Cover-Bild Unsre verschwundenen Herzen
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 05.10.2022
  • ISBN: 9783423446174
Celeste Ng

Unsre verschwundenen Herzen

Roman | "Eine eindringliche Betrachtung der - manchmal unbeabsichtigten - Macht der Worte." Stephen King
Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

Über die Liebe in einer von Angst zerfressenen Welt
Der zwölfjährige Bird lebt mit seinem Vater in Harvard. Seit einem Jahrzehnt wird ihr Leben von Gesetzen bestimmt, die nach Jahren der wirtschaftlichen Instabilität und Gewalt die »amerikanische Kultur« bewahren sollen. Vor allem asiatisch aussehende Menschen werden diskriminiert, ihre Kinder zur Adoption freigegeben. Als Bird einen Brief von seiner Mutter erhält, macht er sich auf die Suche. Er muss verstehen, warum sie ihn verlassen hat. Seine Reise führt ihn zu den Geschichten seiner Kindheit, in Büchereien, die der Hort des Widerstands sind, und zu seiner Mutter. Die Hoffnung auf ein besseres Leben scheint möglich. Eine genauso spannende wie berührende Geschichte über die Liebe in einer von Angst zerfressenen Welt.
Unter den besten Büchern des Jahres 2022 u.a. in People, TIME Magazine, The Washington Post, Los Angeles Times und Oprah Daily
Ebenfalls von Celeste Ng bei dtv erschienen sind:
›Was ich euch nicht erzählte‹ 
›Kleine Feuer überall‹, die Romanvorlage zur Amazon-Serie ›Little Fires Everywhere‹

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2022

Toll

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Zum Inhalt:
Bird lebt mit seine Vater in Harvard. Das Leben wird im Wesentlich durch ein Gesetz bestimmt, dass die amerikanische Kultur bewahren soll und dadurch z. B. asiatisch aussehende Menschen diskriminiert. ...

Zum Inhalt:
Bird lebt mit seine Vater in Harvard. Das Leben wird im Wesentlich durch ein Gesetz bestimmt, dass die amerikanische Kultur bewahren soll und dadurch z. B. asiatisch aussehende Menschen diskriminiert. Als Bird eine Nachricht seiner verschwundenen Mutter findet, muss er sie suchen, denn er will wissen, warum sie ihn verlassen hat. Es wird eine Suche, die es in sich hat.
Meine Meinung:
Das Buch ist enorm gut geschrieben, denn es zeigt auf, was der Rassismus und ein zu patriotisches Verhalten auslösen kann. Die Geschichte um Bird und seine Mutter hat mir sehr gut gefallen und obwohl die Geschichte so düster ist, zeigt sie auch die Kraft der Liebe. Denn wäre Birds Mutter als vermeintliche Aufwieglerin nicht geflohen, wäre vermutlich auch Bird nicht mehr bei seinem Vater. Dieses Buch ist meiner Meinung nach ein Fingerzeig, dass nicht viel dazu gehört um in ein Gefüge zu geraten, dass nicht gut für die Menschen ist.
Fazit:
Toll

Veröffentlicht am 08.10.2022

Erschreckende Zukunft

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Die Schriftstellerin Celeste Ng schreibt immer über aktuelle Themen. Sie gehört zu einer meiner Lieblingsautoren.

Der neue Roman, Unsere verschwundene Herzen, spielt in der nahen Zukunft, deren Anfang ...



Die Schriftstellerin Celeste Ng schreibt immer über aktuelle Themen. Sie gehört zu einer meiner Lieblingsautoren.

Der neue Roman, Unsere verschwundene Herzen, spielt in der nahen Zukunft, deren Anfang man schon miterlebt.
In Amerika zeichnet sich der Rassismus schon immer stark aus. Dieses Mal werden die Personen, die einen asiatischen Hintergrund haben, diskriminiert.
Die Regierung hat Pakt ins Leben gerufen, die wollen alle nichtamerikanischen Elemente vergraulen. Es wurden oft die Kinder einfach abgeholt.

Vor 9 Jahren ist Margaret, Mutter von Noah verschwunden. Sie war eine Tochter von chinesischen Einwanderen. Sie hat ein Gedichtband geschrieben und ein Gedicht wurde von Demonstranten Paktgegner zum Slogan, das war unsere verschwundenen Herzen. Noahs Vater ist Amerikaner. Als Noah 12 Jahre alt ist, geht er auf die Suche nach seiner Mutter.

