Auf den zerbrochenen Flügeln der Freiheit...
»Klappentext: Irland, 1912:Die Geschichte der irischen Nonne Rose und zweier, angeblich missratener Frauen, die in einer Magdalen-Wäscherei aufeinandertreffen, in die Wirren des Freiheitskampfes verstrickt ...
»Klappentext: Irland, 1912:Die Geschichte der irischen Nonne Rose und zweier, angeblich missratener Frauen, die in einer Magdalen-Wäscherei aufeinandertreffen, in die Wirren des Freiheitskampfes verstrickt werden und deren Schicksale für immer miteinander verbunden bleiben.«
»Bete für die Ruhe der Seelen der reuigen Magdalen-Frauen. Schweigen breitet sich über den Friedhof aus – Schweigen über eines der größten Verbrechen der irischen Geschichte.« Zitat aus dem Buch, Seite 5
Meine Meinung: Der Schreibstil der Autorin Rebecca Michéle ist fließend und unverblümt. Die Geschichte spielt in Irland, größtenteils in Dublin. Erzählt wird aus verschiedenen Sichten. Die Personen sind authentisch dargestellt.
Es beginnt im Jahr 1912. Rose, eine junge Nonne, hat in einem Kloster auf dem Land Kinder unterrichtet und wird jetzt nach Dublin in ein katholisches Magdalenenheim versetzt. Dort leben und arbeiten sogenannte gestrauchelte Mädchen und Frauen. Rose ist entsetzt, wie die jungen Frauen behandelt werden. Sie beginnt zu zweifeln. Sie hat schon als Kind in einem Kloster gelebt, aber solche Grausamkeiten können nicht gottgewollt sein! Sie kann mit niemand darüber reden, weil offensichtlich die anderen Nonnen und Priester anderer Meinung sind. Cindy und Fiona sind zwei der „missratenen“ Frauen, die aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kommen. Durch ihre Sicht erfährt man, wie sehr sie leiden und doch nicht ihre Hoffnung auf eine Rettung aufgeben wollen. Sie geben sich, auch wenn es schwer fällt, gegenseitig Halt.
Rose, Cindy und Fiona gelingt nach langer Zeit die Flucht, aber sie müssen sich zunächst verstecken. Irische Rebellen versuchen sich von den Briten zu befreien. Die drei jungen Frauen geraten in den Widerstandskampf und in eine neue Gefahr…
Auch nach der Flucht verliert Rose den Glauben an Gott nicht, aber sie sieht die menschlichen Vertreter aus der katholischen Kirche jetzt anders. Es gibt Nonnen und Priester, die mitfühlend und hilfsbereit sind, aber manche sind auch grausam und habgierig.
»…Inzwischen weiß ich Gott ist nicht böse, seine Gesetze sind richtig und gut, nur manche Menschen, die vorgeben, in seinem Namen zu handeln, sind schlecht.« Zitat aus dem Buch, Seite 256
»Es ist das Unbekannte, das uns ängstigt, und es ist nur möglich, über etwas zu urteilen, das man kennt!« Zitat aus dem Buch, Seite 345
Der Handlungsverlauf ist aufwühlend und bewegend! Die Geschichte über die Nonne Rose und die zwei »Maggies« Cindy und Fiona ist zwar fiktiv, aber Magdalenen-Wäschereien gab es wirklich und die unmenschlichen Zustände dort sind nicht frei erfunden! Die letzte der Magdalenen-Wäschereien wurde erst 1996 geschlossen! Was den Frauen im Namen der Katholischen Kirche angetan wurde, ist so unglaublich, so grausam, so unfassbar! Ich bin erschüttert! Ehemalige Prostituierte, gefallene Mädchen, angeblich missratene Mädchen und Frauen wurden in den Magdalenenheimen eingesperrt um Buße zu tun. Grausame Zwangsarbeit in den Magdalenen-Wäschereien. Sie wurden immer wieder körperlich und seelisch von Nonnen und Priestern misshandelt! Im Nachwort geht die Autorin noch auf weitere Fakten zu diesem dunklen Kapitel Irlands ein!
Die Geschichte hat mich sehr berührt und erschüttert!
Lesenswert!
5 Sterne