Cover-Bild Die Spur der Vertrauten
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Ersterscheinung: 08.10.2025
  • ISBN: 9783733609481
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Christelle Dabos

Die Spur der Vertrauten

Endlich der neue Roman der Autorin von "Die Spiegelreisende" I Eine Dystopie über verbotene Individualität, Widerstand und Liebe
Amelie Thoma (Übersetzer), Nadine Püschel (Übersetzer)

Der neue Roman von Bestsellerautorin Christelle Dabos («Die Spiegelreisende») über Individualität und erste Liebe in einem dystopischen Setting, das kein «Ich» erlaubt.
Claire und Goliath leben in einer Welt, in der das «Wir» über allem steht. In der jeder Mensch den Instinkt besitzt, dem Allgemeinwohl zu dienen. Individualität existiert nicht. Doch was passiert, wenn sie doch an die Oberfläche kommt?
Goliath bleiben nur noch wenige Wochen, um das Leben eines anderen Menschen zu retten und damit ein «Tugendhafter» zu werden. Claire steht vor ihrem Abschluss an der Schule der Vertrauten. Claire weiß, was sie riskiert, wenn sie von diesem Weg abkommt. Doch dann verschwindet ein Schüler und niemand außer Claire scheint es zu bemerken. Wie soll man im Schatten bleiben, während man ermittelt?
Claire und Goliath tun sich zusammen, um den Vermisstenfällen in ihrem Sektor auf den Grund zu gehen. Doch der Fall ist viel größer, als sie sich beide vorstellen können. Und dann beschäftigt Claire noch ein ganz anderes Geheimnis - eines, das sie in Lebensgefahr bringen könnte ...

- Brillant und vielschichtig geschrieben: Spannung bis zur letzten Seite

- Eine bewegende Dystopie und ein wahrer Pageturner für Leser*innen ab 14 Jahren!
- Für Fans von «Die Tribute von Panem» und «1984»

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2025

"Ich bin gänzlich ich und durch und durch du."

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"Die Spur der Vertrauten" ist mein erstes Buch von Christelle Dabos, mich hatte vor allem der Klappentext neugierig gemacht. Was mich erwarten würde, konnte ich mir trotzdem nicht vorstellen. Bekommen ...

"Die Spur der Vertrauten" ist mein erstes Buch von Christelle Dabos, mich hatte vor allem der Klappentext neugierig gemacht. Was mich erwarten würde, konnte ich mir trotzdem nicht vorstellen. Bekommen habe ich eine komplexe Story mit einer ganz eigenen Atmosphäre, tollen Charakteren und Wendungen und viel Inhalt zwischen den Zeilen.
Der Einstieg war erstmal gar nicht so einfach. Der Leser wird mitten in die Story geworfen, Erklärungen folgen nach und nach. Das Buch besteht aus zwei Teilen, die auch eigenständige Bände hätten sein können (zum Glück waren sie es nicht) und spätestens nach Teil 1 hatte ich einen guten Überblick und mich reingefunden.
Von Dystopien bin ich meist eine sehr beklemmende und düsteren Atmosphäre gewohnt, das war hier nicht unbedingt so. Es lag Spannung in der Luft, machte neugierig, aber wirkte die meiste Zeit wenig bedrohlich. Eine angenehme Abwechslung.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und greifbar beschrieben. Wir haben keine klassischen Helden oder Bösewichte, die Figuren sind genauso komplex wie die Story und passen daher sehr gut.
Ich habe lange überlegt, ob das Buch wirklich als Jugendbuch geeignet ist und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir jüngere Menschen oft unterschätzen. Ja, es ist ein Jugendbuch. Komplex, tiefgründig, bewegend und keine Kost für zwischendurch. Aber es werden viele wichtige Themen aufgegriffen, die keine Altersbeschränkung haben: Individuum oder Gemeinschaft? Persönliche Entscheidungen gegen biologische Anlage? Was zeichnet das Menschsein ohne das "Ich" aus?
Klare Leseempfehlung für alle Altersgruppen.

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Veröffentlicht am 10.10.2025

Unkonventionell spannend

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“Die Spur der Vertrauten” ist ein Einzelband von Christelle Dabos. In dieser phantastischen Dystopie entführt die Autorin ihre Leser:innen in eine Welt, in der die individuellen Instinkte der Menschen ...

“Die Spur der Vertrauten” ist ein Einzelband von Christelle Dabos. In dieser phantastischen Dystopie entführt die Autorin ihre Leser:innen in eine Welt, in der die individuellen Instinkte der Menschen Imperativ sind und das Wir über allem steht. Claire, eine Vertraute, und Goliath, ein Schützer, sind durch ihre Instinkte nicht prädestiniert, aufeinander zu treffen. Doch beide sind auf die Spur der Unauffindbaren gestossen. Und ihr gemeinsames Abenteuer setzt Dinge in Gang, die weit über ihr Vorstellungsvermögen hinaus gehen.

