Cover-Bild Der Pestengel von Freiburg
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 02.01.2013
  • ISBN: 9783499257476
Astrid Fritz

Der Pestengel von Freiburg

Eine Frau trotzt Pest, Tod und Teufel.



Unaufhaltsam wälzt sich 1348 der Schwarze Tod in Richtung Freiburg. Die Schuld an der Seuche wird den Juden zugeschoben. Als Clara herausfindet, dass ihr Sohn das jüdische Nachbarsmädchen Esther liebt, versucht sie mit allen Mitteln, ihn von der gefährlichen Verbindung abzubringen.
Unterdessen erkennt Claras Mann als einer der wenigen Wundärzte, dass sich die Pest in Wirklichkeit durch Ansteckung verbreitet. Gemeinsam mit ihm tritt Clara den Kampf gegen die Seuche an. Wagemutig lässt sie alle Vorurteile hinter sich und sagt nicht nur der Pest, sondern auch dem Hass gegen die Juden den Kampf an – denn sie hat eine quälende Schuld wiedergutzumachen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2018

Unfassbar toll geschrieben

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Ein wirklich toller, spannender, schockierender historischer Roman. Dies war das erste Buch, welches ich von Astrid Fritz gelesen habe und ich muss sagen, es hat mich absolut überzeugt.
Der Schreibstil ...

Ein wirklich toller, spannender, schockierender historischer Roman. Dies war das erste Buch, welches ich von Astrid Fritz gelesen habe und ich muss sagen, es hat mich absolut überzeugt.
Der Schreibstil ist klasse, das Buch enthält zudem ca. 12 Seiten Glossar, in welchem viele Begriffe der damaligen Zeit erklärt werden.
Die Charaktere sind toll ausgearbeitet, man kann sich mit der Protagonistin idendifizieren und leidet entsprechend mit. Zudem wird man gleich zu Beginn des Buches mitten ins Geschehen geworfen und ist sofort dabei, das liebe ich persönlich und ziehe es endlosen Schilderungen der Vergangenheit der einzelnen Charaktere etc. entschieden vor.
Die Beschreibung der Pestopfer ist detaillreich und anschaulich, ohne dabei übertriebenen Ekel hervorzurufen.
Eines der Kernthemen ist die Tatsache, dass zu dieser Zeit die Juden für den Ausbruch der Pest verantwortlich gemacht werden. Diese "Tatsache" wird ausgiebig beschrieben, der Grund ausführlich erklärt. Ich war schockiert über die Kaltblütigkeit der Menschen damals, zumal sich erschreckende Parallelen zum späteren Nationalsozialismus ziehen lassen.
Aus diesem Grund stimmt "Der Pestengel von Freiburg" nachdenklich und regt zum Hinterfragen der Handlungsweise der Menschen an.
Der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Familienmitgliedern in diesem Buch ist, obwohl ab und an etwas zerrüttet einfach grandios, die Leistungen des Familienoberhauptes und seiner Frau, der Protagonistin einfach toll.
Die Liebesgeschichte zwischen dem ältesten Sohn der Familie und einer jungen Jüdin ist ergreifend und zieht sich als roter Faden durch die komplette Handlung.

Ein wirklich schönes Buch mit einer dichten Atmosphäre die einem an nicht wenigen Stellen den Atem stocken lässt.
Absolut empfehlenswert und zudem wirklich lehrreich.

Veröffentlicht am 10.05.2017

absolut empfehlenswerter Historienroman

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Klappentext: Freiburg 1348: Unaufhaltsam wälzt sich die Pest von Süden heran. Schuld an der Seuche sollen die Juden sein. Als Clara, Frau eines Wundarztes, herausfindet, dass ihr Sohn das jüdische Nachbarsmädchen ...

Klappentext: Freiburg 1348: Unaufhaltsam wälzt sich die Pest von Süden heran. Schuld an der Seuche sollen die Juden sein. Als Clara, Frau eines Wundarztes, herausfindet, dass ihr Sohn das jüdische Nachbarsmädchen Esther liebt, versucht sie mit allen Mitteln, ihn vor der gefährlichen Verbindung zu schützen. Es kommt zu einem Zerwürfnis zwischen Mutter und Sohn und in der gleichen Nacht zu Esthers Verhaftung. Unterdessen erkennt Claras Mann, dass sich der Schwarze Tod in Wirklichkeit durch Ansteckung verbreitet, und schickt seine Familie aus der Stadt. Als er bald darauf selbst an Lungenpest stirbt, kehrt Clara nach Freiburg zurück und tritt sein Vermächtnis an. Wagemutig lässt sie alle Ressentiments hinter sich und sagt nicht nur der Pest, sondern auch dem Hass gegen die Juden den Kampf an.



Wieder ein Spitzenroman aus der Feder von Astrid Fritz, leicht und flüssig geschrieben voller Spannung und Emotionen und Mahnung gegen fremdenfeindlichen Hass zugleich.

