Cover-Bild Und ich werde dich nie wieder Papa nennen
(10)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Ersterscheinung: 16.01.2025
  • ISBN: 9783462313802
Caroline Darian

Und ich werde dich nie wieder Papa nennen

Von der Tochter von Gisèle Pelicot
Michaela Meßner (Übersetzer), Grit Weirauch (Übersetzer)

Die Scham muss die Seite wechseln
Ein Prozess, der die Welt erschüttert. Eine Mutter, die als Ikone gefeiert wird. Ein Vater, den man als Monster bezeichnet. Eine Tochter, die ums Überleben kämpft. Weil sie Teil eines Verbrechens ist, in dem ihre Eltern Opfer und Täter sind. Das ist ihre Geschichte.
Caroline Darian, Tochter von Gisèle und Dominique Pelicot, erhält am 2. November 2020 einen Anruf von ihrer Mutter. Ihr Vater wurde verhaftet. Fast zehn Jahre lang hat Pelicot seine Frau heimlich mit medikamentösen Substanzen betäubt, um sie im bewusstlosen Zustand zu vergewaltigen und knapp 70 fremden Männern zuzuführen. Auch von Caroline gibt es verhängnisvolle Fotos. Sie kann sich ebenso wenig erinnern wie ihre Mutter an die unzähligen Vergewaltigungen.
Mit außergewöhnlichem Mut erzählt Caroline Darian von dem Sturz ins Bodenlose. Tagebuchartig beschreibt sie, wie das Ausmaß des Jahrhundertverbrechens ihre Familie zerstört. Wie sie ihre Mutter beschützen will und zugleich mit Angstzuständen kämpft. Wie aus dem geliebten Vater ein brutaler Vergewaltiger wurde. Wie sie ihrem Sohn erklärt, dass er keinen Großvater mehr hat. Caroline versucht zu begreifen, wie es zum Unvorstellbaren kommen konnte.
Dieses Buch ist eine Liebeserklärung der Tochter an die Mutter, die es geschafft hat, ihren Stolz und ihre Lebenskraft in den widrigsten Momenten zu bewahren. Damit die Schande sich gegen die Täter richtet, damit die Gesetzeslage sich ändert. Mutter und Tochter haben das private Trauma in einen gemeinsamen Kampf verwandelt. Sie werden weltweit als Heldinnen gefeiert.

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2025

unbegreiflich

0

Wie würdest du dich fühlen, wenn deine engsten Vertrauten dich hintergehen? - Für mich wäre es wie ein Schlag, unbegreiflich und das Schlimmste, was mir mitunter zustoßen könnte.

Der Fall von Caroline ...

Wie würdest du dich fühlen, wenn deine engsten Vertrauten dich hintergehen? - Für mich wäre es wie ein Schlag, unbegreiflich und das Schlimmste, was mir mitunter zustoßen könnte.

Der Fall von Caroline Darian bzw. ihrer Mutter war mir als TrueCrime Fan bereits bekannt. So hat mir mein Hintergrundwissen auch geholfen, den Umfang der Tat zu begreifen, denn diesem wurde im Buch, bestimmt mit Absicht, nicht so viel Bedeutung zugemessen. Einfach, um dem Täter nicht noch mehr Bühne zu geben.

Umso interessanter fand ich es im Nachgang die Gedanken von Caroline zu verfolgen. Das Buch ist wie eine Art Tagebuch aufgebaut. Den Schreibstil würde ich als distanziert und erschütternd ehrlich beschreiben, man merkt auch die Frustration, über die Lage, in der sie sich befindet, und vor allem auch das Unverständnis ihrer Mutter gegenüber. Denn kann man jemanden noch mögen, der einem diese Dinge angetan hat?

Caroline wendet sich auch etliche Male direkt an ihren Vater, ob sie die Antworten bekommt, auf die sie hofft, kann ich euch nicht sagen. Dieses Buch beinhaltet kein leichtes Thema und regt zum Nachdenken an.

Für meine Begriffe ziehen Caroline und vor allem ihre Mutter wahnsinnig viel Kraft aus dieser schlimmen Tat. Noch besser, sie setzen sich für die Opferhilfe ein und unterstützen andere, denen es genauso oder ähnlich ergangen ist.


