Cover-Bild Muttertag
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 14.10.2016
  • ISBN: 9783847906100
André Mumot

Muttertag

Eine verfallene Villa, ein traumatisiertes Dorf und vertuschte Experimente. Menschen, die sich vor dem Tag verstecken, und eine einsame Kapelle, in der Gläubige ein Mädchen ohne Gedächtnis anbeten. Lange hat sie sich verborgen, doch nun kehrt eine skrupellose Sekte zurück, um ihre blutigen Pläne in die Tat umzusetzen. Ausgerechnet der vermeintlich harmlose Pensionär Richard Korff gerät dabei ins Fadenkreuz, und bald verfängt sich auch der Rest seiner Familie im tödlichen Spiel einer Mutter, die keine Gnade kennt.

André Mumots raffiniertes Romandebüt über Abgründe in der deutschen Provinz. Ein so unerschrockenes wie elegantes Spiel mit den Genres.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2016

Ein etwas skurriler, aber spannender Muttertag

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André Mumot bringt mit seinem Debüt „Muttertag“ eine nicht ganz einfache und etwas skurrile Geschichte heraus, die mich nicht vollständig vom Hocker gehauen hat.

Zum Inhalt:

In diesem Roman geht es um ...

André Mumot bringt mit seinem Debüt „Muttertag“ eine nicht ganz einfache und etwas skurrile Geschichte heraus, die mich nicht vollständig vom Hocker gehauen hat.

Zum Inhalt:

In diesem Roman geht es um eine okkulte Sekte, um eine unheilvolle Krankheit und um Richard Korff, der mit Philip seinem „Großneffen“ in das Fadenkreuz der Behörden und der Sekte gerät. Es beginnt eine gemeinsame Suche nach der Wahrheit und der eigenen Vergangenheit.

Mein Eindruck:

Ich bin von diesem Roman hin- und hergerissen. Auf der einen Seite ist die Geschichte sehr gut konstruiert und bietet neben einer anhaltenden Spannung alles, was man zum Gruseln braucht. Die knapp 500 Seiten waren dennoch nicht immer leicht zu lesen. Woran das nun wirklich gelegen hat, ist mir selbst etwas schleierhaft und ich bin mir nicht sicher, ob es an der Thematik oder am Schreibstil lag.
Auffällig waren vor allem die Einleitungen zu den Kapiteln und Abschnitten, bei denen man sich erst einmal orientieren muss, mit welchem Charakter und Handlungsstrang man es gerade zu tun hat. Einige Beschreibungen empfand ich persönlich etwas lang gezogen. Dabei ist das Schreiben an sich gar nicht schlecht und es sind einige interessante Wort- und Satzspiele dabei zu finden.
Die Charaktere sind in ihrer eigenen Geschichte und Welt anschaulich beschrieben, gehen aber nicht immer bis ins letzte Detail in die Tiefe. Die Handlung ist fein verwoben und überrascht den Leser zum Ende hin noch einmal.
Einige Kernpunkte der Geschichte erscheinen mir etwas surreal. Aber im Rahmen einer fiktiven Geschichte geht das natürlich vollends in Ordnung.

Fazit:

Eine interessante, fein gestrickte Geschichte, die mit viel Spannung daher kommt. Letztlich aber eine leicht abgeschwächte Leseempfehlung, aus oben genannten Gründen.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Keine leichte Kost

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Nachdem sich Barbara Rheinberger von ihrem Mann getrennt , zieht sie wieder einmal mit ihrem Sohn Philip um. Vorrübergehend kommen sie bei einem Onkel von Barbara, Richard Korf, unter, der ihr eigentlich ...

