Cover-Bild Weil jede Minute zählt
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: CW Niemeyer
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 14.02.2020
  • ISBN: 9783827195470
Petra Bunte

Weil jede Minute zählt

Liebesroman
Was, wenn Moritz und seine Kollegen vom Rettungsdienst nicht erst viel zu spät am Unfallort eingetroffen wären, um Alex medizinisch zu versorgen? Was, wenn Sophie den Sanitäter nachher nicht noch einmal aufgesucht hätte, um sich für ihre ungerechtfertigte Attacke zu entschuldigen, nachdem sie erfahren hat, warum er nicht früher da war?
Vielleicht wären sie sich nie wieder begegnet und hätten jeder für sich mit dem verunglückten Rettungseinsatz und seinen Ursachen und Folgen klarkommen müssen. Doch das Schicksal will es anders, und irgendwann lautet die Frage vielmehr: Was, wenn du dich ausgerechnet in den Mann verliebst, der dich immer wieder an die schlimmsten Minuten deines Lebens erinnert? Oder in die Frau, die gerade erst ihren Freund verloren hat?
Verstrickt in ein Netz aus Schuldgefühlen und Missverständnissen kämpfen Moritz und Sophie immer stärker gegen ihre wachsenden Gefühle an. Bis es zu einem weiteren tragischen Notfall kommt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2020

Sehr emotional

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Aufgrund tragischer Umstände kommen Moritz und seine Kollegen vom Rettungsdienst erst viel zu spät am Unfallort an. Nachdem Sophie erfahren hat, dass sie Moritz deswegen ungerechtfertigt attackiert hat, ...

Aufgrund tragischer Umstände kommen Moritz und seine Kollegen vom Rettungsdienst erst viel zu spät am Unfallort an. Nachdem Sophie erfahren hat, dass sie Moritz deswegen ungerechtfertigt attackiert hat, sucht sie ihn auf, um sich zu entschuldigen. Doch wären all diese Umstände nicht gewesen, wären sie sich wohl nie wieder begegnet. Aber das Schicksal hat es anders gewollt und die beiden kommen sich näher.

Nachdem ich den Klappentext zu diesem Roman gelesen hatte, war mir klar, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte. Es klang dramatisch und emotional - und genauso war die Geschichte dann auch. Sie hat mich total begeistert.
Der Schreibstil war wahnsinnig fesselnd und konnte mich sofort in die Geschichte hineinziehen. Ich wurde immer mehr gefangen genommen und konnte das Buch bis zum letzten Satz nicht mehr beiseite legen. Es hat einen unglaublichen Sog auf mich entwickelt, was ich total klasse fand.
Die Charaktere wurden sehr gut und detailreich beschrieben, so dass ich sie mir prima vorstellen konnte. Ich war in der Lage, in die Gefühls- und Gedankenwelten einzutauchen und wirklich mitzufühlen und mitzufiebern.
Die Story hat einen ernsten Hintergrund, der hervorragend gewählt war, nämlich die Rettungsgasse. Ich finde es nämlich unfassbar, dass die Autofahrer nicht verstehen, wie wichtig die ist und munter die Straße blockieren. Insofern konnte ich die Wut und Fassungslosigkeit bestens nachempfinden.
Die Liebesgeschichte zwischen Sophie und Moritz fand ich sehr schön. Sie war durchzogen von Dramatik, Emotionen und Spannung und ich war gespannt, wie sie am Ende ausgehen wird.

Dieser Roman ist großartig und absolut lesenswert. Ich kann ihn nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.03.2020

Besonderer Roman - Leseempfehlung!

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"Weil jede Minute zählt" von Petra Bunte ist ein Liebesroman der besonderen Art - hochemotional, plausibel und mit einer sehr wichtigen Botschaft. Die Autorin selbst bezeichnet ihren Debütroman als "Liebesroman ...

