Cover-Bild Das Zimmer der verlorenen Träume
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 24.03.2020
  • ISBN: 9783959674218
Carys Bray

Das Zimmer der verlorenen Träume

Julia Walther (Übersetzer)

Wenn dein Leben ein Museum wäre, welche Dinge würdest du ausstellen?

Clover Quinn ist kein Wunschkind. Ob ihr Vater es bereut, eine Familie gegründet zu haben? Schließlich ist sie im schlimmsten Kapitel seines Lebens aufgewachsen - kurz nach dem Tod ihrer Mutter. In diesem Sommer aber betritt Clover das Zimmer, in dem ihr Vater seit zwölf Jahren die Erinnerungen an ihre Mutter aufbewahrt. Mit Samthandschuhen erschließt sie mit jedem Objekt die Geschichte ihrer Eltern. Für Clover steht fest: Sie richtet ein Museum ein, das Museum ihrer Mutter. Doch ihr begegnen nicht nur schöne Geschichten. Und die ganze Wahrheit kann sie erst erfahren, wenn auch ihr Vater einen Schritt in das Museum wagt.

»Wunderbar, direkt und ergreifend«
The Times

»Bewegend und überraschend lustig«
Independent

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2020

Warmherzige Geschichte über ein Mädchen auf der Suche nach seinen Wurzeln.Trotz trauriger Thematik nicht deprimierend, sondern lebendig und lebensbejahend

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Clover Quinns Mutter Becky ist im Alter von 21 Jahren bei einem Unfall gestorben, als Clover sechs Wochen alt war. Sie ist allein bei ihrem Vater Darren aufgewachsen, der den Tod seiner Freundin nie verarbeitet ...

Clover Quinns Mutter Becky ist im Alter von 21 Jahren bei einem Unfall gestorben, als Clover sechs Wochen alt war. Sie ist allein bei ihrem Vater Darren aufgewachsen, der den Tod seiner Freundin nie verarbeitet hat. All ihre Sachen lagern unberührt in einem Zimmer des Hauses, ihr Tod wurde zu einem Tabuthema, über das nicht gesprochen wird.
Als Clover 12 Jahre alt ist, betritt sie heimlich das ungenutzte Schlafzimmer und stöbert heimlich in den Sachen ihrer Mutter. Inspiriert von einem Museumsbesuch beschließt sie, aus dem Zimmer eine Art Museum für ihre Mutter einzurichten und die "unerzählte Geschichte von Rebecka Brookfield" auszustellen. Neben viel Müll, den sie an den Augen des Vaters vorbei entsorgt, bleiben eine Reihe von Exponaten wie Fotos, Zeugnisse, Schmuck, ein Zopf und andere wertvolle Erinnerungsstücke, mit denen sich Clover ihre unbekannte Mutter versucht vorzustellen.
Als Darren eines Tages früher nach Hause kommt und Clover bei ihrem Sommerferien-Projekt überrascht, ist er alles andere als begeistert.

Der Roman ist abwechselnd aus der Perspektive von Darren und Clover erzählt. Während Darrens Sicht auf die Vergangenheit gerichtet ist und er sich an seine Kindheit und Jugend, aber auch an das Kennenlernen und kurze Zusammenleben mit Becky erinnert, erzählt Clovers Sicht die Geschichte in der Gegenwart, wie sie sich zur Kuratorin des Museums macht. Dabei ist es süß zu lesen, was sie in die einzelnen Gegenstände hineininterpretiert, um mehr über die Persönlichkeit ihrer Mutter zu erfahren. Über die Rückblenden in die Vergangenheit aus Darrens Sicht erfährt man, was die Dinge tatsächlich bedeuteten.
Man spürt, wie sehr Clover darunter leidet, kaum etwas über Becky zu wissen und sich nicht traut, ihrem Vater Fragen zu stellen, um ihn nicht zu verletzen. Darren ist sichtlich mit der Erziehung und seiner Vaterrolle überfordert, je älter Clover wird.

"Das Zimmer der verlorenen Träume" ist eine warmherzige Geschichte über ein Mädchen, das langsam erwachsen wird und sich auf die Suche nach ihren Wurzeln macht. Clover ist eine sympathische, clevere 12-Jährige, die früh selbstständig werden musste. Neben ihrem Vater ist es auch ihr Großvater und ihr Onkel Jim, die ihr Sorgen machen.

