Cover-Bild Eine Insel im Meer
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 15.09.2025
  • ISBN: 9783458645412
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Annika Thor

Eine Insel im Meer

Roman | Der Jugendbuchklassiker in wunderschöner Neuausgabe | Erstmals illustriert von Sabine Wilharm
Angelika Kutsch (Übersetzer), Sabine Wilharm (Illustrator)

Ein tief berührender Roman über Neuanfang, Schwesternliebe und die unerschütterliche Kraft der Hoffnung

Wien, 1939: Die zwölfjährige Steffi und ihre kleine Schwester Nelli werden von ihren Eltern aus dem bürgerlichen Alltag in Wien auf eine kleine schwedische Schäreninsel geschickt, um dem Terror der Nazis zu entfliehen. Für ein halbes Jahr, dann wollen sie sich alle in Amsterdam wiedersehen. Doch Schweden ist kalt und so anders als Wien. Während Nelli schnell Anschluss findet, fühlt Steffi sich allein. Sie hat Heimweh, sehnt sich nach dem alten Leben, die Sprache ist ihr fremd, ebenso wie die distanzierte Pflegemutter. Jeden Tag wartet sie auf Nachrichten von ihren Eltern – aber der Krieg wirft immer dunklere Schatten. Wird sie jemals nach Hause zurückkehren können? Oder ist diese Insel im Meer das Einzige, was ihnen bleibt?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2025

Berührende Geschichte zweier Schwestern

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Mich hat das Cover von „Eine Insel im Meer“ neugierig gemacht – zwei Mädchen mit Ranzen und Koffern stehen übergroß auf einer kleinen Schäreninsel. Wer sind sie? Die 12-jährige Steffi und ihre jüngere ...

Mich hat das Cover von „Eine Insel im Meer“ neugierig gemacht – zwei Mädchen mit Ranzen und Koffern stehen übergroß auf einer kleinen Schäreninsel. Wer sind sie? Die 12-jährige Steffi und ihre jüngere Schwester Nelli werden von ihren Eltern 1939 von Wien nach Schweden geschickt, um sie vor den Nazis zu schützen.

Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen, so sehr nahm mich die Geschichte der Schwestern gefangen. Nach und nach erfährt man von den schrecklichen Erlebnissen in Österreich, die besonders die etwas ältere Steffi nachhaltig geprägt haben. Doch das neue Leben in Schweden ist gerade für Steffi schwer. Anders als die jüngere Nelli kann sie sich nicht so leicht in die neue Situation einfügen und hat mehr Probleme, Schwedisch zu lernen. Während Nelli in eine liebevolle Pflegefamilie mit zwei jüngeren Kindern kommt, lebt Steffi nun bei Tante Märta, deren Mann Evert aufgrund seiner Arbeit als Fischer oft nicht zu Hause ist. Zudem wird Steffi von Gleichaltrigen gemobbt, die mit ihrer Andersartigkeit nicht zurechtkommen.

Mir war nicht bewusst, dass in Schweden während des Naziregimes so viele Vorbehalte gegenüber Juden herrschten. Dazu kam noch die Vorstellung, dass die Kinder nur durch die christliche Religion „gerettet“ werden könnten. Zwar wird Steffis Situation im Laufe der Zeit etwas besser, doch ich konnte ihr die Sehnsucht nach den Eltern und der Heimat gut nachfühlen, ebenso wie die Hoffnung auf ein gemeinsames Leben mit den Eltern und Nelli in den Vereinigten Staaten.

Selten habe ich ein Kinderbuch so verschlungen. Die Illustrationen von Sabine Wilharm werten die Geschichte von Annika Thor sehr auf. Bezaubernd finde ich die Zeichnung von Onkel Evert und Steffi, die vor einem Schneelicht sitzen, das sie gemeinsam gebaut haben, während Tante Märta auf der Treppe vor dem Haus steht und zu ihnen heruntersieht. Ich hoffe, der Insel Verlag wird noch die restlichen drei Bücher herausbringen, damit ich die ganze Geschichte von Steffi und Nelli erfahre. Ich empfehle das Buch jedem, der sich auf kindgerechte Weise mit den Schattenseiten des Nationalsozialismus auseinandersetzen möchte. Von mir gibt es wohlverdiente 5 von 5 Porzellanhunden.

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Veröffentlicht am 09.10.2025

Sehr berührend, ein Buch das unter die Haut geht

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Der Autorin gelingt mit „Eine Insel im Meer“ ein tief bewegendes Buch über das Erwachsenwerden in einer Zeit des Verlustes und der Unsicherheit. Die Geschichte spielt im Jahr 1939/1940 und begleitet die ...

