Cover-Bild Helle Nächte am Meer
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 484
  • Ersterscheinung: 07.05.2018
  • ISBN: 9783458363415
Sheila O’Flanagan

Helle Nächte am Meer

Roman
Susann Urban (Übersetzer)

Ihre Ehe ist perfekt, ihr attraktiver Ehemann trägt sie auf Händen, sie hat immer betont, wie glücklich sie ist: Als Imogen plötzlich verschwindet sind alle, die sie kennen, schockiert. Hinter der wohlgeordneten Fassade einer glücklichen Beziehung ist offenbar nichts, wie es scheint. Imogen weiß, dass sie einen Neuanfang wagen muss, um wieder die Frau zu sein, die sie einmal war, und sie hofft, im Süden Frankreichs, in dem kleinen Ort am Meer, in dem sie ihre Kindheit verbracht hat, zur Ruhe zu kommen. Aber die Vergangenheit ist ihr auf den Fersen, denn ihr Mann versucht mit aller Macht, sie zurückzuholen.

Sheila O’Flanagan erzählt eine mitreißende Geschichte von Liebe und Verlust, von Träumen und Freundschaft und nimmt uns mit auf eine Reise ins Ungewisse, von Dublin über Paris bis an die französische Atlantikküste.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2018

Eine Veränderung tut gut

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" Helle Nächte am Meer" so heißt der übersetzte Roman von Sheila O'Flanagan. Der Originaltitel lautet " The missing wife" und trifft den Nagel direkt auf dem Kopf. Denn die Protagonistin Imogen ist plötzlich ...

" Helle Nächte am Meer" so heißt der übersetzte Roman von Sheila O'Flanagan. Der Originaltitel lautet " The missing wife" und trifft den Nagel direkt auf dem Kopf. Denn die Protagonistin Imogen ist plötzlich verschwunden , zumindest wirkt es für ihren Mann und ihre Freundin Shona plötzlich. Wie schlimm muss die Situation sein, dass man lieber verschwindet als es persönlich zu klären? Einige würden behaupten es ist feige einfach so abzuhauen, doch ehrlich gesagt finde ich es sehr mutig! Wie viele bleiben " eingesperrt" in ihrem eigenen Leben , weil sie Angst vor einem Neuanfang haben obwohl sie sich nichts anderes sehnlicher wünschen.

Imogen ist zwar Irin , hat aber ein paar Jahre in Frankreich als Kind verbracht und das zieht sie zurück nach Frankreich. In ihrer Kindheit ist sie viel umgezogen und hat dadurch nie wirklich das Gefühl gehabt irgendwo hinzugehören. Da sie sich in Hendaye sehr wohl gefühlt hat, führt es sie dorthin. Der kleine Ort Hendaye an der Atlantikküste wirkt sehr idyllisch. Die Bewohner dieser Stadt schließt Imogen langsam aber sicher ins Herz. Der Zusammenhalt ist bemerkenswert.

"Sie würden Imogen zur Seite stehen. Schließlich gehört sie jetzt zu Hendaye. Und in Hendaye kümmert man sich um einander." (S.423)

Der Schreibstil von Sheila O'Flanagan ist wie immer fesselnd und einfach nur wunderschön. Sie schafft es die Geschichte gleichzeitig emotional , spannend, ernst und witzig zu gestalten.

ACHTUNG SPOILER

Zur Gewalt zählt man meistens physisch angewandte Gewalt. Das tut Vince nicht. Jedoch weiß ich nicht ob Manipulation und Kontrolle besser ist. Er verletzt Imogen und verändert sie dermaßen , dass sie ihr Selbstbewusstsein verliert und n allem zweifelt und komplett unglücklich ist. Mich hat dieses Thema sehr nachdenklich gemacht. Vince ist so geschickt im Manipulieren, ich habe mich gefragt wie vielen Frauen wohl so etwas widerfahren ist und wenn ja sind sie mutig genug sich Hilfe zu holen. Heutzutage gibt es Möglichkeiten sich Hilfe zu holen , aber reichen diese aus? Ich hoffe, dass dieses Buch vielen Frauen Mut gibt und motiviert Veränderungen einzugehen, wenn man unglücklich ist.

Ich habe jetzt auf jeden Fall Fernweh nach Frankreich ? Mich hat das Buch völlig in seinen Bann gezogen deswegen gibt es auch volle Punktzahl ?

Veröffentlicht am 31.05.2018

*****The Missing Wife*****

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Fee erzählt vom Buch
Imogen setzt ihren PLAN in die Tat um, weil ihr Mann sie unterdrückt, ihr alles vorschreibt, ihr nur eine Freundin gelassen hat. Als sie in Paris ist, setzt sie sich ab in eine Stadt ...

