Pauls Leben dreht sich um Julie. Unwichtig, dass sich seine Karriereträume zerschlagen haben. Belanglos, dass er keine berufliche Perspektive findet. Aber als Julie plötzlich und spurlos aus Kassel und aus Pauls Leben verschwindet, erreicht er einen Nullpunkt.
Da stößt er vor den Toren der Stadt, am Keilsberg, auf einen schicksalsträchtigen Ort und auf das über 100 Jahre alte Rätsel um einen englischen Soldaten des Ersten Weltkriegs. Je tiefer Paul in seine Geschichte eintaucht, desto verwirrender wird sie. Und desto klarer sieht er sein eigenes Leben.
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Keilsberg – Was geschah mit dem Soldaten Thomas Barley? von Sebastian Mense.
Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Man kommt gut in die Geschichte hinein, kann sich prima in die Protagonisten ...
Keilsberg – Was geschah mit dem Soldaten Thomas Barley? von Sebastian Mense.
Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Man kommt gut in die Geschichte hinein, kann sich prima in die Protagonisten hineinversetzen und sich die Handlungsorte vor Augen halten.
Die Geschichte besteht aus zwei Erzählsträngen. Heute und im Jahre 1915. Beide Erzählstränge sind spannend, interessant und werden gut miteinander verbunden.
Durch die Briefwechsel zwischen Tom und seiner Mutter erfährt man viel über das Leben als Kriegsgefangener in Kassel, sowie wie es Tom´s Familie in England, während dem 1. Weltkrieg, ergeht. Die Briefe nehmen den Leser mit, lösen Freude und Traurigkeit aus und hinterlassen so einige Fragezeichen.
Auch Paul´s Lebensweg ist interessant. Was ist mit seiner Freundin? Hier wird nicht alles beantwortet, aber soviel, dass es für mich okay war.
Die Entdeckung des Soldatenfriedhofes, das Kennenlernen des Ehepaar Ochs und die Briefe zwischen Tom und seiner Mutter – ein toller Plot.
Der Roman "Keilsberg" ist eine Verbindung zwischen persönlichem Schicksal und historischer Tiefe. Die Geschichte um Paul, dessen Leben nach dem plötzlichen Verschwinden seiner großen Liebe Julie aus den ...
Der Roman "Keilsberg" ist eine Verbindung zwischen persönlichem Schicksal und historischer Tiefe. Die Geschichte um Paul, dessen Leben nach dem plötzlichen Verschwinden seiner großen Liebe Julie aus den Fugen gerät, entwickelt sich zu einer Reise in die Vergangenheit – und in sein eigenes Inneres.
Zu Beginn steht Pauls persönliche Krise im Fokus: ohne Perspektiven und Halt driftet er ziellos durch den Alltag. Doch am Keilsberg, vor den Toren Kassels, stößt er auf ein lange gehütetes Geheimnis, das ihn tief in die Zeit des Ersten Weltkriegs eintauchen lässt. Die Entdeckung der Geschichte eines englischen Soldaten, der als Kriegsgefangener in einem nahegelegenen Lager interniert war, zieht Paul magisch an. In Briefen des Soldaten an seine Mutter offenbart sich das trostlose Leben in den Baracken – ein Bild, das die Sinnlosigkeit und Grausamkeit des Krieges schmerzhaft verdeutlicht.
Mense verwebt dabei die historische Ebene mit der Gegenwart. Während Paul tiefer in die Geschichte eintaucht und die Geheimnisse rund um den Soldaten Tom entschlüsselt, wird auch seine eigene Perspektive klarer. Die Parallelen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind subtil und doch kraftvoll herausgearbeitet. Die innere Spannung wird aufrechterhalten, und die lebendigen Beschreibungen lassen die historischen Ereignisse hautnah erleben.
"Keilsberg" ist nicht nur eine spannende und berührende Geschichte, sondern auch eine kluge Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit, Verlust und der Suche nach Sinn. Sebastian Mense zeigt, wie sehr die Vergangenheit unsere Gegenwart beeinflussen kann – und wie wir durch das Verständnis der Geschichte uns selbst näherkommen können.
Dieser Satz, den eine fremde Frau auf einem Friedhof zu ihm sagt, bleibt Paul im Gedächtnis. Dabei hat er gerade ganz andere Sorgen. Seine Freundin Julie hat ihn vor Monaten ohne Vorwarnung verlassen und ...
Dieser Satz, den eine fremde Frau auf einem Friedhof zu ihm sagt, bleibt Paul im Gedächtnis. Dabei hat er gerade ganz andere Sorgen. Seine Freundin Julie hat ihn vor Monaten ohne Vorwarnung verlassen und ist seither spurlos verschwunden. Auch Michael, ihr Bruder und sein Chef, hat angeblich nichts von seiner Schwester gehört. Paul lässt sich gehen, seine Gedanken kreisen ausschließlich um die verlorene Geliebte, er bringt für nichts mehr Interesse auf. In dieser Situation stößt er bei einem Spaziergang zufällig auf einen englischen Soldatenfriedhof und lernt das ältere Ehepaar Ochs kennen. Diese Begegnung wird weitreichende Folgen für Paul haben ...
„Keilsberg“ ist das Romandebüt von Sebastian Mense. Eine wichtige Rolle in diesem Buch spielt seine Heimatstadt Kassel, bzw. der nahegelegene, wenig bekannte Soldatenfriedhof. Dort sind britische und russische Opfer des Kriegsgefangenenlagers Keilsberg aus dem 1. Weltkrieg bestattet.
