Cover-Bild Der Zug der Waisen
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 12.12.2016
  • ISBN: 9783442481613
Christina Baker Kline

Der Zug der Waisen

Roman
Anne Fröhlich (Übersetzer)

New York 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Brand ihre Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse – nur die wenigsten erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor. Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen 91-jährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2025

Eine wunderschöne Geschichte über die Reise von Vivian Daly

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Mit neun Jahren verliert Vivian Daly ihre gesamte Familie. Danach wird sie gemeinsam mit anderen Waisen in einen Zug verfrachtet, und in den mittleren Westen geschickt, wo die Kinder ein neues Zuhause ...

Mit neun Jahren verliert Vivian Daly ihre gesamte Familie. Danach wird sie gemeinsam mit anderen Waisen in einen Zug verfrachtet, und in den mittleren Westen geschickt, wo die Kinder ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins ungewisse, denn nicht alle erwartet ein liebevolles Heim. Auch Vivian stehen Schwierigkeiten bevor... Erst Jahrzehnte später, als sie auf die rebellische Molly trifft, bekommt sie die Chance ihre Geschichte zu erzählen.

Das Buch war einfach nur wunderschön. Die Geschichte selbst war unglaublich emotional, und ich konnte nicht aufhören, weiterzulesen. Der Schreibstil war unglaublich packend, und die Geschichte wurde richtig schön rübergebracht. Vivians Lebensgeschichte hat mich sofort in den Bann gezogen, und ich war wirklich traurig, als ich dad Buch beendet habe. Alles wurde so unglaublich realistisch erzählt, dass man sich so gefühlt hat, als ob man selbst in der Geschichte war.

Definitiv ein Buch, dass ich weiterempfehlen kann.

5 von 5 Sternen 🌟

Veröffentlicht am 28.10.2019

Nichts kommt von ungefähr, alles hat seinen Grund

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Im Roman Der Zug der Waisen berichtet Christina Baker Kline über einen Teil der Geschichte der USA, die mir nicht bekannt war. Es ist zwar ein Roman und die Figuren sind fiktiv, aber die Historie stimmt ...

Im Roman Der Zug der Waisen berichtet Christina Baker Kline über einen Teil der Geschichte der USA, die mir nicht bekannt war. Es ist zwar ein Roman und die Figuren sind fiktiv, aber die Historie stimmt und das belegt die Autorin auch am Ende des Buches.

Molly ist eine der Hauptpersonen im Zug der Waisen. Sie lebt bei Pflegeeltern und gerät immer wieder mit ihnen in Streit. Sie ist uneinsichtig und lässt sich nicht gerne etwas sagen. Sie hat schon viele Pflegefamilien kennengelernt und muss diese immer wieder verlassen. Die Leute möchten jemanden haben, der ganz brav ist und keine eigene Meinung vertritt. Aus dem Grund ist Molly auch äußerst verschlossen und verkriecht sich immer mehr. Nur ein Junge ist ihr Freund und der hilft ihr immer wieder hilft, wenn es für sie brenzlig wird. Dieser Strang spielt im Jahr 2011.

Der Zweite Erzählstrang geht zurück ins Jahr 1929 zur kleinen Vivian. Sie ist Waise und soll in eine Familie vermittelt werden. Mit ihr reisen viele Waisen in einem Zug durch die Staaten und alle hoffen darauf, dass sie zu netten Menschen kommen. Das ist aber leider nicht immer so und auch Vivian merkt rasch, dass ihr Traum nicht in Erfüllung geht.

Der Zug der Waisen fesselte mich. Es ließ sich sehr gut lesen, da die Sprache bildhaft und klar ist. In diesem Zusammenhang danke ich der hervorragenden Übersetzerin. Die Autorin hat gründlich recherchiert und das habe ich gemerkt. Am Schluss des Romans gibt eine Zusammenfassung der Fakten und diese sind mit Fotos von damals bereichert. Das Buch zeigt ebenfalls deutlich, wie wichtig es ist, dass Kinder eine faire Chance bekommen. Egal, ob sie Waise sind oder Eltern haben. Sie dürfen niemals als billige Arbeitskräfte oder für schlimmere Dinge missbraucht werden.