Fee erzählt vom Buch
Imogen setzt ihren PLAN in die Tat um, weil ihr Mann sie unterdrückt, ihr alles vorschreibt, ihr nur eine Freundin gelassen hat. Als sie in Paris ist, setzt sie sich ab in eine Stadt ihrer Kindheit. Vince setzt alles dran, sie zu finden. Er sucht sie in Frankreich.

Fee`s Meinung zum Buch

Von Anfang an war ich gefesselt von dem Roman. Sheila O`Flanagan hat einen unnachahmlichen Schreibstil mit Witz, Leichtigkeit, Einfühlungsvermögen und sehr viel Spannung. Man ist sofort in der Geschichte und am liebsten möchte man nicht mehr aufhören.

Die Charaktere sind plausibel und nachvollziehbar. Sie wurden sehr gut beschrieben. Natürlich ist Imogen mein Lieblingscharakter. Ich habe sie gerne begleitet und war entsetzt, was sie alles von Vince ertragen musste. Cool fand ich, dass sie bei der Hochzeit ihrer „Schwester“ bemerkt hat, wie mies Vince ist. Und dass sie dann 2,5 Jahre lang ge“PLAN“t hat, wie sie Vince verlassen kann, ohne dass sie schwach wird. Hinterher ist auch ihr klar, dass sie in ihrer Familie sofort Verbündete gefunden hätte, die ihr geholfen hätten. Doch sie hat es „fast“ alleine geschafft. Ich fand es toll, wie sie neue Kontakte geknüpft hat und wie sie mit Olivier zusammenkommt und dass seine Familie sie mag.

Shona ist die einzige, die ich nicht so recht einordnen kann. Imogen hatte recht, dass sie ihr nicht vertraut hat. Denn Shona ist eigentlich immer auf der Seite von Vince und ließ sich genauso von ihm manipulieren wie Imogen. Sie blieb mir irgendwie fremd.

Trotz der Dramatik in diesem Buch, oder gerade weil, fand ich das Buch einfach toll und spannend. Es war wie ein Krimi, den man nicht weglegen möchte. Die Handlung fand ich sehr gut überlegt und auch sehr plausibel.

Die wechselnden Erzählperspektiven zwischen Vince und Imogen fand ich sehr gut, das hat das ganze spannend gemacht. Die Rückblicke in Imogens Jugend und Kindheit wurden sehr kurz gehalten, so dass sie nicht langatmig wurden und das Buch spannend blieb. Gleichzeitig hat man Verstanden, wie Imogen in die Lage gekommen ist.

Helle Nächte am Meer oder The Missing Wife? Letzterer Buchtitel hätte mir besser gefallen und ich fand ihn einfach passender. Klar, es gab z. B. das Strandfest, aber es ging ja um eine Ehefrau, die sich abgesetzt hat.

Das Cover ist wunderschön romantisch und ich würd’ mich sofort ans Meer in den Urlaub beamen, wenn das gehen würde.

Fees Fazit
Sheila O`Flanagan ist soooooooo eine tolle Autorin. Ich mag ihren Schreibstil und wie sie die Charaktere skizziert. Man kann sie sich bildlich vorstellen. Auf keiner der 483 Seiten habe ich mich je gelangweilt. Klar, dass ich weitere Bücher von ihr lesen werde und sie zu 100 % empfehlen kann. Dieses Buch würde auch noch mehr als 5 Sterne verdienen.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Ausbruch in ein neues Leben

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Die Irin Imogen Naughton und ihr Mann Vince sind in Dublin für alle das perfekte Paar, sie wirken auf ihr Umfeld so glücklich, das man regelrecht neidisch werden könnte. Aber auf einmal ist Imogen verschwunden, ...

