Cover-Bild Urwelten
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie
  • Genre: Sachbücher / Natur & Technik
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 26.09.2022
  • ISBN: 9783446272682
Thomas Halliday

Urwelten

Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte
Hainer Kober (Übersetzer)

»Das beste Buch, das ich je über die Geschichte des Lebens auf der Erde gelesen habe.« Tom Holland

Tropische Wälder in der Antarktis. Ein Wasserfall von unvorstellbarer Größe, der das trockene Mittelmeerbecken mit Leben füllt. Eine Python, die in der kenianischen Savanne frühe Verwandte des Menschen auf Bäume jagt. Die Vergangenheit ist lebendig – und sie hinterlässt Spuren. Der Paläontologe Thomas Halliday entziffert sie origineller denn je. Anschaulich lässt er verlorene Welten wiederaufleben, erklärt, wie Ökosysteme entstehen und verschwinden, wie alte Spezies durch neue verdrängt werden, wie Lebewesen wandern, sich anpassen und entwickeln. In bester Nature-Writing-Tradition führt Halliday durch 500 Millionen Jahre Erdgeschichte und sieben Kontinente – und zeigt, wie wertvoll die fossilen Spuren auch für den Kampf gegen Klimawandel und Artensterben sind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2023

Zeitreisen durch Hunderte Jahrmillionen der Geschichte des Lebens

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Dieses Buch enthält eine Zusammenstellung von informativen und unterhaltsamen Ausflügen zu lang vergangenen Landschaften und Lebensgemeinschaften. Vom Alaska des Pleistozäns geht es rückwärts in der Zeit ...

Dieses Buch enthält eine Zusammenstellung von informativen und unterhaltsamen Ausflügen zu lang vergangenen Landschaften und Lebensgemeinschaften. Vom Alaska des Pleistozäns geht es rückwärts in der Zeit bis hin ins Ediacarium, aus dem die ältesten Fossilien mehrzelliger Tiere stammen.
Die jeweils ca 20 Seiten langen Kapitel befassen sich immer mit einem ganz bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit und stellen die Lebewesen vor, welche die damalige Welt prägten. Ausgewählt wurden die Orte, entweder weil ihre Fossilien besonders gut erhalten sind oder weil sie bedeutsame Entwicklungsstufen illustrieren. Der Autor ist denn auch darauf bedacht, die Lebensgemeinschaften in ihrer Gesamtheit darzustellen. Er beschreibt nicht nur ihre spektakulärsten Mitglieder, sondern holt auch unscheinbarere Lebewesen vor den Vorhang, die für die weitere Entwicklung aber oft weitaus wichtiger waren. So kommen in den Kapiteln zum Mesozoikum relativ wenige Dinosaurier vor, dafür beispielsweise frühe Säugetiere, Lebensgemeinschaften in den Meeren des Jura oder die ersten Blütenpflanzen.

Es ist interessant, durch die Zeit zu reisen und zu beobachten, wie unterschiedliche Klimaverhältnisse und sonstige Rahmenbedingungen sich auf die Tier- und Pflanzenwelt auswirkten, mit welchen Problemen bis hin zu Massenaussterben das Leben zu kämpfen hatte und wie es sich immer wieder davon erholte und an neue Gegebenheiten anpasste.
Man hat das Gefühl, hautnah mit dabei zu sein, wenn sich etwa auf dem Gebiet des ausgetrockneten Mittelmeers im Miozän Zwerge und Riesen bilden, Huftiere durch das Grasland im Chile des Oligozäns streifen, Räuber in den Wüsten des Perm auf Beutejagd gehen oder im Kambrium die ersten Augen entstehen. Dabei sorgt die Vielfalt an Schauplätzen für Abwechslung und es werden spannende Hintergrundinformationen zu den Mechanismen der Evolution eingestreut.

Ich hätte mir nur etwas mehr Bilder gewünscht, um mir die beschriebene Fauna und Flora besser vorstellen zu können. Außerdem ist die verwendete Zeitform bisweilen missverständlich. Bei manchen im Präsens verfassten Sätzen war zumindest für mich nicht auf Anhieb klar, ob der Autor die gerade beschriebene Epoche oder die Gegenwart meint.

Für an Paläontologie oder Evolution Interessierte dennoch eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.02.2023

Ein Land vor unserer Zeit

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"Landschaften zu betrachten, die vor langer Zeit existierten, weckt die Lust auf Zeitreisen." (S. 23)

Thomas Halliday ist Paläontologe. Das heißt, er erforscht ausgestorbene Tiere und Pflanzen unterschiedlichster ...

