Cover-Bild Ping
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: edition bücherlese
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 120
  • Ersterscheinung: 14.03.2025
  • ISBN: 9783039810109
Thomas Heimgartner

Ping

Ein Zweiseitenspiel
Ein außergewöhnlicher Roman über eine verspielte Liebeserklärung …

Der Titel „Ping“ legt eine interessante Fährte und tatsächlich muss man ihn nur gedanklich vervollständigen, um mit Pong bei der umgangssprachlich vertrauten Bezeichnung von Tischtennis zu landen. Ein temporeicher Roman über Tischtennis? Gewiss. Die Geschichte einer Vater-Tochter-Beziehung? Durchaus. Nun wäre Thomas Heimgartner nicht der Autor raffinierter Textkonstruktionen, hätte er nicht auch für diese elegant-verspielte Geschichte eine besondere formale Lösung entwickelt, die auch die Gestaltung der Buchseiten einbezieht. Ein Zweiseitenspiel mit wechselnden Aufschlägen und Erzählperspektiven, das auf der einen Seite die Geschichte des 15-jährigen Ralphs und seiner Tischtennis-Clique im Jahr 1989 erzählt. Auf der anderen Seite tritt die 25-jährige Valérie in der Gegenwart mit ihrem weit entfernten Vater in einen Dialog, der sich Seite um Seite so aufregend entwickelt wie ein gutes Tischtennismatch.

Mit einem Nachwort von Manfred Papst.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2025

Wussten Sie, dass Ping ein chinesischer Vorname ist?

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Nicht nur das erfährt der Leser in Thomas Heimgartners „Zweiseitenspiel“, sondern auch jede Menge über Tischtennis. Doch gleich vorweggenommen, der Roman ist nicht nur etwas für eingefleischte Tischtennisexperten ...

Nicht nur das erfährt der Leser in Thomas Heimgartners „Zweiseitenspiel“, sondern auch jede Menge über Tischtennis. Doch gleich vorweggenommen, der Roman ist nicht nur etwas für eingefleischte Tischtennisexperten oder die, die es noch werden wollen und denen das eingeflochtene Glossar zum sportiven Fachvokabular gute Dienste leisten kann.
Das Schöne an dem schmalen Bändchen ist, dass man ihn als Hommage an eine Tischtennisjugend lesen kann. Als leichtfüßige, vielleicht ein wenig nostalgische Retrospektive in eine von nichts als vielleicht ein wenig Liebeskummer belastete Sommerferienzeit der späten 80er. Als anregenden Generationenroman im Gespräch zwischen Tochter und Vater, die beide auf der Suche sind nach ihrem Platz im Leben und die beide indirekt um das Verständnis des anderen werben: Der Vater, indem er von seiner Jugend im Sommer 1989 erzählt, seiner Leidenschaft für Tischtennis, seiner Sehnsucht nach Zugehörigkeit und seiner ersten zarten Liebe zu Ping, einem chinesischen Mädchen, das verschwindet, bevor er es überhaupt kennenlernen kann. Die Tochter, die sich vom Vater verlassen fühlt, der Frau, 25jähriges „Kind“ und Heimat hinter sich gelassen hat, um in Bangkok herauszufinden, wer er ist – oder vielleicht findet er es heraus in dem sich dadurch neu eröffnenden Gespräch mit seiner Tochter. Die Tochter fordert Antwortnt, provoziert in pointiertem, (selbst)ironischem Stil und offenbart damit auch sich selbst als Suchende nach einem eigenen Ort, an den sie gehört, nach einem passenden Beruf, einem passenden Partner, denn der ihr bekannte Ort von Zuhause oder Heimat ist ihr mit der Flucht des Vaters ja auch ein Stück weit genommen worden, unabhängig davon, dass ihr Alter diesen Schritt ins Leben von ihr verlangt.
Und so kann man dieses „Zweiseitenspiel“ auch lesen als literarisches Experiment mit der Metapher des Ping-Pong-Spiels, wie der Laie es nennt, die nicht nur für die unberechenbaren Bälle steht, die einem das Leben zuspielt, sondern auch für eine Form des Dialogs und damit die strukturelle Form des Textes: ein Hin und Her, ein Schlagabtausch zwischen Vater und Tochter mit je eigenem Spielstil und wechselnder Intention. Scheint es zu Beginn noch um Sieg und Niederlage, Angriff (der Tochter) und Verteidigung (des Vaters) zu gehen, so wird daraus bald eine Zu(sammen)spiel, das bemüht ist, die Bälle möglichst lange in der Luft zu halten. Kunstvoll und fast unmerklich – den genauen Leser fordernd – webt der Text in die zwei zunächst zusammenhanglos nebeneinander stehenden Nachrichten – die Tochter schreibt über sich in Reaktion auf das Verlassenwerden vom Vater, der Vater hält scheinbar zusammenhanglos seine Jugendgeschichte dagegen – erste zarte Bezüge, Antworten ein, die sich immer mehr zum echten Dialog auswachsen. Die Tochter schreibt im inkohärenten Stakkato-Stil einer digital geprägten Short-Message-Generation (mit herrlich selbst- und medienkritischen Exkursen), der Vater erzählt behäbiger, mit der Muße eines Jungen, der sechs Wochen sorgenfreie Ferien und jede Menge – fast schon zu viel – freie Zeit vor sich hat.
Meine Ausführungen zeigen schon das, was für mich die absolute Freude an dem kleinen Büchlein ausmacht: Man kann sich Tochter und/oder Vater nahe fühlen, sich in ihre Situationen hineinversetzen, ohne das man viel von ihnen erfährt, womit sich gleichzeitig eine Offenheit ergibt, die Anregungen gibt und Platz lässt für ganz viele Gedanken und Bezüge, die sich herstellen lassen. Das zum Teil rasante Ping-Pong des Dialogs – Ping ist wohl auch ein Maß für die Zeitspanne eines digital gesendeten Nachrichtenpakets und der darauf folgenden Antwort („Paketumlaufzeit“) – erzeugt beim Lesen das Gefühl, da noch einmal genauer hinschauen und noch mal nachlesen zu müssen, um einen flüchtigen Gedanken aufnehmen und weiter denken zu können.
Was will man mehr von einem Buch, das einen gut unterhält, mit dessen Figuren man sich gerne austauschen mag, als dass es – man verzeihe mir diese Schülerinterpretationsaufsatzpauschalphrase – zum Nachdenken anregt und fast zwangsläufig zum Reden über sich bringt.

