Cover-Bild Der Duft. Er führt dich ins Paradies. Oder in die Hölle
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 31.10.2025
  • ISBN: 9783757701352
Paul Richardot

Der Duft. Er führt dich ins Paradies. Oder in die Hölle

Thriller. Das aufsehenerregende Spannungsdebüt aus Frankreich. »Ein mitreißender Thriller, der alle Sinne anspricht.« Harper’s Bazaar
Monika Buchgeister (Übersetzer)

Eine kostbare Erinnerung in eine chemische Formel umzusetzen? Der 24-jährige Aromaspezialist Hélias ist fasziniert von dieser Idee und bewirbt sich bei der geheimnisumwobenen Firma Fragrancia . Die wegen umstrittener Ingredienzen ihres begehrten Duftkonzepts im Verborgenen agiert. Dank seines außergewöhnlichen Geruchssinns steigt Hélias dort zur »Nase« auf und wird unentbehrlich. Doch schon bald hat er das Gefühl, dass die Firma dunkle Geheimnisse hütet. Als ein skandalumwittertes Ereignis die Polizei auf den Plan ruft, erkennt Hélias, dass auch das Verbrechen einen Geruch hat. Und trifft eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2025

Ein verzwickter Thriller, faszinierend und unaufdringlich zugleich, wie gutes Parfüm.

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Können Duftstoffe Erinnerungen an Ereignisse auslösen, die weit zurückliegen? Ist es möglich, Delinquenten damit zu Geständnissen zu zwingen, wie es bei den allseits bekannten Lügendetektoren praktiziert ...

Können Duftstoffe Erinnerungen an Ereignisse auslösen, die weit zurückliegen? Ist es möglich, Delinquenten damit zu Geständnissen zu zwingen, wie es bei den allseits bekannten Lügendetektoren praktiziert wird? Wenn all dem so wäre und es ein allmächtiger Parfümkonzern einerseits mit der Polizei und andererseits mit dem organisierten Verbrechen zusammenarbeitet, wäre damit eine Macht geschaffen, die tief in die Privatsphäre jedes Einzelnen eingreifen kann.

Man sollte dieses Buch nicht unbedingt lesen, wenn einen die Grippe erwischt hat oder anderweitig die Nasengänge verstopft sind – es würde ein Phänomen unterdrücken, das sich automatisch einstellt: das Entdecken der eigenen Nase, der Geschmacksknospen des Gaumens. Eine Welt jenseits der Sinnenflut des Internets erschließt sich. Augen und Ohren lassen sich elektronisch via TikTok, Facebook. YouTube und Co. mit Musikclips und Videos auf jedes Smartphone übertragen. Doch die Welt des Geruchs bleibt davon (noch) verschont.

Dass in Paul Richardots Thriller verstopfte Geruchskanäle die Aufklärung eines Verbrechens verhindern, sei nur am Rande bemerkt. Schließlich soll diese Rezension nicht ein Finale vorwegnehmen, in dem sich bis auf die letzte Seite in immer neuen Wendungen lose Handlungsfäden auflösen. Der Autor versteht es meisterhaft, Spannung aufzubauen – und das ohne blutige Morde, abgetrennte Körperteile, ach so knallharte Kriminalkommissare, feministisch-männerhassende Ermittlerinnen, jenseits einer heutzutage in der Belletristik mitunter dogmatisch daherkommenden Political correctness oder Gendersternchen.

Wie schafft es dieser junge Schriftsteller in seinem Erstlingswerk bloß, sich gegen die Flut depressiv-bestialischer Massenmörder-Krimis aus Skandinavien und anderswo durchzusetzen! Selbst in seinem Heimatland sind Bestseller wie »Die Purpurnen Flüsse« gestickt mit genüsslich verhackstückten Körperteilen. Unwillkürlich stellt der Leser Vergleiche mit dem deutschen Roman »Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders« an, ebenfalls ein blutrünstiges Stück Literaturgeschichte.

Auf all das verzichtet Paul Richardot, und man könnte sich fragen, ob dies überhaupt ein Thriller ist. Es ist ein Thriller, ein Thriller der besonderen Art, vielleicht sogar der Beginn einer neuen Zeit in diesem Genre, wo Intelligenz und elegante Charakterführung wichtiger werden als eine immer sadistischere Anhäufung von Perversion, wie es heutzutage die Regel ist.

