Cover-Bild Eine Liebe
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wagenbach, K
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 25.08.2022
  • ISBN: 9783803133519
Sara Mesa

Eine Liebe

Peter Kultzen (Übersetzer)

Ist es Flucht? Ausweg oder Neuanfang? Nat kommt nach La Escapa, ein Dorf im spanischen Nirgendwo, und mietet sich dort ein Haus. Was sie an diesen Ort verschlägt, bleibt unklar. Eine alleinlebende junge Frau ist hier selten, und schon bald wird Nat von den Dorfbewohnern neugierig umkreist: einem Althippie, dem Mädchen aus dem Laden, einem alten Ehepaar und einem Mann, der nur »der Deutsche« genannt wird.
Der Vermieter ist aufdringlich, kümmert sich aber kaum um den Zustand des Hauses: Es regnet durchs Dach, überall ist Ungeziefer. Nat ist mit dem Land-leben überfordert, fühlt sich beobachtet und doch allein – bis eines Tages »der Deutsche« vor ihrer Tür steht. Er bietet ihr an, das Dach zu reparieren, verlangt aber eine unerwartete Gegenleistung: Für Nat ist es der Auftakt einer Obsession mit dem rätselhaften unbehausten Mann. Im Dorf hingegen gerät sie zusehends in die Rolle der gefährdeten Außenseiterin.
Sara Mesa verzichtet auf den Luxus des Details, ihre Sprache besticht durch Knappheit: Prägnant entwirft sie eine unheimliche Welt hinter glasigem Dunst – mit doppelten Böden, unscharfen Grenzen und moralischen Grauzonen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2022

Liebe oder Obsession, begründete Sorge oder Paranoia?

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Die Übersetzerin Nat hat sich ein kleines reparaturbedürftiges, düsteres und feuchtes Häuschen in Spanien auf dem Land gemietet. „La Escapa“ heißt der Ort, in dem sie sich niederlässt.

In dem kleinen ...

Die Übersetzerin Nat hat sich ein kleines reparaturbedürftiges, düsteres und feuchtes Häuschen in Spanien auf dem Land gemietet. „La Escapa“ heißt der Ort, in dem sie sich niederlässt.

In dem kleinen Dorf gibt es einen Tante Emma Laden, dessen junge redselige Verkäuferin sich sehr für Nat und ihre Gründe, hier in dieser langweiligen Gemeinde zu leben, interessiert. Sie erzählt Nat im Gegenzug auch allerlei über den Ort und seine teils eigentümlichen Bewohner.

Ihren einschüchternden und wenig kooperativen Vermieter lernt Nat recht bald persönlich kennen. Er ist ein „unangenehmer Typ“, der keine Scheu hat, ohne Anzuklopfen ihr Haus zu betreten.(S. 16)
Ihm hat sie ihren neuen Gefährten zu verdanken: Einen scheuen Hund, den sie „Sieso“ nennt.

Es dauert nicht lange, bis ihr der langhaarige, rotbärtige „Hippie“ über den Weg läuft, der eigentlich Píter heißt. Er ist ein aufmerksamer, zuvorkommender Nachbar, der sich allerdings mit Ratschlägen und Kritik nicht zurückhält.

Nat macht sich daran, ihr neues Reich auf Vordermann zu bringen und Sieso zu erziehen. Sowohl Haus, als auch Garten und Hund entpuppen sich nämlich nicht als das, was Nat sich ursprünglich erhofft hat.

Eines Tages bekommt sie Besuch von der fröhlichen und hilfsbereiten Romafamilie sowie von der freundlichen und verwirrten alten Roberta aus dem gelben Haus, die von der Verkäuferin des Tante Emma Ladens als „Hexe“ bezeichnet wurde.

Den „Dicken“ lernt Nat in seiner Bar kennen und den Rest des Dorfes auf der Nachbarschaftsversammlung, die einberufen wird, um Neuerungen und Verbesserungen einzuführen.