Mit den imperativen Instinkten und dem übergeordneten Wir hat Dabos eine explosive Prämisse und daraus eine faszinierende Welt erschaffen. Allmählich und durch die Augen ihrer Figuren tauchen die Leser:innen in diese vertraute und zugleich fremde Welt ein, immer ganz nah an den Menschen dran und mittendrin. Die Figuren selbst sind unkonventionell, sowohl überzeichnet als auch realistisch mehrdimensional, originell anders und eben doch nahbar, in ihrer Perspektive und in ihren Mustern gefangen und kämpfen doch darum, über den Tellerrand hinaus zu schauen - frustrierend wie befriedigend lebendig.

Auch die Plotstruktur ist bemerkenswert unkonventionell. Die erste Hälfte rast fast atemlos auf einen Höhepunkt zu, dessen Auflösung der Geschichte in der zweiten Hälfte eine unerwartete neue Richtung gibt. Ja, der Plot ist ziemlich exzentrisch, vielleicht sogar bizarr, bleibt aber in sich logisch, wenn man die Prämisse akzeptiert hat. Und die Auflösung ist revolutionär und doch ganz sanft.

Erzählt wird das alles von mehreren Ich-Erzählern. Hauptsächlich sind es Goliath und Claire, durch dessen Augen die Leser:innen mitfiebern. Aber auch hier weicht Dabos von der Norm ab und gibt Einblicke in die Köpfe und Wahrnehmungen mehrerer Nebenfiguren.

“Die Spur der Vertrauten” bricht auf originelle Weise mit Konventionen und Mainstream des dystopischen Genres, trumpft mit liebevoll skurrilen Figuren und schwindelerregender Spannung. Für mich hat dieses Buch das Potenzial zum Jahreshighlight.

Ich bedanke mich beim Rotfuchs Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung bleibt natürlich und wie immer trotzdem meine eigene.

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Veröffentlicht am 01.11.2025

Faszinierend, aber eher für Erwachsene

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In einer Welt, in der jeder Mensch einen Instinkt hat und die Instinkte das Leben bestimmen, stoßen Goliath und Claire auf das Verschwinden mehrerer Schüler - das niemanden außer ihnen zu interessieren ...

In einer Welt, in der jeder Mensch einen Instinkt hat und die Instinkte das Leben bestimmen, stoßen Goliath und Claire auf das Verschwinden mehrerer Schüler - das niemanden außer ihnen zu interessieren scheint.
Das Buch wurde als Kinder/Jugendbuch eingestuft wird, was ich ein wenig komisch finde, da es durch die Themen, die es behandelt, wenn überhaupt nur für ältere Kinder oder eben Erwachsene in Frage kommt - die Empfehlung ab 14 finde ich etwas jung. Zumal es auch über 600 Seiten hat.
Der Schreibstil hat mich am Anfang nicht so mitgerissen, aber man gewöhnt sich doch recht schnell dran. Allerdings ist der Schreibstil eben auch eher was für Erwachsene.
Das Buch ist in zwei größere Abschnitte geteilt, was die Spannungskurve ein bisschen ungewöhnlich macht, aber bis auf ein paar Längen in der Mitte, fand ich das Buch schon recht spannend.
Die Charaktere sind interessant und vorallem die Welt, in der das Buch spielt - hier wird gar nicht so viel explizit erklärt, aber das macht es nicht weniger interessant. Vieles muss man sich selbst zusammenreimen, auch das Ende ist sehr offen.

Ich würde das Buch jetzt nicht für Kinder empfehlen, aber ich fand es auf jeden Fall nicht schlecht - es war interessant und mal was anderes.

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Veröffentlicht am 08.10.2025

Freier Wille oder Instinkt?

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Inhalt: In einer Welt, in der das Wir über allem steht und jeder Mensch über einen angeborenen Instinkt verfügt, verschwinden plötzlich Schüler – und niemand scheint es zu bemerken. Nur Claire, eine Vertraute, ...