Aus dem Buch nehme ich mir mit, dass ich immer auf mein Bauchgefühl vertrauen kann und, dass man aus jeder noch so schlimmen Tat, etwas Gutes für sich entdecken kann. Stärke zum Beispiel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2025

Sehr berührend erzählt

0

Mein Fazit: Zitat:" Chemische Unterwerfung, beschreibt die vorsätzliche und heimliche Verabreichung von psychotropen Substanzen in Form von Tropfen, Pulver oder Tabletten ".

Die Autorin schildert die ...

Mein Fazit: Zitat:" Chemische Unterwerfung, beschreibt die vorsätzliche und heimliche Verabreichung von psychotropen Substanzen in Form von Tropfen, Pulver oder Tabletten ".

Die Autorin schildert die Gewalttaten ihres Vaters ihrer Mutter gegenüber, mit einer Brutalität, die man sich kaum vorstellen kann als Leser. Offen berichtet sie darüber, wie der Vater zum Täter wurde, wie er jahrelang ohne entdeckt zu werden straffällig werden konnte und die wichtigste Frage : Warum hat er das getan?
Welche Folgen die Mutter durch den jahrelangen Missbrauch erlitten hat und mit welcher Brutalität die Verbrechen begangen wurden. Wie die Seele der Betroffenen gelitten hat...

Die Mutter wurde über 10 Jahre vom Vater fremden Männern im Internet angeboten , um sie brutal zu vergewaltigen, zu missbrauchen, mit ihr Spaß zu haben und er hat sich an ihrem Leid ergötzt. Was für unfassbare Qualen die Mutter bei der Aufdeckung der Verbrechen gefühlt haben muss, möchte ich mir nicht vorstellen. Konnte die Mutter später ein" normales" Leben führen? Es ist spannend bis zur letzten Seite …

Der Schreibstil der Autorin ist modern, zum Teil berührend, einfühlsam geschrieben und zum Teil sehr bewegend. Es ist eine bewegende Geschichte über den jahrelangen Missbrauch eines Menschen, der es nicht mitbekommen hat.Dieses Buch ist nichts für sensible Leser. Auch wenn die Autorin nicht ins Detail der Verbrechen geht, geht es doch sehr zu Herzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2025

Es ist traurig, dass dieses Buch entstanden ist....

0

Gisèle Pelicot dürfte den meisten Leser:innen bereits aus der Presse bekannt sein. Im Buch „Und ich werde dich nie wieder Papa nennen“ schreibt ihre Tochter Caroline Darian in tagebuchartiger Weise auf, ...

Gisèle Pelicot dürfte den meisten Leser:innen bereits aus der Presse bekannt sein. Im Buch „Und ich werde dich nie wieder Papa nennen“ schreibt ihre Tochter Caroline Darian in tagebuchartiger Weise auf, wie es ihr, ihrer Mutter und ihrer Familie ergangen ist, nach dem die Taten ihres Vaters Dominique entdeckt wurden. Das Buch ist nur 224 Seiten stark, aber keinesfalls leichte Lektüre.

Dominiques Taten wurden durch Zufall entdeckt, als er drei Frauen im Supermarkt unter den Rock fotografiert hatte. Diese Frauen hatten ihn angezeigt. Bei den Ermittlungen hat die Polizei festgestellt, dass dieses Monster seine Frau jahrelang durch Pharmaka betäubt (in Frankreich gibt es dafür den Begriff „Chemische Unterwerfung“) und über eine Plattform im Internet willenlos wohl 73 Männern für sexuelle Handlungen zur Verfügung gestellt hat. Der größte Teil von ihnen sitzt jetzt ebenso wie Dominique hinter Gittern, die Internetplattform ist gesperrt. Gut so!!!

Caroline Darian schildert die Ereignisse, in die sie auch selbst als Opfer involviert war, relativ emotionslos aber trotzdem sehr eindrücklich. Ich denke, anders wäre es für sie – und auch die Leser:innen nicht auszuhalten. Sie verurteilt ihren Vater als Monster, vergisst dabei aber auch nicht in kleinen Erinnerungen zu beschreiben, dass Dominique auch ein liebevoller Vater sein konnte. Sie beschreibt ihren inneren Zwiespalt für mich sehr gut. Sie lässt aber auch nicht unerwähnt, dass ihr Vater seine Taten nicht zu bereuen scheint und für alles was geschehen ist, sich selbst in Haft immer neue Ausreden ausdenkt und seine Frau Gisèle zu beeinflussen versucht.. Die Auswirkungen auf die ganze Familie sind entsetzlich. Es ist nicht zu fassen, was ein Mann Frauen in seinem nächsten Umfeld antun kann.