Der freundliche und schüchterne „Deutsche“ gibt Nat Rätsel auf, denn er sieht so überhaupt nicht deutsch aus - „wenigstens gemäß dem Klischee“ - (S. 56) und soll ein unabhängiger Einzelgänger sein.
Er beliefert sie mit Gemüse und bietet ihr an, das undichte Dach zu reparieren. Eigentlich wäre das ja die Aufgabe ihres Vermieters, aber dieser verweigert geradewegs die Reparatur. Er habe kein Geld für einen Handwerker.
Der Preis, den „der Deutsche“ dafür verlangt ist, gelinde gesagt, seltsam, heikel und jenseits von allem, was Nat und der Leser erwarten.

An dieser Stelle, einem überraschenden und verblüffenden Wendepunkt, verändert sich das Leseerlebnis.

Die Geschichte nimmt Fahrt auf und gewinnt an Tiefe.
Ich wurde extrem neugierig, wie es weitergeht und worauf alles hinauslaufen wird.

Dass auf diese unerwartete Wende noch eine völlig unvorhergesehene, berührende und erschütternde Entwicklung folgt, macht den Roman zu einem Pageturner der besonderen Art.
Besonders auch deshalb, weil die psychische Befindlichkeit und Veränderung der Protagonistin Nat detailliert, nachvollziehbar und stimmig aufgegriffen und beleuchtet wird.
Was, wenn Geist und Psyche auf Irrwege geraten?
Was wenn eine fixe Idee paranoide Ausmaße hervorruft?
Was wenn Kontrolle und Mißtrauen Konsequenzen haben?
Wohin führt das alles?
Geht das alles gut?

Sara Mesa schreibt unverblümt, nüchtern und klar.
Kein Wort zu viel, keines zu wenig. Kein Drumherumreden.
Sie lässt sich viel Zeit, um uns Nat, ihr neues Zuhause und die Bewohner von La Escapa nahezubringen und obwohl Tempo und Intensität in der zweiten Hälfte des Buches zunehmen, lässt sie sich nicht davon abhalten, die Innenwelt und die psychische Veränderung von Nat genau unter die Lupe zu nehmen.

Die Grundstimmungen der Geschichte sind Melancholie, Mißtrauen und Feindseligkeit. Eine Liebe, wie der Titel ankündigt, sucht man vergeblich. Es geht eher um eine Obsession, die paranoides Erleben zur Folge hat.

Die Autorin seziert sowohl das Innenleben der Protagonistin als auch das dörfliche Umfeld präzise und bildhaft.

Ich empfehle den Roman gerne all denjenigen, die sich für diese Art von Literatur begeistern können:
Literatur, die eine Protagonistin ins Zentrum stellt, die alles andere als sympathisch ist.
Literatur, deren Stimmung nicht gerade von Heiterkeit geprägt ist.
Literatur, die eine bestechend klare Sprache hat.
Literatur, die Innenleben und Außenwelt akribisch und gekonnt seziert und beschreibt.
Literatur, die psychologisch dicht ist.







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Veröffentlicht am 10.12.2022

Tragische Sehnsucht nach Liebe

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REZENSION – Einerseits von der ungewöhnlichen Handlung fasziniert, andererseits auch irgendwie ratlos bleibt man nach Lektüre des 190-seitigen Kurzromans „Eine Liebe“ der spanischen Schriftstellerin Sara ...

