Cover-Bild Elternhaus
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 13.07.2023
  • ISBN: 9783423442527
Ute Mank

Elternhaus

Roman | »Wo Nostalgie aufhört, fängt Ute Manks Erzählkunst an, so nah, so traurig-schön, dass man sich gern darin verliert.« Sandra Lüpkes
Drei Schwestern zwischen Zukunft und Vergangenheit
Ein Thema, das uns alle angeht: Was passiert, wenn unsere Eltern alt werden?
Sanne, die nur ein paar Straßen von ihren Eltern entfernt lebt, bekommt deren Alltag hautnah mit. Immer häufiger muss sie helfen, den Eltern wächst das Haus über den Kopf. Und so beschließt sie, dass die beiden umziehen müssen. Doch sie fällt diese Entscheidung allein, immerhin ist sie die Älteste.
So viel mehr als vier Wände und ein Dach: das Elternhaus.
Als ihre Schwester Petra von den Plänen erfährt, ist sie entsetzt. Wie kann Sanne die Eltern entwurzeln? Wie kann sie alles zerstören, was Sinnbild ihrer gemeinsamen Kindheit ist? Diese Pläne reißen Petra den Boden unter den Füßen weg.
Eine emotionale Reise in die Vergangenheit und ein liebevoller Blick auf die oft schwierige Familie.
Das angespannte Schwesternverhältnis wird auf eine existentielle Probe gestellt. Und auch die Kleinste, Gitti, gerät zwischen die Fronten. Die Geschwister müssen sich die Frage stellen, wann sie sich so unglaublich fremd geworden sind? Und wie es sich anfühlt, plötzlich kein Elternhaus mehr zu haben? Doch sind Wände, Fenster und Türen wirklich so wichtig?
Eine Familiengeschichte, die unter die Haut geht. Klug beobachtend und mit liebevollem Blick erzählt Ute Mank von alten Eltern, entfremdeten Schwestern und von einem Haus, das so viel mehr ist als vier Wände und ein Dach.
»Wo Nostalgie aufhört, fängt Ute Manks Erzählkunst an, so nah, so traurig-schön, dass man sich gern darin verliert.« Sandra Lüpkes

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2023

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Drei Schwestern - alle haben ihre von klein auf zugewiesene Rollen, die sie auch als Erwachsene beibehalten.
Bis die Eltern alt werden und Sanne, die Älteste und Vernünftige, beschließt, dass die Eltern ...

Drei Schwestern - alle haben ihre von klein auf zugewiesene Rollen, die sie auch als Erwachsene beibehalten.
Bis die Eltern alt werden und Sanne, die Älteste und Vernünftige, beschließt, dass die Eltern in eine altersgerechte Wohnung umziehen müssen.
Ohne die Eltern und Geschwister mit einzubeziehen.
Und plötzlich wackelt alles, auch die bisherigen Rollenzuweisungen.

Das Buch zeigt, was es auslösen kann, wenn das Elternhaus als solider Stützpfeiler im Leben auf einmal nicht mehr vorhanden ist.
Ein beklemmendes Thema, mit dem sich jede und jeder wohl irgendwann einmal auseinandersetzen muss und das ich verdränge, weil es so schwer ist.

Dann die Frage, inwieweit man alte Eltern bevormunden darf? Entscheidungen über ihren Kopf hinweg treffen darf?

Und genauso tiefschichtig: warum werden Rollenzuweisungen auch im Erwachsenenalter beibehalten und was passiert, wenn sie wackeln und einstürzen?

Ein gut ineinandergreifendes Themengerüst, das die Autorin da aufgestellt hat.
Sowohl thematisch als auch erzählerisch hat sie mich da voll abgeholt.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es ist trotz des Inhalts leicht zu lesen und so schön ausformuliert. Ich habe mich Sanne und Petra sehr nah gefühlt, obwohl sie so unterschiedlich sind.
Lediglich die jüngste Schwester, Gitti, betrachtete ich aus der Distanz, sie hat aber auch kaum Raum eingenommen in der Handlung.

Auch das Ende hat mich überzeugt - gut gelöst.

Veröffentlicht am 31.07.2023

Ein Schicksal, das uns irgendwann alle ereilt

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Meine Meinung:

Ein Schicksal, das uns irgendwann alle ereilt

Dieses Buch hat mich emotional richtig mitgenommen. So dürfte es jedem ergehen, der sein Elternhaus auflösen musste. In dieser Geschichte ...

Meine Meinung:

Ein Schicksal, das uns irgendwann alle ereilt

Dieses Buch hat mich emotional richtig mitgenommen. So dürfte es jedem ergehen, der sein Elternhaus auflösen musste. In dieser Geschichte leben die Eltern noch. Sanne, die Älteste von drei Schwestern, hat ihre Eltern dazu überredet das Haus aufzugeben und in eine Wohnung zu ziehen. Dort würden sie arbeitsmäßig besser klar kommen. Sanne möchte das Haus im Anschluss verkaufen. Dies hat sie jedoch weder ihren Eltern noch ihren beiden jüngeren Schwestern mitgeteilt.

Petra ist das Sandwichkind. Sie hat studiert und führt, weit vom Elternhaus entfernt, ein ziemlich einsames Leben. Mit ihrem verheirateten Freund führt sie eine Langzeitbeziehung. Bei ihren seltenen Besuchen im Elternhaus fühlt sie sich fremd.

Das Nesthäkchen Gitti sah in der Vergangenheit häufigen Wohnungs- und Partnerwechsel nicht so eng. Mittlerweile lebt sie auch in einer Langzeitbeziehung. Mit Sohn und ihrem Freund lebt sie einem Haus, welches ihrem schmalen Elternhaus nicht unähnlich ist.

Sanne ging für mich gar nicht. Ich habe mich gefragt, ob die Eltern nicht nur ein wenig Hilfe im Garten gebraucht hätten. Einmal die Woche jemanden um die etwas schwierigen Putzarbeiten im Haus zu übernehmen. Mir haben die alten Leutchen richtig leid getan. Sie kamen mir vor, als hätten sie nicht gewusst wie ihnen geschieht.

Petra stattet ihren Eltern einen spontanen Besuch ab. Völlig traumatisiert steht sie vor ihrem Elternhaus, vor dem ein Verkaufsschild steht ...

Besonders gut hat mir gefallen, dass man von jeder Schwester ein genaues Bild vor Augen hat. Die Eltern blieben die meiste Zeit etwas außen vor. Irgendwie entmündigt, enttäuscht und vor nackte Tatsachen gestellt. Dann passiert etwas, bei dem ich mir nicht mehr sicher war, ob das Haus wirklich verkauft wird. Diese Unsicherheit hat dazu geführt, dass ich das Buch an fast einem Tag gelesen habe.
Fazit:

Mich konnte Wildtriebe schon schwer begeistern. Mit Elternhaus hat Ute Mank noch eins drauf gelegt. Kindheitserinnerungen wurden bei mir wach. Erinnerungen an das Ausräumen der elterlichen Wohnung. Dies ist wieder mal ein Buch, das ich nicht gelesen habe. Ich habe es mitgelebt.

Herzlichen Dank Ute Mank. Die Geschichte hat sich tief in mein Herz gebrannt.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Ruhige Erzählung, welche doch mitten ins Herz trifft

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„Elternhaus“ von Ute Mank wollte ich unbedingt lesen, da mir ihr erster Roman richtig gut gefallen hat und im letzten Jahr tatsächlich ein richtiges Highlight für mich war. Und auch mit ihrem neuen Werk ...

„Elternhaus“ von Ute Mank wollte ich unbedingt lesen, da mir ihr erster Roman richtig gut gefallen hat und im letzten Jahr tatsächlich ein richtiges Highlight für mich war. Und auch mit ihrem neuen Werk konnte mich die Autorin durchaus begeistern. Auf jeden Fall ist sie ihrem Stil treu geblieben. Inhaltlich fand ich persönlich „Wildtriebe“ zwar etwas stärker, aber auch „Elternhaus“ punktet mit einer klaren Sprache, lebendigen Charakteren und einem authentischen deutschen Setting. Egal wie alt man ist, das Thema betrifft doch irgendwie jede:n emotional und so stimmte auch mich die Lektüre immer wieder nachdenklich. Die Geschichte ist dabei gerade deshalb so faszinierend weil beim Aufgeben des Elternhauses eben nicht alles reibungslos verläuft und zahlreiche Facetten Beachtung finden. Die Handlung ist darüber hinaus nicht vorhersehbar und mit einigen überraschenden Wendungen versehen. Sprachlich passt der Schreibstil perfekt ins Setting und konnte mich durch eine klare Sprache, mit stellenweise philosophisch anmutenden Überlegungen, überzeugen. Insgesamt habe ich den Roman richtig gerne gelesen und würde auch ohne Zweifel zum nächsten Buch der Autorin greifen. Wer also Lust auf eine pointierte Erzählung voller Zwischentöne hat, ist hier genau richtig. Ich selbst vergebe gerne volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Kompliziertes Geschwisterverhältnis und der endgültige Abschied von der Kindheit

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Sanne ist die älteste von drei Schwestern. Als einzige ist sie in ihrem Geburtsort geblieben, hat dort geheiratet, ein Haus gebaut und zwei inzwischen erwachsene Kinder großgezogen. Sie kümmert sich um ...


Sanne ist die älteste von drei Schwestern. Als einzige ist sie in ihrem Geburtsort geblieben, hat dort geheiratet, ein Haus gebaut und zwei inzwischen erwachsene Kinder großgezogen. Sie kümmert sich um die Eltern, die in einem kleinen, aber selbstgebauten Haus in der Nähe wohnen. Und sie ist es auch, die sich um eine altersgerechte Wohnung und den Umzug der Eltern kümmert.
Petra ist die mittlere, weit entfernt alleinlebende Schwester, die nur sporadisch zu Besuch bei den Eltern ist. Sie hat als einzige studiert, der Beruf ist ihr Lebensmittelpunkt, seit Jahren hat sie eine Beziehung mit einem verheirateten Mann.
Und dann ist da noch Gitti, die Jüngste. Momentan hat sie einen Blumenladen und ist damit absolut zufrieden. Sie lebt seit Jahren mit ihrem Freund und ihrem Sohn in einem bescheidenen Haus, dem Elternhaus nicht unähnlich.