Die Charaktere sind authentisch dargestellt, auch die Tote Becky, die man durch die Erinnerungen Darrens allmählich kennenlernt, wird nicht glorifiziert. Jede Person hat ihre Ecken und Kanten, macht Fehler und wirken damit lebensnah unperfekt.

Das Buch handelt von Tod und Trauer, von Verdrängung und schwierigen Familienverhältnissen. Es sind traurige und bedrückende Themen, die aber durch Clovers kindlich-naive Art nicht deprimierend wirken. Zudem sorgt die toughe ältere Nachbarin Mrs. Mackerel mit ihrer schrulligen Art für witzige Dialoge und Situationen.

Es ist eine empathisch erzählte, lebendige Geschichte mit Tiefgang, die sich neben der Trauer über einen verstorbenen Angehörigen auch dem heiklen Thema Mutterliebe widmet und dabei sowohl viele berührende als auch überraschende und komische Momente enthält.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Traurig und wundervoll zugleich

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Ein wundervolles Buch über viel Herzschmerz und den Umgang mit einem schrecklichen Verlust.
Die Tochter, welche ihre Mutter nie hat kennenlernen dürfen, möchte eine wunderbare Erinnerung schaffen. Ihr ...

Ein wundervolles Buch über viel Herzschmerz und den Umgang mit einem schrecklichen Verlust.
Die Tochter, welche ihre Mutter nie hat kennenlernen dürfen, möchte eine wunderbare Erinnerung schaffen. Ihr Vater ist von der Idee nicht begeistert, da es alte Wunden immer wieder aufreißt.
Man kann beide Hauptdarsteller sehr gut verstehen und man möchte den Verlust der Mutter unbedingt wieder rückgängig machen, doch ist es auch eine emotionale Liebeserklärung, wie auch Konfrontation mit der Gegenwart.
Das Leben könnte so einfach sein, wäre da nicht der Schmerz der Erinnerung.
Wirklich rührend verfasst und sehr leicht zu lesen.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Voller Emotionen

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"Das Zimmer der verlorenen Träume" beherbergt zahlreiche Memorabilia von Becky Brookfield. Der Mutter, die Clover nie kennengelernt hat. Indem sie deren alten Sachen sortiert, katalogisiert, und wie in ...

"Das Zimmer der verlorenen Träume" beherbergt zahlreiche Memorabilia von Becky Brookfield. Der Mutter, die Clover nie kennengelernt hat. Indem sie deren alten Sachen sortiert, katalogisiert, und wie in einem Museum ausstellt hofft sie, ihr endlich näher zu kommen. Sie und ihre Geschichte zu entschlüsseln. Ihr Vater war bei diesem Thema bisher eher zugeknöpft.

Bis es aber soweit ist, dass aus dem zugemüllten Zimmer im 1. Stock ein Erinnerungsraum wird, lernen wir nicht nur Clover ziemlich gut kennen sondern erstaunlicherweise auch ihren Vater Darren. Das hatte ich zum Anfang gar nicht erwartet, war aber sehr positiv überrascht denn seine Geschichte ist vielschichtig und interessant.

Das Ende ist schön ohne schmalzig zu werden und überaus passend.

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Schöne Geschichte

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Dieses Buch wäre mir gar nicht aufgefallen, hätte es nicht meine Schwester in der Vorschau entdeckt. Gerade der Klappentext hat mich angesprochen und ich wollte wissen, was mit Clover´s Mutter passiert ...

