Cover-Bild Ein angesehener Mann
Band 1 der Reihe "Sam-Wyndham-Serie"
(14)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 10.07.2017
  • ISBN: 9783453421738
Abir Mukherjee

Ein angesehener Mann

Roman
Jens Plassmann (Übersetzer)

Ausgezeichnet mit dem Endeavour Historical Dagger für den besten historischen Kriminalroman des Jahres

Kalkutta 1919 – die Luft steht in den Straßen einer Stadt, die im Chaos der Kolonialisierung zu versinken droht. Die Bevölkerung ist zerrissen zwischen alten Traditionen und der neuen Ordnung der britischen Besatzung.

Aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt, findet sich Captain Sam Wyndham als Ermittler in diesem Moloch aus tropischer Hitze, Schlamm und bröckelnden Kolonialbauten wieder. Doch er hat kaum Gelegenheit, sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Denn ein Mordfall hält die ganze Stadt in Atem. Seine Nachforschungen führen ihn in die opiumgetränkte Unterwelt Kalkuttas – und immer wieder an den Rand des Gesetzes.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2017

Krimileckerbissen vor historischem Hintergrund

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Anmerkung vorab: Ich habe den Roman im Original gelesen und beziehe mich hier auf die englische Ausgabe.


Abir Mukherjee hat mit „A Rising Man“ einen historischen Kriminalroman ganz nach meinem Geschmack ...

Anmerkung vorab: Ich habe den Roman im Original gelesen und beziehe mich hier auf die englische Ausgabe.


Abir Mukherjee hat mit „A Rising Man“ einen historischen Kriminalroman ganz nach meinem Geschmack vorgelegt. Die Kriminalgeschichte vor südasiatischem Hintergrund kommt zum Glück völlig ohne Histokitsch und Verklärung der Kolonialzeit aus.

Wir schreiben das Jahr 1919. Der Erste Weltkrieg ist bereits zu Ende, aber für Captain Sam Wyndham ist er ein mehr als prägendes Ereignis, denn er war 1918 im Krieg verwundet worden. Zurück im Empire erfuhr er vom Tod seiner Frau. Traurig und traumatisiert macht sich Wyndham auf nach Kalkutta, da er von Commissioner Taggart nach Indien, welches von der Korruption arg gebeutelt wird, berufen wird. Wyndham ermittelt in einem Mordfall, der in Bengalen weite Kreise zu ziehen scheint. Ein hochrangiger Beamter des Britischen Weltreiches wird tot in der Nähe eines Freudenhauses aufgefunden. In seinem Mund steckt ein Zettel, der den britischen Usurpatoren den Rückzug nahelegt Doch schnell werden Wyndham und sein Team, bestehend aus Sub – Inspector John Digby und Sergeant „Surrender – Not“ Banerjee, vom Fall abgezogen und vom Militärgeheimdienst ersetzt. Das Trio soll den Überfall auf einen Zug aufklären, und eine heiße Spur führt rasch zu einem indischen Volkshelden und Revolutionär…

Mit „A Rising Man“ lässt der Autor Geschichte lebendig werden. Man hat als Leser das Gefühl, mittendrin zu sein, beim Lesen spürt man förmlich die Hitze des indischen Subkontinents.

Die britische Kolonialherrschaft, den Rassismus der Briten und die ungleichen Größenverhältnisse arbeitet Mukherjee gut heraus: Zwar sind die Besatzer zahlenmäßig in der Minderheit, dies hindert sie jedoch nicht daran, die indigene Bevölkerung zu terrorisieren. Perfides Albion?

Die historischen Fakten stellt Mukherjee korrekt dar. Dabei bleibt aber nicht die Spannung auf der Strecke; auch mangelt es nicht an erzählerischer Raffinesse. Aufgelockert wird die Geschichte durch einen feinen Humor. Die Lektüre hat mir großen Spaß gemacht, denn die Erzählung wird nie langweilig und kann mit unerwarteten Wendungen und einem überraschenden Ende punkten.

