Cover-Bild Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 23.04.2021
  • ISBN: 9783423437646
Andrew David MacDonald

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz

Roman
Sophie Zeitz (Übersetzer)

Be legendary!
Zelda ist eine ungewöhnliche, sehr charmante und liebenswerte junge Frau. Sie träumt davon, sich wie eine Wikingerheldin in der Schlacht des Lebens zu beweisen. Leider lebt sie nicht in der Wikingerzeit, sondern in der Gegenwart – sie besucht Kurse für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und liest am liebsten National Geographic. Ihr Bruder Gert würde alles für Zelda tun, auch wenn manche Leute ihn als Schlägertyp bezeichnen. Das ist ungerecht, findet Zelda, doch es lässt sich nicht leugnen, dass er in schlechte Gesellschaft geraten ist. Ihn daraus zu befreien, ist eines von Zeldas Zielen, trotz aller Gefahren. Denn wenn man seinen Platz im Leben – und seine Legende – finden will, muss man manchmal über sich hinauswachsen ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2021

Zeldas Geschichte

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Die 21-jährige Zelda ist etwas anders als andere Menschen. Manche behaupten, dass sie eine Macke hat. Doch Zelda ist auf feste Strukturen in ihrem Leben angewiesen. Sie ist begeistert von den Wikingern ...

Die 21-jährige Zelda ist etwas anders als andere Menschen. Manche behaupten, dass sie eine Macke hat. Doch Zelda ist auf feste Strukturen in ihrem Leben angewiesen. Sie ist begeistert von den Wikingern und deren Kultur. Sie wohnt mit ihren älteren Bruder Gert zusammen, auf den sie sich immer verlassen konnte. Doch als Gert von der Bahn abkommt, ist es Zelda, die versucht Gert zu retten.
Mir hat dieser Roman gut gefallen, der aus Zeldas Perspektive erzählt wird. So kommt man dieser jungen Frau sehr nahe und kann sich in sie hineinversetzen. Der Schreibstil ist leicht zu lesen und verständlich.
Als die Mutter mit Zelda schwanger war, hat sie zu viel getrunken und so ist Zelda in manchem eingeschränkt, was man ihr aber nicht ansieht. Da der Vater verschwunden ist, muss sich Gert um Zelda kümmern, als die Mutter stirbt. Doch damit ist er oft überfordert. Er verstrickt sich immer mehr in kriminellen Kreisen. Nun musss Zelda für Gert da sein und ihn retten. Zelda wirkt manchmal naiv, aber dennoch ist sie eine starke junge Frau, die ihr Leben gut im Griff hat und nicht aufgibt, wenn etwas nicht ganz gerade läuft. Sie hat aber auch Menschen um sich, die sie lieben und es ihr leicht machen.
Es ist eine berührende Geschichte, die ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

emotionales tiefgründiges Debüt

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Konnte mich begeistern und berühren. Es triggerte mich, machte mich wütend, weil die Handlungen vieler verantwortlicher Erwachsener zwar realistisch gezeichnet. In meinen Augen aber verantwortungslos und ...

