"Schuhe putzen und schwierige Fragen beantworten"
Das soll Philomena Freud am besten können, meint jedenfalls einer ihrer Freunde. Tatsächlich sitzt Philomena täglich mit ihrem Schuhputzkasten und ihrem Hund Kaiser Franz vor der Haustüre von Siegmund ...
Das soll Philomena Freud am besten können, meint jedenfalls einer ihrer Freunde. Tatsächlich sitzt Philomena täglich mit ihrem Schuhputzkasten und ihrem Hund Kaiser Franz vor der Haustüre von Siegmund Freud. Allerdings ist sie nicht seine Tochter, sondern eigentlich Zögling Nr. 34, der aus einem Kinderheim entlaufen ist und nun von der Sprengelfürsorgerin Ilse Schnürschuh gesucht wird.
Vor Freuds Haustüre lernt sie Baronin Wallersee und deren Adoptivtochter Sidonie kennen. Bald darauf beginnen sich die Dinge zu überschlagen. Baronin Wallersee wird heimtückisch ermordet, und Sidonie gerät in Verdacht. Doch Philomena, die eine sehr gute Beobachterin ist, wird schnell klar, dass das nicht sein kann. Sidonie ist bei Prof. Freud wegen einer Spinnenphobie in Behandlung. Und ausgerechnet sie soll die Baronin mit einer Perlenspinne ermordet haben?
Bis Philomena begreift, wer der wahre Bösewicht ist, dauert es allerdings eine ganze Weile, in der sie zahlreiche Abenteuer bei ihren Ermittlungen hinter sich bringt und dabei auch noch von Ilse Schnürschuh wieder eingefangen wird.
Der Autorin ist ein wirklich guter Kinderkrimi gelungen, bei dem die sympathische Philomena sicher nicht ihr letztes Rätsel gelöst haben wird. Dabei versucht sie das Wiener Leben von 1922 und den Wiener Dialekt glaubhaft nachzumachen. Lustig ist allerdings, dass sie dabei das generische Maskulinum umgeht, also immer den männlichen und weiblichen Plural in der wörtlichen Rede zusammen benutzt. So deppert hat im Wien von 1922 mit Sicherheit niemand geredet.
Man kann gespannt auf die nächsten Folgen sein.