"Landschaften zu betrachten, die vor langer Zeit existierten, weckt die Lust auf Zeitreisen." (S. 23)

Thomas Halliday ist Paläontologe. Das heißt, er erforscht ausgestorbene Tiere und Pflanzen unterschiedlichster Erdzeitalter. In seinem Sachbuch nimmt er uns bis zu 550 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit, sozusagen in ein Land vor unserer Zeit - oder besser gesagt sogar in 16. Denn in insgesamt 16 Kapiteln erzählt er uns von 16 einander noch so unterschiedlichen Erdzeitaltern sowie deren Vegetationen und Lebewesen, schickt uns Leser dabei immer weiter zurück in die Vergangenheit unseres blauen Planeten, in Urwelten, die Eine noch faszinierender als die Andere. Halliday berichtet, wie die Welt über ihre Zeitgeschichte hinweg fortlaufend durch Gletscher, globale Eiszeiten, vulkanische Aktivitäten, Hitzeperioden und Meteroiteneinschläge geformt wurde. Er berichtet davon, wie sich die Erde durch tektonische Verschiebung aufwirft und Gebirge faltet, wie sie erschafft und zerstört, wie Leben konserviert wird und uns abermillionen Jahre später noch häppchenweise Hinweise darüber serviert, wie sie vor unserem ersten Erscheinen auf der Bildfläche aussah. Einige Welten muten vertraut an, andere klingen beinahe zu fantastisch, um real zu sein. Die Reise reicht bis vor die Entstehung von Gräsern, bis vor die ersten Blütenpflanzen. Dorthin, wo die Wälder noch still waren und nur Wind, Wasser und der Klang von Insektenflügeln hörbar war - da die Singvögel noch gar nicht existierten.
Wir sind dabei, wie neue Ökosysteme entstehen, wie Lebewesen gänzlich neue Welten für sich entdecken, etwa mittels Inselflößen (Baumstämme oder Küstenabbrüche), die Monate lang den Atlantik überqueren.
Gleichzeitig macht Halliday auf die Grenzen der Forschung aufmerksam, ruft uns ins Gedächtnis, wie viel wir eigentlich immer noch nicht wissen und womöglich auch nie erfahren werden; schildert uns dabei von unerklärlichen Lücken im Fossilbericht, die selbst Forscher zuweilen an Über- oder Unnatürliches glauben lassen.

Das Buch ist faktengesättigt, bringt diese in zwar anspruchsvoller, mitunter auch poetischer Sprache jedoch weitestgehend ausgesprochen bildlich und verständlich rüber. Zuweilen können wir quasi actionreichen Szenen zwischen Dinosauriern auf Futtersuche und bei Kräftemessen beiwohnen. Oder auch einem Flugsaurier beim Gleiten über eine abendrote Lagune zusehen - und dabei, wie er in einem unvorsichtigen Moment durch einen schwarzen Schatten, der im Meer auf seine Chance gelauert hat, aus der Luft gegriffen wird. Diese Verbildlichungen geben dem Buch zwischendurch immer wieder einen epischen Charakter, der die Faktenflut auflockert. Ergänzt wird das Buch außerdem durch Illustrationen jeweiliger Urwelt-Bewohner und Kartografien der jeweiligen Zeit, die Aufschluss über das Aussehen der entsprechenden Welt geben.

Hin und wieder mal zwischendurch, aber vor allem im Epilog, versucht der Autor aufzuzeigen, was wir aus der Erdgeschichte in Bezug auf den heutigen Klimawandel mitnehmen können. Dass wir in der Lage sind, durch Blicke in die Vergangenheit zu lernen, angeeignetes Wissen zu nutzen und daraus Hoffnung zu ziehen. Auf jedes Massensterben in der Erdzeit folgte neues Leben in einer ganz anderen, prachtvollen Vielfalt, so als ob die Erde einen Reset macht. Doch die Ökosysteme sind fragil, und "was [...] existiert, kann immer nur von dem kommen, was vor ihm da war" (S.222). Die Frage ist nur, ob wir Menschen daran Teil nehmen werden, oder ob die Erde ihren Neustart irgendwann ohne unsere Spezies macht. Zweifelsfrei beeinflusst das noch so ferne Gestern unsere Gegenwart - und wir selbst letztendlich unsere Zukunft. Ich hatte nicht wenige "aha"-, "oh"- und "wow"-Momente, und ich glaube das fasst es ziemlich treffend zusammen. Wärmste Empfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Reise durch die Erdzeitalter

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Eines beeindruckt mit immer wieder bei den Veröffentlichungen angelsächsicher Wissenschaftler: Sie haben keine Angst davor, unterhaltsam zu sein, keine Scheu, ihr Wissen so darzustellen, dass es auch ...