Konnte mich begeistern und berühren. Es triggerte mich, machte mich wütend, weil die Handlungen vieler verantwortlicher Erwachsener zwar realistisch gezeichnet. In meinen Augen aber verantwortungslos und Scheinheilig.
Der Schreibstil ist leicht und verständlich zu lesen. Ja sogar recht einfach und kindlich – wird die Geschichte doch aus der Sichtweise der 18-jährigen Zelda geschrieben. (Für den ein oder anderen Leser sicherlich verstörend) Einer jungen Frau mit besonderen Bedürfnissen die sich ihre Welt durch Übertragung auf das Leben der Wikinger begreift. So fühlte ich mich bei ihren Schilderungen, ihren Gedanken, ihrer Sprache und ihren Handlungen immer an ein Kind erinnert. Während sie sich im nächsten Moment mit den Herausforderungen und Problemen einer erwachsenen Frau auseinandersetzen musste. Volljährigkeit, inwieweit ist für mich Selbständigkeit möglich, erste Liebe, die Herausforderung einen Job zu finden und insbesondere die Thematik der ersten sexuellen Erfahrung.
Um dann im nächsten Augenblick wieder von ihren Erlebnissen im Stadtteilzentrum zu berichten. Indem sie u.a. lernen wie man Schecks einlöst. Und sich diesen Vorgang wieder mit dem Leben der Wikinger für sie verständlich zu machen.
Die Charakterisierung, die Charakterentwicklung von Zelda sehr fein und tiefsinnig ausgearbeitet. Auch wenn ich nicht beurteilen kann – inwieweit die geschilderten Beeinträchtigungen den Tatsachen entsprechen – kenne ich ihre Gedankengänge, die Herausforderungen die das tägliche Leben für Menschen mit einer geistigen Behinderung durch eigene Erfahrungen im Bekanntenkreis bestätigen.
Was mir nicht gefallen hat/ Situationen die mich getriggert haben, einfach weil sie leider viel zu häufig vorkommen. 
Die Reaktionen und stellenweise in meinen Augen unverantwortlichen Handlungen der Erwachsenen. Die Behandlung und Beschreibung von Gert, ihrem Bruder, der Seitens der Erwachsenen ständig für sein Verhalten gegenüber Zelda zurechtgewiesen wird – andererseits handeln ebendiese Erwachsenen in meinen Augen stellenweise wesentlich verantwortungsloser. ...
Auch im Hinblick auf die finanzielle Situation von Zelda und ihrem Bruder.
(siehe Kommentar: Spoiler)
Abschließend kann ich nur sagen.
Im Hinblick auf Zelda und den Herausforderungen denen sie sich als junge beeinträchtigte Frau stellen muss – feinfühlig, emotional und intensiv herausgearbeitet. In meinen Augen gibt die Geschichte einen guten Einblick in die Herausforderungen die das Erwachsenenalter für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung mit sich bringt.
Ein Plädoyer dafür, ihnen ein möglichst selbständiges Leben zu ermöglichen. Das je nach Beeinträchtigung unterschiedlich ausfällt. Hier wurden die Unterschiede schön herausgearbeitet.
Ein Plädoyer dafür – für sich einzusehen, das Beste aus sich herauszuholen und zu kämpfen.
Und ein Plädiyer dafür, wie wichtig es ist – Unterstützung zu haben.
Etwas, das Gert in seinem Leben nicht erfahren hat. Obwohl er z.B. auch beim gleichen Psychologen in Behandlung war. Gert ist für mich in dieser Geschichte eine tragische Figur. Die stets alles alleine hinbekommen musste. Keinerlei Unterstützung erfuhr. Dessen Charakter es ihm besonders schwer macht und der in der Vergangenheit aus Verzweiflung eine falsche Entscheidung traf – doch was wäre die Alternative gewesen. Ein junger Mann, der wenig bis kein Verständnis, keine Hilfe seitens der Erwachsenen erhält – die Zelda unterstützen.
Verantwortliche Erwachsene – die in meinen Augen teilweise unverantwortlicher und widersprüchlicher handeln als Gert.
Fazit:
Von mir eine klare Leseempfehlung. Emotional und berührend.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Stärke aus der Kraft des Wortes

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Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz und be legendary.
Alleine den Titel muss man schon mal sacken lassen. Noch nicht ganz greifbar deutet sich hier schon die Tiefe und Intensität des Buches an.
Doch ...