Das Buch hat mich emotional zutiefst berührt, ich habe zwischen Traurigkeit und Wut viele verschiedene Emotionen durchlebt. Dazu kommt meine Hochachtung vor den beiden Frauen Gisèle und Caroline. Gisèle hat sich dazu entschlossen, den für sie schmerzhaften Prozess gegen ihren Mann öffentlich zu machen. Caroline hat den Verein „MendorsPas: Stop à la soumission chimique“ gegründet, um sich für eine bessere Betreuung für die Opfer von sexueller Gewalt durch medikamentöse Substanzen einzusetzen.

Ich kann diese Lektüre nur weiter empfehlen, die 5 Sterne gibt es allerdings nicht für die Handlung, sondern für den Mut der beiden Frauen!

Triggerwarnung: Betroffene Frauen sollten sich genau überlegen, ob sie dieses Buch wirklich lesen sollten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2025

Ein Buch über das Unfassbare

0

Am 02.09.2024 begann in Frankreich ein Prozess, wie es ihn zuvor noch nie gab. Ein Mann wurde angeklagt. Er soll seine Frau über 10 Jahre lang unter Drogen gesetzt haben. Er bot sie auf diversen Plattformen ...

Am 02.09.2024 begann in Frankreich ein Prozess, wie es ihn zuvor noch nie gab. Ein Mann wurde angeklagt. Er soll seine Frau über 10 Jahre lang unter Drogen gesetzt haben. Er bot sie auf diversen Plattformen an und ließ sie von Fremden vergewaltigen. 52 Angeklagte wurden nacheinander zu dem Fall verhört. Der Hauptangeklagte war der Vater Carolines, der Autorin von "Und ich werde dich nie wieder Papa nennen". Sie will durchsetzen, dass die „chemische Unterwerfung“ eine Tat ist, die angemessen zu bestrafen ist. Nein, hier geht es nicht um K.o.Tropfen. Es sind oft Medikamente, die es in fast jedem Haushalt gibt.

Es triggert ungemein, dieses autobiographische Buch über Erniedrigung und Misshandlung. Wer es lesen möchte, sollte sich dessen bewusst sein. Die Tochter des Angeklagten Pelicot schreibt nicht nur über ihr Entsetzen. Sie gesteht ebenfalls ihr Schwanken zwischen Verachtung und Mitleid. Der Zwiespalt ist so zermürbend, dass sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird. Was sie dort erlebt, lässt sie auch nach Jahren noch schaudern. So wenig Empathie und Verständnis, das hätte sie nie erwartet. Sie will dafür kämpfen, dass Menschen mit diesen Traumata besser geschützt und von guten Therapeuten begleitet werden.

Achtsam sein und selbst das Unerklärbare ins Auge fassen. Das behalte ich nach dem Lesen dieses Buches für mich. Es ist ein ganz wichtiges Werk. Gerade für Mütter, die das Unfassbare nicht wahrhaben wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2025

Schwerer Tobak und dennoch gut, dass dieses Buch geschrieben wurde!

0

Das ist schon keine leichte Lesekost, wenn man bedenkt, was Gisèle Pelicot und ihrer Familie, vor allem den weiblichen Mitgliedern, angetan wurde, denn das ganze Ausmaß entfaltete sich erst nach der ersten ...

Das ist schon keine leichte Lesekost, wenn man bedenkt, was Gisèle Pelicot und ihrer Familie, vor allem den weiblichen Mitgliedern, angetan wurde, denn das ganze Ausmaß entfaltete sich erst nach der ersten Festnahme des (Ex-)Ehemannes von Pelicot. Unglaublich, und Caroline Darian verarbeitet in Tagebuchform das Ganze...aber es ist nur ein Versuch, das alles zu begreifen, was man verstehen kann, denn es ist nicht zu verstehen, wie ein nach außen netter, liebevoller Familienvater so etwas tun konnte.

Mehr zum Buch auf meinem youtube-Kanal "Esses literarischer Salon".

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere