Cover-Bild Baumgartner kann nicht vergessen
Band 221 der Reihe "HAYMON TASCHENBUCH"
12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Hard Boiled, Roman Noir
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 01.07.2016
  • ISBN: 9783709978528
Reinhard Kleindl

Baumgartner kann nicht vergessen

Kriminalroman
Sechs Tote in einem Lieferwagen - und keine Spur zu ihrem Mörder
In der Nähe von Graz wird aus einem Schotterteich ein Lieferwagen geborgen. Die Fracht ist schockierend: Im Laderaum sitzen sechs Tote. Wer die Menschen sind? Völlig unklar. Wie sie ums Leben kamen? Ebenfalls. Eines jedoch zeigt sich recht schnell: Sie sind nicht gleichzeitig gestorben. Die Grazer Mordgruppe steht unter hohem Druck. Durch Chefinspektor Franz Baumgartners Suspendierung wegen seiner Alkoholprobleme und die Inhaftierung Sukitschs ist das Team klein. Der Neue, Kevin Hiebler, ist noch grün hinter den Ohren. Caroline Meier hat in Baumgartners Abwesenheit die Leitung übernommen - und stößt mit den Ermittlungen in diesem grausamen Fall an ihre Grenzen. Vor allem, weil die Mordgruppe zunächst völlig im Dunkeln tappt ...

Die Schatten in Baumgartners Erinnerung
Chefinspektor Baumgartner weiß einstweilen nichts von alledem. Ihn lässt die Erinnerung an Paul nicht los, seinen besten Freund aus Kindertagen. Mit ihm hat er in den Mur-Auen Räuber und Gendarm gespielt, mit ihm hat er seine ersten Abenteuer erlebt. Und: Gemeinsam mit Paul machte er seine ersten Begegnungen mit dem Tod. Von diesem schien Paul schon als Kind fasziniert zu sein. Was wohl aus ihm geworden ist? Baumgartner macht sich auf die Suche - und rutscht damit noch tiefer, als er ohnehin schon gesunken ist. Aus dem kindlichen Spiel wird plötzlich bitterer Ernst ...

Baumgartner - ein Idealist droht zu verzweifeln
Idealistisch wie Kurt Wallander, schrullig wie Carl Mørck, düster wie Harry Hole: Franz Baumgartner ist Held und Antiheld zugleich. Unbeirrbar glaubt er an das Gute im Menschen, obwohl er doch täglich mit dem Bösen konfrontiert ist - auch dann noch, wenn er zu zerbrechen droht. Seine brummige Sturheit, die ihn antreibt, stets das zu tun, was er für richtig hält - egal, ob es den Gesetzen entspricht -, macht ihn zu einem hervorragenden Ermittler, steht ihm aber gleichzeitig oft im Weg.

Tempo, Spannung, Sogwirkung: Reinhard Kleindls Kriminalromane um Kommissar Baumgartner stehen den großen Skandinaviern in nichts nach.

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"Ich habe bereits die ersten beiden Baumgartner-Krimis gelesen und bin hin und weg von der Figur. Seine Zerrissenheit, wann immer er sich entscheiden muss, ob er "das Richtige" tut oder dem Gesetz folgt, man kann sie förmlich spüren ..."
Leserstimme

"Atemberaubend. Ein Buch wie ein Film! Bildgewaltig, düster, mitreißend - hat mich auch nach dem Lesen noch tagelang beschäftigt."
Leserstimme

"Den ersten Krimi habe ich mir damals gekauft, weil ich Graz gerne mag und oft dort bin. Ich war sofort begeistert und bin Baumgartner treu geblieben. Ich muss sagen, es hat sich gelohnt!"
Leserstimme
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Kriminalromane mit Franz Baumgartner
Gezeichnet
Baumgartner und die Brandstifter
Baumgartner kann nicht vergessen

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Baumgartners Erinnerungen

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Ein Lieferwagen mit sechs Toten wird aus dem Wasser einer Kiesgrube gezogen. Die Polizei steht vor einem Rätsel, vor allem nachdem sich herausstellt, dass der Todeszeitpunkt höchst unterschiedlich ist. ...