"Weil jede Minute zählt" von Petra Bunte ist ein Liebesroman der besonderen Art - hochemotional, plausibel und mit einer sehr wichtigen Botschaft. Die Autorin selbst bezeichnet ihren Debütroman als "Liebesroman Plus, weil e[r] sowohl eine berührende und mitreißende Liebesgeschichte beinhaltet, als auch ein sehr aktuelles Thema, das uns alle betrifft". Dem kann ich vollumfänglich zustimmen und hoffe von Herzen, dass dieser Roman eine große Leserschaft findet und beim Leser nachklingt.

Das für mich wichtigste zuerst: die Hintergründe aus dem Rettungsdienst sind unheimlich gut recherchiert und sehr korrekt dargestellt. Und auch sonst habe ich keine Kritik an dem Roman. Ich bin komplett überzeugt und habe das Lesen sehr genossen. Der Schreibstil gefällt mir, da er logisch, ausreichend detailliert, emotional und fesselnd ist. Mit jeder Seite wurde es immer schwerer aus der Handlung wieder aufzutauchen und das Buch aus der Hand zu legen.

Die Geschichte selbst ist unheimlich packend und realistisch. So furchtbar es auch ist, passiert es doch leider immer wieder. Ich glaube genau diese Realitätsnähe war es, die mich an dem Buch so sehr berührt hat. Mir gefällt der logische, allmähliche Aufbau und die damit verbundene Entwicklung der Charaktere und deren Beziehungen zueinander sehr gut. Die Trauerbewältigung ist realistisch und nachvollziehbar beschrieben. Die Charaktere selbst sind authentisch, überwiegend sympathisch und durchweg plausibel. Es gefällt mir sehr gut, dass mit Chat-Nachrichten und Facebook-Einträgen gearbeitet wird, da es die Erzählung spannend macht und den Leser noch mehr einbezieht, als das bei einem reinen Text der Fall gewesen wäre.

Sophie lernt man am schlimmsten Punkt ihrer Lebens kennen. Sie wird in einen schrecklichen Autounfall verwickelt und wartet hilflos auf die Rettungskräfte, die dringend ihren schwer verletzten Freund versorgen müssen. "Jede Minute eine Minute, die über Leben und Tod entscheiden konnte. Jede Minute eine Minute, in der es weniger Hoffnung gab. Jede Minute eine Minute, die alles zerstörte." Die Beschreibungen sind so eindringlich, dass man mitfühlt, dass einem selbst der Atem stockt. Es ist absolut nachvollziehbar, dass Sophie die Nerven verliert und den Rettungsassistenten Moritz angreift, als der Rettungsdienst endlich den Unfallort erreicht. Diese Reaktion nimmt den jungen Mann sehr mit und lässt sich nicht einfach professionell abschütteln. "Abgesehen von der zeitlichen Verzögerung und ihrer Wut war es doch ein Einsatz wie jeder andere auch! Aber genau das hatte die Welt offenbar aus den Angeln gehoben und verkehrt herum wieder zusammen gesetzt." Im weiteren Verlauf des Buches begleitet der Leser sehr anschaulich und intensiv die Verarbeitung des tragischen Unfalls mal aus Sicht von Sophie und mal aus Sicht von Moritz. Mehr oder weniger zufällig kreuzen sich ihre Wege immer mal wieder und ganz allmählich bahnt sich eine zarte Liebe an. Aber kann diese vor dem Hintergrund der Ereignisse, die überhaupt zum Kennenlernen geführt haben, wirklich bestehen?

Die Botschaft des Buches als solche wird trotz der zarten Liebesgeschichte nie aus dem Fokus verloren und ist eine sehr wichtige - Rettungsgasse, Gaffer, Gewalt gegen Rettungskräfte - so dass ich hoffe, dass dieser großartige Roman viele Leser finden wird! Eine überzeugte und begeisterte Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 20.03.2020

Bewegend und wichtig!

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„...Ringsherum standen eine ordentliche Menge von Schaulustigen, und ich hätte wetten können, dass irgendwo zwischen ihnen garantiert wieder mindestens einer war, der sein Smartphone gezückt hatte und ...