Die Autorin spricht ernst und mit Poesie in diesem Roman. Der ist ihr wieder spannend und aufrüttelnd gelungen.
Es ist ein wahres Leseerlebnis, zwar eine ernste Geschichte, aber einfach brillant.

Veröffentlicht am 05.10.2022

Eine hochaktuelle Dystopie

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Inhalt:
Nach der einer großen Krise wird in Amerika „PACT“ eingeführt, ein Gesetz, das für Stabilität sorgen soll. Dies führt dazu, dass vor allem asiatisch-stämmige Menschen diskriminiert werden und dass ...

Inhalt:
Nach der einer großen Krise wird in Amerika „PACT“ eingeführt, ein Gesetz, das für Stabilität sorgen soll. Dies führt dazu, dass vor allem asiatisch-stämmige Menschen diskriminiert werden und dass Kinder ihren Eltern weggenommen werden, wenn diese „unpatriotisch“ sind.
Der zwölfjährige Bird lebt bei seinem Vater und hat seine Mutter seit drei Jahren nicht mehr gesehen. Als er einen Brief von ihr erhält, macht er sich auf die Suche nach ihr.

Meine Meinung:
Der Roman ist eine Dystopie, die hochaktuell ist und gar nicht so weit entfernt wirkt. Gekonnt zeigt Celeste Ng auf, wie sich aus der Krise langsam ein System der Tyrannei entwickelt – getragen von der Mehrheit der Bevölkerung – und wie es funktioniert und von der Angst der Menschen lebt. Wie eine Gruppe von Menschen den Sündenbock spielen muss. All das erscheint unglaublich realistisch und nahe, auch weil (wie in der Anmerkung der Autorin benannt) die Dystopie zahlreiche Bezüge zur „realen“ Welt hat.
In diesem Roman glänzt Celeste Ng erneut mit ihrer unglaublichen Sprachgewalt. Teils fast schon lyrisch, fängt sie die bedrückende Stimmung dieser Dystopie und die Verzweiflung der Menschen ein. Mit ihren Worten hat sie mich von der ersten Seite an in ihren Bann genommen.
Wie von der Autorin gewohnt, handelt es sich auch diesmal um ein Familiendrama, das insbesondere von der Beziehung zwischen Mutter und Sohn handelt, die sich so lange nicht gesehen haben. Gleichzeitig geht es in dem Buch aber auch um viel größere Themen wie Rassismus, Meinungsfreiheit, Zensur und Tyrannei. Dabei bleibt aber immer ein gewisser hoffnungsvoller Ton erhalten, der Glaube an das Gute im Menschen.
Die Charaktere fühlen sich real und „menschlich“ an. Bird, der langsam begreift, dass allein sein Aussehen ihn zum Feind vieler Amerikaner macht, wirkt sehr authentisch. Aber auch die Sorgen, Ängste und Zweifel seiner Mutter waren sehr gut nachvollziehbar. Ich konnte mich in beide hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.
Diese unglaublich ernste und wichtige Geschichte ist mit unter die Haut gegangen und wird mich noch eine ganze Weile begleiten. Für mich war „Unsre verschwundenen Herzen“ ein Jahreshighlight. Deshalb gibt es von mir auch eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.09.2022

Sprach- und bildgewaltige, berührende Geschichte

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"Unsere verschwundenen Herzen" spielt in einem dystopischen Amerika und erzählt eine berührende Geschichte über eine Familie, die durch den Versuch der Regierung, die amerikanische Kultur zu bewahren (d.h. ...

"Unsere verschwundenen Herzen" spielt in einem dystopischen Amerika und erzählt eine berührende Geschichte über eine Familie, die durch den Versuch der Regierung, die amerikanische Kultur zu bewahren (d.h. die Ausdrucksweise jeder anderen Kultur einzuschränken), auseinandergerissen wird. Unsere Hauptfigur Bird entdeckt einen mysteriösen Brief, der an ihn adressiert ist. Damit beginnt seine Reise, um seine Mutter zu finden, eine chinesisch-amerikanische Dichterin, die gezwungen war, die Familie zu verlassen, als Bird noch klein war. Während wir Bird auf seiner Reise begleiten, erfahren wir mehr über seine Familie und jeden herzzerreißenden Moment, der zum Weggang seiner Mutter führte.

