Cover-Bild Der Tod der Schlangenfrau
Band 1 der Reihe "Auguste Fuchs"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: KBV
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 300
  • Ersterscheinung: 07.12.2020
  • ISBN: 9783954415427
Ulrike Bliefert

Der Tod der Schlangenfrau

Ein Kriminalroman aus der Kaiserzeit
Mörderjagd in der Kaiserzeit

Berlin 1896. Auguste Fuchs ist Mitinhaberin des väterlichen Fotoateliers in der Friedrichstraße. Die temperamentvolle junge Frau liebt ihren Beruf mit der ganzen Leidenschaft einer Zwanzigjährigen und lässt sich nur ungern für die üblichen steifen Porträts und Familienbilder einspannen.
Als Samirah, die schöne Schlangenbeschwörerin aus dem »Wintergarten-Varieté«, während der Aufnahmen zu »Szenen aus einem ägyptischen Harem« unter ungeklärten Umständen ums Leben kommt, ist auf einer der Fotografien ein mysteriöser Gegenstand zu erkennen. Ist das womöglich die Mordwaffe? Doch die Tatortfotografie ist in Deutschland noch nicht als Beweismittel anerkannt, und der ermittelnde Kommissar schenkt Augustes Hinweis keinerlei Beachtung.
Unterstützt von ihrer jung verwitweten Tante - Lady Henrietta Droydon Jones - und dem Kriminalassistenten Jakob Wilhelmi versucht Auguste, Samirahs Mörder zu finden. Die Spur führt von Berlin über London bis nach Deutsch-Ostafrika, und schon bald gerät das Trio tief in den Sumpf wilhelminischer Kolonialpolitik.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2025

Ein Foto als Beweismittel

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In „Der Tod der Schlangenfrau“ verbindet Ulrike Bliefert gekonnt historische Fakten mit einem ungewöhnlichen spannenden Kriminalfall, der zwar im Berlin Ende des 19. Jahrhunderts spielt, jedoch eng mit ...

In „Der Tod der Schlangenfrau“ verbindet Ulrike Bliefert gekonnt historische Fakten mit einem ungewöhnlichen spannenden Kriminalfall, der zwar im Berlin Ende des 19. Jahrhunderts spielt, jedoch eng mit den ostafrikanischen Kolonien des Deutschen Reichs zusammenhängt.

Kurz zum Inhalt:
Während die Fotografin Auguste Fuchs im Atelier Aufnahmen einer ägyptischen Szenerie macht, wird die Schlangenbeschwörerin ermordet. Obwohl sie genau diesen Moment festgehalten hat, anerkennt die Polizei das Foto nicht als Beweismittel und verdächtigt den Falschen. Doch der Kriminalassistent sieht den Fall klarer und unterstützt Auguste bei der Suche nach dem wahren Mörder.

Das Cover mit der Schlangenbeschwörerin, im Hintergrund Berliner Häuser, zudem der Titel in verschnörkelter Schrift, stimmt gut auf die Lektüre ein. Das Buch erschien 2020 im KBV Verlag. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, verfügen weder über Zeit- noch Ortsangaben. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Die Sprache ist, neben dem Berliner Dialekt, der das Lokalkolorit verdeutlicht, der Zeit ausgezeichnet angepasst, einerseits durch Verwendung altmodischer Ausdrücke, als auch von Begriffen, die der heutigen Political Correktness nicht mehr entsprechen, den damaligen Zeitgeist jedoch deutlich machen, ebenso wie Hinweise auf zeitgenössische Literatur, Zeitungsausschnitte, u.v.a.m. Sehr interessant ist auch das Nachwort, das ergänzende geschichtliche Fakten enthält. Sehr aufschlussreich und die Atmosphäre unterstreichend sind die detaillierten Informationen zu diesem Buch, die man unter www.augustekrimi.de findet.

Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, die jedoch in reale Ereignisse eingebettet ist. Die „Erste Deutsche Kolonialausstellung“ fand tatsächlich 1896 im Treptower Park statt. Im Rahmen dieser diskriminierenden „Völkerschau“ wurden Menschen aus den deutschen Kolonien, darunter Namibia, Kamerun und Togo, vor einem Millionenpublikum zur Schau gestellt. Diese Kolonien dienten vorwiegend wirtschaftlichen und machtpolitischen Interessen des Deutschen Reiches, führten aber auch zu Konflikten und Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung.

Ich wurde ab den ersten Seiten voll in die Handlung hineingesogen. Sympathische Protagonistinnen, ein atmosphärisch beschriebenes Umfeld und versierte technische Informationen zum Stand der Fotografie in der damaligen Zeit. Die Mordermittlung verläuft schließlich mehr oder weniger parallel – einerseits die polizeilichen Befragungen, andererseits die Bestrebungen von Auguste und ihrer Familie, dem Beschuldigten zu helfen, der es aufgrund Augustes Beweisfoto definitiv nicht gewesen sein kann. Je mehr recherchiert wird, desto deutlicher wird, dass jemand dahinter steckt, der verhindert möchte, dass in Afrika begangene Untaten nicht ans Tageslicht kommen. Die stetigen Perspektivenwechsel gestalten die Handlung abwechslungsreich und steigern die Spannung. Man tappt bis zum dramatischen Finale im Dunkeln, bis die für die Morde verantwortliche Person gefasst wird.

Die Charaktere sind sympathisch, wirken authentisch und lebendig. Die Frauen entsprechen wohl nicht dem Durchschnitt der damaligen Zeit, sondern eher denjenigen, die fortschrittlicher, emanzipierter denken. Insbesondere Auguste verkörpert die neue Generation. Sie übt einen Beruf aus, fährt Rad und will nicht nur Frau und Mutter sein. Dennoch, der Liebe ist sie nicht abgeneigt. Dass auch etwas Romantik mit im Spiel ist, ist das Tüpfelchen auf dem i. Im Übrigen sind auch die Nebenfiguren gut vorstellbar.

Mich hat das Buch wirklich begeistert, weil es mich in eine Zeit entführt hat, von der ich bis dato wenig wusste, insbesondere was die deutsche Kolonialpolitik anbelangte bzw. den Umgang mit der afrikanischen Bevölkerung. Zudem ist auch der Kriminalfall gut aufgebaut und überraschte mit der Lösung. In diesem Sinne spreche ich eine unbedingte Leseempfehlung aus und vergebe 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 20.02.2021

Hat mich sehr gut unterhalten

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Berlin 1896: Im Fotoatelier der Familie Fuchs gibt es bei einer Fotosession eine Tote, die, wie sich später herausstellt, ermordet wurde. Auguste Fuchs hat das Gefühl, dass die Polizei sich nicht genug ...

Berlin 1896: Im Fotoatelier der Familie Fuchs gibt es bei einer Fotosession eine Tote, die, wie sich später herausstellt, ermordet wurde. Auguste Fuchs hat das Gefühl, dass die Polizei sich nicht genug engagiert, zu schnell und ohne Beweise wird ein Verdächtiger festgesetzt, und ermittelt selbst. Aber auch Kriminalassistent Jakob Wilhelmi versucht den wahren Täter zu finden.

Was mir neben dem interessanten Fall und dem historischen Hintergrund am besten gefällt, sind die Charaktere. Auguste ist zwar noch jung, aber sehr patent und weltoffen. Die Familie Fuchs bewohnt ein mehrstöckiges Haus, in dem neben Geschäft und Fotoatelier auch eine Pension ansässig ist, die von Augustes früherem Kindermädchen betrieben wird, es gibt sogar einen Aufzug samt Liftboy im Haus. Augustes gerade zu Besuch weilende Tante Lady Henrietta Droydon Jones führt ein unkonventionelles Leben – sie alle haben ihren Einfluss auf die Geschichte, wirken authentisch und gefallen mir gut.