„...Ringsherum standen eine ordentliche Menge von Schaulustigen, und ich hätte wetten können, dass irgendwo zwischen ihnen garantiert wieder mindestens einer war, der sein Smartphone gezückt hatte und die Szene fotografierte oder filmte...“

Sophie ist mit Alex, ihrem Jugendfreund, auf dem Heimweg. Im Auto ist eine gewisse Leichtigkeit zu spüren. Alex ist ein sicherer Autofahrer. Doch als ein LKW auf der Autobahn auf seine Spur zieht, hat er keine Chance, den Unfall zu verhindern. Sophie sieht schon das Blaulicht des Krankenwagens, aber es dauert fast eine Viertelstunde, bis er endlich die Unfallstelle erreicht hat. Ihre Wut lässt die junge Frau am Sanitäter Moritz aus. Sie kann nicht ahnen, was die Ursache für die Verspätung war. Für Alex allerdings kommt die Hilfe zu spät.
Die Autorin hat einen bewegenden und tiefgründigen Liebesroman geschrieben. Die Geschichte wird abwechselnd von Sophie und Moritz erzählt.
Der Schriftstil ist ausgewogen. Sachliche Abschnitte wechseln mit sehr emotionale Zeilen.
Sophie hat lange mit Alex` Tod zu kämpfen. Er war ihr Freund und Stütze. Er hat sie mit seiner ruhigen und ausgeglichenen Art aufgefangen, wenn sie ins Grübeln kam.
Moritz geht mit Leib und Seele in seinem Beruf auf. Doch der Einsatz auf der Autobahn hat tiefe Spuren hinterlassen. Es war die fehlende Rettungsgasse, die ein schnelleres Eingreifen verhindert hat.
„...Schon auf den ersten Blick war klar gewesen, dass jede einzelne Minute, in der wir untätig im Stau festgesessen hatten, eine Minute zu viel gewesen war. Jede Minute eine Minute, die über Leben und Tod entscheiden konnte...“

Sophie sucht Moritz auf, um sich für ihr Verhalten zu entschuldigen. Moritz fühlt sich für Sophie verantwortlich und möchte ihr helfen, vor allem, wenn sie falsche Entscheidungen fällt. Doch er akzeptiert, dass sie sich in seiner Gegenwart erneut mit dem Unfall konfrontiert sieht. Gut dargestellt werden Sophies widersprüchliche Gefühle:

„..Ich wollte nur noch weg von ihm. Und ich wollte bleiben und von ihm in den Arm genommen werden..“

Die Geschichte zwischen Sophie und Moritz ist die eine Seite des Buches. Die andere findet sich auf Moritz` Facebook-Account. Hier legt er dar, wie eine Rettungsgasse funktioniert und warum sie so wichtig ist, warum Gaffer nur schaden und weshalb jeder Grundkenntnisse in Erster Hilfe haben sollte. Vielfältige konkrete Beispiele werden dazu aufgearbeitet. Aber es konnte durchaus noch schlimmer kommen.

„...Waren die Leute eigentlich zu blöd, um zu erkennen, dass wir ihnen nur helfen wollten? Stattdessen wurden Sanitäter angepöbelt, weil den Angehörigen alles nicht schnell genug ging. Rettungswagen wurden demoliert, weil sie irgendwem im Wege standen...“

Deutlich wird aufgezeigt, welch emotionale Belastung der Beruf für die Sanitäter ist. Es kann durchaus an die Grenzen der Psyche gehen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zwingt zum Nachdenken auch über das eigene Verhalten.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Super schöner Roman

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Vielen Dank an Petra Bunte und den CW Niemeyer Verlag für dieses Rezensionsexemplar! Ich habe mich sehr gefreut. Natürlich ist meine Meinung davon nicht beeinflusst. Ich kenne die Autorin persönlich, was ...