REZENSION – Einerseits von der ungewöhnlichen Handlung fasziniert, andererseits auch irgendwie ratlos bleibt man nach Lektüre des 190-seitigen Kurzromans „Eine Liebe“ der spanischen Schriftstellerin Sara Mesa (46) zurück, der im August beim Verlag Klaus Wagenbach erschien. Handelt es sich bei diesem spanischen Bestseller, dessen Original zum besten Buch des Jahres gekürt und mit dem Preis des unabhängigen Buchhandels ausgezeichnet wurde, nun um eine Liebesgeschichte, wie der Titel vermuten lässt, oder doch nicht? Nach der Lektüre bleibt man mit einem unsicheren Gefühl zurück.
In jedem Fall geht es um einen Neuanfang: Die 30-jährige Natalie entflieht nach herber Enttäuschung und Kränkung aus der Großstadt ins winzige Dorf La Escapa (dt. Flucht) im ländlichen Nirgendwo, um in einem angemieteten Häuschen nicht nur ein neues Leben zu beginnen, sondern auch als Übersetzerin wissenschaftlicher Texte sich erstmals in der Übersetzung von Theaterstücken zu versuchen. Doch beides will ihr nicht gelingen.
Als Fremdling in der Dorfgemeinschaft wird sie von den Einheimischen neugierig und kritisch beobachtet. Trotz größtes Bemühens bleibt sie eine Außenseiterin – wie die Roma-Familie und die als „Hexe“ im Dorf verunglimpfte demente Greisin Roberta. Sogar ihr vom Vermieter überlassene, von ihm wohl misshandelte und verwilderte Hund, den sie Sieso (dt. Nichtsnutz) tauft, will ihr nicht vertrauen und beobachtet sie kritisch aus sicherem Abstand. Der „Nichtsnutz“ bleibt wie auch Nat ein Außenseiter. Fühlt auch sie sich als Nichtsnutz – unfähig, ihrem Leben einen Sinn zugeben und Freunde zu finden?
Da der aufdringliche Vermieter nur an der Mietzahlung, nicht aber am Zustand seines Hauses interessiert ist, legt sie selbst unter Mühen auf dem verwilderten Grundstück einen neuen Garten an. Im Haus tropft der Wasserhahn, die Bohlen des Fußbodens sind verzogen und es regnet durchs Dach. Der wie ein Einsiedler lebende „Deutsche“ Andreas, von dem niemand weiß, woher er seinen Spitznamen hat, bietet ihr an, das Dach kostenlos zu reparieren, verlangt allerdings als Gegenleistung Sex. Anfangs nüchtern als „Tauschgeschäft“ eingegangen, wird für die noch unsichere und zurückhaltende Nat aus dem ungewöhnlichen Verhältnis zu diesem älteren Mann „eine Liebe“ - obsessiv und fordernd, aus Sehnsucht nach Vertrauen und Halt. Doch Liebe und Freundschaft bleiben einseitig. Halt findet Nat weder beim Sexpartner Andreas noch bei dem als hilfreicher Freund erscheinenden Píter.
Sara Mesas Roman fasziniert durch die abschreckende, brutal wirkende Nüchternheit in seiner Handlung, in den in ihrem Handeln widersprüchlich auftretenden Dorfbewohnern und in der sachlich knappen Sprache der Autorin: Die verhärmt und in ihrem Leben perspektivlos wirkenden Dorfbewohner sind hart in ihrem Urteil, verachten nicht nur Außenseiterin Nat, deren Liaison ausgerechnet mit dem „Deutschen“ für weiteres Misstrauen sorgt, sondern auch ihre Nachbarn. Die Dörfler scheinen mal vertrauensvoll, mal abweisend, werden unerwartet aggressiv. Erst wenn es gilt, Nat aus dem Dorf zu treiben, scheinen sich alle einig. Von einer harmonischen Dorfgemeinschaft ist jedenfalls nichts zu spüren. Nicht einmal die karge Landschaft bietet einen Hauch von Romantik. Alles erinnert an das ebenfalls vom Wagenbach Verlag im September veröffentlichte Buch „Leeres Spanien“ von Sergio Del Molino über Spaniens sterbende Dörfer. Aber gerade diese Nüchternheit und Gefühlskälte ist es, die Sara Mesas Kurzroman „Eine Liebe“ zu einer dramatischen und auf ihre Art ungemein fesselnden Geschichte, in deren Ablauf sich die Autorin – wie in einem eindrucksvollen Kammerspiel – allein auf ihre Protagonistin beschränkt, auf deren Gefühle und Gedanken, und alle anderen Personen eher als Randfiguren auftreten lässt.

Veröffentlicht am 03.06.2023

Nicht die große Liebe

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In Sara Mesas von mir heiß erwarteten neuen Roman „Eine Liebe“ zieht eine Anfang 30-Jährige aus einer größeren Stadt aufs spanische Land. Mitten in die Provinz, nicht ans Meer, denn das kann sie sich nicht ...