Obwohl dieses Buch als dystopisch bezeichnet wird, scheint es gar nicht so weit von unserer heutigen Gesellschaft entfernt zu sein; das Schweigen derjenigen, die sich gegen die Ungerechtigkeiten in der Welt aussprechen, und die Fähigkeit aller anderen, diese Ungerechtigkeiten, die direkt vor ihren Augen geschehen, zu ignorieren. Der Schreibstil der Autorin ist sehr eindrücklich und regt zum Nachdenken an. Das Buch klingt definitiv noch lange Zeit nach und bewegt, obwohl es recht "leise" geschrieben ist.

Jeder Aspekt dieses Buches hat mich sehr bewegt, dass ich am Ende fast nur noch weinen konnte. Es ist eine Geschichte über Familie und Freundschaft, Rassentrennung, Veränderung und die Kraft der Stimme.

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Dystopie oder im Jetzt?

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Unsre verschwundenen Herzen
Celeste Ng,
aus dem amerikanischen Englisch von Brigitte Jakobeit

In ihrem Vorwort schreibt Celeste Ng, dass sie eigentlich einen Roman über eine Mutter mit ihrem heranwachsenden ...

Unsre verschwundenen Herzen
Celeste Ng,
aus dem amerikanischen Englisch von Brigitte Jakobeit

In ihrem Vorwort schreibt Celeste Ng, dass sie eigentlich einen Roman über eine Mutter mit ihrem heranwachsenden Sohn schreiben wollte, doch aktuelle Auseinandersetzungen veränderten ihre Geschichte.

Worum geht es?
Bird war 9 Jahre alt, als er vor 3 Jahren von seiner Mutter Margaret, einer amerikanisch-chinesischen Lyrikerin, verlassen wurde. Seitdem reden sein Vater und er nicht mehr über sie. Sie ist eine persona non grata. Leute sagen, sie sei eine Aufwieglerin, eine, die Demonstranten angeführt hat. Sie ist eine PAOs - Person of Origin - und die Asiaten sind schliesslich an allem Schuld, sagt die PACT.

Damals in Amerika, bevor Bird geboren wurde, gab es goldene Jahre, aber dann kam es zur Krise. Immer öfter konnten Menschen die hohen Mietpreise nicht zahlen. Zwangsräumungen waren an der Tagesordnung. Die Vermieter setzten diese, zusammen mit ihren Möbel, auf die Strasse. Ganze Wohnblöcke waren verlassen. Krankenhausrechnungen konnten nicht mehr bezahlt werden. Die Menschen plünderten. Läden und Fabriken schlossen. Die Strassen waren für keinen mehr sicher. Dann kamen die Pandemien hinzu.
Erst PACT - Preserving American Culture and Traditions Act - stellten wieder Ordnung her. Allerdings mit einem schlimmen Unterdrückungsinstrument: das Herausnehmen von Kindern aus vermeintlich subversiven Familien. PACT versprachen amerikanische Werte zu schützen, doch mit ihnen zogen Misstrauen, Bespitzelung und Rassismus im Land ein.

Eines Tages findet Bird eine mysteriöse Zeichnung im Briefkasten, die seine Mutter angefertigt hat. Zusätzlich sieht er immer öfter den Schriftzug „All our missing hearts“ an Mauern gesprüht, ein Gedicht, das seine Mutter einst verfasst hat. Bird beschliesst die Wahrheit über seine Mutter herauszufinden.

Wow, dieses Buch regt zum Nachdenken an. Ng hat hier eine Dystopie geschrieben, aber so viele Elemente sind aus der Realität. Hat die USA nicht vor kurzem China bezichtigt, Schuld an einem Virus zu haben? Und der Iran wirft heuer der USA Protestunterstützung vor. Und was ist mit unseren hohen Strom- und Gaspreisen? Wo soll das hinführen?
Ng hat hier ein brisantes Buch geschrieben. Ein Buch was trotz kleineren Längen bei mir nachwirken wird.

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