Cover-Bild Das Gesicht meines Mörders
7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT E-Book
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 16.12.2016
  • ISBN: 9783644573918
Sophie Kendrick

Das Gesicht meines Mörders

Psychothriller
Sie muss sich erinnern, um zu überleben.
Als Clara aus dem Koma erwacht, ist ihr bisheriges Leben wie ausgelöscht. Sie erinnert sich weder an ihren eigenen Namen noch an ihren Ehemann, den Schriftsteller Roland Winter. Auch nicht an den Einbrecher, der sie niedergeschlagen haben soll. Freunde scheint sie keine zu haben – Roland ist ihre einzige Verbindung zur Vergangenheit. Mit seiner Hilfe wagt Clara einen Neuanfang. Bis jemand versucht, sie umzubringen. Und die junge Frau begreift, dass sie sich erinnern muss, um zu überleben. Schritt für Schritt rekonstruiert Clara ihr Leben und stößt auf eine geheimnisvolle Frau, mit der sie am Tag des Unglücks verabredet war. Und die seither spurlos verschwunden ist.
«Liebling!» Ein Strahlen breitet sich auf dem Gesicht des Mannes aus. Er hat überraschend helle blaue Augen. «Wie fühlst du dich?»
Liebling. Ich starre ihn an. Ich habe ihn noch nie im Leben gesehen.
Zahllose Fragen liegen mir auf der Zunge. Wer sind Sie? Was machen Sie hier? Was ist mit mir passiert? Doch als ich den Mund öffne, bringe ich nur ein heiseres Krächzen zustande.
Der Mann beugt sich vor. «Das kommt von den Schläuchen», sagt er mit sanfter Stimme. «In ein paar Tagen ist das abgeheilt.» Er sieht mich besorgt an. «Erinnerst du dich …?»
Ich schüttele den Kopf. Ich muss ihn fragen, wer er ist. Mein Freund? Mein Mann? Mein Bruder?
«Wer …?» Noch während ich das Wort krächze, fällt mir eine viel wichtigere Frage ein. «Wer bin ich?»
Der Mann starrt mich an. «Du – du weißt nicht …?»
Ich bewege den Kopf hin und her.
«Dein Name ist Clara Winter. Du bist meine Frau. Wir sind seit zwei Jahren verheiratet. Ich bin Roland Winter. Wir leben in Berlin. Ich bin Schriftsteller, und du …»
Ich schließe die Augen. Am liebsten würde ich mir die Ohren zuhalten und laut «Halt» schreien, doch dazu habe ich nicht die Kraft. Zu viele Informationen auf einmal. Als würde ich von einem Güterzug voller Wörter überrollt.
Clara Winter. Der Name sagt mir nichts. Ich spüre ihn nicht.
Kann es passieren, dass man sich selbst vergisst?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2018

Irren und erinnern

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Cover: Mir hat das Cover gut gefallen, daher hätte ich es bestimmt auch in der Buchhandlung näher angeschaut. Der Blick auf den Klappentext verrät nicht viel, gibt aber schonmal die Richtung vor.

Inhalt: ...

Cover: Mir hat das Cover gut gefallen, daher hätte ich es bestimmt auch in der Buchhandlung näher angeschaut. Der Blick auf den Klappentext verrät nicht viel, gibt aber schonmal die Richtung vor.

Inhalt: Clara wacht im Krankenhaus auf, neben ihr ein Fremder der ihr erklärt er sei ihr Ehemann. Sie selber kann sich nicht erinnern, werder an Ihn noch an sich selber. Sie wurde niedergeschlagen und man hat ihr Haus niedergebrannt. Sie versucht ihre Vergangenheit zusammen zusetzten, doch die Erinnerung scheint nicht wieder zu kommen. Auch muss sie weiterhin um ihr Leben fürchten, da nicht klar ist ob der Täter es weiter auf sie abgesehen hat.