Die Irin Imogen Naughton und ihr Mann Vince sind in Dublin für alle das perfekte Paar, sie wirken auf ihr Umfeld so glücklich, das man regelrecht neidisch werden könnte. Aber auf einmal ist Imogen verschwunden, und niemand, nicht einmal ihr Ehemann, weiß, wo sie ist. Doch Imogen ist geplant untergetaucht und aus ihrer Ehe ausgebrochen, um sich in Südfrankreich am Meer, wo sie als Kind oft gewesen ist, eine Auszeit zu gönnen, um wieder zu sich zu kommen und Entscheidungen für sich zu trefffen. Denn niemand weiß: ihr Ehemann hat sie über Jahre mit seinen Machtspielchen manipuliert und kontrolliert, so dass Imogen sich in dieser Zeit selbst verloren hat und wie in einem Gefängnis lebte. Ihr Verschwinden bleibt allerdings nicht ohne Folgen, denn Vince lässt sich das natürlich nicht bieten und macht sich auf die Suche nach ihr…
Sheila O’Flanagan hat mit ihrem Buch „Helle Nächte am Meer“ einen sehr spannenden, aber auch nachdenklich stimmenden Roman vorgelegt, der so gar nicht mit dem sonnigen und farbenfrohen Cover zu tun hat. Der Schreibstil ist flüssig und weiß von Beginn an zu fesseln. Die Handlung wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, die eine lässt Imogen zu Wort kommen und lässt auch Rückblenden in ihre Vergangenheit zu, wodurch der Leser sehr gut kennenlernt. In der anderen erhält man einen guten Eindruck über Imogens Ehemann Vince, was dem Leser viel Verständnis für Imogens Reaktion abringt. Durch die Perspektivwechsel wird zusätzliche Spannung aufgebaut, was das Buch zu einem regelrechten Pageturner werden lässt. Auch die Örtlichkeiten sind sehr farbenfroh beschrieben, so dass der Leser sich alles gut vorstellen kann und gedanklich selbst eine Reise von Dublin über Paris nach Südfrankreich an einen Meeresstrand unternimmt.
Die Charaktere sind sehr gut und detailliert ausgearbeitet, so dass sie mit ihren individuellen Ecken und Kanten auf den Leser sehr realistisch und authentisch wirken. Imogen ist zu Beginn eine sehr unsichere und zurückhaltende Frau, die ihrer Umwelt etwas vorspielt. Doch sie ist auch eine mutige und entschlossene Frau, denn es zeugt von Stärke, sich unbequemen Wahrheiten zu stellen und selbst eine Veränderung hervorzurufen, um sich in seinem Leben wieder wohl zu fühlen. Die Entwicklung von Imogen ist wunderbar zu beobachten, je länger ihre Auszeit dauert. Unterschwellig ist zwar auch immer die Unsicherheit vor der Entdeckung ihres Ehemanns zu spüren, doch Imogen wird immer selbstbewusster und selbstbestimmter, je länger sie von Vince weg ist. Vince ist ein unsympathischer Mann, der seine eigene Unsicherheit durch das Schikanieren seiner Ehefrau kaschieren will. Er kontrolliert Imogen und setzt sie seinen Manipulationen aus, wodurch er sie über Jahre eingeschüchtert hat und denen sie sich nicht erwehren kann. Mit dem Verschwinden von Imogen fehlt ihm sein Prügelknabe, damit er sich besser fühlt. Zudem stellt es ihn vor seinen Mitmenschen in Frage, denn sicher ist, dass sich alle wundern über das Verschwinden seiner Ehefrau, das er nicht so einfach erklären kann.
„Helle Nächte am Meer“ ist ein sehr unterhaltsamer und fesselnder Roman über den Ausbruch aus einer Ehe, Manipulation, echte Freunde und das Zurückgewinnen von Selbstvertrauen und Stärke. Das Buch regt zum Nachdenken an und zeigt, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen muss, um eine positive Änderung herbeizuführen. Hierfür kann es nur eine absolute Leseempfehlung geben!

Veröffentlicht am 27.05.2018

Ein mitreißender spannender Roman

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Nach außen scheint die Ehe von Imogen und Vince Naughton perfekt. Durch die Ehe mit Vince hat sich Imogen verändert und ihr Selbstbewusstsein sowie ihre Spontanität sind verlorengegangen. Vince ist ein ...

Nach außen scheint die Ehe von Imogen und Vince Naughton perfekt. Durch die Ehe mit Vince hat sich Imogen verändert und ihr Selbstbewusstsein sowie ihre Spontanität sind verlorengegangen. Vince ist ein richtiger Kontrollfreak, der nach festen Regeln lebt und auch diese für Imogen aufgestellt hat. Auf Außenstehende wirkt er oft als besorgter Ehemann, wenn er ihr ständig SMS schickt und sie von Treffen mit ihrer Freundin Shona abholt. Imogen war sich sicher, dass ihr Mann sie nicht einfach gehen lassen würde und fasst einen Plan. Auf einer Geschäftsreise nach Paris setzt sie diesen in die Tat um und verschwindet spurlos. Ihr Ehemann ist wütend und versucht, sie zu finden.

Der Schreibstil von Sheila O’Flanagan hat mir sehr gut gefallen. Der Einstieg war leicht und ich konnte nach kurzer Zeit das Buch nur schwer aus der Hand legen. Durch die wechselnden Erzählperspektiven einmal aus der Sicht von Imogen und dann von Vince kann man den Verlauf der Geschichte gut folgen. Kurze Rückblicke in ihre Kindheit und Jugend bringen Verständnis für ihre Lage auf.