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Veröffentlicht am 24.03.2025

Ein spannendes Wechselspiel

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"Ping" ist eine Vater-Tochter-Geschichte. Die Geschichte beginnt im Jahr 1989, in der Jugend von Vater Ralph. Da spielt er mit seinen Freunden immer Tischtennis, Olivia ist seine Partnerin, aber sie bleiben ...

"Ping" ist eine Vater-Tochter-Geschichte. Die Geschichte beginnt im Jahr 1989, in der Jugend von Vater Ralph. Da spielt er mit seinen Freunden immer Tischtennis, Olivia ist seine Partnerin, aber sie bleiben immer nur beste Freunde und plötzlich tritt Ping in sein Leben. Der zweite Erzählstrang spielt 35 Jahre später, wo er uns seine Tochter Valerie sich gegenseitig schreiben, sie haben ein schwieriges Verhältnis zueinander und die Perspektiven wechseln in jedem Kapitel zwischen Vater und Tochter.

Diese Geschichte ist eine besondere Geschichte. Ein spannendes Wechselspiel und man muss sich nicht unbedingt mit Tischtennis auskennen, damit einem die Geschichte gefällt. Ich fand die Geschichte nämlich sehr lehrreich und sie hat mich auch sehr zum Nachdenken angeregt. Deshalb gibt es von mir sehr gerne 4 Sterne und ich kann nur empfehlen, diese Geschichte zu lesen.

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Veröffentlicht am 19.03.2025

Ein Hin und Her der Gefühle

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Zunächst möchte ich dieses wunderbare Cover loben, das direkt so toll mit Titel und Untertitel spielt, die Aufmachung im Innern und die Aufteilung der Kapitel schließt direkt dort an, zuviel soll aber ...