Vielen Dank an Petra Bunte und den CW Niemeyer Verlag für dieses Rezensionsexemplar! Ich habe mich sehr gefreut. Natürlich ist meine Meinung davon nicht beeinflusst. Ich kenne die Autorin persönlich, was für mich eine ganz neue Situation ist. Dennoch werde ich das Buch so neutral wie möglich bewerten, auch wenn mir hier und da natürlich aufgefallen ist, dass da auch mal ein Stück von Petras eigenem Leben eingebaut war und ich auch ganz andere Hintergrundinformationen habe. 🙂



Inhalt

Was, wenn Moritz und seine Kollegen vom Rettungsdienst nicht erst viel zu spät am Unfallort eingetroffen wären, um Alex medizinisch zu versorgen? Was, wenn Sophie den Sanitäter nachher nicht noch einmal aufgesucht hätte, um sich für ihre ungerechtfertigte Attacke zu entschuldigen, nachdem sie erfahren hat, warum er nicht früher da war?
Vielleicht wären sie sich nie wieder begegnet und hätten jeder für sich mit dem verunglückten Rettungseinsatz und seinen Ursachen und Folgen klarkommen müssen. Doch das Schicksal will es anders, und irgendwann lautet die Frage vielmehr: Was, wenn du dich ausgerechnet in den Mann verliebst, der dich immer wieder an die schlimmsten Minuten deines Lebens erinnert? Oder in die Frau, die gerade erst ihren Freund verloren hat?
Verstrickt in ein Netz aus Schuldgefühlen und Missverständnissen kämpfen Moritz und Sophie immer stärker gegen ihre wachsenden Gefühle an. Bis es zu einem weiteren tragischen Notfall kommt …

Autorin: Petra Bunte

Verlag: CW Niemeyer

Preis: Klappenbroschur 15,00 €

Seitenzahl: 480 Seiten



Cover

Das Cover ist super geworden. Als Petra es mir das erste Mal noch vor Veröffentlichung bei ihr im Laden zeigte, war ich echt begeistert. Das Rot passt einfach perfekt zum Thema Rettungssanitäter etc. Dann dieser Rettungswagen darauf, der thematisch auch super ins Bild passt, da es eben im Grundlegenden um einen Unfall geht und einer der Protagonisten ja selbst Sanitäter ist. Mir gefällt die Dynamik, die auch vom Rettungswagen ausgeht, da die Bewegungsunschärfe das Cover zum Leben erweckt. Dann darüber das Paar. Ich bin ja kein großer Fan von Gesichtern auf Covern, aber ich finde hier ist es absolut im Rahmen, da wir die Gesichter eben nur von der Seite sehen. Ich habe mir die beiden vorher absichtlich nicht so genau angesehen, da ich mir immer lieber selbst ein Bild im Kopf mache und achte tatsächlich jetzt das erste Mal darauf. Und ich muss sagen, dass ich mir zumindest Moritz auch so vorgestellt habe, wie er auf dem Cover aussieht. Sophie hätte ich eher jung/frech und nicht ganz so elegant eingeschätzt, von daher passt das nicht ganz mit dem Bild aus meinem Kopf zusammen. Und zuletzt ist da dann ja auch noch die Schrift mit dem Titel, die mir super gut gefällt. Ich mag die Schnörkel und Herzchen beim Wort „Minute“ und finde, dass es dadurch echt Wiedererkennungswert hat!



Meine Meinung

Kommen wir nun zu dem Part, der mir echt am schwersten fällt. Nicht, weil ich das Buch so schlecht fand – im Gegenteil. Aber es ist eben schwer für mich hier das Buch ganz neutral von außen zu betrachten und eben nicht aus der Brille einer Bekannten. Aber ich bin guter Dinge, dass mir das gelingen wird. Ich muss erstmal sagen, dass ich mir echt viele Textstellen markiert habe und es würde jetzt komplett den Rahmen sprengen, alle hier einzufügen. Dennoch werdet ihr einige zu lesen bekommen. Der Schreibstil war einfach zu gut! Die Seiten flogen nur so dahin. Als kleiner Tipp: Auf Instagram gibt es bei Petra Bunte ganz viele tolle Textschnipsel.

Zunächst ging es ja mit einem Unfall los, den man auch schon in der Leseprobe lesen kann. Dieser ist so eindrücklich beschrieben und geht einem wirklich nahe.

"Plötzlich waren da nur noch Metall, das über Metall knirschte, quietschende Bremsen, splitterndes Glas und eine ohrenbetäubende Stille in dem Moment, als Alex‘ Golf zum Stehen kam."

Seite 13 (nachfolgende Seitenangaben beziehen sich stets auf die epub eBook-Seiten)

Man war so unter Adrenalin. Wenn ich mich in Sophies Situation versetze, muss es so furchtbar sein, einem geliebten Menschen beim Sterben zuzusehen und nichts tun zu können. Man ist total hilflos und diese Verzweiflung kam auch bei Sophie ganz deutlich raus. Petra hat das ganze Ausmaß auch ziemlich drastisch deutlich gemacht.

"Es war perfekt, so wie es war. Aber jetzt war Alex tot."

Seite 29

"Warum bist du nicht mehr hier? Du würdest mich verstehen und könntest mir sagen, was das Richtige ist."

Seite 61

Man wusste ja durch den Klappentext schon, dass Alex es nicht schaffen wird, aber dennoch war es heftig, das ganze Szenario nochmal zu lesen. Auch die Angst danach, beispielsweise LKWs zu überholen, wurde toll mit eingebaut und ist absolut verständlich. Sowas wünscht man einfach keinem und wenn dann die Rettungskräfte wegen einer blockierten Rettungsgasse nicht mal durchkommen, um zu helfen, ist das wohl DAS Horrorszenario schlechthin. Und dennoch ist es leider bittere Realität. Wie oft hört man davon, dass Rettungsgassen blockiert sind oder einfach ausgenutzt werden? Von daher spricht Petra hier eine wichtige Thematik auf eine tolle Art und Weise an. Durch einen Liebesroman auf so etwas aufmerksam zu machen, ist einfach eine grandiose Idee. Diese Idee zog sich durch das ganze Buch und nicht nur die Rettungsgasse wurde thematisiert, sondern auch unterlassende Hilfeleistung, Gewalt gegenüber Rettungskräften und auch Gaffer.

"Schneller auf YouTube als im Krankenhaus."

Seite 144

In all dem konnte man auf eine tolle Weise so viel lernen! Denn Moritz als Rettungskraft hatte auch einige Stellen im Buch, die aus seiner Sicht beschrieben wurden und so konnte man ganz viel aus dem Alltag eines Sanitäters lernen. Die ganzen Abläufe, Schichten, usw. Ich kenne vieles davon, weil wir selbst einen Rettungsassistenten in der Familie haben, aber dennoch war auch für mich noch viel neues dabei. Wir haben viel über die schönen Seiten des Berufs, aber auch über die Schattenseiten gehört und ich denke nach Lesen dieses Buchs weiß jeder den Einsatz aller Rettungskräfte nochmal mehr zu schätzen. Petra leistet mit dem Buch daher einen unglaublich wichtigen Teil in der Sensibilisierung für das Thema Notfälle und die damit einhergehende Rettung.

Natürlich ist es relativ unwahrscheinlich, dass einem so etwas wie Sophie passiert, die innerhalb kürzester Zeit so ziemlich alle Negativbeispiele miterleben musste, die es gibt. Für meinen Geschmack hätte es ruhig eine Aktion weniger sein können (z.B. der Angriff auf einen der Rettungssanitäter), um das Ganze nochmal etwas offener wirken zu lassen und der Liebesgeschichte zwischen den beiden mehr Platz einzuräumen. Das wäre auch mein einziger Kritikpunkt. Ich finde es hat sich zwischenzeitlich etwas zu lang gezogen, dass doch immer wieder das Thema Unfall/Rettung aufkam. Ich persönlich hätte gern noch etwas mehr Liebesgeschichte gehabt, aber das ist ganz einfach Geschmackssache. Den Zweck, Menschen auf ihr Verhalten aufmerksam zu machen, erfüllt das Buch auf jeden Fall, da es einige Beispiele für Fehlverhalten gibt, die man nicht mal eben „überlesen“ kann. Von daher hat dieses Verhältnis von „Notfall“ und „Liebe“ ja auch einen Sinn.

