Cover-Bild Aurelia und die letzte Fahrt
Band 1 der Reihe "Ein Fall für Aurelia von Kolowitz"
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 16.08.2022
  • ISBN: 9783832181703
Beate Maly

Aurelia und die letzte Fahrt

Ein historischer Wien-Krimi
»Beate Maly ist ein perfekter historischer Krimi gelungen.« RUHR NACHRICHTEN

Wien 1871: Aurelia von Kolowitz ist jung, klug und mit den gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit alles andere als einverstanden. Wie tief die moralischen Abgründe hinter den Barockfassaden der Donaumetropole wirklich sind, muss sie erfahren, als sie eines Abends die Leiche eines ermordeten Offiziers in einer Kutsche findet – und eine unschuldige Frau im Gefängnis landet.
Dass ausgerechnet eine neugierige Grafentochter sich in die Ermittlungen einmischt, hat der Polizei gerade noch gefehlt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Gelungener historischer Wien-Krimi

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Meine Meinung
Der Autorin Beate Maly ist mit „Aurelia und die letzte Fahrt“ ein spannender Cosy-Crime bestens gelungen.

Besonders ansprechend fand ich die Ansiedlung des Krimis in der Donaumetropole Wien ...

Meine Meinung
Der Autorin Beate Maly ist mit „Aurelia und die letzte Fahrt“ ein spannender Cosy-Crime bestens gelungen.

Besonders ansprechend fand ich die Ansiedlung des Krimis in der Donaumetropole Wien im Jahre 1871. Daraus ergaben sich völlig andere Zugangsweisen an die Auflösung des Kriminalfalles, denn die technischen Möglichkeiten entsprachen bei weitem nicht den heutigen. So war manches dem Zufall und anderes guten Kombinationsgaben zu verdanken, dass Aurelia von Kolowitz als private Schnüfflerin, hauptsächlich im Interesse der Gerechtigkeit, und Janek Pokorny, Polizeiagent im Dienste des Kaisers, sich immer wieder in ihren Ermittlungen begegneten, bereicherten und schlussendlich den Fall lösten. Der Roman enthielt einige Wendungen und brachte so manches Geheimnis ans Tageslicht, welches einige lieber für sich behalten hätten. Es fielen die Puzzlesteine des Falles einer nach dem anderen an seinen vorgesehenen Platz und nach einem schlüssigen und runden Ende konnte ich das Buch zufrieden aus den Händen legen.

Was mir ausnehmend gut gefiel, war die Veranschaulichung einer sozial sehr unterschiedlich angelegten Gesellschaft mit strengen Hierarchien und auch unterschiedlichen Zugängen zu Gerechtigkeit in jener Zeit in Wien. So kamen neben dem Militär und seinen Mitgliedern, die Aristokratie und den Großbürgern auch die unterprivilegierten Schichten der einfachen Arbeiter und Tagelöhner zu Wort. Ihre Lebensumstände wurden eindrücklich geschildert und ließen vor meinem inneren Auge ein sehr lebendiges Wien der damaligen Zeit entstehen, wie ich auch generell das Lokalkolorit der Stadt sehr gelungen fand.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem historischen Krimi mit viel wienerischem Lokalkolorit und einer nicht allzu blutrünstigen Handlung ist, dem sei „Aurelia und die letzte Fahrt“ bestens empfohlen. Ich fühlte mich kurzweilig und klug unterhalten und vergebe gerne die volle Sternezahl und meine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Porzellanfracht

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Wien, 1871: Aurelia von Kolowitz, die Tochter eines verwitweten Grafen, lehnt sich auf ihre Art gegen die gesellschaftlichen Konventionen auf. Unter Pseudonym zeichnet sie Karikaturen für die Satirezeitschrift ...

