Cover-Bild Americanah
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 25.06.2015
  • ISBN: 9783596185986
Chimamanda Ngozi Adichie

Americanah

Roman
Anette Grube (Übersetzer)

Ein wahrer Weltroman: Die einschneidende Liebesgeschichte von Ifemelu und Obinze zwischen drei Kontinenten 

Chimamanda Adichie erzählt von der Liebe zwischen Ifemelu und Obinze, die im Nigeria der neunziger Jahre ihren Lauf nimmt. Dann trennen sich ihre Wege: Die selbstbewusste Ifemelu studiert in Princeton, Obinze strandet als illegaler Einwanderer in London. Nach Jahren stehen sie plötzlich vor einer Entscheidung, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Adichie gelingt ein eindringlicher, moderner und hochpolitischer Roman über Identität und Rassismus in unserer globale Welt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2025

Was bedeutet es, schwarz zu sein?

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Im Zentrum der Geschichte stehen Ifemelu und Obinze, zwei junge Menschen aus Nigeria. Sie wachsen gemeinsam auf, werden ein Paar. Und doch macht sich bei ihnen Unzufriedenheit breit. Beide fühlen sich ...

Im Zentrum der Geschichte stehen Ifemelu und Obinze, zwei junge Menschen aus Nigeria. Sie wachsen gemeinsam auf, werden ein Paar. Und doch macht sich bei ihnen Unzufriedenheit breit. Beide fühlen sich in ihrer Heimat eingeengt, sei es durch Korruption, drohende Arbeitslosigkeit oder andere Missstände, die in diesem Land herrschen. Wie so viele ihrer Landsleute sehnen sie sich nach der großen weiten Welt, die ihnen alle Möglichkeiten schenkt. Ifemelu erhält im weiteren Verlauf ein Stipendium für die USA und wird so tatsächlich zu einer „Americanah“, während Obinze als illegaler Immigrant in Großbritannien strandet. So wurden aus ihrem gemeinsamen Traum zwei völlig unterschiedliche Leben. Später treffen sich die beiden in Nigeria wieder, wo Obinze inzwischen zu einem einflussreichen und wohlhabenden Mann geworden ist.

Ein großartiger Roman, der verschiedene Welten miteinander verbindet. Auch Adichie ist in Nigeria aufgewachsen und zog für ihr Studium nach Amerika.

Die Handlung wird immer wieder unterbrochen durch Artikel, die Ifemelu für ihren Blog schreibt. Erfahrungen, die sie als schwarze Person afrikanischer Herkunft in Amerika macht. Sehr authentisch beschreibt die Autorin dort, was es für sie bedeutet, schwarz zu sein.

Inhaltlich ein wichtiges Thema, das aktueller nicht sein könnte. Die Frage nach Identität, Rassismus und Heimat. Auch sprachlich wunderschön geschrieben. Für mich verbindet Adichie die oft unterschätzte nigerianische Literatur mit der, die wir aus den USA oder Deutschland gewohnt sind. Literarisch grandios!

Wie man es von Adichie gewohnt ist: ein Roman, der die Augen öffnet, schockiert, betroffen macht. Ein Roman, der bewegender nicht sein könnte. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.02.2024

Ein unglaublich tolles und starkes Buch!

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„Americanah“ zeichnet sich durch eine einfache und klare Sprache aus, sodass man leicht in das Leben von Ifemelu und Obinze eintaucht. Die Geschichte ist in sieben Teilen aufgeteilt, die jeweils ein Kapitel ...

„Americanah“ zeichnet sich durch eine einfache und klare Sprache aus, sodass man leicht in das Leben von Ifemelu und Obinze eintaucht. Die Geschichte ist in sieben Teilen aufgeteilt, die jeweils ein Kapitel ihres Lebens behandeln. Immer wieder verbindet Adichie die Gegenwart mit Rückblicken in die Vergangenheit, dabei verliert man als Leser aber nicht den Faden. Viel eher erfährt man Seite für Seite mehr von den beiden Protagonisten, ihrer Gefühlswelt und ihren Entscheidungen. Mit Ifemelu und Obinze schrieb Adichie zwei unglaublich sympathische und starke Charaktere, denen man sich als Leser sehr nahe fühlt.

Obwohl viele schwere und ernste Themen angesprochen werden, ist die Geschichte nicht erdrückend. Adichie schafft es mit ihren spitzen Bemerkungen und ihrer humorvollen Art dem Ganzen eine Leichtigkeit zu geben. Der Roman verliert trotz seiner Länge nie an Spannung, er besticht mit einem vielschichtigen Inhalt.

Durch den Roman gewinnt man eine völlig neue Sichtweise auf die Welt. Man bekommt einen Einblick in den Alltag einer Person, die sich jeden Tag mit Diskriminierung, Vorurteilen und Rassismus auseinandersetzen muss. Ebenso lernt man die Perspektivlosigkeit kennen, die ganze Generationen betrifft. Der Roman schafft Verständnis für die Entscheidung, aus dem Land zu fliehen, um sich ein besseres Leben zu ermöglichen.