Eines beeindruckt mit immer wieder bei den Veröffentlichungen angelsächsicher Wissenschaftler: Sie haben keine Angst davor, unterhaltsam zu sein, keine Scheu, ihr Wissen so darzustellen, dass es auch für Laien eine sowohl lehrreiche als auch vergnügliche Lektüre ist. Im deutschen Sprachraum scheint dagegen eher die Angst vorzuherrschen, eine mit scheinbar leichter Hand geschriebene Veröffentlichung mangele an wissenschaftlichem Gewicht.

Der Paläobiologe Thomas Halliday jedenfalls bleibt mit seinem Buch "Urwelten" dankenswerterweise dieser britischen (und meist auch amerikanischen) Tradition treu. "Urwelten" lädt ein zu einer Zeitreise durch die Erdzeitalter und Halliday schildert die Landschaften lange vor unserer Zeit so lebendig, als habe er Mammuts und Bären, Höhlenlöwen und Pferde etwa in den Landschichten zwischen Alaska und dem fernen Osten Russlands damals selbst zu sehen bekommen.

Weiter geht es ins heutige Kenia, zur buchstäblichen Wiege der Menschheit, wo im Rift Valley, also im Großen Afrikanischen Gabenbruch noch immer Fundstücke aus der Urgeschischte der Hominiden zutage gefördert werden.

Doch der Mensch, das wissen Paläobiologen, ist angesichts des Alters der Erde und all jener Flora und Fauna, die schon existierte (oder existierte und bereits wieder ausgestorben war), ehe die ersten Menschen ihre Fussstapfen hinterließen, geradezu eine Fußnote der Erdgeschichte. Vom dritten Kapitel an ist in diesem zeitgeschichtlich rückwärts erzählten Buch also von jenen die Erde, die die Erde zuvor bevölkerten, von Klima, Landschaften und Lebensbedingungen. Es ist auch eine Geschichte des großen Sterbens von Arten, wie es sie immer wieder gab. Angesichts des Klimawandels und menschengemachter Veränderungen ist die sechste "great extinction" bekanntlich imminent.

In seinen Beschreibungen bezieht sich Halliday auf fossile Funde, die angesichts moderner Untersuchungsmethoden detaillierte Rückschlüsse auf Klima, Ernährungsweisen usw zulassen. Anderes entspricht seiner Vorstellungskraft, könnte so oder auch ganz anders gewesen sein.

Halliday nutzt Bekanntes und Vertrautes, um für seine Leser ein Bild des Unbekannten vor Millionen von Jahren zu zeichnen. Vieles liest sich wie eine klassische Reisereportage mit Landschaftsbeschreibungen, nur entsprechen die heutigen Landschaften und ihre Bewohner längst nicht mehr denen, die wir heute kennen. "Urwelten" liest sich fesselnd, reflektierte aber auch menschlich-allzu menschliche Interpretationen des Verhaltens anderer Lebewesen oder die Politisierung von Wissenschaft. Sachbücher wie dieses gibt es leider viel zu selten.

Veröffentlicht am 28.12.2022

Thomas Halliday erweckt auf ganz besondere Art und Weise längst vergessene Welten sowie die darin beheimatete Flora und Fauna zum Leben und bringt uns damit unsere eigene Erdgeschichte näher

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"Back to our roots" könnte wohl auch der Titel dieses grandiosen Buchs des Paläontologen und Evolutionsbiologen Thomas Halliday sein.

Besser veranschaulicht das folgende Buchzitat die bevorstehende Safari ...

"Back to our roots" könnte wohl auch der Titel dieses grandiosen Buchs des Paläontologen und Evolutionsbiologen Thomas Halliday sein.

Besser veranschaulicht das folgende Buchzitat die bevorstehende Safari durch längst vergangene Zeiten.

"Das vorliegende Buch ist eine Erkundung der Erde, wie sie einst war, der Veränderungen, denen sie im Laufe ihrer Geschichte unterworfen war, und der Formen, die das Leben entwickelte, um sich anzupassen - oder auch nicht."

Nicht durch weniger als 500 Millionen Jahre nimmt uns Halliday mit auf eine sehr spannende und vor allem lehrreiche Zeitreise durch unsere eigene Erdgeschichte.