Einer dieser Gefangenen war der englische Soldat Thomas Barley. Durch Lieselotte Ochs gerät der Briefwechsel zwischen Tom und seiner Mutter in Pauls Hände. Sie bittet ihn als studierten Anglisten, um die Übersetzung ins Deutsche. Toms Briefe gewähren verstörende Einblicke in das Lagerleben der Kriegsgefangenen. Seine Mutter Madelaine wiederum berichtet über die Lage im England des Jahres 1915. Paul beginnt über Thomas Barley zu recherchieren. Warum passen die Briefe inhaltlich oft nicht richtig zusammen? Was geschah mit Thomas Barley?
Sebastian Mense schreibt flüssig und bildhaft. Seine Charaktere wirken glaubwürdig und haben Tiefe. Die einfühlsame Beschreibung der Situation der Gefangenen, der Schrecken und Entbehrungen, die sie erdulden mussten, berührt. Die Lage der Bevölkerung in Deutschland und England, ihre Gefühle, Ängste wie Hoffnungen, sind anschaulich beschrieben. Man spürt die gründliche Recherche des Autors. Der laufende Wechsel der Perspektiven und der zwei Zeitebenen sorgt für anhaltende Spannung.
Besonders interessant fand ich die Entwicklung Pauls. Zunächst verharrt er im Selbstmitleid und seine Gedanken kreisen ausschließlich um Julie. Doch allmählich findet er in sein Leben zurück. Er schafft es, endlich loszulassen, sein Schicksal wieder selbst in die Hände zu nehmen und eine überfällige Entscheidung zu treffen. Als er endlich ein Lebenszeichen seiner Ex-Freundin sieht, kappt er mühelos die letzte Verbindung zu ihr. Zeitgleich mit seinem „Cold Case“ löst er auch seine eigenen Probleme.
Vielleicht treffen wir Paul ja wieder? Mich hat der Roman sehr gut unterhalten und ich habe Neues über den 1. Weltkrieg erfahren, obwohl ich schon einiges zu diesem Thema gelesen habe. Vielleicht recherchiert Paul auch künftig zu (anderen) historischen Themen? Ein Wiedersehen würde mich freuen, obwohl ich das nach den ersten Kapiteln nicht gedacht hätte.
Ich vergebe die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung an alle historisch Interessierten. Aber nicht nur an diese.
Dieses mitreißende Buch hat mir sehr gut gefallen, denn es ist spannend, informativ und flüssig geschrieben, ein angenehmer Erzählstil.
Der junge Protagonist Paul, der privat wie beruflich einige Niederlagen ...
Dieses mitreißende Buch hat mir sehr gut gefallen, denn es ist spannend, informativ und flüssig geschrieben, ein angenehmer Erzählstil.
Der junge Protagonist Paul, der privat wie beruflich einige Niederlagen in kurzer Zeit verarbeiten muss, bekommt durch Zufall eine ganz besondere Aufgabe. Gemeinsam mit besonders einer Mitstreiterin, löst er einen ungeklärten Todesfall eines englischen Soldaten aus dem Jahr 1915.
Eine bewegende Geschichte, die uns auch noch einmal die Sinnlosigkeit von Kriegen vor Augen führt.
„...Am Ende gewinnt immer das Handy. Paul drückt das Klingeln weg, ein paar Sekunden später ist es wieder da, und diesmal nimmt er das Gespräch an, obwohl er weiß, dass es nicht gut enden wird...“
Mit ...
„...Am Ende gewinnt immer das Handy. Paul drückt das Klingeln weg, ein paar Sekunden später ist es wieder da, und diesmal nimmt er das Gespräch an, obwohl er weiß, dass es nicht gut enden wird...“
Mit diesen Worten beginnt eine abwechslungsreicher Roman. Die Geschichte verbindet die Gegenwart mit der Vergangenheit. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet und sorgt für die innere Spannung.
Paul arbeitet in der Firma von Michael. Das ist der Bruder seiner Freundin Julie. Doch nachdem Julie plötzlich Kassel verlassen hat, ist Paul nicht mehr er selbst. Er hat keinerlei Nachricht mehr von Julie erhalten. Er funktioniert, mal besser, mal schlechter.
In seiner Mittagspause kommt Paul bei einem Spaziergang an einen alten Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg vorbei. Dort lernt er das ältere Ehepaar Ochs kennen und kommt mit der Frau ins Gespräch.
„...Wir gehen häufiger durch die Felder und ruhen uns anschließend hier aus. Wissen Sie, die eigenen Sorgen werden läppisch, wenn wir hier auf den Toten stehen. Ich kehre jedes Mal ruhiger nach Haus zurück...“
Frau Ochs lädt Paul ein, sie zu besuchen. Am dem Tag drückt sie ihm einen Packen englisch geschriebener Texte in die Hand. Paul hat englische Literaturwissenschaft studiert und wird gebeten, die Texte zu übersetzen. Sie wurden unter dem Fußboden eines Hauses gefunden. Sie erwiesen sich als Briefe des Soldaten Thomas Barley im Jahre 1915 aus dem Gefangenenlager am Keilsberg. Enthalten sind außerdem die Antwortbriefe seiner Mutter. Über dem Tod des Mannes liegt ein Geheimnis, Zwar gibt es einen Grabstein mit Todesdatum, doch er gilt als vermisst. Haben die Briefe eine Antwort darauf? Werden sie das Rätsel lösen?
Die Briefe geben mir einen Einblick in das Leben der Kriegsgefangenen. Thomas schreibt erstaunlich offen über die Probleme.
„...In den zurückliegende Wochen hat es nichts anderes gegeben als Kohlsuppe jeden Tag. Das Essen ist miserabel, aber so mies wie jetzt war es noch nie...“
Während sich Paul mit den Briefen beschäftigt, fragt er sich, was er eigentlich im Leben will. Er löst seine Gedanken mehr und mehr von Julie und beginnt, sein Leben neu zu strukturiere.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.