In Sara Mesas von mir heiß erwarteten neuen Roman „Eine Liebe“ zieht eine Anfang 30-Jährige aus einer größeren Stadt aufs spanische Land. Mitten in die Provinz, nicht ans Meer, denn das kann sie sich nicht leisten. Nat ist Übersetzerin und versucht sich nun mit einer freien Literaturübersetzung über Wasser zu halten. Aber schon das Ankommen im neuen Dorf und im gemieteten Haus wird ihr nicht leicht - man könnte gar sagen besonders schwer - gemacht. Nicht nur vom schmierigen Vermieter auch von vielen der Ortsbewohner, die die Zugezogene nicht gleich ins Herz schließen wollen. Mit Píter freundet sie sich an, einen verwahrlosten Hund bekommt sie vom Vermieter abgetreten und so macht sie sich auf, das Haus in Stand zu setzen und den Garten zu bewirtschaften. Als das undichte Dach geflickt werden muss, macht ihr ein Anwohner, genannt „Der Deutsche“ ein scheinbar unmoralisches Angebot. Er schlägt ihr ein Tauschgeschäft vor: Sex gegen Handwerkerleistung.

Aus diesem Angebot entspinnt sich nun eine nicht nachvollziehbare Obsession von Nat bezüglich einer „Liebes-“Beziehung mit Andreas, Dem Deutschen. Nicht nachvollziehbar bleibt diese merkwürdige Geschichte, weil uns Sara Mesa zwar ausgedehnt an dem unablässigen Hinterfragen der Protagonistin bezüglich ihrer Einstellungen, Gedanken, Eindrücke etc. teilhaben lässt, jedoch nie irgendwelche Hintergründe bzw. tiefgründige Informationen zur Protagonistin anbietet. Nat ist unglaublich neurotisch angelegt in ihrer Persönlichkeit. Das kann funktionieren, sofern sie als Person im Roman dann auch irgendeine Arte von – wenn auch leichter – Veränderung durchlaufen würde. Tut sie aber nicht und das führte bei mir zu einer unglaublichen Abneigung der Protagonistin gegenüber. Unangenehm nervig schieben sich die Überlegungen von Nat in den Vordergrund, wobei sie trotzdem als Figur flach bleibt. Ebenso wie die vielen Nebenfiguren des Dorfes. Hier wäre Potential da gewesen, um eine interessante Studie zum Dorf aufmachen zu können. Aber auch das macht die Autorin nicht. Wir verbringen zu viele der nur 190 Seiten in der abstrusen Beziehung zwischen Nat und Andreas. Ein Einblick in die Vergangenheit Nats oder eine ausführlichere Erklärung ihres kuriosen Beziehungsverhaltens über eine zwei Zeilen lange Erwähnung eines Missbrauchs in der Kindheit hinaus, hätten den Roman eventuell noch interessant machen können. Aber nein, die Autorin wirft den Missbrauch als mögliche Erklärung mal eben so nebenher den Lesenden vor die Füße und diskreditiert damit das Thema vollkommen. Selten habe ich einen unglücklicheren Umgang mit einem solchen Thema in einem Buch gelesen.

Ein Paukenschlag, eine erklärende Wendung, irgendetwas dieser Art am Ende des Romans wären auch ein Weg gewesen, diesen noch zum Besseren zu führen. Aber auch hier verpasst die Autorin eine Chance und lässt ihn ausplätschern. Auf gefühlt einer halben Seite gibt es plötzlich eine Veränderung bei Nat, die aber in dieser Form nicht nachvollziehbar gestaltet wurde und die Lesenden ratlos zurücklässt. Von den nur 190 Seiten war ich in einem Maße genervt, dass man der Autorin schon fast anrechnen könnte, dass sie zumindest das mit dem Roman bewirkt hat. Ansonsten konnte sie bei mir leider gar nichts bewirken. Der Roman konnte mir nichts geben und ich bin froh, die Lektüre endlich beendet zu haben.

Empfehlen kann ich die Lektüre leider gar nicht. Mit den gegebenen 2 Sternen möchte ich lediglich anerkennen, dass die Autorin eine flüssige Schreibe hat, die sich – trotz Qualen ob des Inhalts – zügig bewältigen lässt. Mal davon abgesehen, dass man diskutieren kann, warum die Autorin ihren Roman überhaupt „Eine Liebe“ genannt hat, kann ich nur resümieren, dass der Roman für mich nicht die große Liebe war, im Gegensatz eher eine literarische Schreckensbeziehung.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Leider war das Buch absolut nicht meins

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Triggerwarnung: Sexuelle Belästigung, Misshandlung von Tieren, Gewalt gegen Tiere, Folter von Tieren.