Dieses Buch wäre mir gar nicht aufgefallen, hätte es nicht meine Schwester in der Vorschau entdeckt. Gerade der Klappentext hat mich angesprochen und ich wollte wissen, was mit Clover´s Mutter passiert ist und wie Clover mit der Situation umgeht. Die Geschichte ist im Wechsel von Clover zu ihrem Vater Darren verfasst und so erfährt man auch so manches aus der Vergangenheit von Clover´s Eltern. Darren hat seine Sache als alleinerziehender Vater ordentlich gemacht, nur meiner Meinung nach hätte er mehr über seine verstorbene Freundin erzählen können, damit Clover alles besser versteht. Denn so merkt man, dass Clover durch all die Erlebnisse und ihre Erfahrungen definitiv älter als 12 wirkt. Es ist ein schweres Schicksal ohne Mutter aufzuwachsen und ihr Vater weicht dem Thema oft aus, warum erfährt man gegen Ende des Buches.
Die Sätze sind stellenweise recht lange und kurz danach sehr kurz, doch ich habe mit schnell an den Stil gewöhnt und konnte ihm dann gut folgen. Viele Beschreibungen passen gut ins Gesamtbild und es ist nicht zu viel, sondern passt einfach dazu.
Die Idee mit dem Museum hat mich tief berührt, die Hintergründe dazu und auch die Umsetzung. So ist das Museum ein wichtiger Bestandteil, um Becky kennenzulernen.
In diesem Buch vereinen sich viele Themen: Liebe, Tod, Verständnis, Schuld. Und dabei wirkt es nicht überladen, sondern die einzelnen Bereiche greifen ineinander und man kann jeden verstehen.
Mir war nur anfangs nicht so ganz klar in welcher Zeit die Geschichte spielt.

Ein wundervolles, anspruchsvolles Buch mit einer tiefgründigen Geschichte. Viele kleine Details erschaffen ein tolles Gesamtbild.

Veröffentlicht am 13.04.2020

Eine schöne Geschichte, der leider etwas Würze fehlte.

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Clover sehnt sich nach Antworten, traut sich aber nicht, Fragen zu stellen. Sie möchte keine Grenze überschreiten. Erst Recht nicht diese Grenze, denn auch wenn dahinter Erinnerungen an ihre verstorbene ...

Clover sehnt sich nach Antworten, traut sich aber nicht, Fragen zu stellen. Sie möchte keine Grenze überschreiten. Erst Recht nicht diese Grenze, denn auch wenn dahinter Erinnerungen an ihre verstorbene Mutter lauern, so scheut sie vor der Mimik ihres Vaters, wenn sie sich ihr nähert. Also beschließt Clover, die Antworten selbst zu finden und das ehemalige Schlafzimmer ihrer Eltern in ein Museum zu verwandeln. Jedoch kann nur ihr Vater die gefundenen Bruchstücke zur Wahrheit eines vergangenen Lebens formen.

In „Das Zimmer der verlorenen Träume“ begegnete ich Clover und ihrem Vater nicht nur: Ich tauchte in ihre Geschichten ein. Der detaillierte Schreibstil malte Bilder in meinen Kopf, die mich direkt am Leben der kleinen Familie teilhaben ließen. Ich verschwand von Kopf bis Fuß in der zugleich gemütlichen und heimeligen wie auch traurigen Geschichte. Hier begegnet man Liebe und Freundschaft, Ängste und Zweifeln. Einem Mädchen, das träumt, und einem Vater, der es verlernt hat.
Da die Erzählperspektive nicht nur zwischen Clover und ihrem Vater sondern auch zwischen Erinnerungen und der Gegenwart wechselt, erleben wir sowohl Protagonisten als auch Nebencharaktere in unterschiedlichen Phasen und lernen sie umso besser kennen. Es wird von dem Gefühl berichtet, einsam zu sein, obwohl man nicht alleine ist. Von Problemen, gegen die zu kämpfen eine Kraft erfordert, die man selbst nicht aufbringen kann – und von der Tatsache, dass Hilfe manchmal näher ist, als man denkt, wenn man sie zulassen kann.
Für mich erzählt dieses Buch eine tiefgreifende und emotionale Geschichte, die mehr Handlung gebraucht hätte. Aber vielleicht ist es schlichtweg nicht dafür gedacht. Vielleicht soll es so sein, wie es ist: Ein wenig langsam, aber die Welt einer ganzen Familie beinhaltend. Ich glaube, dass viele Menschen große Freude an diesem Buch haben können, wenn sie sich und der Geschichte Zeit geben. Bei mir hat die nur seichte Spannungskurve leider die Lesefreude gehemmt, weshalb ich auf „nur“ 3,5 Sterne komme – was immer noch gut ist.