Die Figuren sind perfekt ausgearbeitet, das indische setting ist natürlich ein Schmankerl. Auch das code – switching fand ich so klasse, dass ich die nicht – englischen Begriffe gleich nachgeschlagen habe ?. Man muss betonen, dass „A Rising Man“ ein mehr als ordentliches Debut ist. Es ist zugleich der Auftaktband einer Reihe, die ich mit Sicherheit lesen werde.

Selten habe ich eine Lektüre so genossen, daher vergebe ich die volle Punktzahl und ich spreche für das englische Original eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 26.08.2017

mehr als nur ein Krimi

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"I sat back on the bed and, not for the first time, questioned what I was doing out here, in this country where the natives despised you and climate drove you mad and the water could kill you. And not ...

"I sat back on the bed and, not for the first time, questioned what I was doing out here, in this country where the natives despised you and climate drove you mad and the water could kill you. And not just the water, pretty much everything out here seemed designed to kill an Englishman..."

A RISING MAN - ein Buch, welches mich ab der ersten Seite nicht mehr losgelassen hat. Diese Geschichte spielt im alten Calcutta, Indien in der Zeit um 1919, als der frisch versetzte Sam Wyndham dort auf seinen ersten Fall stößt.

Der Krimi als solches hat einen recht standardmäßigen Ablauf - ein mysteriöser Mord, die Ermittlungen folgen, Zeugenbefragungen, eine Festnahme, es war der Falsche und am Ende ist es dann doch jemand aus dem näheren Umfeld, mit dem man nicht unbedingt gerechnet hatte. Abir Mukherjee schafft es jedoch den Leser mit dieser Geschichte vollkommen zu fesseln und in die damalige Zeit eintauchen zu lassen. Hinzu kommen die verschiedenen Charaktere, die diese Geschichte so emotional aufgeladen und greifbar machen. Es ist nicht nur ein einfacher Krimi, es ist die Mischung aus historischen Fakten, gesellschaftlichen Konflikten, faszinierenden Charakteren, Verstrickungen, Spannung und Humor, die dieses Buch für mich zu einem absolut großartigen Kriminalroman und Auftakt einer Serie machen. Im englischen Original ein absoluter Lesetipp - auch für Nicht-Krimifans (wie mich) geeignet.

Veröffentlicht am 26.08.2017

If you are willing to pervert the course of justice…

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Ich habe dieses Buch als englischsprachiges Original gelesen "A Rising Man" als TB.

Imagine you were an author trying to both tell a decent crime story (the murder of Alexander MacAuley, the guy to ‘fix‘ ...

Ich habe dieses Buch als englischsprachiges Original gelesen "A Rising Man" als TB.

Imagine you were an author trying to both tell a decent crime story (the murder of Alexander MacAuley, the guy to ‘fix‘ issues for both the Lieutenant Govenor of Bengal as much as for the rich industrial Buchan) as well as convey the spirit of 1919 Calcutta, with its colonial British system of suppressing local rights while feeling ever so superior, all in the presence of recent activities of a certain Mr Ghandi and others.
You might decide to write the story from the point of view of the Indians – probably without the average British white reader identifying and without the average Indian reader (British passport or not) reading anything he had not known before.
No, British author Abir Mukherjee (whose parents had immigrated from India) knows better. His first person narrator is Captain Sam Wyndham, who, desillusioned from the trenches in France, embarks from Britain to a new carreer in Calcutta to find a high-profile murder to start with. A British official is found stabbed in ‘Black Town‘, behind a brothel with a note in his mouth hinting at political uproar from the local population, the ‘natives‘, this is in itself an highly promising perspective to start a novel.