Wien, 1871: Aurelia von Kolowitz, die Tochter eines verwitweten Grafen, lehnt sich auf ihre Art gegen die gesellschaftlichen Konventionen auf. Unter Pseudonym zeichnet sie Karikaturen für die Satirezeitschrift Figaro, ihr bevorzugter Fiaker wird von Frieda gelenkt, der einzigen Frau in diesem Gewerbe. Als sie eines Abends von Frieda heimgebracht wird, sitzt Aurelia mit am Kutschbock, denn im Inneren befindet sich eine Prostituierte mit ihrem Freier, eine sogenannte Porzellanfracht, welche selbstverständlich gegen das Gesetz verstößt. Als der Kutscherin die Stille in ihrem Gefährt verdächtig vorkommt, macht sie gemeinsam mit der jungen Adeligen eine entsetzliche Entdeckung: der Offizier ist tot, von der Hübschlerin fehlt jede Spur.

Polizeiagent Janek Pokorny, der es aufgrund seiner böhmischen Herkunft nie leicht hatte, wird mit diesem Fall betraut. Sein Vorgesetzter will rasch die Dirne im Gefängnis sehen und damit den Fall abschließen, war sie doch als Letzte bei dem Toten. Aber weder Janek noch Aurelia sind von dieser Lösung überzeugt und forschen jeweils auf ihre eigene Art weiter nach.

Beate Maly besticht auch diesmal durch ihren flüssigen und bildhaften Schreibstil, der sofort das Flair der Hauptstadt im Kaiserreich lebendig werden lässt: die staubige Ringstraße voller Baustellen, die einmal ein Prachtboulevard werden wird, die eleganten Ballnächte mit Johann Strauß, aber auch Pferdetrambahnen, in denen sich verschwitzte Arbeiter dicht drängen oder Würstelstandler und Planetenverkäuferinnen, zu denen sich die feine Gesellschaft normalerweise nicht verirrt. Während der Ermittlungen sind aber die unterschiedlichsten Schauplätze relevant und auch Aurelia scheut sich nicht - in Begleitung von Rechtsbeistand Nepomuk - an den ungewöhnlichsten Orten zu recherchieren. Schließlich will die gerechtigkeitsliebende Dame nicht, dass eine unschuldige Prostituierte an den Galgen kommt.

Lebendige, gut vorstellbar charakterisierte Figuren zeichnen diesen historischen Krimi ebenso aus wie eine sorgfältig recherchierte Handlung, welche auf realen Fakten basiert. Spannend verquickt Maly geschichtliche Tatsachen mit freier Erfindung und präsentiert mit Aurelia und Janek zwei interessante Persönlichkeiten, welche ihre Ideale und Moralvorstellungen hoch halten und nicht nur schnellen - vermeintlichen - Erfolg verbuchen wollen. So ergibt sich aus all diesen Bausteinen ein erfrischender, überzeugender Krimi, der den Leser vom Anfang bis zum Ende zu fesseln vermag.

Neben der Ernestine Kirsch und Anton Böck - Reihe werde ich auch diese Krimiserie gerne weiter verfolgen. Sowohl Wien als historischer Schauplatz als auch die unterschiedlichen Charaktere sind rundum gelungen.

Titel Aurelia und die letzte Fahrt
Autor Beate Maly
ISBN 978-3-8321-8170-3
Sprache Deutsch
Ausgabe Gebundenes Buch, 352 Seiten
ebenfalls erhältlich als ebook und Hörbuch
Erscheinungsdatum 16. August 2022
Verlag DuMont
Reihe Ein Fall für Aurelia von Kolowitz, Band 1

Veröffentlicht am 05.11.2022

Atmosphärischer Wienkrimi aus der k.u.k. Zeit

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Von Beate Maly habe ich bereits einige historische Romane und Krimis gelesen. Dabei ist die Zeitspanne, in der ihre Geschichten spielen, breit angesiedelt. Von der Türkenbelagerung in Wien 1530 bis hin ...

Von Beate Maly habe ich bereits einige historische Romane und Krimis gelesen. Dabei ist die Zeitspanne, in der ihre Geschichten spielen, breit angesiedelt. Von der Türkenbelagerung in Wien 1530 bis hin zu den Krimis um Ernestine Kirsch und Anton Böck, die nach dem Ersten Weltkrieg ermitteln. Ich habe fast alle ihre Bücher gelesen.