Die äußerst bildhafte Sprache des Autors vermochte es, mich sehr schnell für das Buch und das Thema zu begeistern. Einmal tief ins Buch eingetaucht fliegen die Millionen Jahre nur so dahin.

Halliday lässt längst vergessene Zeitalter zu alter Größe wieder auferstehen und gibt dem geneigten Leser auch einen kleinen Einblick in die damalige Flora und Fauna. Ich fühlte mich persönlich etwas an den Film Jurassic Park zurückerinnert beim Lesen.

Wenn ich an meine eigene Schulzeit an das Fach Erdkunde bzw. Geschichte zurückdenke, hätte ich mir wohl als Schüler damals dann Halliday als Lehrer gewünscht. Besser und vor allem bildhafter kann man unser aller Erdgeschichte nicht beschreiben und vermitteln. So macht Wissensvermittlung auf alle Fälle sehr viel Spaß und ist kein Stückchen öde oder trocken.

Die kurzweiligen Texte werden aufgegriffen von vereinzelten beispielhaften Illustrationen und Übersichtskarten. Von den durchweg gelungenen Illustrationen hätten es nach meiner Ansicht gerne etwas mehr sein dürfen. So spielt allerdings bei mir das Kopfkino beim Lesen die wichtigste Rolle und führt durch das ganze Buch dann auch komplett Regie.

Beim Lesen bekommt man einen kleinen Eindruck, wie zerbrechlich unser noch lebenswerter Planet eigentlich ist. Im ganz normalen Alltag wollen diesen Umstand wohl sehr viele Menschen nicht wahr haben, hier im Buch wird das ständige Werden und Vergehen dann sehr anschaulich präsentiert. Und damit schlägt Thomas Halliday nach meiner persönlichen Meinung dann die Brücke in unsere aktuelle sehr prekäre Lage. Wir sind mitten im Auge des vom Menschen gemachten Klimawandels. Was wohl über uns dann in tausenden von Jahren übrig bleiben bzw. von uns berichtet wird? Wie wird die Story rund um das Anthropozän dann wohl fortgeschrieben werden oder vielleicht auch in einem Kollaps der Ökosysteme enden?

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Eine wunderbare Zeitreise

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Mit "Urwelten" entführt der Paläontologe und Evolutionsbiologe Thomas Halliday den Leser auf eine Reise durch längst vergangene Zeiten. Damals sah die Welt noch deutlich anders aus. Und man wird darüber ...

Mit "Urwelten" entführt der Paläontologe und Evolutionsbiologe Thomas Halliday den Leser auf eine Reise durch längst vergangene Zeiten. Damals sah die Welt noch deutlich anders aus. Und man wird darüber staunen, denn wer kann sich heute schon vorstellen, daß es z. B. in der Antarktis tropische Wälder gab? Man begegnet Tieren, die den menschlichen Vorfahren das Fürchten lehrten und vieles mehr. Thomas Halliday läßt diese Zeiten lebendig werden. Anschaulich macht er deutlich, wie Ökosysteme entstehen und wieder verschwinden, wie Lebewesen durch neue Arten verdrängt werden, sich zur Anpassung auf Wanderungen begeben. Dabei begleitet man ihn durch Äonen von Jahren über die damaligen Kontinente. Aus all diesen Begebenheiten zieht er seine Schlüsse für die Zukunft der Erde und ihrer Bewohner. Auch wenn sich dies alles sehr komplex anhört und das Thema alles andere als einfach ist, schafft es Thomas Halliday auch den Laien an dieses Buch zu fesseln. Denn er schreibt verständlich und das Buch liest sich gar nicht wie ein Fachbuch, sondern es erzählt dem Leser sehr bildhaft die Geschichte längst vergangener Zeiten. Das Geschehen läuft so wahnsinnig bildhaft vor Augen ab, daß man sich alles wirklich bis ins kleinste Detail vorstellen kann. Hier erhält man Geschichts- und Biologieunterricht, wie man es sich früher in der Schule gewünscht hätte. Nicht staubtrocken, sondern lebendig und spannend. Ganz besonders schön sind die schwarz-weiß Zeichnungen, die man immer wieder im Buch findet und die das Buch noch zusätzlich auflockern und die Themen anschaulich machen. Dieses Buch muß man einfach mit Genuss lesen und das Gelesene zwischendurch immer wieder auf sich wirken lassen - obwohl man es eigentlich liebend gern an einem Stück lesen möchte!

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