Zugegebenermaßen macht es uns der Autor nicht leicht, in seiner Welt heimisch zu werden. Gleich zu Beginn werden wir mit Figuren, räumlichen und zeitlichen Perspektiven und einer Unmasse an Fremdwörtern aus der Welt der Parfümerie und Chemie überschüttet. Damit zwingt er uns, das gewohnte Lesetempo herunterzuschalten, noch einmal zurückzublättern, innezuhalten, das Buch vielleicht für eine Tag zur Seite zu lesen und ihm dann noch eine Chance zu geben. Diese Chance geben wir letztlich uns selbst. Denn all die Kompliziertheit löst sich mit der Zeit auf. Fachbegriffe werden ab der Mitte des Buches ganz in Ruhe und ohne lästiges Infodumping erklärt, die Figuren und auf liebevolle Weise ans Herz gelegt, und Stück für Stück wird unser kriminalistischer Entdeckertrieb geweckt, zu verstehen, um was zum Teufel es hier eigentlich geht, wer gegen wen intrigiert.

Es ist besonders die intelligente Heiterkeit, mit der uns Paul Richardot überrascht, hauptberuflich Miteigner von »Les Parfums de Violet«, eines uralten und vor langer Zeit untergegangenen Pariser Duftstoffhauses, dass er und zwei Mitstudenten vor kurzem zu neuem Leben erweckte. In einer Zeit, da einerseits Wutbürgerhass und andererseits Gutmenschenrechthaberei weltweit im Streit liegen, ein wichtiger Gegenimpuls. Der Kriegsgott Mars und Venus, Göttin der Liebe, im spannenden Wettstreit. Ein grandioser Thriller.

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Veröffentlicht am 11.11.2025

Der Duft

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Ein Buch,, das als Thriller deklariert ist,, mir aber eher wie ein chemisches Experiment vorkommt, was nicht uninteressant ist. Die Firma Fragrancia stellt gewisse Düfte im Rahmen der VMS her, deren Essenzen ...

Ein Buch,, das als Thriller deklariert ist,, mir aber eher wie ein chemisches Experiment vorkommt, was nicht uninteressant ist. Die Firma Fragrancia stellt gewisse Düfte im Rahmen der VMS her, deren Essenzen dazu führen, dass man sich an gewisse Situationen in der Vergangenheit erinnern kann, wie z.B. Düfte an schöne Begebenheiten den Probanden in seine Kindheit zurückversetzen. Diese Methoden soll auch bei de Verbrechensbekämpfung einsetzbar sein. Die Firma Fragrancia agiert im Verbogenen, nichts dringt an die Öffentlichkeit. Der junge Helias, der bei dem Olfakteur Alain in Ausbildung war, wird in den Hauptsitz der Firma versetzt, wo er aber sehr mit den anderen Mitarbeitern zu kämpfen hat. Helias ist sehr begabt und er kann jeden Duft für seine Firma herstellen, jedoch hat er mit mehrere Ticks zu kämpfen. Auch Nora, die rechte Hand der Chefin ses Konzerns, hat einige Geheimnisse sowohl geschäftlich wie auch privat und es dauert lange, bis sie Helias akzeptiert. Doch dann soll mit Hilfe der VMS ein Vergewaltiger überführt werden. Man merkt sofort, dass der Autor beruflich mit der Materie der Düfte zu tun hat, denn es werden die verschiedensten Herstellungsarten akribisch erklärt. Was zu Beginn ziemlich langatmig scheint,, nimmt dann am Ende des Buches Fahrt auf und so einige Details werden uns dann bekannt. Die Sprache sit trotz vieler Sachbegriffe gut verständlich, auch die Kapitel sind in einer ansprechenden Länge. Wir werden hier beim Lesen in die Welt der Düfte entführt und nicht jeder Duft der hier hergestellt wird, ist betörend oder berauschend. Das Cover stellt für mich ein Highlight dar. Auf schwarzem Grund sieht man pnkfarbene Dämpfe schweben, die an einen Rauschzustand hinweisen wollen.