Ein Lieferwagen mit sechs Toten wird aus dem Wasser einer Kiesgrube gezogen. Die Polizei steht vor einem Rätsel, vor allem nachdem sich herausstellt, dass der Todeszeitpunkt höchst unterschiedlich ist. Was ist geschehen? Woher kamen diese Menschen?
Wieder einmal ist Baumgartner nicht in die Ermittlungen involviert, denn er wurde wegen Alkoholproblemen vom Dienst suspendiert. Baumgartner lebt derweil in Gesellschaft von Alkohol in der Vergangenheit. Seine Erinnerungen an Paul, den Freund aus Kindertagen, lassen ihn nicht los. Gemeinsam haben sie schon einiges erlebt und Paul hat seit jeher ein perfides Interesse am Tod gehabt. Baumgartner macht sich auf die Suche nach Paul.
Der Druck auf die Ermittler ist hoch und Staatsanwalt Sonnleitner erwartet eine schnelle Lösung, die ihm politisch keine Knüppel zwischen die Beine wirft. Also wäre Baumgartner als Verstärkung des Teams eigentlich nicht schlecht, denn Caroline Meier ist noch nicht ganz fit nach ihrer Schussverletzung. Rainer Swoboda hat sich gedanklich schon in den Ruhestand verabschiedet. Dafür ist der unerfahrene Kevin Hiebler engagiert bei der Sache.
Zwischendurch erleben wir die mutige kleine Hani, die mit ihrer Mutter und anderen Flüchtlingen ums Überleben kämpft.
Baumgartner ist ein Fall für sich, gewohnt beharrlich geht er an das heran, was er sich in den Kopf gesetzt hat. Er tat mir sehr leid, als er immer weiter abrutschte und ich hoffte, dass er irgendwie die Kurve noch kriegt.
Auch dieser dritte Baumgartner-Krimi ist in sich abgeschlossen und lässt sich problemlos alleine lesen. Von Anfang an zieht einen dieser spannende Fall in den Bann. Es ist ein sehr aktuelles Thema rund um die Flüchtlings- und Schlepperproblematik, das hier abgehandelt wird. Die Abgründe, die sich dabei auftun, sind erschreckend.
Ein fesselnder Krimi in einem tollen Schreibstil.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Aktuell, bedrückend, eindrucksvoll

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Ein furchtbarer Fund in einem Grazer Schotterteich erschüttert die Mordgruppe. Ein Lieferwagen mit sechs nicht identifizierten Toten, die gleichzeitig starben. Flüchtlinge? Mordgruppen-Leiterin Caroline ...

Ein furchtbarer Fund in einem Grazer Schotterteich erschüttert die Mordgruppe. Ein Lieferwagen mit sechs nicht identifizierten Toten, die gleichzeitig starben. Flüchtlinge? Mordgruppen-Leiterin Caroline Meier gerät an ihre Grenzen, denn der Druck von oben ist immens. Ihr fehlt der Instinkt von Franz Baumgartner, doch dieser ist suspendiert und durch seinen Alkoholkonsum nicht einsatzfähig.

Baumgartner ermittelt zum dritten mal. Für mich war es die erste Bekanntschaft, mit diesem untypischen Ermittler. Die Rückblenden und Hinweise reichen völlig aus, um sich im Geschehen zurecht zu finden.

Der Schreibstil von Reinhard Kleindl hat eine Sogwirkung. Man ist gleich zu Beginn gefesselt und gleichzeitig geschockt. Drei Handlungsstränge die aufeinanderzulaufen und nichts Gutes ahnen lassen.

Zu Beginn eine Gruppe Menschen, die in einem Lieferwagen unterwegs sind. Hani, ein kleines, verzweifeltes Mädchen, die Erzählerin. Ihr Schicksal ist besonders bewegend und rührt einen. Man stellt Parallelen zu Fernsehbildern und Berichten her, kommt ins Grübeln. Flüchtlingsschicksale sind plötzlich gar nicht mehr so fern.

