Cover-Bild Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 21.11.2022
  • ISBN: 9783518774373
Tom Lin

Die tausend Verbrechen des Ming Tsu

Thriller | Ein Rachefeldzug durch den Wilden Westen
Thomas Wörtche (Herausgeber), Volker Oldenburg (Übersetzer)

1869, als der Westen der USA durch den Bau der Eisenbahnstrecken erschlossen wird. Der chinesische Gangster und Hitman Ming Tsu ist auf einem Rachefeldzug: Weil er Ada, eine weiße Frau, heiraten wollte, wurde er von deren Vater, einem Eisenbahnbaron, beinahe umgebracht und an eine Eisenbahngesellschaft als Arbeitssklave verkauft.

Aber Ming Tsu lässt sich nicht unterkriegen, schließlich ist er ein professioneller Killer mit sehr eigener Moral. Mit Hilfe eines greisen Chinesen, genannt »Der Prophet«, und einer gemischten Zirkustruppe, deren Personal zu veritablen Wundern fähig ist, liquidiert er nach und nach seine Peiniger. Er arbeitet sich dabei zielstrebig nach Kalifornien vor, wo er Ada wiederzutreffen hofft. Dort erwartet ihn ein explosiver und unerwarteter Showdown …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2022

Ein Mann auf Rachefeldzug

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Dieses Buch ist das Debüt von Tom Wentao Lin, der jüngste Autor, der jemals mit der Andrew Carnegie Medal for Excellence in Fiction ausgezeichnet wurde.

Worum geht’s?

Man schreibt das Jahr 1869 und ...

Dieses Buch ist das Debüt von Tom Wentao Lin, der jüngste Autor, der jemals mit der Andrew Carnegie Medal for Excellence in Fiction ausgezeichnet wurde.

Worum geht’s?

Man schreibt das Jahr 1869 und die Pacifiy Railway wird quer durch den Kontinent getrieben. Abertausende chinesische Arbeiter schuften für einen Hungerlohn. Als sich der Chinese Ming Tsu, in Ada, die Tochter eines Eisenbahnmagnaten, verliebt, wird er von dessen Handlangern fast getötet und als Arbeitssklave auf der Baustelle gehalten. Doch Ming Tsu überlebt und schwört blutige Rache. Schon bald wird auf ihn ein Kopfgeld von 10.000 Dollar ausgesetzt und sein Steckbrief hängt in jeder noch so kleinen Stadt.

Mit Hilfe eines greisen, blinden Chinesen, genannt »Der Prophet«, und einer bunt gemischten Zirkustruppe, die ihn zu ihrem Schutz angeheuert hat, arbeitet er sich zielstrebig Richtung Reno, Kalifornien durch. Dort hofft er, seine Ada wieder zu treffen.

Auf dem Weg dorthin zieht er eine blutige Spur, denn „das Töten machte ihm schon lange nichts mehr aus.“ ...

Meine Meinung:

Obwohl nur knapp 200 Seiten lang (epub), fesselt die Geschichte des Ming Tsu bis zur letzte Seite.

Natürlich sind Rachefeldzüge im amerikanischen Westen keine neue Erfindung. Allerdings sind sie in den letzten Jahren ein wenig aus der Mode gekommen.

Wer Sergio Leones Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ kennt, weiß um die Brutalität mit der die Eisenbahnen durch Amerika gebaut worden sind. Diesmal wird diese Geschichte nicht aus der Sicht der Siedler, die ihres Lebens und ihres Landes beraubt werden, sondern aus der Sicht eines chinesischen Arbeitssklaven erzählt. Eine Zeit lang kann Ming Tsu darauf vertrauen, dass Weiße die chinesischen Gesichter nicht erkennen können bzw. einem „Schlitzauge“ nicht ins Gesicht schauen wollen.

Der Schreibstil ist kurz und knackig. Tom Lin hält sich nicht mit Sentimentalitäten auf, wenn man davon absieht, dass Ming Tsu seinen Traum von Ada zehn Jahre lang akribisch verfolgt. Dass er dabei über zahlreiche Leichen geht, muss man ihm fast verzeihen. Auf seinem Weg der Rache trifft er unterschiedliche Menschen, die ihn teils ablehnen, herausfordern und solche, die ihm weiterhelfen.

Der für mich interessanteste Charakter ist der „Prophet“, ein blinder Chinese, dessen Vorhersagen, sei es das Wetter oder den nahen Tod eines Mitreisenden betreffen, immer eintreffen.

Der Showdown am Ende ist unerwartet. Doch ein Happy End mit „Liebe, Wonne und Waschtrog“ wäre unrealistisch und unglaubwürdig.

Fazit:

Natürlich wird dieser Roman nicht allen Leser gefallen, aber ich bewerte diesen genialen Rachewestern mit 5 Sternen und einer Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.03.2023

Western mit Fantasy Elementen

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Was wie ein normaler Western beginnt, wird schnell zu einem abgefahrenen Trip nach Kalifornien. Es geht über Berge und durch Wüsten, immer entlang der Eisenbahngleise die von den unzähligen chinesischen ...