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz und be legendary.
Alleine den Titel muss man schon mal sacken lassen. Noch nicht ganz greifbar deutet sich hier schon die Tiefe und Intensität des Buches an.
Doch zunächst mal zum Cover.
Ein Hingucker, crazy, verrückt oder Aufmerksamkeit heischend? Oder ganz einfach wie Zelda ein Herz oder die Liebe malen würde.
Zelda und legendary, wer denkt da nicht an das Computerspiel? Sogar ich als Nichtgamer tue es.
Auch Zelda lebt in einer anderen Welt, die sie sich mit erschaffen hat. Nicht die Welt an sich ist anders, sondern ihr Zugang dazu. Durch Alkohol in der Schwangerschaft wurde sie behindert geboren. Sie kennt diese Krankheit und die Symptome, weiß sie auch zu benennen. Auch sich selbst kann Zelda einschätzen und benennt die Dinge, die sie zum Funktionieren braucht. Vor allem Planbarkeit und Struktur.
Als Rahmen dafür hilft ihr die Welt der Wikinger und das was sie für deren Maxime hält. Treue und Tapferkeit. So will Zelda auch ihrem Bruder Gert, dem einzigen lebenden Verwandten, beistehen, der in schlechte Gesellschaft geraten ist und öfter scheitert.
Die Wortwahl der Sprache lässt den Leser einen kleinen Einblick in Zeldas Welt erhaschen. So flimmert z B der Bildschirm nicht, er bitzelt.
Auch Zelda kommt manchmal an ihre Grenzen, so wünscht sie sich zeitweise, dass ihre an Krebs verstorbene Mutter "sie eines Tages aus der Schlacht holt" " nach Walhall".
Zelda vermittelt dem Leser eine Kraft, die alles möglich macht, wenn man es denn nur angeht.
Zurückgeblieben darf kein anderer zu ihr sagen, nur sie selbst. Und - jetzt kommt ein starker Satz - wenn ich das sage, nehme ich mir die Kraft des Wortes und ziehe Stärke daraus.
Absolut lesenswert, wiederholtes lesen lohnt sich.


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Veröffentlicht am 29.04.2021

Eine Heldin

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Dieses Buch hat mich bis in mein Innerstes ganz tief berührt. Protagonistin Zelda ist ganz besonders. Sie lebt zusammen mit ihrem großen Bruder, der es mit dem Gesetz nicht immer so genau nimmt und so ...

Dieses Buch hat mich bis in mein Innerstes ganz tief berührt. Protagonistin Zelda ist ganz besonders. Sie lebt zusammen mit ihrem großen Bruder, der es mit dem Gesetz nicht immer so genau nimmt und so in doch recht große Schwierigkeiten gerät, aber für seine Schwester Zelda macht er alles. So hat er zum Beispiel für ihren Geburtstag einen "echten Wikinger" engagiert - auch wenn die Rüstung nicht echt ist, aber dafür macht er Luftballontiere. Zelda möchte gerne ihre eigenes Geld verdienen, selbständiger werden und sie möchte mit ihrem Freund Sex haben. Und darüber redet sich mit einer großen Offenheit. Zelda ist unglaublich mutig, sie wächst über sich hinaus und sie ist so empathisch und hat ein großes Herz. Doch auch bei ihr läuft nicht alles gut. Und zum Glück ist da noch die Ex-Freundin ihres Bruders, die ihr hilft. Die neuen "Freunde" ihres Bruders entwickeln sich bald zu einem Problem. Zelda muss man einfach lieb gewinnen und es ist wunderbar, dass dieser Roman aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. Für mich auf jeden Fall ein Highlight.

Veröffentlicht am 23.04.2021

Gefällt mir gut

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Zum Inhalt: Zelda ist anders, aber das Anderssein macht sie zu einer besonderen Person. Und sie möchte wie eine Wikingerheldin in die Schlacht des Lebens ziehen, auch wenn nicht mehr die Zeit der Wikinger ...

Zum Inhalt: Zelda ist anders, aber das Anderssein macht sie zu einer besonderen Person. Und sie möchte wie eine Wikingerheldin in die Schlacht des Lebens ziehen, auch wenn nicht mehr die Zeit der Wikinger ist. Ihr Bruder Gert würde alles für sie tun, aber er gerät in schlechte Gesellschaft und daraus will Zelda ihn befreien. doch sie muss auch ihre eigene Geschichte schreiben. Meine Meinung: Zelda hat mir als Figur extrem gut gefallen. Mal eine Heldin, die eine schwere Einschränkung hat und doch irgendwie damit klar kommt. Was für eine positive Botschaft. Auch wird mal eine Krankheit thematisiert über die man gar nicht so viel weiß. Die Geschichte ist liebenswert und hat mich berührt. Eine schöne Geschichte auf der einen Seite, eine Umgang mit Anderssein auf der anderen Seite. Der Schreibstil war sehr angenehm, das Buch liest sich weg wie nichts. Einzig das Cover spricht mich nicht so an, hätte ich vermutlich in einem Buchladen nicht mal in die Hand genommen. Fazit: Gefällt mir gut