch Rentenzahlungen, Erkrankungen oder lediglich Einschränkungen des Alters zur Last fallen. Angeblich ist es eine freiwillige Entscheidung, ob man sein Leben beenden möchte oder nicht. Doch es geht das Gerücht um, dass noch niemand aus diesen Hotels zurückgekehrt ist.

Nadja, Anna, Fred und Max sind in heller Aufregung, denn sie haben den gefürchteten Brief vom Gesundheitsamt bekommen, der sie zu einem solchen Seminar „einlädt“. Alle sind zwar über 65 Jahre alt, aber definitiv noch nicht bereit zum Sterben. Grade Nadja ist eben erst in Rente gegangen und hat noch so einiges vor. Die vier beschließen, dass sie sich keinesfalls freiwillig aus dem Leben zu verabschieden werden.

Die von Olivia Monti erdachte dystopische Welt ist mehr als erschreckend und menschenverachtend, denn sie vertritt das Motto „Wer nichts beiträgt, ist nichts wert“. Das gilt dementsprechend für Kranke, Alte und sogar Arbeitslose. Eine verstörende Vorstellung, die allerdings leider auch irgendwie aktuell ist. Denn durch Corona erheben sich manche Stimmen, die verlauten lassen, es träfe „nur“ die älteren, schwächeren oder sowieso schon kranken Menschen. Das erweckt den Anschein als würde ihr Sterben keinen großen Verlust darstellen. All diese Menschen sind aber auch Großeltern, Eltern, Kinder, Geschwister oder Freunde von irgendjemanden und deren Tod wiegt natürlich schwer... Daher ist für mich schon fast unverständlich, dass sich im Buch niemand gegen diese neue Regelung auflehnt oder sie wirklich hinterfragt. Im Gegenteil: sie findet immer mehr Fürsprecher.

Ich finde die Botschaft des Buchs sehr wichtig: Wann ist Leben lebenswert und wann nicht mehr? Und vor allem: wer darf darüber entscheiden. Jawohl nur der Betroffene selber! Deswegen sind beispielsweise Patientenverfügungen auch so wichtig, denn darin legt jeder selber fest, welche lebensverlängernden Maßnahmen in welcher Situation durchgeführt werden sollen und wann nicht.

Auf der anderen Seite wird natürlich auch die Frage nach Sterbehilfe aufgeworfen.. Ein schwieriges und unangenehmes Thema, das allerdings nicht weniger von Bedeutung ist. Denn auch hier sollte doch gelten: Jeder sollte entscheiden dürfen, dass er schmerzfrei und in Würde gehen darf, wenn für ihn sein Leben nicht mehr lebenswert ist.

Für mich ist „Sterbewohl“ nicht unbedingt der typische Kriminalroman, auch wenn es so draufsteht. Es ist eher eine Dystopie mit Gesellschaftskritik und Elementen des Kriminalromans. Denn die Senioren versuchen die Machenschaften der Sterbehotels aufzudecken und begeben sich dabei in zunehmende Gefahr.

Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und mitreißend geschrieben. Man erlebt die Geschehnisse aus Nadjas Sicht, kann ihre Gedankengänge und vor allem ihre Angst sehr gut nachvollziehen. Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto haarsträubender wird das Ganze. Sie wird mir garantiert noch lange im Gedächtnis bleiben und ist definitiv sehr lesenswert!

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