Dann der Fund eines Lieferwagens mit sechs Toten. Selbst für die Mordgruppe ein schockierender Fall, der alle an ihre Grenzen bringt. Sehr gelungen sind hier die Charakterbeschreibungen, die sehr intensive Bilder der agierenden Ermittler zeichnen. Man spürt die Erschöpfung der Leiterin Caroline Meier, sieht die Angst, des Neulings Kevin Hiebler. Über allem die Machtkämpfe der Führungsspitze. Versagen oder Anerkennung liegen nah beieinander und behindern die eigentlichen Ermittlungen.

Der dritte Handlungsstrang ist der persönlichste. Baumgartner, suspendiert, alkoholabhängig, lebensunfähig kämpft sich von Tag zu Tag. Sein privater Feldzug gilt dem Aufspüren seines Jugendfreundes Paul, denn eine Ahnung lässt ihn einfach nicht mehr los. Mehr Wrack als Mensch ist es schwierig, in ihm den brillanten Ermittler zu erkennen.

"Baumgartner sah aus wie jemand, der alles gegeben hatte - und nun war nichts mehr übrig."

Für mich ist dies mehr als nur ein Krimi. Eine emotionale Achterbahnfahrt, die gesellschaftskritisch und dramatisch aufzeigt, dass es mehr als Schwarz und Weiß gibt.
Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der 3. Fall für Baumgartner

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Inhaltsangabe
Sechs Tote in einem Lieferwagen - und keine Spur zu ihrem Mörder In der Nähe von Graz wird aus einem Schotterteich ein Lieferwagen geborgen. Die Fracht ist schockierend: Im Laderaum sitzen ...

Inhaltsangabe
Sechs Tote in einem Lieferwagen - und keine Spur zu ihrem Mörder In der Nähe von Graz wird aus einem Schotterteich ein Lieferwagen geborgen. Die Fracht ist schockierend: Im Laderaum sitzen sechs Tote. Wer die Menschen sind? Völlig unklar. Wie sie ums Leben kamen? Ebenfalls. Eines jedoch zeigt sich recht schnell: Sie sind nicht gleichzeitig gestorben. Die Grazer Mordgruppe steht unter hohem Druck. Durch Chefinspektor Franz Baumgartners Suspendierung wegen seiner Alkoholprobleme und die Inhaftierung Sukitschs ist das Team klein. Der Neue, Kevin Hiebler, ist noch grün hinter den Ohren. Caroline Meier hat in Baumgartners Abwesenheit die Leitung übernommen - und stößt mit den Ermittlungen in diesem grausamen Fall an ihre Grenzen. Vor allem, weil die Mordgruppe zunächst völlig im Dunkeln tappt ... Die Schatten in Baumgartners Erinnerung Chefinspektor Baumgartner weiß einstweilen nichts von alledem. Ihn lässt die Erinnerung an Paul nicht los, seinen besten Freund aus Kindertagen. Mit ihm hat er in den Mur-Auen Räuber und Gendarm gespielt, mit ihm hat er seine ersten Abenteuer erlebt. Und: Gemeinsam mit Paul machte er seine ersten Begegnungen mit dem Tod. Von diesem schien Paul schon als Kind fasziniert zu sein. Was wohl aus ihm geworden ist? Baumgartner macht sich auf die Suche - und rutscht damit noch tiefer, als er ohnehin schon gesunken ist. Aus dem kindlichen Spiel wird plötzlich bitterer Ernst …


Baumgartner kann nicht vergessen ist bereits der dritte Fall für Franz Baumgartner und wie immer vom Autor Reinhard Kleindl.