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Veröffentlicht am 10.11.2025

Anders als erwartet

2

„Der Duft. Er führt dich ins Paradies. Oder in die Hölle“ ist das Debüt des französischen Autors Paul Richardot.

Die Firma Fragrancia ist von Geheimnissen umgeben. Dort werden Düfte auf eine bisher einzigartige ...

„Der Duft. Er führt dich ins Paradies. Oder in die Hölle“ ist das Debüt des französischen Autors Paul Richardot.

Die Firma Fragrancia ist von Geheimnissen umgeben. Dort werden Düfte auf eine bisher einzigartige Weise genutzt. Durch VMS - der volatilen memoriellen Substanz - können Kunden der Firma eine Duftreise in ihre Vergangenheit machen. Diese kann aber auch genutzt werden, um Verbrechen aufzuklären. Das alles unterliegt aber strengster Geheimhaltung und es darf nichts nach außen dringen. Der 24-jährige, äußerst begabte Aromaspezialist Hélias bekommt durch seinen Ausbilder - den Olfakteur Alain - die Möglichkeit in der Zentrale eine Ausbildung zu machen.
Ursprünglich hatte ich einen Thriller erwartet, da das Buch als Thriller-Debüt des Autors beworben wird. Wer hier nervenzerreißende Spannung erwartet, wird enttäuscht werden.

Zunächst nimmt sich Paul Richardot viel Zeit seine Charaktere einzuführen.
Hélias ist ein zurückhaltender junger Mann, der die Gabe hat Düfte zu erkennen und zu erstellen und davon träumt ein Olfaktor zu werden. Als sich ihm diese Möglichkeit in der Zentrale von Fragrancia zeigt er vollen Einsatz.
Um das eigentliche Kerngeschäft der Firma bleibt es durchgehend geheimnisvoll. Genauso erging es mir mit einigen Charakteren.

Sehr detailliert werden die Düfte und Aromen geschildert, so dass ich das Gefühl hatte die Gerüche beim Lesen wahrnehmen zu können. Da hat man wirklich gemerkt, dass der Autor vom Fach ist.

Spannung kam eigentlich erst in der zweiten Hälfte auf, wobei ich die Handlung zuvor auch durchaus interessant fand, nur war es eben kein Thriller. Auch der eingewobene Kriminalfall ging zu Beginn durch die vielen Details ein wenig unter.

Mich hat das Buch gut unterhalten und die Welt der Düfte hat mich fasziniert. Ich habe gespannt die Entwicklung von Hélias und die Geheimnisse um Fragrancia verfolgt. Das Ende ist stimmig, aber es bleiben auch Fragen offen, die durchaus in einer Fortsetzung - die ich gerne lesen würde - geklärt werden könnten.

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Veröffentlicht am 01.12.2025

In allem leider zu vorsichtig

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Der Duft, das Debüt des französischen Parfümeurs Paul Richardot, spielt mit den Sinneseindrücken. Es versucht mit seinem pinken Cover zu verfuhren und einen mit seinen olfaktorischen Reizen zu übermannen. ...

Der Duft, das Debüt des französischen Parfümeurs Paul Richardot, spielt mit den Sinneseindrücken. Es versucht mit seinem pinken Cover zu verfuhren und einen mit seinen olfaktorischen Reizen zu übermannen.
Zu Beginn trifft man auf den Olfakteur Alain und seinen Schülers Hélias in seinem historisch anmutenden Laboratorium in Le Mans. Die beiden verstehen sich in der Kunst der Komposition, nicht von Parfum, sondern von Dufterinnerungen. Seien sie positiv oder negativ vom "Patienten" assoziiert. Je nach Wunsch der Kunden werden bereits erlebte Szenen oder Gefühle durch die Gerüche wiederbelebt. Ganz klar entdeckt man hier Parallelen zum Klassiker "Das Parfum" von Patrick Süßkind.
Parallel begegnet man der Karrierefrau Nora, die auf gehobener Position in der Zentrale von Fragrancia ihren Kopf aus der Schlinge ziehen muss. Die Firma hat mächtig Druck und sie damit auch. Hélias entpuppt sich als Wunderkind mit genialer Nase und gerät in die Wirren und kriminellen Machenschaften von Fragrancia.