Das Cover suggeriert eine seichte Sommerlektüre, aber dem ist nicht so. Es ist eine mitreißende spannende Lektüre über Liebe, Verlust und Freundschaft. Mich hat dieser Roman begeistert, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.06.2018

Feinfühliger Roman über eine beklemmende Ehe und die Flucht in ein neues Leben in Frankreich - Befreiungsschlag

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Als Imogen auf einer Geschäftsreise in Paris ist, kann sie endlich den seit Monaten gehegten Plan in die Tat umsetzen und ihren beängstigend kontrollsüchtigen Ehemann Vince verlassen. Die Irin begibt sich ...

Als Imogen auf einer Geschäftsreise in Paris ist, kann sie endlich den seit Monaten gehegten Plan in die Tat umsetzen und ihren beängstigend kontrollsüchtigen Ehemann Vince verlassen. Die Irin begibt sich zurück an den Ort, an dem sie aufgewachsen ist, an die Atlantikküste nach Frankreich. In Hendaye hat sie fünf Jahre mit ihrer Mutter gelebt, die dort als Haushälterin für die Familie Delissandes gearbeitet hat.
Imogen versucht alle Spuren zu verwischen, da sie genau weiß, dass ihr Ehemann alles daran setzen wird, sie zu finden. Sie nimmt eine Stelle als Reinigungskraft an und mietet eine kleine Wohnung. Zunächst hält sie sich mit sozialen Kontakten zurück, um ihren Mann nicht unüberlegt auf sie aufmerksam zu machen. Schon bald freundet sie sich aber mit den Franzosen an und trifft auch wieder auf die Familie Delissandes, die ihre Villa noch als Sommerhaus nutzen.
Nach all den Jahren des Einschränkungen durch den zwanghaften, eifersüchtigen und sie beherrschenden Ehemann verspürt sie endlich wieder das Gefühl von Freiheit und beginnt wieder, sie selbst zu sein, erlangt das innere Strahlen zurück, das sie in der Ehe mit Vince verloren hat.
Vince sieht Imogen als sein Eigentum an, heftet sich auf ihre Fersen und reist zunächst auf nach Paris um ihre Fährte aufzunehmen.

Der Roman beginnt unmittelbar mir der Flucht Imogens, weshalb man nur ahnen kann, was sie durchlitten hat und aus welchen Gründen ihre scheinbar keine andere Möglichkeit blieb, als ihren Arbeitsplatz zu kündigen und das Land zu verlassen. Man spürt ihre Angst, aber auch ihren Mut und ihre Entschlossenheit, ihr Leben ein für alle mal zu ändern.
Imogens Ehe wirkte nur auf Außenstehende glücklich und harmonisch. Sie selbst war wie ein Vogel im Käfig, die von ihrem Mann zwar körperlich unversehrt blieb, aber massiv eingeschüchtert war und unter seinen hohen Ansprüchen, Regeln und zwanghaften Eigenschaften zu leiden hatte.

Der Roman schildert einerseits Imogens Perspektive und ihren Neuanfang in Hendaye, aber auch Vinces Sicht der Dinge und seinen festen Entschluss, Imogen zu sich zurückzuholen. Er redet sich und anderen ein, dass Imogen labil ist und wieder eingefangen werden muss.
In Rückblicken erfährt man auch mehr über Imogens Vergangenheit, ihre Kindheit, ihre enge Beziehung zu ihrer Mutter und warum sie sich von Vince zunächst Halt gefunden hat.

In Frankreich blüht Imogen regelrecht auf, schließt Kontakte und erste Freundschaften mit den Bewohnern in Hendaye. Sie schöpft Kraft, um sich endgültig von Vince abnabeln zu können, die Flucht kann nur ein Anfang sein.
Imogens Schritte sind nachvollziehbar und authentisch geschildert, die Geschichte spannend, auch wenn man als Leser gleichzeitig von Vinces Absichten weiß.

"Helle Nächte am Meer" liest sich wie ein Befreiungsschlag. Es ist ein feinfühliger Roman über eine beklemmende Ehe, zwar ohne körperliche oder sexuelle Gewalt, stattdessen mit einer psychischen Gewalt, die der Ehefrau die Luft zum Atmen nimmt.
Cover und Titel des Romans finde ich deshalb irritierend und nicht zum Inhalt passend. Sie suggerieren für mich einen eher unbeschwerten Sommerroman.