Cover-Bild Rückkehr in die Tuchvilla
Band 4 der Reihe "Die Tuchvilla-Saga"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 624
  • Ersterscheinung: 16.11.2020
  • ISBN: 9783734107726
Anne Jacobs

Rückkehr in die Tuchvilla

Roman
Neues aus der Tuchvilla: Die opulente Erfolgssaga geht weiter!

Augsburg 1930. Marie und Paul Melzer sind glücklich, und ihre Liebe ist stärker denn je – gekrönt von ihrem dritten Kind, dem mittlerweile vierjährigen Kurti. Doch aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise und den schweren Zeiten muss Paul um das Überleben seiner Tuchfabrik kämpfen. Als er an einer Herzmuskelentzündung erkrankt, springt Marie ein, um das Unternehmen vor dem Ruin zu retten, denn es steht nichts anderes als das Schicksal der ganzen Familie auf dem Spiel. Wichtige Entscheidungen sind zu treffen, denn auf den Schultern der Familie Melzer lasten hohe Kreditschulden. Nur, wenn jetzt alle zusammenhalten, ist ihre geliebte Tuchvilla noch zu retten. Doch auf eines können sich alle verlassen: Wenn die Not am größten ist, ist die Hilfe am nächsten.

SPIEGEL-Bestsellerautorin Anne Jacobs bei Blanvalet:

Die Tuchvilla-Saga:
1. Die Tuchvilla
2. Die Töchter der Tuchvilla
3. Das Erbe der Tuchvilla
4. Rückkehr in die Tuchvilla

Die Gutshaus-Saga:
1. Das Gutshaus. Glanzvolle Zeiten
2. Das Gutshaus. Stürmische Zeiten
3. Das Gutshaus. Zeit des Aufbruchs

Anne Jacobs als Leah Bach:

Der Himmel über dem Kilimandscharo
Sanfter Mond über Usambara
Insel der tausend Sterne

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2023

Rückkehr in die Tuchvilla

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Augsburg 1930: Marie und Paul Melzer sind glücklich und ihre Liebe ist stärker denn je. Der mittlerweile vierjährige Kurti, ihr drittes Kind, krönt ihre Liebe. Doch Paul muss aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise ...

Augsburg 1930: Marie und Paul Melzer sind glücklich und ihre Liebe ist stärker denn je. Der mittlerweile vierjährige Kurti, ihr drittes Kind, krönt ihre Liebe. Doch Paul muss aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise und den schweren Zeiten um das Überleben seiner Tuchfabrik kämpfen. Um das Unternehmen vor dem Ruin zu retten, springt Marie ein, als Paul an einer Herzmuskelentzündung erkrankt - denn nichts anderes als das Schicksal der ganzen Familie steht auf dem Spiel. Auf den Schultern der Familie Melzer lasten hohe Kreditschulden und es müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden. Die geliebte Tuchvilla ist nur noch zu retten, wenn alle zusammenhalten. Doch auf eines können sich alle verlassen: Wenn die Not am größten ist, ist die Hilfe am nächsten.

Fazit
Diesen Band der Tuchvilla Saga habe ich genauso verschlungen wie die vorherigen Bände - es fühlt sich mittlerweile fast ein bisschen wie "heimkommen" an, weil einem die Charaktere so an's Herz gewachsen sind. Ich bin gespannt auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Toller vierter Teil der Tuchvilla-Saga

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Inhalt:

Augsburg 1930. Marie und Paul Melzer sind glücklich, und ihre Liebe ist stärker denn je – gekrönt von ihrem dritten Kind, dem mittlerweile vierjährigen Kurti. Doch aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise ...