Inhalt: In einer Welt, in der das Wir über allem steht und jeder Mensch über einen angeborenen Instinkt verfügt, verschwinden plötzlich Schüler – und niemand scheint es zu bemerken. Nur Claire, eine Vertraute, und Goliath, ein Schützer, beginnen dem Geheimnis nachzugehen – wenn auch aus völlig unterschiedlichen Motiven.
Doch hinter dem Verschwinden steckt etwas weitaus Größeres, das die gesamte Weltordnung erschüttern könnte.
Meinung: In dieser Dystopie zählt das Kollektiv mehr als das Individuum – und Individualität existiert kaum noch. Jeder Mensch trägt einen Instinkt in sich, der dem Allgemeinwohl dient – und der sie zwingt, diesem Zweck zu folgen, selbst gegen ihren eigenen Willen.
Goliath ist ein junger Schützer, dem nur noch ein erfolgreicher Einsatz fehlt, um zum Tugendhaften aufzusteigen, ein Rang, der mit einer glänzenden Karriere verbunden ist. Als er von den verschwundenen Schülern erfährt, sieht er in ihrer möglichen Rettung seine letzte Chance.
Im Laufe der Geschichte verändert sich Goliath stark: Vom ehrgeizigen, oft herablassenden jungen Mann entwickelt er sich zu einem echten Freund, der beginnt, hinter die Fassade der Welt zu blicken.
Claire ist eine Vertraute, die stets im Hintergrund bleibt. Sie hütet ein großes Geheimnis, das niemand erfahren darf – und lässt deshalb niemanden an sich heran. Klug, mitfühlend und entschlossen, will sie unbedingt herausfinden, was hinter dem Verschwinden steckt. Als sich ihr eine Gelegenheit bietet, schließt sie sich mit Goliath zusammen.
Die Geschichte ist voller Wendungen und Überraschungen. Die verschwundenen Schüler sind nur der Anfang – bald zeigt sich, dass sie lediglich die Spitze des Eisbergs sind. Hinter allem verbirgt sich ein viel größeres, gefährliches Geheimnis.
Es entsteht eine komplexe Dystopie mit vielen unterschiedlichen Figuren und vielschichtigen Beziehungen.
Besonders faszinierend fand ich das Konzept der Instinkte: Manche schützen, manche öffnen Türen, andere sorgen für das leibliche Wohl. Das Wohl der Allgemeinheit steht stets im Vordergrund – und wer seinen Instinkt nicht ausübt, altert in Rekordzeit. Die Instinkte wirken wie ein innerer Zwang – sie lassen sich nicht unterdrücken. Eine Vertraute muss zum Beispiel zuhören, sobald jemand zu sprechen beginnt – ob sie will oder nicht.
Das Buch ist gut geschrieben und voller unerwarteter Entwicklungen. Lediglich der häufige und schnelle Wechsel der Perspektiven zwischen den einzelnen Figuren hat es mir stellenweise schwer gemacht, der Handlung zu folgen.
Fazit: Eine originelle, vielschichtige Dystopie mit spannenden Ideen und Charakteren – sie hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 21.11.2025

Gewöhnungsbedürftige Dystopie

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„Die Spur der Vertrauten" ist ein vielschichtiges Jugendbuch – so komplex und tiefgründig, dass ich es eher als Dystopie für (junge) Erwachsene empfehlen würde. Doch worum geht’s eigentlich?

Claire und ...

„Die Spur der Vertrauten" ist ein vielschichtiges Jugendbuch – so komplex und tiefgründig, dass ich es eher als Dystopie für (junge) Erwachsene empfehlen würde. Doch worum geht’s eigentlich?

Claire und Goliath leben in einer dystopischen Welt, in der es keine Individualität gibt. Stattdessen besitzt jeder Mensch einen sogenannten Instinkt, der ihn dazu bringt, stets dem Allgemeinwohl zu dienen. Als Claire und Goliath auf ungeklärte Vermisstenfälle stoßen, beginnen sie, tiefer im Verborgenen der Gesellschaft zu graben als jemals jemand zuvor – und entdecken dabei lebensgefährliche Geheimnisse.

Der Stil von Christelle Dabos ist eher ungewöhnlich für ein Jugendbuch – wobei mir das bei „Die Spiegelreisende“ (kleine Korrektur des Titels) damals gar nicht so aufgefallen ist. Ich hattehier allerdings nur selten einen flüssigen Lesefluss, da der Satzbau manchmal ungewöhnlich, beinahe elliptisch wirkt. Zudem treten viele Charaktere auf und es gibt zahlreiche Details zur Gesellschaft und zum Instinkt.

Im Roman werden Themen wie Individualität, Vorurteile, Verlust und Einsamkeit mitunter eher indirekt behandelt. Durch diese Themen und die dystopische Gesellschaft entsteht eine düstere Grundstimmung, die vor allem durch Goliath meiner Meinung nach perfekt verkörpert wird. Die Protagonisten Claire und Goliath fand ich sehr cool: Sie sind alles andere als perfekt, beide tragen ihr Päckchen, und dennoch finden sie zueinander und ermutigen sich gegenseitig.

Die Grundidee mit dem Instinkt, dem man widerstandslos ausgeliefert ist, fand ich grandios – endlich mal wieder was ganz Originelles. Im Laufe der Geschichte tauchen immer mehr Andeutungen und Geheimnisse auf, die man sich gern merken möchte, weil sie wichtig für den Verlauf scheinen. Doch dann kommt die Enttäuschung: Am Ende werden viele dieser Andeutungen oder Handlungsstränge gar nicht mehr aufgegriffen oder aufgelöst.

So wirkt das Ende überwältigend: Es passiert sehr viel auf einmal – und doch weiß man kaum, warum. Die über 600 Seiten finden ihren Showdown auf vielleicht fünf Seiten, und man bleibt mit unglaublich vielen Fragen zurück. Schade, denn ich hatte mir wirklich mehr erhofft!

„Die Spur der Vertrauten“ ist ein interessantes und vielschichtiges Buch. Wenn man sich darauf einlässt und nicht alles hinterfragt, bietet es unterhaltsame Lesestunden und zugleich tiefgründige Themen zum Nachdenken.

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