Der Autor besticht durch seinen detaillierten und bildhaften Schreibstil, mit dem er den Leser ab der ersten Seite an sein Buch fesseln kann. Einmal angefangen gibt es kein Entkommen mehr. Die Protagonisten sind so authentisch dargestellt worden, dass man hier meint sie schon seit Jahren zu kennen. Die Kulisse erscheint einen so wirklich, dass der Eindruck entsteht man sein selbst vor Ort. Die Handlung des neuen Falles basiert auf einem sehr aktuellen und zu gleich brisanten Thema, dass auch schon für Schlagzeilen in den Nachrichten gesorgt hat. Menschenhandel und Flüchtlingsproblematik! Auch wenn es sich hierbei um einen fiktiven Krimi handelt, ist dieses schwierige Thema ehrlich, schonungslos und ungeschminkt dargestellt worden. Es ist schon erschreckend, wie skrupellos einige Menschen mit der Würde des anderen umgehen, nur um ganz viel Geld zu kassieren. Der Autor hat es geschafft, in den kurzen und knackigen Kapiteln, die im übrigen immer mit Datums- und Zeitansagen versehen wurden sind, den Spannungsbogen von Anfang bis Ende konstant aufrecht zu erhalten. Zu keinem Zeitpunkt wurde es langatmig oder gar langweilig. Eher das Gegenteil traf ein: Man musste immer weiter lesen, um zu erfahren wie es mit Meier, Baumgartner und Co. Weiter geht. Das Ende war ein wenig Aktionsreich, aber wirkte dennoch sehr realistisch und nicht überladen. Was bei den meisten Krimis so ist. Das Ende war rund, stimmig und passte perfekt.



Ein brisantes Thema, dass in einem gut durchdachtem und spannungsgeladenen Krimi perfekt umgesetzt worden ist. Für mich war es wieder der perfekte Krimi und dafür gibt es 5 von 5 Sternen!
Bis zum nächsten Fall von Baumgartner und Co.


Veröffentlicht am 15.09.2016

Der laute und der leise Mann - ein toller Krimi

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Franz Baumgartner gehört für mich zur Liga der stillen Helden. Ein starker Charakter mit einigen persönlichen Schwächen. Sehr gut dargestellt ohne dabei zu nerven.
Hinzu kommt die aktuelle Thematik um ...

Franz Baumgartner gehört für mich zur Liga der stillen Helden. Ein starker Charakter mit einigen persönlichen Schwächen. Sehr gut dargestellt ohne dabei zu nerven.
Hinzu kommt die aktuelle Thematik um Flüchtlinge und Schlepper.


Aber erst einmal kurz zur Story:
Ein Transporter mit grauenvollem Inhalt wird auf einem Schrottplatz gefunden. Für die Ermittler der Mordgruppe steht schnell fest das die Menschen darinnen einen furchtbaren Tod erlitten. Wie grausam sie wirklich starben stellt sich erst im Laufe der Ermittlungen raus. Franz Baumgartner, Leiter der Mordkommisson ist allerdings suspendiert. Er wird dringend gebraucht, sein Gespür und Einfühlungsvermögen. Aber Franz ist zu sehr mit sich selbst und den Geistern seiner Vergangenheit beschäftigt. Könnte er Licht ins Dunkel bringen und weitere dieser fruchtbaren Taten verhindern?

Nach "Baumgartner und die Brandstifter" hat mich der Autor Reinhard Kleindl mit "Baumgartner kann nicht vergessen" wieder an ein Buch gefesselt. Sein Schreibstil ist so eingänglich und hat mich gerade durch die verschiedenen Perspektiven überzeugt.

Im Wechsel folgt man der kleinen Hani, ein Mädchen das mit seiner Mutter nur ein sicheres zu Hause möchte und dabei in tödliche Gefahr gerät. Ihre Art zu erzählen, das kindlich-naive ist mit den Schilderungen um die Menschen in ihrem Umfeld absolut gelungen.Der laute Mann ist mir dabei besonders aufgefallen. Wie schnell Menschen aus ihren Rollen fallen wurde auf eine eindringliche und erschreckende Art und Weise geschildert.

Auch Franz Baumgartner kommt wieder zum Zuge. Gewohnt sich Zeit lassend erscheint er mit seiner nachdenklichen und schwermütigen Art. Franz sucht, wie schon im Vorgängerband und hier nun bekommt man als Leser endlich den Einblick. Was zieht Franz dermaßen herunter, was lässt ihn keine Ruhe, warum nur kann er nicht vergessen?
All der Nebel lichtet sich im Laufe des Buches und bringt eine Geschichte aus der Vergangenheit zu Tage die Baumgartner so gerne vergessen wollte aber nicht konnte. Er lag mal wieder genau richtig. Der Gefühlsmensch, mein persönlicher österreichischer Wallander, der Grübler und Denker. Einer der sich selbst auch mal hängen lässt um letztendlich doch wieder auf die Beine zu kommen. Ein Stehauf- Männchen das vieles umhaut aber eben nicht alles.

