Das Buch hat mich einerseits sehr positiv überrascht, andererseits dann aber auch an einigen Stellen wirklich sehr enttäuscht, und an einigen einfach nicht ganz überzeugen können, sodass es mir am Ende doch eher negativ aufgefallen ist.
Die Nachricht des Buches (sei du selbst, verändere dich nicht für andere, Aussehen ist nicht alles im Leben, es kommt auf die inneren Werte an) ist zwar ziemlich offensichtlich und nichts wirklich Neues, aber die Umsetzung hat großteils funktioniert, und es war durchaus interessant, zu lesen, wie Rosie mit allem umgeht, und wie sie Probleme überwindet und langsam dazu lernt.
Die Figuren waren sehr vielseitig, aber teils auch extrem Klischeehaft, sodass sie mich nicht immer von sich überzeugen konnten, einfach weil sie so stereotypisch waren. Und dann kam noch hinzu, dass einige Missverständnisse mir einfach nicht richtig vorgekommen sind. Ja, Rosie hat Fehler gemacht, zu denen sie auch stand, aber ich hatte wirklich das Gefühl, dass eigentlich das gesamte Buch über niemand wirklich versucht hat, ihr zu helfen, sondern alle wollten sie immer nur ändern, und dann am Ende war sie plötzlich schuld, weil sie nicht mehr sie selbst war? Alle wollen sie dazu bringen, ein Date zu kriegen, und am Ende werfen Leute ihr vor, dass sie besessen davon ist, nachdem am Anfang niemand je auf die Idee kam, ihr zu sagen, dass sie ja vielleicht kein Date braucht? Jemand macht sie an, sie lehnt empört ab, und dann wird sie von ihren Freundinnen abgeschrieben, weil die ihr nicht glauben, und sie entschuldigen sich nicht mal dafür? Und das alles wurde nur noch davon getoppt, dass die Mutter Rosie absichtlich einen verfluchten Spiegel gegeben hat, nur damit sie was lernt. Der Spiegel hätte fast ihr Leben zerstört, was genau hätte die Mutter dann getan? Ja, sie hatte ein Auge auf Rosie, aber wirklich genug? Was, wenn Rosies Freundinnen nie wieder etwas mit ihr hätten zu tun haben wollten, nachdem das vorbei war? Wie genau hätte sie sich da gerechtfertigt? Hätte Rosie dann einfach damit Leben müssen, dass ihr Leben kaputt ist? Und dann wird der Spiegel in der Zukunft vermutlich ans nächste Kind weitergegeben? Das alles war für mich die absolute Katastrophe, und hat tatsächlich dafür gesorgt, dass ich danach eigentlich nichts mehr an dem Buch genießen konnte, auch wenn das Ende durchaus niedlich war.
Und auch außerhalb vom Ende und der Haupt-Message vom Buch gab es durchaus ein paar ziemlich gute Gedanken, die vorhanden waren, und die Kindern ziemlich sicher den richtigen Weg zeigen können, oder auf jeden Fall richtige Lebenshinweise geben, nur gab es eben auch so einige Schwächen im Verhalten der Figuren.
Und zusätzlich dazu war es wirklich nicht erklärt, wie die Märchen eigentlich eins zu eins passiert sind, die Geschichte aber gleichzeitig im modernen alltäglichen New York gespielt hat. Das war zwar das kleinste der Probleme, die ich beim Lesen hatte, aber trotzdem sehr verwirrend.
Insgesamt einige echt gute Ideen und Ansätze, und die Nachrichten an Kinder sind ziemlich gut, aber es gibt auch eindeutig stellen, die so überhaupt nicht funktionieren (oder auf jeden Fall für mich überhaupt nicht funktioniert haben), und dadurch war es teils zum Ende hin wirklich schwer zu lesen, weil die Handlungen einiger Figuren in meinen Augen einfach katastrophal und nicht wirklich zu entschuldigen waren ... nicht zuletzt, weil sich eigentlich niemand wirklich entschuldigt hat, abgesehen von Rosie, dabei hätte sie wirklich nicht die einzige sein sollen.