Cover-Bild Wo die Liebe hintanzt
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 02.05.2019
  • ISBN: 9783492313391
Susanne Fülscher

Wo die Liebe hintanzt

Roman

Cha-Cha-Cha in Cannes

Zum fünfzigsten Geburtstag bekommt die Witwe Karla ein ungewöhnliches Geschenk: Ihre beste Freundin hat einen Tänzer für Karla gemietet, und nach anfänglicher Skepsis verbringt sie einen wunderschönen Abend in einem Tanzlokal mit ihm. Zwischen den beiden knistert es, doch Karla traut ihren Gefühlen nicht – denn Pascal ist ganze zehn Jahre jünger, und sie selbst hat alle Hände voll zu tun mit dem Umbau eines alten Stadtpalais‘ in Cannes, das ihr Mann ihr hinterlassen hat. Im Durcheinander ihrer Gefühle wird Karla bald klar, dass man für das eigene Glück manchmal aus der Reihe tanzen muss …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2019

Der Funke wollte nicht so recht überspringen…

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Eigentlich hätte Susanne Fülschers Roman „Wo die Liebe hintanzt“ alles gehabt, um mich zu begeistern – eine nette Grundidee, große Emotionen, das mich begeisternde Thema „Tanzen“, tolle Settings von Cannes ...

Eigentlich hätte Susanne Fülschers Roman „Wo die Liebe hintanzt“ alles gehabt, um mich zu begeistern – eine nette Grundidee, große Emotionen, das mich begeisternde Thema „Tanzen“, tolle Settings von Cannes über Paris – aber irgendwie wollte beim Lesen der Funke nicht so recht überspringen.
Das ging schon bei der Einleitung los: zuerst schwelgen Karla und Fritz anlässlich ihres 20zigsten Hochzeitstages im zweiten Frühling. Man erlebt im Schnelldurchlauf ihr Kennenlernen, ihre erste glückliche Zeit in Südfrankreich, dann in der Gegenwart romantische Momente, bis ein unvermittelter Streit losbricht und bums ist Fritz tot, einfach überfahren!
Das ging mir einerseits zu schnell, andererseits konnte ich keinerlei der Emotionen von Protagonistin Karla nachempfinden – es stürmte alles wie durch einen Vorhang auf mich ein. Sie war glücklich, dann verärgert, dann zu Tode erschrocken, dann in Trauer und Verstörung… Zum Beispiel das Warten im Krankenhaus nach Fritz Einlieferung – rums und schon war er tot!
Dann geht es plötzlich 5 Jahre später weiter: Karla will ihren 50. Geburtstag ausgerechnet am Ort ihres heftigsten Tiefschlages, in Cannes, feiern – muss man das verstehen? Nein und es wird dem Leser auch überhaupt nicht näher gebracht!
Dann der unvermittelte Perspektivwechsel zu Erik, dem planlosen 20jährigen Sohn Karlas, der einfach in den Tag hinein lebt, dabei aber auch nicht glücklich zu sein scheint. Weitere Perspektiven kommen im Laufe der Geschichte durch Karlas Freundin Sarah und Pascal, ihren Tanzlehrer, in Spiel.
Insgesamt hatte ich Mühe, die Entscheidungen Karlas nachzuvollziehen – sie verliebt sich in Pascal, um ihn dann zu verlassen und sich in eine Affäre mit Lucien zu stürzen. Dann aber doch wieder zurück…
Leider konnte die Geschichte mich trotz schöner Grundidee nicht wirklich überzeugen!

Veröffentlicht am 24.05.2019

Save the last dance...

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Als ihr Mann Fritz bei einem gemeinsamen Urlaub an der französischen Côte d’Azur durch einen Unfall den Tod findet, muss Karla dies mit eigenen Augen mitansehen, denn die beiden hatten sich kurz zuvor ...

Als ihr Mann Fritz bei einem gemeinsamen Urlaub an der französischen Côte d’Azur durch einen Unfall den Tod findet, muss Karla dies mit eigenen Augen mitansehen, denn die beiden hatten sich kurz zuvor heftig gestritten. Nun sind 5 Jahre vergangen und Karla leidet immer noch unter dem Verlust ihres Ehemannes, deshalb will ihre Freundin Sarah sie aus ihrer Blase holen und schenkt ihr zum 50. Geburtstag einen Tanzabend mit einem Eintänzer. Karla ist erst entsetzt, doch sie liebt es zu tanzen, so dass sie den Abend mit Sarah im Berliner „Clärchens Ballhaus“ zusammen mit dem Tänzer Pascal verbringt und endlich wieder Freude am Tanzen findet. Aber auch Pascal gefällt ihr ausgesprochen gut, zumal sie vieles gemeinsam haben, aber er ist so viel jünger als sie. Doch Klara hat Geschmack am Tanzen gefunden und bucht Pascal schon bald ein zweites Mal…
Susanne Fülscher hat mit „Wo die Liebe hintanzt“ einen unterhaltsamen Sommerroman vorgelegt, der den Leser mit seinem locker-flüssigen und gefühlvollen Schreibstil schnell mit in die Geschichte hineinzieht, wo er die Protagonisten begleiten und in ihren Gedanken- und Gefühlswelt lesen kann wie in einem offenen Buch. Die Handlung wird in der dritten Person hauptsächlich aus Karlas Sicht erzählt, aber auch Sarah, Pascal und Karlas Sohn Erik bringen ihre eigenen Erlebnisse an den Leser. Der Einblick in Karlas Welt sowie ihre zwiespältigen Gefühle, auch in Bezug auf ihren Ehemann Fritz werden gut transportiert. Die Autorin hat sich für ihre Geschichte mehrere Handlungsorte ausgesucht, denn es geht von Berlin an die Côte d’Azur nach Cannes und auch nach Paris. Das französische Lebensgefühl wird gut wiedergegeben und lässt davon träumen, schon bald die Leichtigkeit und das Savoir Vivre selbst wieder einmal zu erleben.
Die Charaktere sind natürlich und lebhaft angelegt, aber irgendwie wirken sie auch distanziert, so dass dem Leser ein Mitfühlen und Mitfiebern schwer fällt und die Geschichte eher mit einem gewissen Abstand betrachtet. Karla ist eine Frau, die nach dem Tod ihres Mannes in Schuldgefühlen und in Einsamkeit fast ertrinkt. Ihr fällt es schwer, sich dem Leben wieder zuzuwenden. Sohn Erik ist über 20, ein unsteter Geist, der noch zuhause wohnt und nichts auf die Reihe bekommt. Seine Lebenseinstellung kann einen wahnsinnig machen, Karla hat hier eindeutig zu viel Verständnis. Sarah ist eine flippige Frau, offen und ehrlich, dabei eine echte Freundin. Sie muss auch einen ziemlichen Schlag einstecken, aber sie schaut nach vorn, ganz das Gegenteil von Klara. Pascal ist ein netter Mann, der selbst seine Päckchen zu tragen hat, sich durchs Leben schlängelt und einem alten Traum nachhängt. Lucien ist ein Mann, der verständnis- und liebevoll seine Freunde umsorgt und für sie da ist.
„Wo die Liebe hintanzt“ ist ein kurzweiliger Unterhaltungsroman für den Urlaub, denn er vermittelt einiges an Sommerfeeling und französischem Flair. Gut durchdachte Geschichte, die allerdings sehr vorhersehbar daherkommt. Schade, dass die Protagonisten so wenig Ausstrahlung hatten.