Kann nicht mit Band eins mithalten
Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Lautlos segelte eine Feder durch die klirrend kalte Morgenluft.
Das Cover gefällt mir wieder super gut und passt auch zum Inhalt. Ich finds ...
Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Lautlos segelte eine Feder durch die klirrend kalte Morgenluft.
Das Cover gefällt mir wieder super gut und passt auch zum Inhalt. Ich finds echt schön und auch passend zum ersten Band.
Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr gut und flüssig zu lesen, ich kam wirklich schnell weiter. Wie auch schon der erste Teil ist das Buch in der dritten Person geschrieben, wobei es sowohl Kapitel aus Smillas als auch aus Gents Sicht gibt.
Der Band spielt ein Jahr nach den Ereignissen aus dem ersten Teil. Smilla ist jetzt die Anführerin der wilden Jagd und zusammen wollen sie die Walküren endlich erledigen. Doch aufgrund neuer Informationen ändert sich ihr Plan und sie müssen sich auf eine gefährliche Reise ins Land der Götter begeben.
Der Einstieg in das Buch ist mir tatsächlich sehr leicht gefallen, weil ich noch viel aus dem ersten Band wusste. Ich kam also wirklich gut rein und habe ich mich auf die Geschichte gefreut. Jedoch hat diese Freude schnell einen Dämpfer bekommen, weil erst nach rund 200 Seiten wirklich was passiert, alles davor ist eher langwierig und nicht sonderlich spannend.
Smilla ging mir hier wirklich sehr auf die Nerven. Sie hat keinerlei Entwicklung durchgemacht und hat bis zum Ende an ihrem Hass Gent gegenüber festgehalten. Immer wieder verschweigt sie ihren Gefährten Dinge um sie zu schützen, wobei das gar nichts bringt und sie sieht ihre Fehler auch nicht wirklich ein. Also für mich war sie unausstehlich, hätte sie einfach mit ihren Freunden geredet, anstatt immer zu schweigen, wäre vieles anders gekommen.
Alle anderen Charaktere, sowohl die alten als auch die neuen, fand ich sehr gelungen. Besonders interessant fand ich die Götter, denn sie sind ganz anders, als man es gewohnt ist.
Für mich war Band eins perfekt. Ich hätte keinen zweiten Teil gebraucht und wäre einfach glücklich gewesen. Vielleicht hat es darum auch so lange gedauert, bis ich das Buch gelesen habe. Der Anfang hat mir dann auch gut gefallen, aber schnell habe ich gemerkt, dass es nicht an den ersten Teil herankommen wird. Meiner Meinung nach zieht sich das Buch viel zu sehr. Es dauert lange, bis wirklich was passiert, bis sie bei den Göttern sind und dann auch bis alles zum finalen Showdown kommt. Dazwischen gab es für mich deutliche Längen, die nur durch Smilla und ihren Hass auf Gent gefüllt wurden. Dadurch spricht sie auch mit der Wilden Jagd nicht über alles und behält Geheimnisse für sich, die irgendwann zurückkommen.
Die Idee an sich fand ich ja gut und es gab auch wirklich gute Stellen, zum Beispiel als sie im Land der Götter waren, den Teil fand ich sehr gelungen. Man lernt ein paar Gottheiten kennen, die man aus der Mythologie kennt und lernt auch mehr über das, was damals passiert ist. Diesen Abschnitt im Buch fand ich am besten. Oder auch das Ende, als dann das große Finale kam, das war auch gut geschrieben, aber alles dazwischen hat sich leider zu sehr gezogen. Was mich in Band eins nicht sonderlich gestört hat, aber hier hatte ich das Gefühl, dass sich die Geschichte nicht weiter bewegt. Es gab keine neuen Erkenntnisse, Ideen oder sonst was, es blieb einfach etwas fad.
Schön fand ich aber, dass man viele Charaktere aus dem ersten Band wieder trifft, so auch Leif. Ich konnte ihn nicht leiden, aber jetzt ist er mir doch ans Herz gewachsen. Seine Aussprache mit Smilla fand ich eine der besten Stellen im Buch und ich hätte gerne noch mehr von ihm gelesen.
Im Gegensatz zu Band eins gibt es hier keine epische Liebesgeschichte. Ich hatte nie das Gefühl, dass irgendwo romantische Gefühle aufkamen und das dann ein wichtiger Teil des Buches geworden wäre, klar gab es ein paar Momente, aber nicht so sehr wie in Band eins. Das mag ich tatsächlich sehr gerne und es hat auch zum Rest des Buches gepasst. Eine wirkliche Liebesgeschichte hätte meiner Meinung nach sowieso keinen Platz gehabt und man kann auch verstehen, dass die Gefühle sich bei allen nach einem Jahr stark verändert haben könnten.
Bis zum Mittelteil hat das Buch noch drei Sterne von mir bekommen, aber ich habe immer mehr gemerkt, dass ich mich fast schon zwingen muss es überhaupt in die Hand zu nehmen. Darum habe ich auch relativ lange gebraucht um es zu beenden. Bis zum Ende war es dann eher so, dass ich es nur noch gelesen habe, um damit fertig zu werden.
Das Ende fand ich dann gut, es war spannend, es gab aber nicht ganz so viele Überraschungen wie in Band eins, und es wurde auch nicht plötzlich alles gut. Da bin ich wirklich froh, dass das Buch so geendet hat, wie es war, sonst hätte es einfach nicht gepasst.
Fazit:
Ich bin ziemlich enttäuscht von diesem Band. Den ersten habe ich regelrecht inhaliert und alles daran geliebt und Band zwei konnte da einfach nicht mithalten. Die Geschichte hat sich extrem gezogen, Smilla war unglaublich nervig und hat keinerlei Entwicklung durchgemacht und auch sonst gab es viele Füller, die keinen Mehrwert für die Geschichte gehabt haben. Es tut mir wirklich leid das zu schreiben, aber für mich war es einfach nicht gut, von mir gibt es daher nur zwei Sterne.