In diesem Band kommen so manche Bekannte aus dem Vorgängerband vor und auch eine Reporterin daraus spielt eine Rolle. Viel Potential, sehr gut umgesetzt mit der Chance auf hoffentlich einen weiteren Band.

Diese Geschichte lässt sich durchaus unabhänging vom Vorgängerband lesen, aber wer Franz wirklich kennen lernen möchte sollte sich der Reihe nach einlesen. Es lohnt sich allemal, schon wegen dem Menschen Baumgartner, ein leiser Mann der aber auch so richtig laut kann und bei seinen alten wie neuen KollegInnen Eindruck schindet auch wenn ihn nicht jeder mag. In diesem Band gefiel mir der Neuling Kevin richtig gut.

Gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen für diesen rundum gelungenen Krimi, der in Sachen Thematik ebenso überzeugt wie in der Darstellung der verschiedenen Charaktere.
c) K.B. 07/2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Tod im Lieferwagen

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Baumgartner kann nicht vergessen ist der dritte Band um den Kommissar. Aber keine Angst, auch ohne Vorkenntnisse findet man schnell ins Buch.
Baumgartner wurde nach seinem letzten Fall suspendiert, er ...

Baumgartner kann nicht vergessen ist der dritte Band um den Kommissar. Aber keine Angst, auch ohne Vorkenntnisse findet man schnell ins Buch.
Baumgartner wurde nach seinem letzten Fall suspendiert, er hat sich nie regelkonform verhalten, aber der letzte Fall und sein Alkoholismus liefen vollends aus dem Ruder. Da rettete ihn nicht mal seine sensationelle Aufklärungsquote vor der Suspendierung.
Als nun in einer gefluteten Schottergrube ein Lieferwagen geborgen wird, in dessen Laderaum Tote gefunden wurden, wird dem Morddezernat schnell klar, wie wichtig jetzt ein Baumgartner wäre. Die Inspektorin Meier, eine sympathische Ermittlerin, hat es nicht leicht. Staatsanwalt Sonnleitner möchte ihr gern die Befugnisse beschneiden – er vertraut mehr auf alte männliche Seilschaften – und fordert eine politisch genehme schnelle Lösung.
Es liegt nahe, dass die Toten im Lieferwagen Flüchtlinge waren und von Schleppern abgeladen wurden, aber warum so spektakulär und was hat ein Einbruch in der Pathologie mit dem Fall zu tun?
Dieser Krimi ist nicht nur unglaublich spannend, er hat auch ein Thema, das aktueller und brisanter nicht sein könnte. Was passiert mit unserer Gesellschaft, wenn uns Not und Elend so nahe kommen und die breite Masse um ihren Wohlstand fürchtet. Schon längst hat der Zulauf zu den Rattenfänger-Parteien auch Auswirkungen auf den Staatsorgane. Wer auf seine Karriere oder Beförderung bedacht ist, wird seine Handlungen mehrmals überdenken. Es ist der gesellschaftspolitische Hintergrund, der diesen Krimi so besonders macht. Aber, und das ist wichtig, ohne erhobenen Zeigefinger und moralinsaure Einlassungen.
Die Gratwanderung einen spannenden Krimi zu schreiben und die Realität ungeschminkt darzustellen ist dem Autor Reinhard Kleindl bestens gelungen. Ich habe in letzter Zeit selten einen Krimi gelesen, dessen Plot mich so beeindruckt hat. Gelungene Charakterisierungen der Personen, treffende Dialoge und ein toller Schreibstil haben mir gefallen. Ich freue mich jedenfalls auf weitere Bücher des Autors mit den mir ans Herz gewachsenen Protagonisten und kann nur jedem Krimileser das Buch empfehlen.
Mit dem Cover und der angenehmen Haptik des Buches mit abgerundeten Buchecken rundet der Haymon Verlag den Gesamteindruck noch ab