Nun hat die Autorin im Dumont Verlag mit "Aurelia und die letzte Fahrt" den wahrscheinlich ersten Band einer neuen Krimi-Reihe veröffentlicht.
Diesmal befinden wir uns im Jahre 1871. Aurelia von Kolowitz hält nichts von Konventionen. Die junge Grafentochter zeichnet heimlich unter Pseudonym Karikaturen für den Figaro. Als sie eines Tages wieder die Kutsche mit ihrer Lieblings-Fiakerin Frieda Horvath nimmt, finden die beiden darin einen toten Offizier - mit heruntergelassener Hose. Anscheinend war eine Prostituierte mit dem Offizier in der Kutsche, was Frieda große Probleme einbringt. Der Fall geht an Janek Pokorny und seinen Assistenen Johannes Hofer. Aber auch Aurelia lässt dieser Mord keine Ruhe und vorallem will sie nicht glauben, dass der oberflächliche Stich mit einem winzigen Messer den Tod des Offiziers verursacht hat.

Die kaiserlichen Polizeiagenten, die zur Sicherheitswache gehören und in Zivil ermitteln, haben es seit ihrer Erschaffung im Revolutionsjahr 1848 nicht leicht. Noch immer scheint das Militär das Sagen zu haben und das wird auch fleißig ausgenutzt. Auch Janek rennt bei seinen Ermittlungen gegen Mauern......
Dabei kommt er selbst aus ärmlichen Verhältnissen. Seine Familie wanderte aus Böhmen ein und sind einfache Ziegelarbeiter. Durch ein Stipendium hat er eine gute Schulausbildung genossen und trotzdem kämpft er als kaiserlicher Polizeiagent um Anerkennung, die ihm oftmals verwehrt wird. Zusätzlich bekommt er einen Kunstraub zugeteilt, der weitere Probleme bringt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Aurelia und Janek erzählt. Die Beiden sind ein ziemlich ungewöhnliches Gespann. Aber auch die Nebenfiguren, wie Sebastian, der Diener von Aurelia oder der Advokat Nepomuk, werden sehr lebendig dargestellt. Aber auch Fiakerin Frieda oder Mitzi Voda und Josefa Sobotka tragen viel zur Geschichte bei, wie jede noch so kleine Nebenfigur. Alle Charaktere sind vielschichtig angelegt und überzeugen. Gefallen hat mir auch der kleine Querverweis zur Apotheke Böck, aus der wohl fünfzig Jahre später Anton Böck aus einer anderen Krimireihe der Autorin entstammt.

Die Atmosphäre von Wien während der k.u.k. Zeit hat Beate Maly wieder großartig eingefangen. Wir sind dabei, wenn Johann Strauß seine Konzerte gibt, erleben rauschende Ballnächte und ärgern uns über den Staub, den der Bau der neuen Ringstraße einbringt.

Im Nachwort erklärt Beate Maly, dass sie sich an einem wahren Verbrechen orientiert hat und dabei die Idee zu dieser Geschichte entstanden ist.

Fazit:
Eine spannende neue Reihe, die ich sicher weiterverfolgen werde, wenn es Nachschub gibt. Der Krimi hat mich mit viel Wiener Flair zur Zeit der k.u.k. Monarchie und tollen Figuren sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Unterhaltsam, spannend und historisch interessant

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In der neuen historischen Krimireihe von Beate Maly ist Aurelia, Tochter des Grafen Otto von Kolowitz, die Hauptprotagonistin. Für ihre Zeit, der Roman spielt im Wien des Jahres 1871, ist Aurelia ein echter ...

