Cover-Bild Und ich werde dich nie wieder Papa nennen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 16.01.2025
  • ISBN: 9783462009422
Caroline Darian

Und ich werde dich nie wieder Papa nennen

Von der Tochter von Gisèle Pelicot
Michaela Meßner (Übersetzer), Grit Weirauch (Übersetzer)

Die Scham muss die Seite wechseln

Ein Prozess, der die Welt erschüttert. Eine Mutter, die als Ikone gefeiert wird. Ein Vater, den man als Monster bezeichnet. Eine Tochter, die ums Überleben kämpft. Weil sie Teil eines Verbrechens ist, in dem ihre Eltern Opfer und Täter sind. Das ist ihre Geschichte.

Caroline Darian, Tochter von Gisèle und Dominique Pelicot, erhält am 2. November 2020 einen Anruf von ihrer Mutter. Ihr Vater wurde verhaftet. Fast zehn Jahre lang hat Pelicot seine Frau heimlich mit medikamentösen Substanzen betäubt, um sie im bewusstlosen Zustand zu vergewaltigen und knapp 70 fremden Männern zuzuführen. Auch von Caroline gibt es verhängnisvolle Fotos. Sie kann sich ebenso wenig erinnern wie ihre Mutter an die unzähligen Vergewaltigungen.

Mit außergewöhnlichem Mut erzählt Caroline Darian von dem Sturz ins Bodenlose. Tagebuchartig beschreibt sie, wie das Ausmaß des Jahrhundertverbrechens ihre Familie zerstört. Wie sie ihre Mutter beschützen will und zugleich mit Angstzuständen kämpft. Wie aus dem geliebten Vater ein brutaler Vergewaltiger wurde. Wie sie ihrem Sohn erklärt, dass er keinen Großvater mehr hat. Caroline versucht zu begreifen, wie es zum Unvorstellbaren kommen konnte.

Dieses Buch ist eine Liebeserklärung der Tochter an die Mutter, die es geschafft hat, ihren Stolz und ihre Lebenskraft in den widrigsten Momenten zu bewahren. Damit die Schande sich gegen die Täter richtet, damit die Gesetzeslage sich ändert. Mutter und Tochter haben das private Trauma in einen gemeinsamen Kampf verwandelt. Sie werden weltweit als Heldinnen gefeiert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2025

davor und danach

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»Ich klammere mich an die Vorstellung, dass durch diesen Bericht die Scham die Seite wechseln wird. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass mein Text auch anderen Menschen, die manipuliert werden, hilft, sich ...

»Ich klammere mich an die Vorstellung, dass durch diesen Bericht die Scham die Seite wechseln wird. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass mein Text auch anderen Menschen, die manipuliert werden, hilft, sich wieder aufzurichten.« (Seite 209)

Durch einen Zufall erfährt die Familie von Dominique Pelicot, dass er fast zehn Jahre lang seine Frau betäubt hat, um sie durch fremde Männer sexuell missbrauchen zu lassen. Weder Gisèle Pelicot, noch die restlichen Familienmitglieder ahnten auch nur im geringsten das tatsächliche Ausmaß dieses Missbrauchs, wie er in der Folgezeit ans Licht kommt. Caroline Darian schildert im vorliegenden Buch, wie sie diese Zeit erlebt und überlebt hat.

»Ich werde ihm nie verzeihen, was er in all den Jahren getan hat. Und doch bleibt mir das Bild des Vaters, den ich zu kennen glaubte. Es ist trotz allem fest in mir verankert, mein Lebenshintergrund.« (Seite 13)

Dieser Tatsachenbericht ist der ehrlichste, erschütterndste und mutigste Text, den ich in letzter Zeit lesen durfte. In Tagebuchform zählt Caroline Darian schonungslos die Fakten auf, erzählt davon, wann und wie sie erfahren hat, was Dominique Pelicot seiner Frau, seiner Tochter und der restlichen Familie angetan hat. Sie schildert die Ängste, die sie ausgestanden, die Fragen, die sie sich gestellt hat und legt die unglaublichen Perversionen ihres Erzeugers auf den sprichwörtlichen Tisch. Leicht ist dieses Buch nicht zu lesen, viele Pausen brauchte ich, um es zu beenden. Ein schockierendes Werk, das Praktiken offenlegt, die mich sprachlos machen. Ein wichtiges Buch, das zeigt, dass nicht die Opfer sich schämen sollen, sondern die Täter.