Zur Liebesgeschichte an sich kann ich sagen, dass sie mir echt gut gefallen hat. Facebook mit einzubeziehen, ist eine schöne Idee, da es den aktuellen Geist der Zeit trifft (obwohl es dann wohl eher sogar Instagram sein müsste) und auch dort nochmal viele Fälle kurz aufgegriffen wurden. Zwischen Sophie und Moritz herrscht ja eine relativ schwierige Beziehung, da sie sich durch blöde Umstände kennengelernt haben. Ich fand es echt witzig, wie es Mo’s Kollege als „So, Mo und Gomorrha“ (S. 222) bezeichnet hat.

Umso mehr hat es mich gefreut, dass Sophie nach und nach aufgetaut ist und sich auf ihn eingelassen hat. Moritz ist so ein herzensguter Mensch und ich habe ein bisschen mein Herz an ihn verloren. Er hatte für Sophie immer nur das Beste im Sinn und hat immer gut mitgedacht. Er hat sich nie über Sophies sprunghaftes Verhalten geärgert, sondern hatte stets Verständnis dafür, was ich ihm hoch anrechne.

"Ich bin hier und warte auf dich."

Seite 319

Die „Offenbarung“ am Ende hat vermutlich nicht nur ihn überrascht – ich jedenfalls habe auch nicht schlecht aus der Wäsche geschaut. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber ich finde, dass es sehr schön gelöst wurde, da es so einfach weniger makaber ist. Man hatte ja doch schon ein mulmiges Gefühl, dass das alles so kurze Zeit nach dem Unfall schon stattfand. Aber die beiden waren einfach toll zusammen und ich habe die Worte geliebt, die Petra zum Beschreiben der Liebe zwischen den beiden gewählt hat. Die Gefühle kamen so echt rüber.

"Ihr heißer Atem streifte mein Gesicht und vernebelte mir die Sinne."

Seite 271

Schön fand ich auch, dass immer wieder Songtexte eingebaut wurden von Liedern, die eigentlich jeder kennt. Diese haben das ganze ein wenig aufgelockert und mir jedes Mal einen Ohrwurm beschert. Und auch schön fand ich die Tatsache, dass Sophie Buchhändlerin ist – oder wie sie sagt:

"Ich bin im Grunde auch so etwas wie eine Lebensretterin und verkaufe Menschen Dinge, die sie vor tödlicher Langeweile bewahren."

Seite 139

Es gab im Roman auch noch viele weitere tolle Figuren, wie Sophies Freundin Kiki oder auch Mo’s Arbeitskollegen. Beide waren für einen Rat immer zur Stelle und haben geholfen, wo sie konnten. Besonders süß fand ich auch die Zwillinge Leonie (hallo Namensvetterin) und Laura. Super niedlich fand ich die Stelle mit der Herz-Muschel und was Leonie dazu noch gesagt hat. Einfach zum Verlieben!

Ich fand vor allem das Ende nochmal schön. Und das aus zwei Gründen. Erstens die tolle Botschaft, die darin steckt. Dass jede Minute zählt. Bei Notfalleinsätzen – aber eben auch im echten Leben. Und zweitens die Danksagung. Und an der Stelle muss ich einfach mal ein dickes DANKESCHÖN an Petra loswerden! Denn sie hat mich tatsächlich in der Danksagung erwähnt mit den Worten „Ein herzliches Dankeschön geht an zwei liebe Menschen aus der Vergangenheit, dafür, dass ihr nach all den Jahren genau zum richtigen Zeitpunkt wieder in meinem Leben aufgetaucht seid. Gelobt seien die sozialen Medien!“ (S. 363) Der Hintergrund dazu: Als Kind durfte ich vor einigen Jahren auf Petras Hochzeit Blumen streuen. Seitdem habe ich sie zwar ab und zu mal kurz in der Thalia Filliale gesehen, in der sie arbeitet, aber Kontakt hatten wir nicht wirklich. Dank Petras Buch haben wir uns nun wiedergefunden und stehen dank der Liebe für Bücher, die wir beide teilen, nun wieder in regem Kontakt auf Whatsapp und Instagram. Im Oktober waren wir auch gemeinsam auf der FBM. Und ich möchte mich einfach mal bedanken, dass du dir immer so viel Zeit nimmst, um mit mir zu schreiben und auch für die schöne Zeit in Frankfurt! Ich bin froh, dass wir den Kontakt wiedergefunden haben! Und wenn wir schon dabei sind, möchte ich mich jetzt auch für diese tolle Signatur bedanken, die du mir geschrieben hast!

Abschließend kann ich nun also sagen, dass mir das Buch wirklich gut gefallen hat. Es weist auf wichtige Probleme in Bezug auf Rettung hin und sensibilisiert dafür, nochmal über das eigene Verhalten in solchen Fällen nachzudenken. Dazu gibt es eine schöne Liebesgeschichte und tolle Figuren. Meines Erachtens nach hätte der Roman ruhig noch mehr Liebesgeschichte beinhalten können. So war das Ganze die ersten 300 Seiten doch deutlich auf die ganzen Problematiken fokussiert. Das ist am Ende aber einfach Geschmackssache und ich persönlich lese ja generell lieber locker-leichte Romane, sodass diese Erkenntnis nicht groß verwunderlich ist. Und dafür hat mir dieses Buch mit den schweren und auch schockierenden Themen wirklich gut gefallen.

Daher von mir 5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

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Nachdem ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe, war mir klar, dass ich die Geschichte unbedingt lesen muss. Und ich wurde auch nicht enttäuscht, denn es war zwar eine Achterbahnfahrt der Gefühle, ...

Nachdem ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe, war mir klar, dass ich die Geschichte unbedingt lesen muss. Und ich wurde auch nicht enttäuscht, denn es war zwar eine Achterbahnfahrt der Gefühle, aber ich war von Anfang bis Ende von dem Buch gefesselt.

Zur Story:
Was, wenn Moritz und seine Kollegen vom Rettungsdienst nicht erst viel zu spät am Unfallort eingetroffen wären, um Alex medizinisch zu versorgen? Was, wenn Sophie den Sanitäter nachher nicht noch einmal aufgesucht hätte, um sich für ihre ungerechtfertigte Attacke zu entschuldigen, nachdem sie erfahren hat, warum er nicht früher da war?
Vielleicht wären sie sich nie wieder begegnet und hätten jeder für sich mit dem verunglückten Rettungseinsatz und seinen Ursachen und Folgen klarkommen müssen. Doch das Schicksal will es anders, und irgendwann lautet die Frage vielmehr: Was, wenn du dich ausgerechnet in den Mann verliebst, der dich immer wieder an die schlimmsten Minuten deines Lebens erinnert? Oder in die Frau, die gerade erst ihren Freund verloren hat?

Ich habe ohne Probleme in die Geschichte hineingefunden. Der Schreibstil ist locker-leicht und es ist ein schöner Lesefluss gegeben, der die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Die einzelnen Charaktere sind sympathisch beschrieben und ich konnte mich mit ihrem Denken und Handeln sehr gut identifizieren. Deshalb habe ich auch – vor allem mit Sophie – sehr mitgelitten und auch die ein oder andere Träne verdrückt.

Zusammengefasst handelt es sich um einen mitreißenden Liebesroman, der zum Nachdenken anregt und ein Gefühlschaos auslöst, das bestimmt niemanden lockerlässt. Ich wurde sehr gut von der Geschichte unterhalten und vergebe ganz klar 5 von 5 Sternen! Eine klare Leseempfehlung!

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