Meine Meinung: Ein sehr gut umgesetzter Thriller. Clara ist ein sehr interessanter Charakter, sie deckt immer mehr aus ihrer Vergangenheit auf, scheint aber ein ganz anderer Mensch gewesen zu sein. Immer wieder ändert die Geschichte im Verlauf die Richtung, bis zum Schluss weiß man nicht wer Feind oder Freund ist. Durch den Erinnerungsverlust ist sie auf ihren Mann angewiesen und fühlt sich dadurch wie eingesperrt. Für mich gab es direkt eine Verbindung zu Clara, so dass ich mitten im Geschehen war, bei jedem Verrat und jeder neue Wendung mitgefiebert habe. Die Autorin hat eine tolle Athmosphere geschaffen. In der die Persönlichkeit der Protagonisten schön herausgearbeitet wurde. Der überführsorgliche Ehemann, der Clara einfach nur schützen will oder doch eigene Ziele verfolgt. Die eifersüchtige Schwester, die wie ein Phantom in Clara's Gedanken spuckt, aber nicht greifbar für sie ist. Bis zu den eifriegen Polizisten und der hilfsbereiten Nachbarin wirkt alles durchdacht, aber bis zum Ende undurchschaubar.

Viele Wendungen machen die Geschichte bis zum Schluss sehr spannend und für mich kam das Ende und der eigentliche Täter dann doch unerwartet. Durch die vielen Wirrungen traut man am Ende seinem eigenen Instinkt nicht mehr, ähnlich wie es Clara gehen musste. Die Auflösung fand ich sehr gut und auch nachvollziehbar.

Hörbuch: Die Stimme der Sprecherin ist sehr angenehm und gut verständlich. Ich habe förmlich an ihren Lippen gehangen. Den Schreibstil fand ich sehr gut und auch gut umgesetzt. Ich konnte allem gut folgen und wusste auch immer wer sprach.
Fazit: Ein wahres Verwirrspiel zwischen Erinnerungen und Einbildung. Spannend bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 24.09.2017

Spannung pur !

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Für mich : Top 1 - 2017 in der Genre Psychthriller
Von Anfang an spannend und fesselnd. So macht lesen Spass ! Claras Unsicherheit, ihre Zerrissenheit und ihre Verzweiflung übertragen sich unmittelbar ...

Für mich : Top 1 - 2017 in der Genre Psychthriller
Von Anfang an spannend und fesselnd. So macht lesen Spass ! Claras Unsicherheit, ihre Zerrissenheit und ihre Verzweiflung übertragen sich unmittelbar auf den Leser und ich hatte mich so reingelesen , das ich sie am liebsten daraus geholt hätte. Hier ist der Suchtfaktor garantiert und ein weglegen des Buches fällt sehr schwer. Auch das Thema Amnesie ,lässt einem nach dem Buch so schnell nicht los ...

Insgesamt einer der packendsten Psychothriller des Jahres und absolute Leseempfehlung !

Veröffentlicht am 18.01.2018

Wer bin ich?

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Als sie in einem Krankenhaus zu sich kommt, weiß die junge Frau zunächst weder wo noch wer sie ist. Der Mann, der an ihr Bett tritt, behauptet Roland Winter zu sein, seines Zeichens Schriftsteller und ...

Als sie in einem Krankenhaus zu sich kommt, weiß die junge Frau zunächst weder wo noch wer sie ist. Der Mann, der an ihr Bett tritt, behauptet Roland Winter zu sein, seines Zeichens Schriftsteller und ihr Ehemann. Ihr Name ist Clara Winter und sie beide wohnen gemeinsam in einer Villa in Berlin. Doch hier scheint Clara Opfer eines Überfalls geworden zu sein, denn Roland fand sie mit einer schweren Kopfverletzung mitten im Wohnzimmer und um sie herum stand alles in Flammen. Allerdings erinntert sie sich auch jetzt noch an gar nichts, ihre einzige Möglichkeit besteht darin, sich selbst auf der Suche nach Spuren zu begeben und dem Mann, der dort neben ihr steht, zu vertrauen. Clara beginnt nachzuforschen, doch wenn sie ein Puzzleteil gefunden hat, tauchen gleich noch mehr Fragen auf. Die Suche nach der Wahrheit beginnt.