Der Autorin gelingt mit „Eine Insel im Meer“ ein tief bewegendes Buch über das Erwachsenwerden in einer Zeit des Verlustes und der Unsicherheit. Die Geschichte spielt im Jahr 1939/1940 und begleitet die beiden Schwestern Steffi und Nelli, die aus dem nationalsozialistischen Wien nach Schweden fliehen müssen. Während die Eltern zurückbleiben, finden sich die Mädchen auf einer kleinen Insel wieder – in einer neuen Sprache, einer fremden Kultur, bei unbekannten Menschen.

Besonders eindrucksvoll ist, wie die Perspektive von Steffi geschildert wird. Sie beschreibt keine großen historischen Ereignisse, sondern zeigt, was Flucht und Fremdsein im Alltag bedeuten: die Angst vor Briefen, die nicht ankommen, das Unverständnis gegenüber fremden Gewohnheiten, die Sehnsucht nach einer vertrauten Stimme. Die Autorin überlässt den Gefühlen der Figuren den Raum, den sie brauchen.

Steffi, die Ältere, trägt die Verantwortung, will stark sein – und bricht doch innerlich immer wieder an Heimweh und Schuldgefühlen. Nelli dagegen fügt sich leichter ein, was zwischen den Schwestern Spannungen entstehen lässt. Gerade diese leisen Konflikte machen das Buch glaubwürdig und nah.

Die Sprache ist schlicht, aber präzise. Jede Szene wirkt sorgfältig komponiert, kein Wort zu viel, kein Satz belehrend. Dadurch entfaltet sich die emotionale Wucht fast unmerklich – bis man merkt, wie sehr einem diese beiden Mädchen ans Herz gewachsen sind.

Das Buch erinnert daran, dass Menschlichkeit, gerade in dunklen Zeiten, oft in den kleinsten Gesten liegt.

Fazit:
Ein eindringlicher Jugendroman, der Geschichte erfahrbar macht, ohne sie zu erklären. Ein Buch über Mut, Fremdheit und die Suche nach einem Ort, an dem man bleiben darf – zeitlos, berührend und absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 09.10.2025

1938, zwei Kinder werden nach Schweden verschickt, um sie zu retten und erleben Fremde

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1938, die Deutschen sind nun auch in Österreich einmarschiert. Eine jüdische Wiener Familie versucht, ein Visum für die Ausreise in die USA zu erhalten. Als dies vorerst scheitert, schicken sie ihre beiden ...

1938, die Deutschen sind nun auch in Österreich einmarschiert. Eine jüdische Wiener Familie versucht, ein Visum für die Ausreise in die USA zu erhalten. Als dies vorerst scheitert, schicken sie ihre beiden Töchter Steffi und Nelli nach Schweden, um sie dort in Sicherheit zu wähnen. Die Geschwister landen auf einer kleinen Insel. Dort werden sie, entgegen der Absprachen, getrennt. Die jüngere Nelli kommt in eine nette Pflegefamilie. Steffi wird bei einer verhärmten Frau untergebracht, die wenig redet und dem Mädchen kaum positive Gefühle entgegen bringt. Es ist ein ganz anderes Leben, das hier auf die beiden einstürzt. Eine fremde Sprache, Ablehnung, gar Mobbing in der Schule und die einheimische Bevölkerung zeigt auch eine eher negative Einstellung gegenüber den Kindern. Das trifft vor allem die ältere Steffi, die durchaus auch mal aufbegehrt und so einfach zu einem guten Ziel für gängige Vorurteile und Anfeindungen wird. Im Inneren ist das erst 12-jährige Mädchen verängstigt und hat unsagbares Heimweh nach ihren Eltern. Schreiben tut sie ihnen natürlich nichts davon, denn sie sollen sich nicht noch mehr Sorgen machen. Die Hoffnung auf eine schnelle Wiederzusammenführung schwindet, denn die Immigration nach Amerika ist erst einmal nicht möglich. Doch ganz langsam wird es besser. Auch Steffi erfährt eine erste zaghafte Annäherung an eine Mitschülerin, in der Schule zeigen sich erste 'Erfolge' und ganz wider Erwarten stellt sich ihre Pflegemutter in einer entsprechenden Situation hinter 'ihr Kind'.
Dieses 1996 erschienene und nun neu aufgelegte Buch, es erschüttert und berührt zutiefst. Das Fühlen der Kinder, Fremdsein, Verlassenheit, die Angst vor der realen Bedrohung ihres Lebens und das herzzerreißende Heimweh nach Geborgenheit durch Eltern und Heimat, das ist einem so nah, wenn man dies hier liest. Und die Gedanken führen einen weiter, zu einem Heute, in dem Krieg und Flucht so aktuell und die Berührungspunkte mit diesen Themen so präsent und nah sind, wie dies für uns so schon lange nicht mehr der Fall gewesen ist. Menschen flüchten, suchen Schutz in der Fremde und fühlen genau das, was uns hier in diesem Buch so berührt.
Das sollten wir mitnehmen in unseren Alltag und es bewusst leben.