Nachdem sich Barbara Rheinberger von ihrem Mann getrennt , zieht sie wieder einmal mit ihrem Sohn Philip um. Vorrübergehend kommen sie bei einem Onkel von Barbara, Richard Korf, unter, der ihr eigentlich auch fremd ist. Aber sie geraten ins Visier einer grausamen Sekte und Richard und Philip können gerade noch fliehen. Philip hat etwas gesehen, das ihn verwirrt. Doch was der Onkel erzählt, sorgt dafür, dass Philip nur noch verstörter wird.
Vor vielen Jahren war die Polizei der Sekte schon einmal auf den Fersen. Die Gruppe sollte zerschlagen werden. Da aber der Anführer ermordet wurde, glaubten sie sich am Ziel.
Nun sind dem Sekte und Verfassungsschutz dem Rentner Richard Korf und Philip auf den Fersen. Mit Hilfe der betagten Nachbarin Elisabeth Kujawski versuchen sie Licht ins Dunkel zu bringen.
Der Schreibstil war am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, denn er lässt sich nicht so flüssig lesen. Die Perspektiven wechseln ab, und so lernt man eine Reihe Teilaspekte kennen, die sich erst spät zu einem Ganzen formen. Dennoch wird nicht alles aufgelöst. Die Geschichte ist düster und beklemmend. Es geht um eine Sekte, Okkultes, Menschenopfer und grausame Versuche an Menschen. Warum sind die Sekte und der Verfassungsschutz hinter Korf her? Welche Verstrickungen gibt es?
Jeder der Charaktere ist ausführlich beschrieben und hat seine besondere Persönlichkeit. Ich konnte mich allerdings mit keinem identifizieren.
Das Buch "Muttertag" von André Mumot ist als Roman deklariert, daher hatte ich eigentlich ganz andere Erwartungen. Herausgestellt hat sich, dass es eine Mischung aus Horror und Thriller ist. Es ist spannend und immer neue Informationen, die einzuordnen sind, halten einen bei der Stange.
Es ist keine leichte Kost, die einem hier geboten wird. Wer den Mix aus Thrill und Horror mag, bekommt mit „Muttertag“ ein abwechslungsreiches, spannendes und erschreckendes Buch.

Veröffentlicht am 21.10.2016

Für Leser von Horrorgeschichten

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Die Klassifizierung des Buchs in das von mir bevorzugte Genre „Literatur“ hat mich zu ihm greifen lassen. Leider war dies eine Irreleitung, denn richtigerweise handelt es sich um eine Mischung aus Thriller ...

Die Klassifizierung des Buchs in das von mir bevorzugte Genre „Literatur“ hat mich zu ihm greifen lassen. Leider war dies eine Irreleitung, denn richtigerweise handelt es sich um eine Mischung aus Thriller und Horrorgeschichte, zu deren Leserkreis ich eher nicht zähle. Das alleine hat mich aber nicht enttäuscht zurückgelassen. Vielmehr lag mir die schwerfällige Erzählweise nicht, die lange Zeit verhindert hat, dass ich in die Geschichte hineinfinden konnte. Eine Reihe von Bruchstücken mit jeweils eigener Thematik wird abwechselnd fokussiert. Da geht es um ein gedächtnisloses Mädchen, eine vermeintlich zerstörte und dann wieder aufgetauchte Sekte, die Menschen ohne deren Einverständnis mit Krankheiten infiziert und einem Menschenopferkult frönt, Ermittlungen durch den Verfassungsschutz. Für mich sind das alles sehr schreckliche Themen. Zum Glück werden sie durch eine Art Rahmen zusammengeführt, nämlich die angenehmer zu lesende Geschichte rund um den Jugendlichen Philipp, der bei seinem vermeintlich harmlosen Onkel lebt und mit diesem nach einem Überfall flüchten muss. Vollständiges Licht wird am Ende nicht in die Geschichte gebracht, bleibt doch etwa offen, was mit dem Mädchen passiert ist.

Das Buch bleibt hinter meinen Erwartungen zurück.

Veröffentlicht am 20.10.2016

Dunkel, düster, mysteriös

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Ein Debüt von Andre Mumot über ein Dorf wo wird auf die Leuten experimentieren , über eine Sekte, Okultyzmuz, und große Einsamkeit. Ein Debüt welche kann ich bezeichnen als Thriller und Horror, aber auch ...

Ein Debüt von Andre Mumot über ein Dorf wo wird auf die Leuten experimentieren , über eine Sekte, Okultyzmuz, und große Einsamkeit. Ein Debüt welche kann ich bezeichnen als Thriller und Horror, aber auch gute Krimi ist dabei, dem Autor ist gelungen die drei Genre in geschickten Still zusammen verbinden.