Meine Meinung:

Was für ein durchweg gelungenes Debüt, ich muss sagen, dieses Buch ist so spannend, dass ich es nicht aus den Händen legen konnte. Sophie Kendrick schreibt sehr flüssig und ihr ist es schon mit ganz wenigen Worten gelungen, mich an ihren Psychothriller zu fesseln. Dabei bleibt sie sprachlich absolut verständlich und präzise, die Details, die sie liefert, ließen mir permanent die Möglichkeit, selber Theorien aufzubauen und mitzurätseln. Wer glaubt, dass das Thema Koma und Gedächtnisverlust nichts Neues ist, mag zwar im ersten Moment recht haben, denn auch ich musste an den Thriller von Joy Fielding, Lauf, Jane, Lauf, denken, aber Sophie Kendrick baut hier so viele eigene Ideen ein, dass ich keinerlei Chancen hatte, dem Rätsel auf die Spur zu kommen.

So beginnt der Psychothriller gleich sehr spannend und ich wollte vom ersten Moment an nur wissen, was da passiert ist. Doch dazu läßt die Autorin es gar nicht kommen, denn jede Theorie, die sich in meinen Gedanken ersponn, wurde sehr schnell wieder durch geschickte Wendungen im Geschehen verworfen. Diese Wendungen kommen teilweise so unerwartet, dass ich immer wieder aufs Neue überrascht war. Trotz all dieser Wendungen im Geschehen verliert Kendrick zu keiner Zeit ihren roten Faden und alles, was sich zusammenfügt, bleibt absolut schlüssig. Ich persönlich liebe es, wenn ich ganz viel miträtseln und mitfiebern kann und hier ist es mir wirklich erst ganz kurz vor der Auflösung klar geworden, was da denn wirklich passiert ist.

Die Geschichte wird hier aus der Sicht Claras in der Ich-Form wiedergegeben. Dabei konnte ich mich sehr schnell in die Protagonistin einfühlen und auch zum Teil identifizieren. Ich konnte absolut nachempfinden, wie es für sie sein musste, sich an gar nichts zu erinnern und sich absolut blind auf einen anderen verlassen zu können. Ich stelle mir das unglaublich schwer vor und diese Darstellung der Gefühle Claras ist der Autorin sehr gut gelungen. Wem kann ich trauen? Wer sagt die Wahrheit? Kenn ich diese Person wirklich? All das gilt zu verarbeiten und wird hier äußerst glaubwürdig dargestellt und auch Claras Entwicklung innerhalb der Geschichte ist nicht nur äußerst spannend, sondern wirklich denkbar und ich habe nie daran gezweifelt, wie sie agiert und reagiert.

Aber auch die anderen Charaktere und deren Entwicklung sind glaubhaft und auch authentisch. Wenn auch vieles eher nebensächlich bleibt, so bekam ich genügend Eindrücke, z. B. von Roland, dem Ehemann. Ich habe immer wieder versucht, ihn zu durchleuchten, aber er blieb recht undurchschaubar und ließ genügend Spielraum für Spekulationen.
Letzten Endes gibt es dann eine wirklich gelungene Auflösung, die durchaus überraschen kann und auch klar und überzeugend bleibt.

Mein Fazit:

Ein völlig überzeugendes und spannendes Debüt, das recht unblutig daherkommt, aber mit vielen Drehungen und Wendungen absolut spannend und fesselnd bleibt. Die Charaktere und deren Entwicklung sind glaubhaft und ließen nichts zu wünschen übrig. Von mir gibt es hier eine ganz klare Leseempfehlung - unbedingt lesen und abtauchen.