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Veröffentlicht am 17.10.2025

Sehr schockierend

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Der Fall ging um die Welt...
Das Buch von Caroline Darian - die Tochter von Gisèle Pelicot und Dominique Pelicot.

Den Missbrauchsfall um Gisèle Pelicot hat jeder mitbekommen und viele werden den Fall ...

Der Fall ging um die Welt...
Das Buch von Caroline Darian - die Tochter von Gisèle Pelicot und Dominique Pelicot.

Den Missbrauchsfall um Gisèle Pelicot hat jeder mitbekommen und viele werden den Fall auch in der Presse mitverfolgt haben - bzw. tun es noch immer.

Caroline Darian ist die Tochter der Missbrauchten Gisèle Pelicot und des Täters Dominique Pelicot. Sie schrieb das Buch mitten im Verfahren, um Geschehnisse aufzuarbeiten und der Welt mitzuteilen.
Sie spiegelt den Verlauf wieder, wie sie das alles erfuhr und miterlebt hat. Wie sie ihre Mutter begleitet hat oder auch nicht begleiten konnte bzw. auch nicht begleiten durfte.
Caroline Darian hat Einschübe zu Kindheitserinnerungen die eigentlich ihrem Vater gegenüber positiv geprägt waren eingebaut. Sie teilt mit uns Erinnerungen und auch geschockte Momente, nah und mit all ihren Gefühlen und Gedanken, die sie zu diesem Zeitpunkt belastet haben.
Wir lesen Briefe von Dominique Pelicot, die er indirekt an Gisèle Pelicot adressierte.

Das Buch war hart und real, denn wir begleiten ein Zerfall einer Familie und einer Kindheit. Caroline Darian hadert mit dem was sie Denken, Wissen und Glauben kann. War er der liebende Vater und Opa wie ich es dachte? Waren Anzeichen die ich nicht gesehen habe?

Wer sich für den Fall interessiert, sollte das Buch lesen, da es familiär und auch die Gefühle von Caroline offenbart - Auch ihre Beziehung zu ihrer Mutter hat sich verändert.

Veröffentlicht am 15.09.2025

Schockierend

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Ein Prozess, der die Welt erschüttert. Eine Mutter, die als Ikone gefeiert wird. Ein Vater, den man als Monster bezeichnet. Eine Tochter, die ums Überleben kämpft. Weil sie Teil eines Verbrechens ist, ...

Ein Prozess, der die Welt erschüttert. Eine Mutter, die als Ikone gefeiert wird. Ein Vater, den man als Monster bezeichnet. Eine Tochter, die ums Überleben kämpft. Weil sie Teil eines Verbrechens ist, in dem ihre Eltern Opfer und Täter sind. Das ist ihre Geschichte.

Caroline Darian ist die Tochter von Gisele Pelicot, die von ihrem Mann narkotisiert und dann an verschiedenen Männern weiter gereicht wurde um sie zu vergewaltigen. Der Vater stellte die Filme/Foto´s online. Es kam auch raus das er seine Tochter fotografiert hat, aber man weiß nicht ob sie auch vergewaltigt wurde.

Das Buch ist in Form als Tagebuch erzählt und wie alles an Tages Licht kam. Caroline Darian erzählt wie sie als Opfer mit der tat umgeht. Sie beschreibt ihr Vater als Monster, doch schwelgt auch in Erinnerung das ihr Vater auch der liebevolle Vater sein konnte und stellt sich die frage wieso. Sie steht im Zwiespalt zu ihrem Vater und erwähnt aber auch das er seine Taten nicht bereut.

