Pflicht vs. Liebe
Niamh arbeitet als magisch begabte Schneiderin und fertigt vornehmlich Ballgarderoben an, in denen sie Erinnerungen und Emotionen einwebt und damit den jeweiligen Träger bzw. Trägerin in den Mittelpunkt ...
Niamh arbeitet als magisch begabte Schneiderin und fertigt vornehmlich Ballgarderoben an, in denen sie Erinnerungen und Emotionen einwebt und damit den jeweiligen Träger bzw. Trägerin in den Mittelpunkt der Veranstaltung bringt. Aufgrund ihrer herausragenden Kreationen wurde sie vom Herrschers des Nachbarkönigreichs Avaland engagiert, um die Garderobe für die anstehende Hochzeit des Prinzen zu entwerfen. Am Hofe weht ihr jedoch kalter Wind entgegen, denn der Prinz Kit ist alles andere als begeistert, heiraten zu müssen und macht sich bei allen gerne unbeliebt. Doch Niamh nimmt die Herausforderung an und versucht mit Charme und Ehrgeiz ihren Auftrag zu vollenden. Nach und nach bröckelt Kits unnachgiebige, grüblerische Fassade und die beiden nähern sich einander an, was jedoch strengstens verboten ist.
Eigentlich hatte dieser Roman von den grundsätzlichen Aspekten her alles, was mich begeistert - ein höfisches Setting a la Bridgerton, eine Enemies-to-Lovers-Romanze, magische Elemente und eine Aussicht auf Klatsch&Tratsch. Auch der Sprachstil war der zeremoniellen Umgebung angepasst und dennoch konnte mich die Geschichte nicht so recht von sich überzeugen. Niamh ist ein niedlicher und angenehmer Charakter. Gleichzeitig blieb sie aber durchweg überraschend blass und traf oft Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Kit hingegen war mir zu Beginn extrem unsympathisch. Mit der Aufklärung seiner Vorgeschichte wurden mir seine Motive zwar gewahr, richtig ans Herz gewachsen ist er mir über die Zeit dennoch nicht. Die Erzählung aus der 3. Person unterstütze dabei mein Gefühl, emotional nicht so recht in der Handlung anzukommen.
Diese floss zudem insgesamt eher unaufgeregt dahin und statt hitzigem Klatsch und Tratsch mit wendungsreicher Story gab es eher unaufgeregte politische Machtgefilde, die mich nicht zu packen vermochten. Insgesamt eine mittelprächtige Geschichte mit wahnsinnig viel Potential, die mich aber leider nicht abholen konnte.