Cover-Bild Lifelogging
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Econ
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Kultur- und Medienwissenschaften
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 09.05.2014
  • ISBN: 9783430201674
Stefan Selke

Lifelogging

Wie die digitale Selbstvermessung unsere Gesellschaft verändert

Menschen optimieren ihre Körper mit Hilfe von Apps, teilen ihre persönlichen Daten in der Cloud und laufen mit Google Glass durch die Straßen, um ihr Leben als Videoclip mitzuschneiden und für immer abzuspeichern. Sieht so unsere Zukunft aus? In seinem klugen Buch lotet Stefan Selke die Folgen einer Zeitenwende aus: Die als Innovationen gefeierten digitalen Lifestyle-Produkte werden nicht nur Wirtschaft und Gesellschaft, sondern auch die elementarsten Aspekte des Menschseins ändern.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2022

Optimierung um jeden Preis?

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Wir alle sind dem Internet verfallen. Ob nur schnell mal was online bestellen, weil der Weg zum nächsten Einzelhändler mühsam ist oder einfach mal seine Mittagspause bei Instagram oder Twitter verbringen. ...

Wir alle sind dem Internet verfallen. Ob nur schnell mal was online bestellen, weil der Weg zum nächsten Einzelhändler mühsam ist oder einfach mal seine Mittagspause bei Instagram oder Twitter verbringen. Es fällt schwer, sich davon abzuwenden und sich endlich mal auszuloggen.

Der Mensch ist gläsern, es ist und bleibt schwer zu verhindern. Wir optimieren uns mit Lauf-Apps, Schlaf-Apps und diversen anderen Regelwerken, die wir um das Handgelenk tragen oder mit uns in Laptoptaschen herumtragen.

Unsere Handys sind immer an, wir immer erreichbar. Muss das sein?

Alles, was der digitale Lifestyle hergibt, findet großzügig Absatz. Helfen diese Dinge tatsächlich, um unser Leben zu optimieren? Müssen wir uns überhaupt noch mehr optimieren?

Stefan Selke traut sich offen, dem Leser diese Frage zu stellen. Der gläserne Mensch ist der perfekte Kunde. Aber wie verhindert man das? Wie wird das Internet unser weiteres Leben prägen – können wir auch ohne?

Selke vermittelt die Tipps und Tricks der Datenkraken und wie man sich zumindest einigermaßen dagegen wehren kann.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht nur für die Riege der Selbstvermesser interessant.

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Nicht nur für die Riege der Selbstvermesser interessant.

Stefan Selke berichtet in dem Sachbuch über das Thema der digitalen Selbstvermessung sowie deren eventuelle Folgen auf den Einzelnen oder unserer ...

Nicht nur für die Riege der Selbstvermesser interessant.

Stefan Selke berichtet in dem Sachbuch über das Thema der digitalen Selbstvermessung sowie deren eventuelle Folgen auf den Einzelnen oder unserer Gesellschaft.

Er zeigt, dass es viele verschiede Möglichkeiten für die Selbstvermessungs-Willigen gibt: es gibt Apps fürs Abnehmen, zum Kontrollieren der sportlichen Leistungen, Schrittzähler und Kalorienzähler. Alle Programme haben die Möglichkeit die gesammelten Daten übersichtlich aufzubereiten und zum Posten und Teilen.

Es gibt auch die Anhänger des Lifelogging, die ihr ganzes Leben mit einer Kamera aufnehmen, um evtl. später in den Daten nach Interssantem zu suchen.
Am krassesten fand ich das Beispiel, dass sich jemand eine Kamera am Hinterkopf befestigen ließ; da sich aufgrund der fehlenden medizinischen Notwendigkeit kein Arzt fand, der die Titanplatten am Hinterkopf als Stativ für die Kamera einsetzen wollte, ließ derjenige die Operation in einem Piercing-Studio durchführen (S. 36).
Damit stellte sich sofort die Frage nach den Persönlichkeitsrechten derjenigen Personen, die "zufällig mitgefilmt" wurden.