Es geht um sexuellen Missbrauch, Drogenmissbrauch und Korruption. Doch alles in sehr sanften Wellen. Manchmal glaubt man, die Spannung steigt, doch dann ist sie so schnell wieder vorbei wie ein Dufthauch. Aus diesem Grund würde ich dieses Buch keinesfalls als echten Thriller oder Krimi bezeichnen. Es gibt nicht viel zu rätseln oder mitzufiebern.

Die Figuren des Hélias und Nora sind grundsätzlich interessant gestaltet. Nora mit ihren inneren Brüchen will man am ehesten noch besser kennenlernen, da man noch nicht ganz ihre Motivation und Beweggründe versteht. Hélias möchte man, ob seiner Naivität, schütteln. Zu gutgläubig und abwartend verhält er sich.

Das Ende lässt einen leider dann auch noch recht unaufgeklärt zurück. Vielleicht ist es als Cliffhanger für einen Folgeroman gedacht, es wirkt leider so als wären 10 Seiten am Ende gekürzt worden.
Für Naturwissenschaftler oder Science Nerds gibt es allerdings einige tolle Stellen. Wer sich nicht vor chemischen Substanznamen fürchtet und die Beschreibungen der Herstellung aushalten oder sogar in Gedanken nachvollziehen kann, kommt hier trotzdem auf seine Kosten. Ich habe mir ehrlich mehr gewünscht, die Ansätze waren gut, hoffentlich darf der Autor sich noch weiterentwickeln. Ich würde ihm eine zweite Chance geben.

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Veröffentlicht am 23.11.2025

Atmosphärischer Roman

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„Der Duft“ ist ein Roman, der sich langsam, aber fesselnd entfaltet – genauso wie ein exklusiver Parfumakkord, der erst mit der Zeit seine volle Wirkung zeigt. Paul Richardot gelingt es, eine Atmosphäre ...


„Der Duft“ ist ein Roman, der sich langsam, aber fesselnd entfaltet – genauso wie ein exklusiver Parfumakkord, der erst mit der Zeit seine volle Wirkung zeigt. Paul Richardot gelingt es, eine Atmosphäre zu erschaffen, die gleichzeitig melancholisch und geheimnisvoll ist.

Schon auf den ersten Seiten spürt man die besondere Sprache des Autors: ruhig, bildhaft und detailverliebt. Viele Szenen wirken fast filmisch, als würde man durch eine weiche, leicht verschwommene Linse blicken. Besonders beeindruckend ist, wie der Duft – sowohl als Motiv als auch als Gefühl – immer wieder leitend durch die Handlung zieht. Es entsteht ein überzeugendes Zusammenspiel zwischen Sinneseindrücken und Emotionen.

Die Figuren sind fein ausgearbeitet. Man versteht ihre Beweggründe, ihre Ängste, ihre Sehnsüchte – und gerade diese Nähe macht die Geschichte so intensiv. Auch Nebenfiguren wirken lebendig, als wären sie reale Menschen mit eigenen Geschichten.

Die Handlung baut sich eher leise und atmosphärisch auf, doch genau das macht ihren Reiz aus. Statt großer Dramen setzt Richardot auf subtile Spannung: kleine Enthüllungen, stille Konflikte, unterschwellige Spannung zwischen den Charakteren. Der Roman lebt von Momenten, die man nicht sofort greifen kann, die aber lange nachhallen.


Da die Handlung sich sich sehr gemächlich entwickelt, hat man allerdings stellenweise auch das Gefühl, dass wenig passiert- wer nach überraschenden Wendungen oder starkem Plot-Drive sucht, wird mit diesem Buch wahrscheinlich eher nicht warm werden.

Dadurch das der Fokus stark auf Stimmungen, Beschreibungen und inneren Monologen liegt, treten äußere Konflikte manchmal in den Hintergrund.


Zusammengefasst ist „Der Duft" ein poetischer, emotionaler und außergewöhnlich atmosphärischer Roman, der vor allem Leser*innen gefallen wird, die gerne tief in Stimmungen und zwischenmenschliche Nuancen eintauchen.

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