Zunächst möchte ich dieses wunderbare Cover loben, das direkt so toll mit Titel und Untertitel spielt, die Aufmachung im Innern und die Aufteilung der Kapitel schließt direkt dort an, zuviel soll aber hier noch nicht vorweggenommen werden. Allein schon die Haptik des Buches rechtfertigt trotz des geringen Seitenumfangs den Preis.

Ping oder Pong, Pingpong oder Tischtennis: Wie beim Sport schlagen sich in einem gegenseitigen Wechselspiel in dieser Geschichte Tochter und Vater gegenseitig die Bälle zu. Dabei geht es um ihrer beider Verhälltnis, auch um die die Vergangenheit und, wen wundert es: um Tischtennis. Man muss aber weiss Gott keine Sportliebhaber sein, um an diesem Roman Gefallen zu finden. Der Autor spielt hier auf diesen wenigen Seiten mit der Sprache, den Worten, mit Doppeldeutigekeiten, dass es nur so eine Freude ist, den beiden Protagonisten bei ihrem Dialog quasi zuzuhören. Für mich eine schriftstellerische Meisterleistung, bei der ich nur sagen kann: Spiel, Satz und Sieg!

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Veröffentlicht am 13.04.2025

Widerhall

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1989, der jugendliche Ich-Erzähler verbringt die Freizeit am liebsten mit seinen Freunden an der Tischtennisplatte. 2024, seine Tochter schreibt ihm Nachrichten.
Ihr Dialog ist eigentlich keiner, schließlich ...

1989, der jugendliche Ich-Erzähler verbringt die Freizeit am liebsten mit seinen Freunden an der Tischtennisplatte. 2024, seine Tochter schreibt ihm Nachrichten.
Ihr Dialog ist eigentlich keiner, schließlich finden die Geschehnisse auf unterschiedlichen Zeitebenen statt, dann aber lässt sich aus dem Hin und Her die Analogie zu einem Tischtennisspiel ziehen. Nicht nur erhalten die Kapitel einen Spielstand als Überschrift, das Thema ist omnipräsent, und dank der Recherche der Tochter werden auch die Fachbegriffe für uns erläutert.
Auch wenn ich nicht den Eindruck hatte, dass es den Figuren ums Gewinnen geht, hat ihr Diskurs doch etwas Spielerisches, etwas Leichtes, wie der Ball im Flug. Im Laufe des Buchs werden verschiedene Themen der Gegenwart und Vergangenheit angesprochen, lose miteinander verbunden, so dass Konfliktpotential erkennbar wird, ohne zu eskalieren. „Wirklich böse kann ich dir nicht sein.“, fasst die Tochter es zusammen. Schlussendlich können nur die beiden ihre Geschichte in vollem Ausmaß ermessen.
Die Machart hat mir unglaublich gut gefallen. Eine chronologischer Rückblick trifft auf Momentaufnahmen, die Figuren leben und reden quasi aneinander vorbei, und doch lässt sich ihr Charakter und ihre Beziehung zueinander erkennen. Das Ganze ist zudem mit farbig hinterlegten Seiten gestaltet, so dass jederzeit klar ist, wer gerade am Zug ist. Es lohnt sich also in jedem Fall, dieses Büchlein zur Hand zu nehmen.

Veröffentlicht am 30.03.2025

Schnelles Spiel

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Der Titel des kurzen Werkes verweist geschickt auf ein Tischtennisspiel, das nicht nur als Metapher dient, sondern auch die formale Gestaltung des Romans prägt. Dies ist auch farblich wunderschön gestaltet: ...

Der Titel des kurzen Werkes verweist geschickt auf ein Tischtennisspiel, das nicht nur als Metapher dient, sondern auch die formale Gestaltung des Romans prägt. Dies ist auch farblich wunderschön gestaltet: Es wechseln türkise und weiße Seiten, die Überschriften sind in dem Format "1:1", "3:4" notierts, sodass man beim Lesen ebenfalls diesen schnellen Rhytmus wie bei einem Spiel verpürt.

Neben der Struktur behandelt Ping zentrale Themen wie Nähe und Distanz in menschlichen Beziehungen. Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung der Vater-Tochter-Beziehung, die emotional und zugleich subtil inszeniert wird.