Inhalt:

Augsburg 1930. Marie und Paul Melzer sind glücklich, und ihre Liebe ist stärker denn je – gekrönt von ihrem dritten Kind, dem mittlerweile vierjährigen Kurti. Doch aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise und den schweren Zeiten muss Paul um das Überleben seiner Tuchfabrik kämpfen. Als er an einer Herzmuskelentzündung erkrankt, springt Marie ein, um das Unternehmen vor dem Ruin zu retten, denn es steht nichts anderes als das Schicksal der ganzen Familie auf dem Spiel. Wichtige Entscheidungen sind zu treffen, denn auf den Schultern der Familie Melzer lasten hohe Kreditschulden. Nur, wenn jetzt alle zusammenhalten, ist ihre geliebte Tuchvilla noch zu retten. Doch auf eines können sich alle verlassen: Wenn die Not am größten ist, ist die Hilfe am nächsten.



Fazit:

Mit diesem vierten Band der Tuchvilla-Saga hatte ich gar nicht gerechnet, umso mehr habe ich mich darüber gefreut und wurde nicht enttäuscht :)

Die Protagonisten waren mir direkt wieder vertraut und ich konnte mühelos wieder in die Geschichte einsteigen, obwohl seit dem dritten Teil schon einige Zeit vergangen ist.

Nun freue ich mich sehr auf den fünften Teil.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Die Tuchvilla in Zeiten der Wirtschaftskrise

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Nach einigen Krisen haben Marie und Paul Melzer wieder zusammengefunden.
Gekrönt wurde ihre Liebe durch den nun 4-jährigen Kurti.
Doch die Zeiten sind durch die Wirtschaftskrise nicht einfach. Die Fabrik ...

Nach einigen Krisen haben Marie und Paul Melzer wieder zusammengefunden.
Gekrönt wurde ihre Liebe durch den nun 4-jährigen Kurti.
Doch die Zeiten sind durch die Wirtschaftskrise nicht einfach. Die Fabrik steht kurz vor dem Ruin. Da erkrankt Paul an einer Herzmuskelentzündung und Marie muss wie schon einmal die Geschicke der Fabrik in die Hand nehmen.

„Rückkehr in die Tuchvilla“ ist nun schon der 4. Band der Tuchvilla-Saga von Anne Jacobs.
Was haben Marie und Paul nicht alles schon für Krisen bewältigt.
Immer wieder haben sie zusammengefunden. Jetzt leben sie glücklich mit ihren drei Kindern in der Tuchvilla.
Doch die Wirtschaftskrise geht auch an den Melzers nicht vorbei. Fehlende Aufträge und die Inflation bringen das Leben der Familie stark ins Wanken.
Dazu erkrankt Paul und fällt in der Fabrik aus. Wie schon in Kriegszeiten muss Marie die Geschicke der Fabrik lenken.

Wir sind in der Tuchvilla-Saga mittlerweile in den 1930er Jahren angekommen.
Anne Jacobs beschreibt die Zeit der Wirtschaftskrise in Deutschland sehr realistisch.
Auch ihre Charaktere haben sich weiterentwickelt. Es ist schön diese Entwicklung mitzuerleben.
Aus den Zwillingen sind schon richtig große Kinder geworden.

Schon die ersten drei Bände habe ich verschlungen und mich sehr gefreut, dass die Saga weitergeht.
Auch „Rückkehr in die Tuchvilla“ hat mir wieder gut gefallen, wenn es mich auch nicht ganz so gefesselt hat wie die ersten Bände.
Jetzt freue ich mich auf den 5. Band „Sturm über der Tuchvilla“ der diese Woche erschienen ist.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Unterhaltsam geht es weiter...

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Herzlich willkommen zurück in der Augsburger Tuchvilla!

Inmitten der politisch unruhigen 30iger Jahre werden wir nun in einem 4. Band – nach längerer Wartezeit – wieder in das Leben rund um die Fabrikantenfamilie ...

Herzlich willkommen zurück in der Augsburger Tuchvilla!