Was wie ein normaler Western beginnt, wird schnell zu einem abgefahrenen Trip nach Kalifornien. Es geht über Berge und durch Wüsten, immer entlang der Eisenbahngleise die von den unzähligen chinesischen Arbeitssklaven verlegt wurden. Hitman Ming Tsu trifft auf einen Wanderzirkus, dessen Mitglieder zwar besondere Fähigkeiten haben, sich aber nicht gut verteidigen können. Also heuern sie Tsu als Beschützer an. Ab da mischt sich Übersinnliches, und auch mal etwas Mystik, in das Westerngenre – mir hat dieser Genremix Spaß gemacht.

Der Autor geizt nicht mit Schießereien, Überfällen und Leichen. Das schnelle Erzähltempo ist dabei zwar mitreißend, hat aber auch zur Folge, dass die Figuren insgesamt etwas zu blass bleiben. Dennoch ist das Buch ein sehr gelungenes und lesenswertes Debüt.

Fazit
Ein starker Genre-Mix, der sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Mich hat das Buch in seinen Bann gezogen und wunderbar unterhalten.

Veröffentlicht am 09.12.2022

Märchenhaft

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Das ist überraschend: Die Hauptperson in diesem Roman ist ein Auftragskiller. Ming Tsu hat schon viele Morde im Auftrag begangen aber im Buch ist er unterwegs, um sozusagen auf eigene Rechnung die Männer ...

Das ist überraschend: Die Hauptperson in diesem Roman ist ein Auftragskiller. Ming Tsu hat schon viele Morde im Auftrag begangen aber im Buch ist er unterwegs, um sozusagen auf eigene Rechnung die Männer umzubringen, die dafür gesorgt haben, dass er von seiner Frau getrennt wurde und einige Jahre beim Eisenbahnbau arbeiten musste.

Märchenhaftes ereignet sich bei seinem Weg durch das Land. Tom Lin verbindet ohne Schwierigkeiten märchenhafte Szenen mit realistischen Szenen. Nach kurzer Zeit hält man die sogenannten "Wunder", die er beschreibt, für ganz normale Ereignisse und Möglichkeiten.

Das Buch ist flüssig zu lesen. Bei mir reichte es für zwei Abende. Ich war überrascht, als ich nach der Lektüre den hinteren Klappentext las und feststellte, dass dies ein Erstlingswerk ist. Ich denke, von Tom Lin ist da noch einiges zu erwarten.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Rache

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Rache. Dieses Wort, dieses Gefühl treibt Ming Tsu vorwärts. Immer wieder. Er will alle Personen Töten, welche für seinen Zustand verantwortlich sind. Die Männer, welche ihn von Ada, seiner großen Liebe, ...

Rache. Dieses Wort, dieses Gefühl treibt Ming Tsu vorwärts. Immer wieder. Er will alle Personen Töten, welche für seinen Zustand verantwortlich sind. Die Männer, welche ihn von Ada, seiner großen Liebe, getrennt haben. Die Männer, welche für seine Zwangsarbeiter beim Eisenbahnbau verantwortlich waren. Richter und Sheriff, welche sich bezahlen wurden um ihn zu schaden. Sie Alle verfolgt er mit unbändigem Hass und er will nicht eher ruhen, bis er seine Mission erfüllt hat und er Ada wieder gefunden hat. Dem Autor Tom Lin gelingt es in diesem Werk die Elemente von Western, Fantasy- und Liebesgeschichte hervorragend zu vereinen. Ming Tsu erscheint als gnadenloser Rächer und Mörder, als Ehrenmann mit Handschlagqualität und als ein von der Liebe zu Ada getriebener unruhiger Geist. Und das Alles wird in dieser Geschichte noch in die wunderbare Beschreibung einer unbarmherzigen Landschaft gepackt. Sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Ein untypischer Krimi entlang der Central Pacific Railroad (CP) und Union Pacific Railroad (UP)

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Das Cover zeigt den reitenden Hauptakteur bei untergehender Sonne, hauptsächlich in rot und schwarz ausdrucksstark gehalten. Geschichtlich sehr interessant für mich ist der Bau dieser Transcontinental ...

Das Cover zeigt den reitenden Hauptakteur bei untergehender Sonne, hauptsächlich in rot und schwarz ausdrucksstark gehalten. Geschichtlich sehr interessant für mich ist der Bau dieser Transcontinental Railroad, wie aus der im Buch vorhandenen Karte ersichtlich. Die manuelle Arbeit zum Bau des Straßenbetts, der Brücken und der Tunnel im Zentralpazifik wurde vor allem von vielen Tausenden Auswanderern aus China unter der Leitung von qualifizierten, nicht-chinesischen Aufsehern geleistet. Bis zu 15.000 Chinesen wurden damals allgemein als "Celestials", im Buch auch ‚John‘ genannt. Der ‚Prophet‘ bringt philosophische Aspekte zum Nachdenken ein, während die Zirkustruppe magische, spielerische Elemente einbringt. Der Rachefeldzug von Herrn Tsu bildet den alles überspannenden Bogen aus chinesischer Sicht. Insgesamt eine ungewöhnlich komponierte Story mit Abenteurer-Flair um 1869 mit Lesevergnügen.

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