The author adds some flavour with a British sub-ordinate who rather wanted Wyndham‘s job and a local officer who will not even be admitted to some places in his own country. 'NO DOGS OR INDIANS BEYOND THIS POINT.' p 87

The tone of the story reminds me of that of Bogart’s voice from the off in "The Maltese Falcon“ – matter of fact, deadpan, laconical „I had some sympathy with him, and not just because of the temperature, which was around a hundred and ten [> 40° C] in the shade. Or at least, it would have been, had there been any.“ p 76 You really start to love buddy cops Wyndham and Banerjee, with Wyndham being the one whose tongue is mostly more loose than is the Indian‘s: p 38 Banerjee: „One might say that the Lieutenant Governor has certain, broad discretionary powers that he is free to exercise in furtherance of the good governance of His Majesty’s colonial territorities of the Bengal Presidency.“
Wyndham "You mean he can do whatever the hell he likes?“ Yes, as a reader, you really understand the situation.

No small praise for this must-read crime story: you will get historical insight, British AND Indian, have a decent enough mystery with a fair share of pondering about conspiracy and its local deal of uproar as well as spy game, all of it delivered with this fine thread of humerous voice bordering irony. I loved it but think some might think the progress a bit slow paced (try an excerpt). You might wish to look up a very few matters mentioned in the text which a British or Indian reader might be more familiar with (such as the Rowlatt Act, a smaller Portion of Ghandi's activities, and the Black Hole of Calcutta - https://en.wikipedia.org/wiki/RowlattAct;
https://en.wikipedia.org/wiki/Mahatma
Gandhi#ChamparanandKheda;
https://en.wikipedia.org/wiki/BlackHoleof_Calcutta). But you do not have to have even seen the movie 2Ghandi“ to be able to understand leave alone enjoy the book.
I will go and get my next book from the author, what else can one do? Please, join me.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Ein Monatshightlight !!!

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Indien hat mich schon immer fasziniert, wenn auch bis jetzt leider nur aus der Ferne. Umso mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut, das Indien in einer seiner spannenden Perioden beschreibt. Nämlich ...

Indien hat mich schon immer fasziniert, wenn auch bis jetzt leider nur aus der Ferne. Umso mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut, das Indien in einer seiner spannenden Perioden beschreibt. Nämlich in der Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg, im Jahr des traurigen Jallianwala-Bagh-Massakers und kurz vor Mahatma Gandhis „Kampagne der Nichtkooperation“, mit denen man den Briten das Kriegsrecht entziehen wollte. Es war wohl eine sehr spannungsgeladene und nicht ungefährliche Zeit, und genau in dieser Zeit trifft man als Leser den Protagonisten Captain Sam Wyndham, der selbst kriegsgeschädigt und noch um seine verstorbene Frau trauernd, nach Kalkutta versetzt wird. Zu allem Übel wird ihm auch noch die Rolle als Vorgesetzter des arroganten Inspektors Digby zuteil, der sich lieber selbst in dieser Position gesehen hätte.

Captain Wyndham wird beinahe überwältigt von den vielen Eindrücken, die ihm Indien zu bieten hat. Hier spielt nicht nur der vorgefallene Mord an sich sondern auch die feuchte Hitze, die vielen Menschen, die Rassentrennung und die schwelende politische Stimmung im Allgemeinen eine große Rolle. Sam zur Seite steht der schüchterne aber sehr clevere indische Sergeant Banerjee „Surrender-not“ mit dem er einen Glückstreffer gelandet hat. Die Beiden ergänzen sich mit ihrem trockenen Humor und ihrem scharfen Verstand und bilden so das neue Dreamteam in der indischen Police Force. Der Mord zieht große Kreise und weitere Verbrechen folgen. Schier atemlos hecheln wir mit Sam und Banerjee durch Kalkutta um schließlich kurz vor knapp das Schlimmste zu verhindern. Verzweifelt kämpfen die Beiden um Gerechtigkeit, wenn sie auch nicht immer einer Meinung sind. Ich freue mich schon riesig, bald das nächste Abenteuer im brodelnden Kalkutta bestehen zu dürfen.

Kleine Anmerkung: Ich habe das Buch in der Originalsprache Englisch gelesen, die mich mit ihrem Wortwitz begeistert hat. Ich stelle es mir schwierig vor daraus eine deutsche Version zu kreieren, die an nichts einbüßt. Meine Empfehlung wäre deshalb unbedingt zum Original zu greifen.