Über das massenhafte Sammeln / Aufnehmen von Daten / Videos sagt der Autor: "Man muss ein wenig genauer hinsehen, um zu erkennen, dass dabei weniger die totale Erinnerung im Zentrum steht als vielmehr der Wunsch nach totaler Kontrolle. Es geht also nicht darum, ein Gegenmittel gegen das Vergessen zu entwickeln, sondern gegen den Kontrollverlust im Alter aufzubegehren." (S. 55)

Außerdem erläutert der Autor, dass man eigentlich eine Menge Anstrengung unternehmen muss, um zu recht simplen Ergebnissen zu kommen: "... auch für die Vermessung des eigenen Körpers die Formel gilt: Je mehr Daten, desto besser. Erst auf der Grundlage vieler Daten sei es möglich, nach Mustern zu suchen. Der Selbstvermesser könnte zum Beispiel entdecken, dass er in 80 Prozent aller Fälle, in denen er in der Mittagspause ein Fleischgericht gegessen hat, nach der Mittagspause 30 Prozent weniger produktiv war. Zudem könne er erkennen, dass an diesen Tagen die Wahrscheinlichkeit, ins Fitnessstudio zu gehen, um die Hälfte sinkt." (S. 79)

Auch denkt der Autor weiter und legt seine Befürchtung dar, dass wenn "immer mehr Selbstvermesser vorauseilend Vitaldaten erfassen und diese online zur Verfügung stellen, wird der soziale Druck auf uns wachsen, sich ebenfalls selbst zu vermessen. Am Ende könnte die offizielle und sanktionierte Implementierung von Lifelogging-Verfahren in die Gesundheitspolitik oder die Programme der Krankenkassen stehen. Das wäre das Ende einer solidarischen Gesellschaft." (S. 89)

Sehr gut fand ich, dass der Autor allen Fragen nach geht, die ich mir zu diesem Thema ebenfalls gestellt hätte.
Die Ausführungen sind allesamt gut verständlich und nachvollziehbar beschrieben.

Veröffentlicht am 25.01.2020

Selkes Denkanstöße

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"1984" von George Orwell war einst eine Art Scifi, der zeigte, wie unfrei die Menschen leben, da sie von "Big Brother" bis in ihr Intimleben hinein überwacht werden. Dies wurde jahrzehntelang als unrealistische ...

"1984" von George Orwell war einst eine Art Scifi, der zeigte, wie unfrei die Menschen leben, da sie von "Big Brother" bis in ihr Intimleben hinein überwacht werden. Dies wurde jahrzehntelang als unrealistische Horrorvorstellung abgetan. Heute liefern wir einer unbekannten Kontrollstelle freiwillig alle möglichen Daten aus, ohne groß darüber nachzudenken. Letzteres doch zu tun, dabei gibt dieses Buch wertvolle Hilfestellung.
In der Bundesrepublik Deutschland kam es Mitte der 80er Jahre zu erheblichen Protesten gegen eine Volkszählung. Dabei wurde immer wieder versichert, dass es sich nur um allgemeine Angaben handeln würde, die darüber hinaus nicht rückverfolgbar wären.
Heute werden Fotos, Urlaubspläne nebst Abwesenheitsdauer und alle anderen mögliche und unmöglichen Intimitäten der mehr oder weniger interessierten Mitwelt angeboten.
Und es gibt alle möglichen Gerätschaften, die unsere Gesundheitswerte kontrollieren. Das kann hilfreich sein, aber vielleicht sollte man sich auch Gedanken darüber machen, in wessen Hände die Daten zur Auswertung gegeben werden und welche Macht/Missbrauchs/Möglichkeiten man damit Dritten gibt.
Objektiv, informativ und allgemein verständlich legte Stefan Selke hier ein meiner Auffassung nach bemerkenswertes Buch vor, dem ich viele Leser wünsche.

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Veröffentlicht am 27.10.2018

Interessantes, aktuelles Sachbuch

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Dieses Buch gefiel mir gut, auch wenn ich sonst mit Sachbüchern in der Regel eher weniger anfangen kann. Aber das Buch beschreibt ein so aktuelles Thema und vor allem ein Thema, mit dem die meisten Menschen ...