In Ute Manks Roman Elternhaus geht es zwar auch um die Sorge um die altgewordenen Eltern, die Umkehr der Rollen, wenn Kinder Entscheidungen für die Eltern treffen müssen. In erster Linie geht es aber um die Bedeutung des Elternhauses für die Kinder, unabhängig von deren Alter und die Rollenzuweisung innerhalb der Familie, die nur schwer abzustreifen ist.
Im Mittelpunkt steht dabei über weite Strecken Sanne, die Entscheidungen ohne Absprache trifft, wenig Zweifel an deren Richtigkeit zulässt. Sie handelt, packt zu, organisiert. Das entspricht ihrer Rolle und ihrem Selbstverständnis. Aber diese Fassade bröckelt, da ihr Verhalten zu Konflikten führt und immer mehr Bestandteile ihrer bisherigen Rolle wegfallen.
Petra hingegen weiß lange Zeit gar nichts vom Umzug der Eltern, da sie ein sehr distanziertes Verhältnis zu ihrer Familie hat. Sie ist die Außenseiterin, die gelegentlich zu Besuch kommt, fast wie eine Fremde. Über ihr recht einsames Privatleben weiß die Familie nichts. Niemand wäre auf die Idee gekommen, wie wichtig ihr ihr Elternhaus tatsächlich ist. Und auch Petra befindet sich in einer Zeit des Umbruchs, der vielleicht nicht nur zufällig mit dem Verlust des Elternhauses zusammenfällt.
Gitti fällt aus dieser Dreier-Konstellation ein bisschen raus, ist aber trotzdem wichtig. Und auch sie wehrt sich gegen die nur von ihr wahrgenommene zugewiesene Rolle.

Für mich hat sich im Laufe des Romans nicht nur die Rolle der Personen geändert, sondern auch meine Einstellung ihnen gegenüber. Sanne war mir zu Beginn eher unsympathisch, dann habe ich Mitleid empfunden.
Besonders gut gelungen fand ich auch die abweichenden Erinnerungen und Einordnungen an Begebenheiten als Stilmittel. Während die eine etwas als unproblematisch beschreibt, erinnert die andere sich an einen stillen Kampf.
Das Ende empfand ich in jeder Hinsicht als versöhnlich, auch wenn es kein klassisches Happy End ist. Ein positiv gestimmter Blick nach vorne.

Empfehlenswert ist dieser Roman für Menschen, die gerne Familiengeschichten mit ernsterem Hintergrund lesen. Am meisten können vermutlich Frauen damit anfangen, die mit Geschwistern aufgewachsen sind und deren Verhältnis zueinander nicht immer einfach war. Und natürlich auch Menschen, bei denen das Kümmern um die alten Eltern eine Rolle spielt. Vielleicht aber nicht gerade dann, wenn das Problem aktuell ist.


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Veröffentlicht am 18.07.2023

Zuhause ist mehr als ein Haus

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"Elternhaus" von Ute Mank erzählt die Geschichte einer Familie die sich mit dem Älterwerden der Eltern und dem Umgang damit beschäftigen muss.
Die Eltern sind inzwischen alt geworden und können ...


"Elternhaus" von Ute Mank erzählt die Geschichte einer Familie die sich mit dem Älterwerden der Eltern und dem Umgang damit beschäftigen muss.
Die Eltern sind inzwischen alt geworden und können ihren Alltag kaum noch alleine bewältigen.
Sanne, die in ihrer Nähe wohnt, kümmert sich um die beiden. Ihre Schwester Petra hat das Elternhaus früh verlassen.
Als Sanne den Entschluss fasst, daß die Eltern umziehen und sich verkleinern müssen, das Haus verkauft und ausgeräumt werden soll, fühlt sich Petra plötzlich ihrer Wurzeln beraubt.
Konflikte brechen auf und über allem schwebt die Frage: ist nur das HAUS meiner Eltern meine Heimat oder bedeutet Heimat viel mehr?
Ich glaube, dieser existenziellen Frage müssen sich viele Menschen stellen deren Eltern alt geworden sind und Hilfe benötigen.
Von 17 Cousins und Cousinen leben inzwischen allein in meiner Familie die Hälfte ohne ihr eigentliches Elternhaus.
Ute Mank schreibt dieses Buch unaufgeregt und ohne erhobenen Zeigefinger.
Ihr Schreibstil ist flüssig und man fliegt nur so durch die Seiten.
Ein Buch, das nachdenklich macht und noch lange nachhallen wird.





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