Inmitten der politisch unruhigen 30iger Jahre werden wir nun in einem 4. Band – nach längerer Wartezeit – wieder in das Leben rund um die Fabrikantenfamilie Melzer mitgenommen. Wobei seit dem letzten Band viel Neues passiert ist, was mich erst einmal nicht so leicht in die Geschichte zurückfinden ließ. Gut, dass es gleich zu Anfang ein Personenregister gibt ;)

Aber im Laufe der ersten Kapitel bekommt man immer wieder Rückblenden bzw. typische Personeneigenschaften serviert, die nicht nur diejenigen mitnimmt, die die vorherigen Bücher kennen, sondern auch Neueinsteiger sicherlich in den Bann dieser außergewöhnlichen Familiensaga zieht.

Neben der jungen Generation rund um die Melzer-Zwillinge Leo und Dodo, bekommen auch die Angestellte Liesl und die unglückliche Tante Tilly ihre eigene Geschichte, so dass erneut ein buntes Potpourri an Unterhaltung geboten wird. Geschickt verbindet die Autorin zeitgenössische Fakten mit einer erfundenen Geschichte, die sich vielschichtig Themen wie Scheidung, Berufstätigkeit der Frau und die Abhängigkeit zum Ehemann, starres Frauenbild und natürlich erstarkender Nationalsozialismus annimmt. Kluge Ausführungen in Verbindung mit einer bildhaften, humorvollen und vor allem unterhaltsamen Sprachführung haben mich quasi durchfliegen lassen durch die über 600 Seiten. Und ich gebe zu: mit Bedauern habe ich das Buch beendet... dabei bleibt aber die Hoffnung, dass es vielleicht doch eine weitere Fortsetzung gibt – ich würde mich freuen!

Ein Wort noch zu dem Buchcover: Eigentlich mag ich ja die Aufteilung „Frau geht/schaut aus dem Bild“ ja nicht so, aber hier ergibt sich aus dieser Zusammenstellung ein guter Wiedererkennungswert und es sind so Kleinigkeiten wie der Mann auf dem Cover, welcher der Frau entgegenschaut – verbunden mit den wunderschönen Farben. Das Bild bietet einen interessanten Kontrast zu dem Covertext, der düster und schwer wirkt – das Bild erscheint eher fröhlich und positiv in die Zukunft gerichtet!

Und somit schließt sich der Kreis: „Wenn die Not am größten ist, ist die Hilfe am nächsten.“ (Auszug Buchcover)... denn Teil 4 hat wirklich so manche Überraschung parat und zeugt von Zusammenhalt und Zukunftsperspektive – Hoffnung eben

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Rückkehr in die Tuchvilla

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Handlung
Augsburg 1930
Glücklich und zufrieden leben Marie und Paul Melzer mit ihren drei Kindern in der Tuchvilla. Doch so rund es privat auch läuft, hält die weltweite Wirtschaftskrise die Menschen noch ...

Handlung
Augsburg 1930
Glücklich und zufrieden leben Marie und Paul Melzer mit ihren drei Kindern in der Tuchvilla. Doch so rund es privat auch läuft, hält die weltweite Wirtschaftskrise die Menschen noch immer in ihren Klauen und auch Paul kämpft tagtäglich um das Fortbestehen seiner Tuchfabrik. Und mit dem Schicksal der Fabrik hängt auch ganz stark das Schicksal der Familie zusammen, es steht zur Debatte, ob die geliebte Tuchvilla verkauft werden soll um die Kreditschulden zu mindern. Eines steht jedoch fest, egal, welche Entscheidung getroffen wird: Solange die Familie zusammenhält, ist vieles möglich.

