Cover-Bild Night
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 21.02.2023
  • ISBN: 9783987360022
Riley Sager

Night

Nacht der Angst
Irina Salkow (Sprecher), Christine Blum (Übersetzer)

1991. George W. Bush sitzt im Weißen Haus, im Kassettendeck läuft Nirvana, und die filmbegeisterte Studentin Charlie fährt mit einem Mann durch die Nacht, der vielleicht ein Serienkiller ist. Es war nur eine Mitfahrgelegenheit. Josh behauptet, er wolle zu seinem kranken Vater in Ohio. Aber etwas stimmt nicht an seiner Geschichte. Während sie über leere, dunkle Highways fahren, steigt in Charlie ein furchtbarer Verdacht auf. Ist es möglich, dass Josh der Campus-Killer ist, der ihre beste Freundin ermordet hat? Sie kann nicht weg, Hilfe holen ist unmöglich. Sie ist gefangen. Sie weiß nur eins: Irgendwie muss sie diese Nacht überleben.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2023

Nacht der Enttäuschung

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Kurzmeinung:
Leider sehr enttäuschend, obwohl sehr viele Parallelen zum Werk "Final Girls" bestehen. Diese Nacht ist wirklich dunkel ...


Inhaltsbeschreibung:
Sie gab sich die Schuld und hasste und bestrafte ...

Kurzmeinung:
Leider sehr enttäuschend, obwohl sehr viele Parallelen zum Werk "Final Girls" bestehen. Diese Nacht ist wirklich dunkel ...


Inhaltsbeschreibung:
Sie gab sich die Schuld und hasste und bestrafte sich deswegen, weil es das ist, was Frauen nun mal beigebracht wird: Sich selbst die Schuld zu geben. Denn Opfern die Schuld zu geben, sich einzureden, dass da all die Angela Dunnlivies und Taylor Morrisons und Madeline Forresters dieser Welt Sexualverbrechen in der Schule behandelt, Pfefferspray geschenkt bekommen und Selbstverteidigungskurse belegt hatten, es ihre eigene Schuld sein muss, dass sie belästigt wurden oder vergewaltigt oder getötet. Nie wird den Frauen gesagt, dass es gar nicht ihre Schuld ist, sondern die der Männer, die diese schrecklichen Dinge tun und der kaputten Gesellschaft, in der sie aufwachsen, die sie prägt und in Schutz nimmt. Die Gesellschaft gibt ungern zu, dass es in ihrer Mitte grausame Monster gibt. Sie lässt die Monster unbehelligt ihr Unwesen treiben und der Teufelskreis aus Gewalt und Schuldzuweisung nimmt kein Ende.

(Bei 59 %, 05:37 Stunde - Die Satzzeichen und Namen können Fehler enthalten, da ich diese schlecht richtig raushören kann)


Autor:
Der mysteriöse Unbekannte, der Lesern den Schlaf raubt: Wer ist Riley Sager? Viel weiß man nicht über den Autor des ebenso hochgelobten wie atemberaubenden Psychothrillers „Final Girls“. So spannend wie seine Storyplots, gestaltet der US-Amerikaner Riley Sager dann auch das Spiel um seine eigene Identität. Inzwischen hat der Autor jedoch selbst auf Twitter verraten, dass sich hinter dem Pseudonym der 1974 in Pennsylvania geborene Journalist, Grafiker und frühere Autor von Mystery-Romanen Todd Ritter verbirgt. Der Sohn einer Bankangestellten und eines Tierpräparators wuchs in ländlicher Idylle auf. Alfred Hitchcock und Walt Disney bezeichnet er als seine wichtigsten kulturellen Einflüsse. Inzwischen als Vollzeitautor tätig, wurde sein erster Thriller als Riley Sager umgehend ein internationaler Bestseller. Das Buch „Final Girls“ ist in 25 Sprachen übersetzt, auch ins Deutsche. Hollywood sicherte sich sofort die Filmrechte. Riley Sager, alias Todd Ritter, lebt in Princeton, New Jersey.

Übersetzerin:
Christine Blum, geboren 1974 in Freiburg im Breisgau, studierte Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaften, Russische Literatur, Musikwissenschaft und kurze Zeit auch Medizin. Seit 2002 übersetzt sie aus dem Englischen und Russischen. Für dtv überträgt sie u. a. Ben Aaronovitch ins Deutsche.

Sprecherin:
Irina Salkow: Ich arbeite für Hörfunk, Film, Fernsehen und Werbung, spreche Hörbücher, Hörspiele und Museumsführer, halte Lesungen, leihe meine Stimme verschiedenen Sprachapplikationen und Telefonsystemen und synchronisiere. Seit 2012 arbeite ich für das WDR Sprecherensemble und war von 2017 bis Mitte 2018 Sprecherin für die Sendungen Kulturzeit und Nano für 3Sat. Für den Deutschlandfunk war ich von 2006 – 2017 die Stationvoice.


Bewertung:
Das Cover passt hervorragend und erinnert doch sehr an "Final Girls" - das ist auch nicht die einzige Parallele zwischen den beiden Werken. Die Art der Geschichte und der Charaktere erinnern ebenfalls an das Erstlingswerk. Hier unterscheidet sich aber vor allem die Spannung voneinander: Sie fehlt hier fast komplett. Für mich, die von "Final Girls" begeistert bin, eine Enttäuschung. Die Geschichte hat sogar Nachahmer wie "Im dunklen, dunklen Wald" von Ruth Ware, die fast ein Spiegelbild des Werkes ist. Ich vergleiche ungern Werke miteinander, da jedes eine eigene Geschichte hat, aber die Art der Erzählung weisen bei einigen Werken mancher Autoren Ähnlichkeiten auf und machen den roten Faden des Erzählstils deutlich. Und wenn ein Autor/eine Autorin zwei oder mehrere Werke auf dieselbe Weise schreiben, ist das wohl selten ein Zufall und schreit für mich nach einem Vergleich. Dieser ist auch nur verständlich für diejenigen, die auch beide Werke kennen.

Der Titel bezieht sich nur auf die Tagesform Nacht, wie der Untertitel zeigt - was schade ist, denn zwischen den Zeilen könnte er auch Charlies Dunkelheit bezeichnen, was ihre fehlenden Erinnerungen zum Mörder ihrer besten Freundin angeht. Ich mag solche zweideutigen Titel, die zum Nachdenken um ihre Bedeutung anregen.

Charlies (ein ungewöhnlicher Name) hat den bekannten Serien-Campus-Killer an der Seite ihrer besten Freundin gesehen, bevor dieser sie ermordet hat. Das Problem ist, dass sie sich nicht mehr an ihn erinnern kann; wie er aussieht, wer er ist. Das trägt sie die ganze Zeit des Verlaufes mit sich herum und ist auch Teil des Puzzles, das den Hörern/Lesern immer wieder vorgehalten wird. Man merkt, dass sie psychische Probleme hat, erfährt aber nie, was wirklich nicht mit ihr stimmt. Das bleibt bis zum Schluss offen, wird sogar wegerzählt, als ob nie etwas gewesen wäre. Sie wird etwas heroisch dargestellt, und sie sagt auch selbst, sie muss Josh (auch merkwürdiger Name) aufhalten, der sie mit seinem Auto mitgenommen hat. Im allgemeinen sind die Namen hier ungewöhnlich, wie frei erfunden, ob Haupt- oder Nebencharaktere. Charlie hat Rückblicke auf vergangene Momente, bildet sich aber auch welche ein, z.B. Gespräche mit ihrer toten besten Freundin. Im ersten Moment nicht ganz einfach beide voneinander zu unterscheiden.

Die Sprecherin spricht stimmlich zwar angenehm, aber eher eintönig, sodass für mich bis zur Ankunft im Lokal keine Spannung aufkommt. Ich weiß aber nicht genau, ob das an ihr liegt oder an dem langgezogenen Verlauf, der so nichtssagend ist. Es passiert nicht wirklich etwas. Dieser ganze Roadtrip, den der Autor psychodynamisch aufbauen wollte, hat mich gar nicht berührt. Das unterscheidet das Werk von "Final Girls" - alle, die es kennen, wissen, was ich meine. Man muss bei beiden werken aufpassen, nicht zu viel zu verraten, weil es einige Wendungen gibt.

Bei einer Stelle musste ich sogar sehr viele Male erneut ansetzen, weil ich weggedämmert bin und nichts behalten habe. Das passiert selten. Normalerweise fange ich an Stellen mehrfach an, wenn der Verlauf und die Charaktere komplex sind und so nicht viel beibehalten kann. Es dauert dann lange, bis ich über den immer zuhörenden Punkt hinaus bin.

Nach etwas mehr als der Hälfte wird es also unrealistisch und es geht bergab. Es folgen einige Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Gleichzeitig wirkt es auf mich etwas aufgesetzt - als wolle der Autor damit Spannung erzeugen und nicht, weil der Moment den Verlauf so hergibt. Das ist sehr schade, weil der Autor das erheblich besser kann. Sobald die erste Wendung erfolgt, plumpsen immer weitere fast hinterher, sodass ich doch gefesselt weiterhören musste. Auch das kenne ich von seinem Erstlingswerk.

Die Kapitelüberschriften ergeben für mich keinen Sinn. Beispiel: Innen, Volvo, Nacht. Ob da Kommas dazwischen sind, weiß ich nicht, die werden ja nicht mitgesprochen. Aber so geht das immer weiter. Ich verstehe den Sinn nicht. Sinnvoller wäre es gewesen, Zeitangaben anzugeben, da die Geschehnisse ja alle in einer Nacht passieren. So wirkt das Ganze auf mich etwas chaotisch.

Und das Ende ist künstlich Friede, Freude, Eierkuchen - Verlauf und Charaktere! Pathetisch, unschön, unbefriedigend. Die Täterpräsentation und alles was darauf folgt, sind völlig unpassend zum ganzen Verlauf, passen aber wiederum in das "Final Girls"-Schema. Als wäre dem Auto kein passender Täter eingefallen und es musste kurzerhand jemand schnelles aus dem Umfeld her - so kommt es rüber.


Fazit:
Wer "Final Girls" kennt, findet hier einige Parallelen, aber nur wenig überzeugende Gemeinsamkeiten. Der essenzielle Faktor Spannung fehlt hier fast überall und auch die Ausbaufähigkeit der Charaktere lässt zu wünschen übrig. Sie bleiben unvollendet und kühl. Eine gute Idee, die etwas aus der Wirklichkeit fällt. Ich bewerte selten ein von mir vollendetes Werk mit zwei Sternen, aber mehr kann ich hierfür nicht vergeben. Tut mir sicher mehr weh als dem Autor.


SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐

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