Veröffentlicht am 05.10.2025

Ein emotionaler Jugendroman

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„Eine Insel im Meer“ von Annika Thor erschien bereits 1996 das erste Mal und wurde nun mit wunderschönen Illustrationen von Sabine Wilharm neu herausgebracht.

Der Roman spielt 1939 / 1940. Die jüdischen ...

„Eine Insel im Meer“ von Annika Thor erschien bereits 1996 das erste Mal und wurde nun mit wunderschönen Illustrationen von Sabine Wilharm neu herausgebracht.

Der Roman spielt 1939 / 1940. Die jüdischen Schwestern Steffi und Nelli werden von ihren Eltern auf eine kleine Schäreninsel nach Schweden geschickt, da ihr Leben in Wien nicht mehr sicher ist. Ihre Eltern dürfen leider nicht mit, da Schweden zur Zeit des Nationalsozialismus nur flüchtende Kinder aufgenommen hat. Die Familie hofft, dass sie bald eine Einreisegenehmigung nach Amerika erhalten, um dort ein neues Leben anzufangen.

Während es der jüngeren Schwester gelingt, schnell auf der Insel Fuß zu fassen und Freunde zu finden, fällt es der 12-jährigen Steffi umso schwerer. Sie wird von ihren Mitschülerinnen geärgert, keiner möchte etwas mit ihr zu tun haben. Ihre Pflegemutter ist sehr streng, keiner scheint Steffi zu verstehen.

Die Geschichte der beiden Schwestern ist tief bewegend, da man sich gut vorstellen kann, dass sie wirklich so hätte passieren können.
Annika Thor erzählt altersgerecht, wie sich die Lage immer mehr zugespitzt hat. Der Krieg breitet sich immer mehr aus, nun fürchten auch die Menschen in Skandinavien um ihr Leben. Eine Einreisegenehmigung in ein anderes Land wird immer unwahrscheinlicher.

Auch wenn die Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus spielt, greift der Roman auch Thematiken auf, denen Jugendliche heute oft ausgesetzt sind: Mobbing, Ausgrenzung, das Nicht verstanden werden.


Ein emotionaler Roman, der zu Herzen geht. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.10.2025

Klassiker im neuen Gewand

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Die Schwestern, Steffi und Nelli sind 1939 im besetzten Wien nicht mehr sicher. Für die Juden ist das Leben gefährlich geworden, daher schicken die Eltern die Mädchen nach Schweden. Dort sollen sie warten, ...

Die Schwestern, Steffi und Nelli sind 1939 im besetzten Wien nicht mehr sicher. Für die Juden ist das Leben gefährlich geworden, daher schicken die Eltern die Mädchen nach Schweden. Dort sollen sie warten, bis die Familie eine Ausreisegenehmigung nach Amerika erhält, dort wollen sie sich dann wieder treffen. Die kleinen Mädchen werden auf einer schwedischen Insel in unterschiedlichen Familien untergebracht, das ist sehr schwer für die beiden, zumal sie kein Schwedisch beherrschen.
Annika Thor erzählt, wie es den Mädchen dort ergeht und was sie erleben. Der schulische Alltag ist leider von Mobbing geprägt und auch in Schweden gibt es Nazis, besonders Stephanie macht üble Erfahrungen. Sie erleben aber auch viel Schönes, zum Glück haben Sie liebevolle Pflegefamilien und finden auch echte Freunde.
Dieses Buch ist eine Neuauflage, die liebevoll von Sabine Wilharm illustriert wurde. Es ist der Auftakt der vierbändigen Reihe über die Geschwister Steffi und Nelli. Die jungen Leser erhalten hier ein Einblick in das Leben in Schweden Ende 1939. Familien ziehen in den eigenen Keller, um das Haus an Sommergäste zu vermieten, das tägliche Leben war längst nicht so komfortabel, wie wir es heute haben. Es werden Feste vorgestellt und wie sie gefeiert werden. Die Schulzeit war viel kürzer, und ein höherer Bildungsabschluss war oft nur in weit entfernten Orten möglich, somit für viele Kinder unerschwinglich. Die Gräuel der Zeit werden über die Eindrücke und Erinnerungen der Geschwister eher vorsichtig geschildert. Die Angst der Mädchen vor einem Einmarsch der Deutschen wird gut dargestellt. Ich würde daher empfehlen, die Lektüre begleitet zu lesen, um Fragen zu beantworten und Gespräche anzubieten. Das Mitgefühl und die Nächstenliebe der aufnehmenden Familien wird oft auf besondere Weise spürbar. Das ist gut und altersgerecht gemacht.
Ein besonderes Kinderbuch, das den deutschen Jugendliteraturpreis zurecht gewonnen hat und nun neu aufgelegt wurde. Aufgrund des historischen Hintergrundes und der guten Jugendgeschichte ein Buch, das hoffentlich erneut viele Leser findet.

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