Sie macht ihre Mutter auch Vorwürfe, wieso sie ihrem Vater noch im Gefängnis Sachen bringen möchte oder ihn teil weiße beisteht. Ich denke jeder reagiert in solcher Situation anders. Ihre Mutter wurde von ihrem Mann kurz gehalten und hatte auch keine Freunde, aber auch Caroline Mutter muss mit der Situation erstmal zurecht kommen.

Die beiden Frauen sind sehr stark, was sie erlebt haben, da kann sich kaum einer rein versetzen.

Veröffentlicht am 20.05.2025

erschütternd

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Dieses Buch war genau wie erwartet. Erschütternd und aufwühlend aber vor allem mit einer großen Bewunderung für die Stärke der Frauen der Familie Pelicot.
In chronologischer Folge wird wie in einem Tagebuch ...

Dieses Buch war genau wie erwartet. Erschütternd und aufwühlend aber vor allem mit einer großen Bewunderung für die Stärke der Frauen der Familie Pelicot.
In chronologischer Folge wird wie in einem Tagebuch von den ersten unglaublichen Meldungen über die Verdachtsmomente gegen den Vater, dessen Verhaftung, bis hin zu den umfassenden Ermittlungen mit all dem Schrecklichen, was da zu Tage kam, beschrieben.
Klar wird schnell, welche Dimension auf die Familie zukommt. Unklar bleibt für alle, wie ein Vater und Ehemann dass seiner Ehefrau und seiner Familie antun kann. Und es bleibt die Ungewissheit der Tochter, in wie weit auch sie ein Opfer ihres Vaters wurde.

Es ist ein sehr persönliches Buch und Caroline kommt sehr ehrlich und authentisch rüber. Die seelischen Verwerfungen kann man erahnen aber sie wirkt nie wehleidig sondern am Ende abgeklärt und mit geradem Rücken. Die Vorstellung, dass auch in anderen Familien oder zwischenmenschlichen Beziehungen ähnliches passiert, aber auch das Wissen um diverse Ärzte, die wegen ähnlicher Verbrechen angeklagt wurden, die Berichte über Frauen, denen etwas in den Drink gemischt wurde, all dass hinterlässt ein mulmiges Gefühl und ganz viel Frust darauf, dass die Dunkelziffer und die Bedrohung bleiben.

Veröffentlicht am 01.05.2025

Chemische Unterwerfung

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Ich hatte die Geschehnisse durch die Presse mitbekommen und ich fand es so unfassbar und schrecklich. Doch die Mutter von Caroline Darian fand ich so bewundernswert, dass sie dies öffentlich gemacht hatte. ...

Ich hatte die Geschehnisse durch die Presse mitbekommen und ich fand es so unfassbar und schrecklich. Doch die Mutter von Caroline Darian fand ich so bewundernswert, dass sie dies öffentlich gemacht hatte. Den Begriff chemische Unterwerfung kannte ich bis dato noch gar nicht. Und er wurde direkt zu Beginn erklärt. Auf eine schonungslose Art erzählte Caroline Darian ihre Geschichte seit der Festnahme ihres Erzeugers bis etwa ein Jahr danach. Die extremen seelischen Belastungen, Zusammenbrüche, Verdrängungen und sogar eine zeitweilige Spaltung der restlichen Familie wurden von ihr erzählt. Es gab auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit mit ihrem Erzeuger. Und es gab andauernd neue Hiobsbotschaften, die die Familie verkraften musste.

Die Geschichte hatte mich sehr schockiert. Doch von Caroline Darian war ich stark beeindruckt. So eine starke Frau, die den Mut hatte, diese abscheulichen Verbrechen ihres Erzeugers niederzuschreiben. Und ihr anschließendes soziales Engagement war aller Ehre wert. Das Thema chemische Unterwerfung müsste viel mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden. Es war erschreckend, wie leicht man Menschen dies teilweise durch die Hausapotheke antun konnte.

Fazit:
Eine erschütternde Geschichte einer zuvor ganz normalen Familie.

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