Natalia hofft auf einen Neuanfang als sie in das kleine Dorf La Escapa zieht. Das Haus, das sie gemietet ...

Triggerwarnung: Sexuelle Belästigung, Misshandlung von Tieren, Gewalt gegen Tiere, Folter von Tieren.

Natalia hofft auf einen Neuanfang als sie in das kleine Dorf La Escapa zieht. Das Haus, das sie gemietet hat, ist eine Bruchbude, ihr Vermieter ein gruseliger, fauler Mistkerl, der es liebt, sie einzuschüchtern und der Hund, den er ihr auf ihren Wunsch hin besorgt hat, scheint sie komplett zu ignorieren. Die Leute im Ort sind zurückhalten – vorsichtig formuliert – bis auf einen, Piter, der ihr zunehmend auf die Pelle rückt. Als dann das undichte Dach droht, komplett über ihr zusammenzubrechen, bleibt Natalia keine andere Wahl, als einen unkonventionellen Weg zu wählen, um ihr Problem zu beheben.


Ich hatte leider von Anfang an Probleme mit dem Buch. Ich kam einfach nicht richtig rein in die Geschichte und dann kam es zu einigem, mit dem ich nicht zurechtkam.

Natalia tat mir natürlich leid, ihre Lage ist wirklich übel, aber ich kann ihr Verhalten so oft einfach nicht nachvollziehen. Mir fehlten da oft Erklärungen. Warum ausgerechnet dieser Ort? Warum hat sie diese Bruchbude gemietet, anstatt etwas "Anständigem" oder sich direkt etwas gekauft, wie es dort alle tun? Warum investiert sie so viel Energie in das Haus, obwohl es nicht ihr gehört und ihr praktisch unter den Händen wegbröselt? Warum lässt sie sich immer alles gefallen von ihrem Vermieter? Warum wehrt sie sich nie oder wird laut?

Die "Liebe", um die es laut Titel geht, konnte ich leider null fühlen. Für mich war das nicht im entferntesten Liebe oder irgendetwas in der Art. Ich konnte das null nachvollziehen und erst recht nicht, wie sich daraus dann so etwas wie Eifersucht entwickeln sollte. Von Nats Seite sprach sie zwar von Liebe und dergleichen, aber es kamen keinerlei Gefühle bei mir an. Null. Es entwickelt sich eine ungesunde Art von Abhängigkeit, warum das so ist, wird allerdings nicht klar – ebenso wie sehr vieles anderes.
Ich kann nicht verstehen, warum sie diesen Mann z.B. Piter vorzieht. Es ist einfach komplett grundlos.


Fazit: Ich wurde nicht warm mit diesem Buch. Mir tat die Protagonistin anfangs sehr leid, aber sie verlor mich zunehmend. Ich konnte ihr Verhalten einfach so oft nicht nachvollziehen, zu viel blieb im Dunkeln und ergab dadurch keinen Sinn. Vieles wurde einem als Leser einfach so hingeworfen, ohne Zusammenhang, ohne Erklärung.

Die "Liebe", um die es gehen sollte konnte ich null spüren, da kam gar nichts gefühlstechnisch bei mir an und auch die Abhängigkeit, die Nat entwickelt, ergab für mich keinerlei Sinn.

Ein sehr großes Thema, das mir das Buch endgültig verdorben hat, war die Art, wie dort mit Tieren umgegangen wurde. Ich weiß, dass der Stellenwert von Tieren in Spanien ein anderer ist, vor allem auf dem Land, aber das war so oft einfach nur grundlos grausam und brutal und diese Bilder wollte ich nicht in meinem Kopf. Ich habe da so oft geweint, weil mich das extrem getroffen hat.

Insgesamt konnte mich das Buch leider nicht packen oder begeistern. Ich bekam einfach keinen Zugang zur Protagonistin und zu vieles blieb für mich offen. Von mir gibt es leider nur 1 Stern.

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