Bein Richard Korf, einem auf die erste Blick ganz harmlosen Pensionär wohnt sein Neffe Philip Steiner mit seine Mutter , Barbara, gleich nach dem die Mutter ist umgezogen die zwei sind Opfer von einem Überfall, die beide können entkommen, aber das was hat Philip in díese Nacht gesehen hat ihn tief erschüttert. Mit Hilfe einer Freundin von Richard Korf, Elisabeth Kujawski der Onkel und der Neffe machen sich auf den Weg, sie müssen verschwinden, sie sind in große Gefahr , unterwegs der Philip hört einige Erklärungen welche machen ihn noch mehr verwirrt und unsicher und der harmlose Pensionär auf einmal ist ganz andere Mensch...

Der Schreibstil am Anfang hat mir Probleme gemacht, ist nicht flüssig und nicht leicht aber nach einigen Seiten habe ich mich gewöhnt , die ständige Wechsel von die Erzählperspektive hat gesorgt dass ich muss mehrere Sätze wiederholen, aber die ganzen Mühe haben sich gelohnt , nach die Gewöhnungsphase fällt das lesen leichter und das einzelne Puzzle Teile wandern auf richtige Platz .

Die Personen in diesen Buch sind nicht nur oberflächlich, der Autor hat jeder einzelner ein Personalriss und Charakter gegeben, auch das Gefühlswelt ist gut spürbar.

Die Atmosphäre ist sehr düster und beklemmend , ganze Zeit die Stimmung ist schwer und drückt, aber hier passt das ganz gut, meine Meinung das muss so sein, ohne die Düsterkeit werden die Geheimisse und die mysteriöse blass und flach.

Veröffentlicht am 19.10.2016

Ein gekonntes Versteckspiel

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Muttertag ist ein Roman von André Mumot, der am 14.10.2016 im Eichborn Verlag erschienen ist. Ein kleines Dorf wird Schauplatz von grausamen Menschenversuchen einer satanistischen Sekte, die ein Mädchen ...

Muttertag ist ein Roman von André Mumot, der am 14.10.2016 im Eichborn Verlag erschienen ist. Ein kleines Dorf wird Schauplatz von grausamen Menschenversuchen einer satanistischen Sekte, die ein Mädchen ohne Gedächtnis anbeten und auf die Wiederkehr der Mutter hoffen. 1988 wird eine Sonderkommission gebildet, die mit der Zerschlagung der Sekte beauftragt wird und offensichtlich Erfolg hat, als der Kopf der Sekte ermordet aufgefunden wird. Jahrelang passiert nichts und man glaubt, die Sekte sei zerschlagen. Erst 2014 scheint die Sache wieder ins Rollen zu kommen. Der pensionierte Richard Korff wird in seiner Wohnung überfallen und flüchtet daraufhin mit seinem Neffen Philipp Steinert und das nicht nur vor der Sekte, sondern auch vorm Verfassungsschutz. Nach und nach kommen die beiden mithilfe der betagten Nachbarin Elisabeth Kujawski den Machenschaften der Sekte auf die Spur. Aber was hat der verschwundene Stiefbruder Morten Rheinfelder mit der Angelegenheit zu tun und wie konnte es der Sekte gelingen sich jahrelang unauffällig zu verhalten und warum tritt sie gerade jetzt wieder in Erscheinung? All das wird im Laufe der Geschichte geklärt und obwohl einige Geheimnisse gelüftet werden, bleiben am Ende noch viele Fragen offen.

Zentrales Thema der Geschichte ist verstrickten Zusammenhänge zwischen Verfassungsschutz und Sekte. Zwischen allem irgendwie gefangen befindet sich Philipp Steinert, dem sich erst nach und nach die Bandbreite der Zusammenhänge erschließen und durch den die Geschichte einen gewissen Zusammenhang gewinnt.