Auf der Ermittlerseite gibt es neben Jakob Wilhelmi dessen Vorgesetzen Hubert von Barnstedt, der mir im Laufe des Roman immer besser gefallen hat. Weitere Charaktere haben vor allem mit den afrikanischen Kolonien und der gerade in Berlin stattfindenenden Kolonialausstellung zu tun – dies bestimmt auch stark den – gut recherchierten – historischen Hintergrund, und führt zu einiger Gesellschaftskritik.

Der Fall ist, wie oben schon erwähnt, interessant und der Leser bekommt ausreichend Möglichkeit mitzurätseln. Die Auflösung ist nachvollziehbar und gut hergeleitet.

Ulrike Blieferts Erzählstil ist packend und bildhaft, sie erzählt spannend, mein Kopfkino hatte beim Lesen viel zu tun, ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Dass es weitere Romane mit Auguste geben wird, ein weiterer ist bereits geplant, finde ich sehr erfreulich.

Mich hat der Roman sehr schnell gefesselt und gut unterhalten. Vor allem die Charaktere konnten mich überzeugen, aber auch der interessante Fall und der gut recherchierte historische Hintergrund. Ich freue mich schon auf den nächsten Band und vergebe gerne 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Menschliche Abgründe

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Ein toller historischer Krimi der Autorin und bekannten Schauspielerin Ulrike Bliefert!

Ich habe das Buch sehr gern und gespannt gelesen, denn es beinhaltet nicht nur einen raffiniert erdachten Krimi. ...

Ein toller historischer Krimi der Autorin und bekannten Schauspielerin Ulrike Bliefert!

Ich habe das Buch sehr gern und gespannt gelesen, denn es beinhaltet nicht nur einen raffiniert erdachten Krimi. Ganz nebenbei gewährt es dem Leser einen interessanten Einblick in die damalige Zeit, die strengen Sitten, insbesondere des Bürgertums und des Adels, die bei genauerem Hinschauen doch kaum mehr als Fassade sind.

Leider war während der Kolonialzeit auch Rassismus ein großes Thema. Unvorstellbar, wie Afrikaner behandelt wurden, viel schlechter als jedes Haustier oder das Vieh im Stall.

Auch die facettenreichen Charaktere der Protagonisten machen die Geschichte zu einem schönen Leseerlebnis. Mit einem Augenzwinkern hier und da, wird zuerst in einem Mordfall ermittelt, der dann bedauernswerterweise nicht der einzige bleibt.

Kaum etwas ist so, wie es anfangs scheint, oft trügt der Schein, und eine hübsche Fassade macht noch keinen guten Menschen.

Lesens- und empfehlenswert, ich warte schon mit Spannung auf die geplante Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Ein historischer Mord

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Auguste Fuchs und ihr Vater Julius betreiben 1896 in Berlin ein erfolgreiches Fotoatelier. Während einer ihrer Aufnahmen wird die schöne Schlangenbeschwörerin Samirah, alias Charlotte Paulus auf mysteriöse ...

Auguste Fuchs und ihr Vater Julius betreiben 1896 in Berlin ein erfolgreiches Fotoatelier. Während einer ihrer Aufnahmen wird die schöne Schlangenbeschwörerin Samirah, alias Charlotte Paulus auf mysteriöse Weise umgebracht. Denn trotz der vielen Anwesenden scheint niemand gesehen zu haben voran die junge Frau verstorben ist. Nur das zum Tatzeitpunkt geschossene Foto bietet einen Hinweis auf die Mordwaffe, wird jedoch als Beweis nicht anerkannt. Während ein Unschuldiger für das Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden soll, versuchen Auguste, ihre Tante Henrietta und Kriminalassistent Jakob Wilhelmi den wahren Mörder zu finden.