Ich denke gerade jetzt, in Zeiten, in denen diese Themen immer größer werden, ist „Americanah“ aktueller und wichtiger den je. Allein, dass man aufmerksamer durch die Welt geht und Vorurteile oder nicht so ernst gemeinte Sprüche hinterfragt, trägt viel zu einer offeneren Gesellschaft bei. Wir alle können einander zuhören, dazu lernen und Verständnis füreinander zeigen. Ich würde jedem empfehlen dieses Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Was bedeutet schwarz?

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Ifemelu und Obinze wachsen in Nigeria auf und lernen sich in den neunziger Jahren kennen und lieben. Doch das Leben trennt sie: Ifemelu startet ein erfolgreiches Leben in Amerika, Obinze strandet als illegaler ...

Ifemelu und Obinze wachsen in Nigeria auf und lernen sich in den neunziger Jahren kennen und lieben. Doch das Leben trennt sie: Ifemelu startet ein erfolgreiches Leben in Amerika, Obinze strandet als illegaler Einwanderer in London. Nach Jahrzehnten treffen sie sich wieder in der alten Heimat. Wie haben sie die Jahrzehnte geprägt? Welche Erfahrungen haben sie gemacht? Und vorallem: Ist etwas noch von der Liebe da?

Nicht umsonst wird dieses Buch von Chimamanda Adichie gelobt. Der Autorin ist wirklich ein eindringlicher und hochpolitischer Roman über Identität und Rassismus in unserer globale Welt gelungen. Ich fand den Einblick in die afrikanische Kultur Nigerias sehr spannend. Wie ist die Kultur der Menschen? Wie ihre verinnerlichten Denkweisen? Man fiebert mit den beiden Protagonisten mit und hofft so sehr, dass sie ihr Glück finden. Liegt es aber in der Ferne oder in der Heimat?

Obwohl vieles politisch ist, hat mich das nicht gestört. Im Gegenteil. Es ist faszinierend die Perspektive durch die Augen vom Rassismus direkt Betroffener einzunehmen und sich darüber Gedanken zu machen. Oder Verhaltensweisen aus ihrer Sichtweise zu reflektieren und zu begreifen. Mich hat dieser Roman zum Nachdenken angeregt und auch zu Diskussionen in meinem Umfeld geführt. Absolut verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.10.2025

Eine Americanah

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Ich habe mir so viele Markierungen in den Roman geklebt, dass ich unmöglich alles, was ich als wichtig empfunden habe, hier einbringen kann.

Ifemelu kommt aus Nigeria, sie hat dort studiert und hat es ...

Ich habe mir so viele Markierungen in den Roman geklebt, dass ich unmöglich alles, was ich als wichtig empfunden habe, hier einbringen kann.

Ifemelu kommt aus Nigeria, sie hat dort studiert und hat es geschafft, in den USA Fuß zu fassen. Sie hat ein Stipendium erhalten und betreibt einen erfolgreichen Blog, auf dem sie sich u.a. mit dem Thema Rassismus beschäftigt. Als der Roman einsetzt, ist sie beim Friseur und steht kurz vor der Rückkehr nach Nigeria. Während in dem stickigen kleinen Laden ihre Haare gemacht werden, wird in Rückblenden ihr Leben und das ihres nach Großbritannien gegangenen Freundes Obinze abwechselnd aus personaler Sicht erzählt.

Der Roman greift unheimlich viele Themen auf. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme in Nigeria, die gerade die gut ausgebildeten jungen Menschen ins Ausland treiben. Die Schwierigkeiten als (illegaler) Einwanderer. Der Rassismus, den Ifemelu mit ihren Freunden und Lebensgefährten unterschiedlicher Hautfarbe und auf ihrem Blog thematisiert. Der Verlust der Heimat und die Rückkehr als jemand anderer, der das Land einst verlassenen hatte. Daher auch der Titel: "Americanah", das ist Ifemelu. Eine Frau, die die Heimat nun mit amerikanischen Augen sieht und sich amerikanische Eigenheiten angewöhnt hat. Die Wahl Barack Obamas zum Präsidenten der USA beherrscht ein Kapitel und bespricht bemerkenswerte Aspekte.

Die eher gegenläufigen Geschichten des einstigen Liebespaares Obinze und Ifemelu enden beide wieder in Nigeria.

Ich habe besonders die Darstellung der Zusammenhänge und Hintergründe des Rassismus in den USA, den Ifemelu in vielen Facetten beschreibt, als unheimlich lehrreich empfunden. Der Unterschied, der zwischen amerikanischen Afrikanern und Afroamerikanern gemacht wird und wie sich auch diese von einander abgrenzen. Ifemelu macht Rassismuserfahrungen, die sie aus ihrem Heimatland nicht kennt. "Ich komme aus einem Land, in dem Rasse kein Thema war. Ich habe mich selbst nicht als Schwarze gesehen, ich wurde erst schwarz, als ich nach Amerika kam." (S. 367) Dass der Friseurbesuch einen großen Teil der Geschichte einrahmt, ist kein Zufall.

Insgesamt ein wichtiger und lohnender Roman, der mit 600 Seiten aber seine Zeit braucht.

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