In der neuen historischen Krimireihe von Beate Maly ist Aurelia, Tochter des Grafen Otto von Kolowitz, die Hauptprotagonistin. Für ihre Zeit, der Roman spielt im Wien des Jahres 1871, ist Aurelia ein echter Freigeist. Sie handelt nicht wie andere junge Frauen ihres Standes, sondern versucht aus alten Traditionen auszubrechen, was sich u. a. dadurch zeigt, dass sie immer wieder Karikaturen zu gesellschaftlichen und politischen Ereignissen anfertigt, um diese einer Zeitung zu verkaufen. Nach solch einem Verkaufsgespräch stolpert sie ohne eigenes Zutun plötzlich in einen Mordfall, bei dem sie es sich natürlich nicht nehmen lässt auch eigene Ermittlungen anzustellen, und das ganz zum Leidwesen des armen Polizisten Janek Pokorny. Damit beginnt also das neue Betätigungsfeld der Aurelia von Kolowitz, bei dem der Leser ihr, Janek, Sebastian Haferl, dem Diener des Grafen Otto von Kolowitz und Frieda Horvath, ihrer guten Bekannten und Fiaker-Lenkerin über die Schultern schauen darf.

Dieser erste Band ist ein gelungener Serienstart, der durch die o.g. Figuren aus den verschiedenen Klassen, der Darstellung des Militärs und den Beschreibungen der Stadt Wien zu Zeiten der K. u. K. Monarchie seine besondere Atmosphäre und den historischen Bezug bekommt. Es macht einfach Spaß mit Aurelia und Co. in diese Zeitepoche abzutauchen und mit ihnen gemeinsam dem Täter und seinem Motiv auf die Spur zu kommen. Beate Maly beschränkt sich bei der Darstellung des Mordes auf ein Minimum an Brutalität und Blut und legt den Fokus lieber auf die Figurenzeichnungen und historischen Hintergründe. Somit ist dieser Krimi eher ein Buch für die Cosy-Crime-Fangemeinde, was natürlich nicht bedeutet, dass jeder andere Krimifan nicht auch einen Blick ins Buch wagen sollte. Denn unterhaltsam, spannend und historisch interessant ist der Krimi ohne Frage. Deshalb gibt es von mir auch eine Kauf- und Leseempfehlung und eine Bewertung mit 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.11.2022

Ausflug in das hist. Wien von 1871

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Der neueste Krimi von Beate Maly führt uns in das kaiserliche Wien von 1871. Die Stadtmauern sind gefallen und die rege Bautätigkeit lockt Arbeiter aus allen Teilen der Monarchie in die Hauptstadt. So ...

Der neueste Krimi von Beate Maly führt uns in das kaiserliche Wien von 1871. Die Stadtmauern sind gefallen und die rege Bautätigkeit lockt Arbeiter aus allen Teilen der Monarchie in die Hauptstadt. So existieren Reichtum und bittere Armut nebeneinander. Zwei Vertreter dieser Welten treffen unvermutet einander.

Aurelia von Kolowitz ist eine recht unkonventionelle Grafentochter: Sie zeichnet heimlich Karikaturen, die in der Satirezeitschrift Figaro unter einem Pseudonym veröffentlicht werden.

Nicht weniger unkonventionell, wenn auch aus anderen Gründen, ist die Fiakerin Horvath, mit der Aurelia gerne mitfährt. Blöderweise liegt ein toter Offizier mit entblößtem Unterleib in der Horvaths Kutsche. Anscheinend hat sich der Soldat mit einer Prostituierten vergnügt - Porzellanfuhre nennt man das im Volksmund, weil die Kutscher langsam und vorsichtig durch Wien fahren als hätten sie wertvolles Porzellan geladen. Die Kutscherin landet bei der Polizei, verhaspelt sich und schon steht Aurelia in Begleitung des Familienadvokaten Nepomuk dem Inspektor Janek Pokorny gegenüber. Dass Nepomuk und Janek sich kennen, verwundert Aurelia. Janek Pokorny ist der Sohn tschechischer Ziegelarbeiter, der es durch Begabung und Fleiß zu einem zivilen Polizeiagenten gebracht hat. Pokorny und Aurelia beginnen jeweils für sich in diesem eigenartige Fall zu recherchieren. Er von Amtswegen, sie aus Gerechtigkeitssinn und Neugierde. Dabei betreten sie beide mit großem Staunen die Welt des jeweils anderen.