Der historische Charakter des Krimis hat mich direkt begeistern können und unterscheidet sich sehr von den Krimis, die ich sonst lese. Die Protagonisten sind sehr sympathisch und ihrer Zeit was Aufgeschlossenheit betrifft sogar ein wenig voraus. Der Schreibstil liest sich meist flüssig und die Perspektivenwechsel der erzählenden Personen sind wundervoll umgesetzt ohne dass die Spannung abreißt. Was mich ein wenig beim Lesen gestört hat, sind die verschiedenen Akzente der Figuren, die die Geschichte zwar sehr authentisch machen, bei denen ich mich jedoch sehr konzentrieren musste, um sie in schriftlicher Form zu verstehen. Die Geschichte greift wirklich spannende Themen wie Sklaverei und Rassismus auf und hat die ein oder andere spannende Wendung zu bieten. Trotzdem fand ich die Handlung etwas vorhersehbar. Gerade was den tatsächlichen Mörder betrifft, hätte ich mir ein wenig mehr erhofft. Dennoch wird dem Leser eine Menge Unterhaltung geboten und ist besonders für diejenigen geeignet, die sich gerne in die Historie eines Romans vertiefen wollen.

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Veröffentlicht am 07.06.2021

Lebendig erzählter historischer Krimi im Berlin Ende 19. Jh.

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Welch ein Zufall – ich durfte zwei historische Kriminalromane hintereinander lesen, die beide Ende des 19. Jahrhunderts spielten. Einmal befand ich mich mit Oliver Pötzsch 1893 in Wien und direkt danach ...



Welch ein Zufall – ich durfte zwei historische Kriminalromane hintereinander lesen, die beide Ende des 19. Jahrhunderts spielten. Einmal befand ich mich mit Oliver Pötzsch 1893 in Wien und direkt danach mit Ulrike Bliefert im Jahr 1896 in Berlin. Eine doppelt interessante Leseerfahrung!

Im vorliegenden Kriminalroman ist die Hauptperson Auguste Fuchs, eine offene und temperamentvolle junge Frau. Sie ist die engagierte Mitinhaberin des väterlichen Fotoateliers in der Friedrichstraße in Berlin. Ihre Leidenschaft ist das Fotografieren, doch die damals üblichen steifen Familienfotos sind ihr eher lästig. Als während einer Foto-Serie im Wintergarten-Varieté die Schlangenbeschwörerin Samirah zu Tode kommt, entdeckt Auguste auf einem ihrer Fotos einen merkwürdigen Gegenstand, doch der ermittelnde Kommissar beachtet diesen Hinweis nicht. Ist er möglicherweise die Tatwaffe? Auguste verfolgt zusammen mit ihrer Tante und dem Kriminalassistenten Jakob Wilhelmi weiter die Spur des möglichen Mörders, ohne zu ahnen, dass sie dies letztlich in die finstersten Ecken der wilhelminischen Kolonialpolitik führen wird.

Dass dem Buch von Ulrike Bliefert sorgfältige Recherchen zugrunde liegen, konnte ich gerade auch im direkten Vergleich mit „Das Buch des Totengräbers“ von Oliver Pötzsch feststellen. Berlin war Wien mit den technischen Neuerungen dieser Zeit um mehrere Jahre voraus. Sehr bildhaft und lebendig schildert die Autorin diese spannende Zeit zwischen kaiserlicher Tradition und Einzug neuer Techniken. Mit Auguste Fuchs ist ihr eine sympathische Figur gelungen, die unkonventionell denkt und handelt. Über die finstere, geradezu menschenverachtende Seite der deutschen Kolonisation in Afrika liest man mit Bedrückung. An den etwas überstilisierten Schreibstil von Ulrike Bliefert musste ich mich erst ein wenig gewöhnen, wenngleich er absolut stimmig in die geschilderte Zeit passt. Weniger gut gefielen mir die Einfügungen in Kiswaheli bzw. ich fand sie unnütz, da der durchschnittliche Leser sicher nicht bewandert ist in dieser oder einer anderen afrikanischen Sprache und somit auch kein Ohr hat für Aussprache oder Klang der abgedruckten Sätze. Alles in allem jedoch habe ich diesen besonderen Kriminalroman, gerade aufgrund seiner besonderen Thematik der Kolonialpolitik, sehr gerne gelesen.

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