Meinung
Das Cover orientiert sich schon ein wenig an den der vorherigen Bände, wenngleich ich finde, dass es viel farbenfroher und kräftiger daherkommt. Dieser Eindruck wird nicht nur durch die Farbe des Titels, sondern auch durch die Blumen und Büsche an den Seiten, sowie durch die Dame und ihr schickes Kleid verstärkt.
Im Hintergrund sieht man die Schemen eines staatlichen Hauses, einige Details sind leicht zu erkennen. Es kommt auf jeden Fall herrschaftlich daher und ich kann mir gut vorstellen, dass es sich bei dem Gebäude um die titelgebende Tuchvilla handelt.
Eine Dame läuft eine Allee entlang, wie erwähnt ist sie sehr edel gekleidet, man merkt auch anhand ihres Kleides, dass die Zeiten andere geworden sind und die Mode freier geworden ist. Sie strebt nicht nur dem Haus, sondern auch einem Herrn entgegen, der am Rande des Weges steht und sie aufmerksam betrachtet. Auch er ist ausgewählt gekleidet und macht einen selbstbewussten und offenen Eindruck.
Der Himmel ist eine Mischung aus hellen, cremefarbenen und dunkelblauen Tönen. Einerseits könnten dadurch gute Zeiten, gleichzeitig aber auch Gefahren dargestellt sein, die immer lauern und vor denen sich die Protagonisten in Acht nehmen müssen.
Insgesamt kann man also ein wenig in das Bild hineininterpretieren und ich finde es sehr ansprechend. Ich denke sogar, dass es aufgrund seiner Aussagekraft und Intensität mein Lieblingscover der Reihe ist.

Die ersten drei Bände hatte ich jeweils kurz nach dem Erscheinungstermin gelesen und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich diese wahrlich verschlungen habe. Mit dieser Reihe wurde mein Interesse für die 1920er Jahre geweckt und sie hat mich auch ein wenig weg von mittelalterlichen Romanen geführt, die ich bis dahin fast ausschließlich gelesen habe. Sie hat meinen Horizont erweitert und mir neue Zeiten gezeigt, die ich bis dahin nicht so interessant fand. Ich hatte eigentlich gedacht, dass nach den drei Bänden wirklich Schluss ist und ich kann mich noch erinnern, dass ich das Ende rund und gelungen fand. Als ich nun in der Vorschau vom Blanvalet Verlag gesehen habe, dass es tatsächlich eine Fortsetzung gibt, war ich ziemlich überrumpelt. Klar habe ich mich einerseits gefreut und war sehr gespannt darauf, für mich stand sofort fest, dass ich den vierten Band lesen möchte. Gleichzeitig hatte ich auch ein paar Bedenken, ob ein weiterer Band nach so vielen Jahren an die Reihe anknüpfen kann und ich war mir unsicher, ob die Klasse der anderen Teile wieder so eingefangen werden kann. Ich war also sehr gespannt auf den Roman und möchte mich noch einmal beim Bloggerportal für die Zusendung des Rezensionsexemplars bedanken!

Mir hat es wirklich sehr geholfen, dass es vor dem Beginn ein Personenverzeichnis gibt. Immerhin ist es ein paar Jahre her, seitdem ich die anderen drei Bände zuletzt gelesen habe und auf diese Weise konnte ich meine Erinnerungen etwas auffüllen. Den tatsächlich sind mir einige, wenige Zusammenhänge beim Lesen der Namen direkt wieder eingefallen und ich bin dadurch nicht ganz so ahnungs- und orientierungslos in die Handlung gestartet, wie es sonst der Fall gewesen wäre.
Außerdem finde ich es gut, dass auch die Geburtsjahre der Personen genannt werden. So kann man sich stets vor Augen führen, wie alt die Figuren gerade sind, in welcher Phase ihres Lebens sie sich befinden und man kann teilweise Spekulationen anstellen, was ihnen in der Zukunft widerfahren könnte.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich einige Probleme beim Start in den Roman hatte. Dafür ist es doch etwas zu lang her um mich an viele Details aus den vorherigen Bänden zu erinnern. Und genau das ist der Grund, weshalb ich einen etwas holprigen Start hatte und ich mich mit den ersten Seiten schwer getan habe, auch, dass mich die Geschichte lange Zeit nicht so recht fesseln konnte. Ich denke, es wäre für mich sehr angebracht gewesen, wenn ich vorab noch einmal die ersten drei Bände gelesen hätte und dadurch alle Ereignisse aus ihnen vor Augen gehabt hätte. Hab ich aber leider nicht gemacht und so musste ich mich durchkämpfen.
Und irgendwann ist es mir auch leichter gefallen der Handlung zu folgen und ab und an werden ja doch ein paar kleine Andeutungen gemacht, was in den vorherigen Bänden geschehen ist. Und irgendwann hat es mich auch nicht mehr so gestört, dass ich nicht alle Informationen zur Hand hatte, sondern konnte mich einfach auf diesen Band konzentrieren.

Was ich von der ersten Seite an direkt sehr angenehm empfand war die Schreibweise. Diese wurde in einem recht einfachen Ton gehalten und nur selten gibt es Stellen, wo die Sprache anspruchsvoller wird. Dies geschieht meist in technischen Zusammenhängen, als auch mit der Politik und den Veränderungen der Wirtschaft. Hier kommt eindeutig mehr Anspruch in die Erzählung und an diesen Stellen habe ich dann auch viel aufmerksamer lesen müssen, um alles nachvollziehen und einordnen zu können. Zudem waren mir hier manch angesprochene Punkte recht unbekannt und ich konnte mein Wissen erweitern.
Ansonsten war die Sprache recht einfach und ließ sich dadurch sehr flüssig und locker lesen. Es gibt solide Personenzeichnungen und die Szenen wirkten lebendig und authentisch. An keiner Stelle kam bei mir ein Gedanke auf, dass die Handlung zu überzogen oder zu einfach ist.
Anhand der Schreibweise konnte ich mir einige Teile des Settings recht gut vorstellen, dabei hatte ich vor allem bei der Darstellung der Tuchvilla zahlreiche Bilder vor Augen. Kurz gesagt trägt die Sprache viel dazu bei, dass sich die Geschichte als interessant herausstellt und man sich gut in die beschriebene Welt und Situation einfühlen kann.

Besonders gut hat es mir gefallen, dass der Erzähler unterschiedliche Positionen einnimmt. Es gibt sowohl Beschreibungen aus der Sicht der Familie Melzer, als auch von deren Angestellten. Und auch eine Verwandte, die nicht in Augsburg lebt kommt zu Wort. Auf diese Weise entsteht eine bunte Abwechslung, man lernt die Gedanken und Lebensweisen verschiedener Menschen kennen und kann sich so ein gutes Bild der Gesellschaft machen. Zugleich lernt man den Umgang von Angestellten und der Herrschaft kennen und man merkt, wie sich die Konventionen im Gegensatz zu den vorherigen Bänden schon etwas gelockert haben und die Grenzen zwar immer noch da, aber kleiner geworden sind.
Besonders interessant fand ich die Sicht der Angestellten der Tuchvilla. Dort herrschte stets ein sehr bodenständiger und natürlicher Umgang, die Personen haben auch mal frei gesprochen und man konnte sehen, was es bedeutet, bei einer so angesehenen Familie und in einem staatlichen Haus zu leben und zu arbeiten.
Die Sichtweise einer Verwandten der Melzers hätte ich nicht gebraucht. Durchweg habe ich mich ein wenig gefragt, warum diese eingebunden wurde und was sie für eine Bedeutung hat. Diesen Erzählstrang hätte man auch gut nebenbei abarbeiten und dafür noch einer anderen Person Platz einräumen können. Ich finde ja, dass Alicia Melzer etwas zu kurz kommt, vielleicht wären ein paar Kapitel aus ihrem Blickwinkel interessanter gewesen.

Und auch die Spannung ist leider nicht so ausgeprägt, wie ich es mir erhofft hatte. Die Handlung war interessant und ich bin auch flüssig mit dem Lesen vorangekommen, mir hat aber eine Wendung, ein Ereignis gefehlt, welches den Höhepunkt der Handlung darstellt und bei dem man sich fragt, wie dieser ausfallen wird. So bleibt die Spannung auf einem niedrigen Niveau und ich hatte mir in dieser Hinsicht mehr erwartet.