Der Kriminalfall selbst spiegelt die Machtverteilung in der Monarchie recht gut wieder. Die neu geschaffene, zivile Kriminalpolizei muss sich gegen das Militär behaupten und hat, wann immer ein Soldat betroffen ist, schlechte Karten. Auch diesmal versucht die Offiziersgesellschaft den Fall an sich zu ziehen.

Meine Meinung:

Beate Maly entführt uns wie schon in ihren anderen Krimis ins historische Wien. Diesmal ins 19. Jahrhundert. Geschickt verbindet sie historische Fakten mit Fiktion. So hat sich ein ähnlicher Kriminalfall, wie sie im Nachwort erwähnt, auch in Wirklichkeit zugetragen.

Gut gelungen ist die Beschreibung der unterschiedlichen Welten in die sowohl Aurelia als auch Janek eintauchen. Schmunzeln musste ich über den Besuch bei der Hebamme, bei der sich Janek Pokorny äußerst unwohl gefühlt hat oder wie sachlich Aurelia das Wort „Erektion“ in den Mund nimmt, während ihr Begleiter rote Ohren bekommt.
Sehr nett ist die Erwähnung einer alten Apotheke in der Wollzeile, die Rudolf Böck führt, vermutlich der Vater von Anton Böck aus der Reihe um Ernestine Kirsch. Solche Querverweise mag ich.

Der Schreibstil ist wie immer recht gut an die Zeit angepasst. Nur einmal hat mich der Begriff „vernetzt“ ein wenig irritiert. Das hat man damals bestimmt nicht gesagt.

Aufgefallen ist mir, dass diesmal die Recherchen nicht ganz so sorgfältig durchgeführt wurden wie in den anderen historischen Krimis. Dass das auf S. 29 erwähnte Porzellan aus der kaiserlichen Manufaktur im Augarten stammt, stimmt so nicht. Denn die „Wiener Porzellanmanufaktur Augarten“ wird erst 1923 gegründet. Das Geschirr ist aus der „Wiener Porzellanmanufaktur“ im Alsergrund, die man auf Bestreben der Großindustrie 1864 geschlossen hat.

Der Juwelier, der die berühmten Haarstern für Kaiserin Elisabeth angefertigt hat, heißt Köchert (S. 173) - hier fehlt das “t“ zum Schluss. Solche Kleinigkeiten fallen natürlich nur Insidern auf.

Die Dienstgrade der Truppen sind für Nichtmilitaristen schwer durchschaubar. Da ist unbedingt eine Rücksprache mit einem Militärhistoriker empfehlenswert. Die ermordeten Offiziere werden hier im Krimi immer nur als „Offizier“ angesprochen und nicht mit ihrem Dienstgrad wie Leutnant, Oberleutnant etc.. Es muss heißen „Oberleutnant Hofrichter“ und nicht Offizier Hofrichter. Der ermordete Richard Mader war im echten Leben übrigens Hauptmann. Denn, wie Beate Maly in ihrem Nachwort schreibt, ist gab es einen echten Kriminalfall, den sie sich als Vorlage genommen hat - allerdings erst 1909. Der echte Oberleutnant Hofrichter wurde erst 1880 geboren. Einen Rang „Oberstgeneral der Kavallerie“ wie der Hausmeister auf S. 125 behauptet, gibt es in der k. und k. Armee gar nicht. Der Rang des Generaloberst wird erst, nach deutschem Vorbild, im März 1915 eingeführt.

Die Charaktere sind gut gelungen. Auch die Nebenfiguren wie der Advokat Nepomuk oder Diener Sebastian. Hinter dessen Geheimnis werden Aurelia und Janek, der in zu kennen scheint, auch noch kommen. Da werden wir auf den nächsten Band warten müssen.

Fazit:

Ein gelungener Auftakt zu einer neuen historischen Krimi-Reihe. Wegen der Ungenauigkeiten bei der Recherche, die vermutlich den wenigsten Lesern auffallen, mich aber stören, muss ich leider den 5. Stern wieder abziehen, daher bleiben 4 Sterne.