Clara, die Protagonistin des Romans, verheiratet mit dem erfolgreichen Wundarzt Heinrich, lebt Tür an Tür mit ihrer Familie zur jüdischen Bevölkerung in Freiburg. Im Großen und Ganzen kommt sie gut mit ihren Nachbarn klar, hegt jedoch wegen der anderen Art zu leben ein paar Vorbehalte. Benedikt, ihr ältester Sohn, der gerade eine Ausbildung zum Steinmetz macht, verliebt sich in die Nachbarstochter Esther, obwohl zur damaligen Zeit eine Verbindung zwischen Juden und Christen sehr heikel ist und eine interreligiöse Ehe verboten ist. Clara versucht ihre Familie zu schützen und versucht daher mit allen Mitteln, die Verbindung der beiden auseinanderzubringen. Gleichzeitig erreichen immer mehr Berichte Freiburg, dass sich die Pest rasant ausbreitet, was unter allen Bewohnern Freiburgs große Angst schürt, die Bevölkerung wird aufgewiegelt und sucht Schuldige für den Ausbruch der Pest, obwohl diese Freiburg noch nicht erreicht hat und sie finden die vermeintlichen Auslöser in den Juden, die daraufhin verhaftet werden und verbrannt werden. Gerade die Adeligen und Stadtratsmitglieder waren oft bei den Juden verschuldet, diese Abhängigkeit nährte noch das Misstrauen und die Abneigung und bot mit der Verbrennung die Möglichkeit, sich aller Schulden zu entledigen und über die Verteilung des Nachlasses wieder Vermögen anzuhäufen.

Clara ist entsetzt, sie hatte zwar Ressentiments, aber sie erkennt auch, dass Angst, Neid und Missgunst und vor allen Dingen auch Habgier zu dem Judenpogrom geführt haben. Als dann die Pest Freiburg erreicht, einer Seuche, der die Wundärzte und Mediziner der damaligen Zeit völlig hilflos gegenüber standen, verändert sich Freiburgs Gesellschaft, während die reichen fliehen, vergnügen sich die armen bis zum Exzess. Menschlichkeit bleibt auf der Strecke, jeder denkt nur noch an sich, die Kirchenvertreter denken nur an ihre eigene Sicherheit. Clara, die ihren Ehemann durch die Pest verliert, hilft wo immer sie kann und kann das medizinische Wissen, dass sie sich angeeignet hat, einsetzen.

Clara ist in meinen Augen eine sehr stake Protagonistin, die sich im Laufe des Romans entwickelt und sich offen mit den Anfeindungen gegen Juden auseinandersetzt und damit eindrucksvoll gegen Hass und für Menschlichkeit steht.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Unbedingt lesen

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Freiburg, 1348. Die Pest kommt Freiburg unaufhaltsam näher. Da niemand weiß, worinr die Pest genau ihren Ursprung hat, sucht man die Schuldigen und findet sie schließlich in den Juden. Sie sollen Beutel ...

Freiburg, 1348. Die Pest kommt Freiburg unaufhaltsam näher. Da niemand weiß, worinr die Pest genau ihren Ursprung hat, sucht man die Schuldigen und findet sie schließlich in den Juden. Sie sollen Beutel mit Gift in die Brunnen der Städte geworfen haben. In Freiburg beginnt die Judenverfolgung. Sie landen auf dem Scheiterhaufen. Darunter die Familie von Esther, in die Benedikt, der Sohn des Freiburger Arztes, verliebt ist. Clara, Benedikts Mutter ist diese Liebe ein Dorn im Auge, sie versucht alles, um Benedikt davon abzubringen. Mit dem Erfolg, daß Benedikt sich von seiner Familie anwendet. Inzwischen hat die Pest Freiburg erreicht und auch Claras Mann, der Arzt Heinrich, stirbt an ihr. Clara nimmt den Kampf gegen die Pest und auch gegen den Judenhaß auf.

Astrid Fritz gelingt es in ihrem Buch sehr deutlich darzustellen, wie wenig in der damaligen Zeit über die Pest bekannt war. Man wußte nichts über den Krankheitsverlauf oder die Ansteckungsmöglichkeiten. Die Panik und Verzweiflung der damaligen Bevölkerung wird dem Leser sehr eindrucksvoll vor Augen geführt. Auch wie damals mit Aberglaube gegen die Pest angegangen wurde, wird sehr deutlich beschrieben. Ebenso wird auf erschreckende Art und Weise die mittelalterliche Judenverfolgung thematisiert. Bei all diesem Schrecken ist der Roman aber doch sehr unterhaltsam, gut und verständlich geschrieben und hält die Spannung bis zum Schluß.
"Der Pestengel von Freiburg" ist ein gut recherchierter historischer Roman, der durch seine Qualität hinsichtlich der Beschreibungen der Lebensumstände überzeugt!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

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STORY
Die Pest kommt in Freiburg an. Hierfür werden die Juden verantworlich gemacht und denunziert. In dieser Zeit verliebt sich Clara und Heinrichs Sohn Benedikt in die Jüdin Esther. Da diese Liebe jedoch ...

STORY
Die Pest kommt in Freiburg an. Hierfür werden die Juden verantworlich gemacht und denunziert. In dieser Zeit verliebt sich Clara und Heinrichs Sohn Benedikt in die Jüdin Esther. Da diese Liebe jedoch eine Gefahr darstellt, möchte Clara dieses unterbinden und greift zu einer Lüge. Während sich Heinrich weiterhin um die Kranken kümmert, verlässt Clara mit den Kindern die Stadt und flieht in einer Hütte in den Wald um das Ende der Pest abzuwarten. Doch dann stirbt Heinrich. Clara kommt zurück, mit ihr natürlich auch ihr schlechtes Gewissen Benedikt gegenüber. Werden am Ende Ester und Benedikt doch noch zu einander finden?

FAZIT
Ein wunderbar recherchierte, historisch fundierte Geschichte, die einen komplett in seinen Bann zieht. Der Leser hat das Gefühl richtig in die Geschichte einzutauchen und auch Handlungen mitzuerleben. Man möchte gerne in den Ablauf eingreifen und die Protagonisten auf Fehler hinzuweisen.
Die Charaktern, Landschaften und Begebenheiten sind sehr detailliert beschrieben, dass man nahezu die Blumen riechen kann.
Vielen Dank für dieses wunderbare Buch! Bitte mehr davon!