Dieses Buch gefiel mir gut, auch wenn ich sonst mit Sachbüchern in der Regel eher weniger anfangen kann. Aber das Buch beschreibt ein so aktuelles Thema und vor allem ein Thema, mit dem die meisten Menschen auf irgendeine Weise konfrontiert sind. Irgendwie hinterlassen wir doch alle unsere Spuren im Netz und diese können natürlich auch ausgewertet werden. Das Cover gefällt mir sehr gut, weil es einfach gehalten ist, aber aus dem Bild doch sofort hervorgeht, worum es in dem Buch geht. Es ist schön, dass sich ein Buch mit dem Thema befasst und den Trend analysiert, dass man alles ins Netz stellt und auch Apps und solche Dinge ausgewertet werden. Sicher geht der Trend der Zeit in diese Richtung, aber trotzdem finde ich es wichtig, dass man sich über die Vor- und Nachteile informiert. Dafür sorgt das Buch unheimlich gut, weil es sehr gut recherchiert ist und die Vor- und Nachteile oft beschrieben werden, ohne dem Leser eine Antwort zu geben, wie er etwas machen muss. Man muss schon selber nachdenken, was für einen selbst das richtige ist. Das Buch ist sehr gut in Kapitel strukturiert und auch das erleichtert einem das Lesen ungemein. Allgemein ist es ein Buch, was ich auf jeden Fall weiterempfehlen würde, weil ich es wichtig finde, dass man informiert darüber ist, wie man seine Spuren hinterlässt und ob man das wirklich immer möchte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessante Aufklärung zum digitalen Zeitalter

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Der Soziologe Stefan Selke hat ein Sachbuch zum Thema „Lifelogging“ verfasst, dass beeindruckend intensiv recherchiert wurde. Die Tiefe und Komplexität des Themas „Lifelogging/Selbstvermessung“ hat mich ...

Der Soziologe Stefan Selke hat ein Sachbuch zum Thema „Lifelogging“ verfasst, dass beeindruckend intensiv recherchiert wurde. Die Tiefe und Komplexität des Themas „Lifelogging/Selbstvermessung“ hat mich anfangs überrascht. Sie reicht von der Selbstvermessung der Jogger, die über Apps ihre Erfolge protokollieren, aber auch soziale Netzwerke, Payback etc. die aufzeigen, wie lange man, welcher Tätigkeit wo nachgegangen ist, werden genauer getrachtet. Immer mehr Menschen verfallen dem Lifelogging und „vermessen“ sich und ihre Tätigkeiten bis in Detail. Achtet man darauf findet man sicher auch in seinem Bekanntenkreis Menschen, die versuchen über die Datensammlungen etwas mehr über sich zu erfahren und in den Wettbewerb mit anderen Lifeloggern zu treten. Die Archivierung sämtlicher Daten erscheint mir nicht nur gefährlich sondern auch sinnlos, da die Optimierung der eigenen Werte den Leistungsdruck erhöht und in einigen Bereichen sicher erst weckt.

Die Kapitel sind sehr übersichtlich gestaltet und in einer gut verständlichen Sprache mit anschaulichen Beispielen verfasst, trotzdem ist der Schreibstil der eines Wissenschaftlers, also etwas trocken. Das positive daran ist sicherlich, dass der Autor nie mahnend den Zeigefinger erhebt, sondern neutral mit den Möglichkeiten und Risiken der Selbstvermessung umgeht. Mein Verständnis für Datenschützer ist nach der Lektüre deutlich gestiegen. Übrigens bin ich der Überzeugung, dass Lehrer das Buch lesen sollten und passende Passagen an die Schüler geben sollten. Ein Blick in soziale Netzwerke reicht um zu wissen, dass hier definitiv Handlungsbedarf besteht…wobei die Schüler sich da in guter Gesellschaft mit Menschen mittleren Alters befinden.