Innerhalb der Handlung finden immer wieder Perspektiv- und Zeitwechsel statt, die den Handlungsstrang teilweise unterbrechen oder zunächst an einer ganz anderen Stelle anzusetzen scheinen. Hat man sich jedoch an den Fluss der Worte und die Wechsel gewöhnt, so kann man relativ schnell verfolgen, wie und warum die einzelnen Kapitel genau so angeordnet sind, wie sie gerade angeordnet sind. Zu Anfang hat mich dieser ständige Wechsel irritiert, aber mit der Zeit konnte ich diese gut nach verfolgen und in den Gesamtzusammenhang einordnen, um am Ende ein relativ geschlossenes Gesamtbild vor Augen zu haben. Oft führt auch die Sprache zu einiger Verwirrung, da gerade in den Passagen über den früheren Anführer der Sekte Bergmann eine sehr gehobene und professorenhafte Sprache verwendet wird. Die Sprache ist einheitlich gestaltet, orientiert sich aber immer an den Personen, aus deren Sicht das Geschehen gerade erzählt wird, sodass der Leser dazu angeregt wird, schnell zwischen den unterschiedlichen "Sprachmelodien und -eigenheiten" hin und her zu schalten.

Inhaltlich hat das Buch dem Leser einiges zu bieten. Von den Problemen und der Orientierungslosigkeit der heutigen Jugend, bis hin zu satanistischen Praktiken und den wirren Gedanken - die dem Leser manchmal plötzlich gar nicht mehr so wirr erscheinen - einer Sekte finden sich noch einige andere Themen in dem Buch, die für den Fortgang der Geschichte zunächst unerheblich erscheinen, sich aber im Laufe der Handlung ihre Berechtigung verdienen. Hat man als Leser manchmal zunächst den Eindruck, dass dieser Handlungsstrang eigentlich auch hätte weggelassen werden können, so wird einem im Laufe der Geschichte klar, wieso gerade dieser Handlungsstrang - neben den vielen anderen - eine Berechtigung hat. Das Schreckliche wird in diesem Buch beim Namen genannt, teilweise auch in aller Ausführlichkeit beschrieben ohne dabei jedoch so zu wirken, als ginge es Vordergründig um die Befriedigung der Sensationslust der Menschen, sondern so als seien diese Informationen nur zur Untermauerung hier und da eingestreut worden, um den Leser in Spannung zu versetzen, um in den nächsten Kapiteln jedwede Spannung durch bloßes Weglassen der - teilweise brutalen - Geschehnisse aufrecht zu erhalten. Ein gut abgestimmtes Gesamtkonzept, wie ich finde.

Mein Gesamteindruck ist durchweg positiv. Zu Anfang fiel es mir schwer, mich in die Handlung hineinzuversetzen, was wie bereits erwähnt vor allem an den zu Anfang sehr unübersichtlichen Perspektiv- und Zeitwechseln gelegen hat, an die ich mich aber im Laufe der Handlung gewöhnt habe und die meiner Meinung nach auch ihre Berechtigung haben. Der Leser wird bei Laune gehalten, bekommt immer wieder Bruchstückhaft Erinnerungen, Verwicklungen und Parallelszenen serviert, die ihn neugierig machen, aber seine Neugierde nicht etwa befriedigen, sondern noch anstacheln. Erst gegen Ende des Buches scheint es, als seien nun alle offenen Fragen beantwortet, was jedoch nicht der Fall ist. Vieles bleibt ungeklärt, so auch ob es wirklich gelungen ist, die Wiederkehr der Mutter zu verhindern und was mit dem gedächtnislosen Mädchen passiert ist. Dieses Buch ist nichts für Leser, die sich viel Blut und Tod erhoffen, sondern richtet sich an diejenigen, die in die verwirrende und angsteinflößende Welt der Sekten eintauchen wollen. Man streift deren Lebenswelten, taucht manchmal auch tief ein, um mit voller Wucht wieder heraus gezogen zu werden. Ich habe mich selbst manchmal dabei ertappt von der Euphorie der Fanatiker - und das sind sie zweifellos - angesteckt worden zu sein. Wer auf Verwicklungen, Verwirrungen und den gewissen Nervenkitzel steht, sollte sich dieses Buch auf jeden Fall anschaffen und wird es mit Sicherheit genauso verschlingen, wie ich das getan habe.