Als Setting dient Augsburg, stellenweise finden auch ein paar Kapitel in München statt. Wobei man bei der Darstellung dieser Stadt eindeutig merkt, dass sie hinten angestellt ist und ihr nicht so viel Platz und damit auch weniger Beschreibungen gegeben wird als es bei Augsburg der Fall ist. Im Grunde findet lediglich das Wohnhaus von Tilly Bräuer eine etwas ausführlichere Nennung, die anderen Gebäude bleiben blass und werden kaum umschrieben. Und das Haus der Bräuers bleibt vor allem durch die kühle und distanzierte Stimmung im Gedächtnis, aufgrund derer ich die Beschreibungen auch immer ziemlich düster empfand und mir die Räume in gedeckten Farben vorgestellt habe.
Im Gegensatz dazu erhält Augsburg eine bessere Umschreibung. Hier wird nicht nur die Tuchvilla zum Leben erweckt, sondern auch die Fabrik und die Innenstadt mit ihren Geschäften. Hier werden die Handlungsorte viel besser und auch freundlicher umschrieben, es entstehen dadurch auch ansprechendere Eindrücke und allein dadurch hat mir die Handlung in dieser Stadt besser gefallen.
Mein liebster Handlungsort war die Tuchvilla. Es gibt nicht nur zahlreiche Kapitel, die in den oberen Stockwerken stattfinden, sondern auch viele, die in den Räumen der Angestellten spielen. Hier treffen zwei Welten aufeinander und diese Zusammenspiel und die vorhandene Dynamik waren einfach nur toll! Zudem wirkte dieser Ort auf mich am freundlichsten und wärmsten.

Viele der Protagonisten sind auch in den vorherigen Bänden aufgetreten und mir daher bereits bekannt. Es kommen nur wenige neue hinzu und auch diese haben interessante Wesen erhalten, die sie auszeichnen und einen hohen Wiedererkennungswert bieten. Es treffen Menschen mit eigenen Ambitionen und unterschiedlichen politischen Handlungen aufeinander, wo natürlich viel Platz für Diskussionen bleibt und man anhand ihrer Überzeugungen ihre Standpunkte erkennen kann und sich davon selbst eine Meinung bilden kann. Und gleichzeitig wird hier auch gezeigt, wie die Menschen den aufkommenden Nationalsozialismus bewerten und einschätzen.
Ich finde es schade, dass manche Protagonisten eine etwas untergeordnetere Rolle spielen, allen voran bei Alicia finde ich dies bedauerlich. Sie verkörpert bei der Herrschaft die alte Generation und zu vielen Geschehnissen wäre ihr Blickwinkel und ihre Meinung interessant gewesen. Den schließlich agieren Paul und Marie und die anderen Figuren mit einem anderen Zeitgeist und haben lockerere Ansichten als die Mutter oder Schwiegermutter.

Fazit
Kann dieser vierte Band nahtlos an die vorherigen anschließen? Ich finde nicht. Der Roman ist nicht schlecht und hat mich gut unterhalten, aber die anderen drei Bände spielen für mich in einer anderen Liga und man kann sie immer als positive Beispiele für historische Romane nennen. Und weil ich einen so famosen Eindruck von den anderen Teilen habe, sind meine Erwartungen für diesen recht hoch gewesen und wurden leider nicht ganz erfüllt. Es hat mir Spaß gemacht, wieder in die Welt der Melzers und ihrer Tuchvilla zu reisen, gleichzeitig hat mir an einigen Punkten etwas gefehlt oder manche Aspekte waren nicht richtig ausgereift. Dadurch vergebe ich dem Roman gute 4 Sterne, was ich als sehr angebracht empfinde.
Trotzdem kann ich mir jetzt gut einen weiteren Band vorstellen. Irgendwie habe ich doch noch ein paar Fragen und zudem zieht der Nationalsozialismus langsam auf. Hier frage ich mich natürlich, was dies für Auswirkungen auf die Familie Melzer, als auch auf die Fabrik hat. Und daher erhoffe ich mir sogar eine weitere Fortsetzung!

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