Veröffentlicht am 27.01.2017

Orphan Trains - Vergessene Geschichte wird lebendig

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Ein Zug voller Waisenkinder rollt im Jahr 1929 von New York Richtung Mittlerer Westen. Auch die neunjährige irische Immigrantin Vivian hofft darauf, ein neues Zuhause zu finden. Bis es so weit ist, muss ...

Ein Zug voller Waisenkinder rollt im Jahr 1929 von New York Richtung Mittlerer Westen. Auch die neunjährige irische Immigrantin Vivian hofft darauf, ein neues Zuhause zu finden. Bis es so weit ist, muss sie einen schweren Weg gehen. Erst mit 91 Jahren vertraut sie sich der jungen Halbwaisen Molly an, mit der sie sich verbunden fühlt.

Christina Baker Kline hat ein trauriges und vergessenes Kapitel amerikanischer Geschichte zum Leben erweckt. Im Nachwort findet man von der Autorin zusammengestellte geschichtliche Details. Die Orphan Trains fuhren zwischen 1854 und 1929 in den Mittleren Westen, um unglaubliche 200.000 Kinder adoptionswilligen Paaren zuzuführen. Die von der „Children’s Aid Society“ vermittelten Kinder wurden allerdings häufig als billige Arbeitskräfte wie Sklaven gehalten. Hauptprotagonistin Vivian Daly ist eines dieser Kinder und steht für eine Generation ohne Liebe und Geborgenheit. Der zweite Handlungsstrang führt in die Gegenwart zu Molly, einer aufmüpfigen 17-jährigen Halbwaisen, die von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht wird. Sie steht kurz davor, wieder aus einer Familie zu fliegen. Ihre letzte Chance sind Sozialstunden, die sie bei Vivian auf dem Dachboden mit Entrümpelungsarbeiten ableisten soll.

Das Schicksal einer alten Dame und die Selbstfindung eines Teenagers werden von der Autorin gekonnt miteinander verwoben. Einfühlsam, leise und gefühlvoll entwickelt sich eine Freundschaft, mit der niemand gerechnet hat. Eigentlich soll Molly nur den Dachboden für Vivian entrümpeln. Doch je länger die beiden Frauen die alten Dinge betrachten, desto näher kommen sie sich. Mit jedem Fundstück kehren mehr Erinnerungen zurück und Vivian beginnt, Molly von ihrem Leben zu erzählen. Die Handlungsstränge werden durch Kapitel und Jahreszahlen getrennt erzählt, sodass man der Geschichte gut folgen kann.

Besonders Vivian wirkt sehr authentisch und lebendig. Zusammen mit ihr durchlebt man all die schrecklichen Dinge, die ihr widerfahren sind.

"Keine Erwartungen zu haben macht das Ganze leichter zu ertragen. Ich bin überzeugt, dass ich am Ende wieder im Zug landen werde, um an der nächsten Station wieder ausgeladen, mit den anderen verbleibenden Kindern vorgeführt und dann wieder zurück in den Zug verfrachtet zu werden."

Tief getroffen hat mich, wie dieses kleine Mädchen sich selbst eine Gefühllosigkeit auferlegt, um überleben zu können. Als erwachsene Frau trifft sie ein weiterer Schicksalsschlag, von dem sie sich nie ganz erholen wird und ihre Gefühle endgültig für sich behält.

Mich hat dieser Roman sehr berührt. Im Anschluss habe ich noch viel über die Orphan Trains gelesen und bin froh, durch diese Geschichte mehr darüber erfahren zu haben.

Veröffentlicht am 22.08.2022

Leidensweg

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Molly ist wieder in einer neuen Pflegefamilie gelandet und da sie ein altes Buch aus der Bib-liothek behalten hat muss sie Sozialstunden ableisten. Diese ergeben sich bei der über neun-zigjährigen Vivian ...

Molly ist wieder in einer neuen Pflegefamilie gelandet und da sie ein altes Buch aus der Bib-liothek behalten hat muss sie Sozialstunden ableisten. Diese ergeben sich bei der über neun-zigjährigen Vivian und die kann gerade Molly ihre Geschichte gut erzählen. Vivian ist die Tochter irischer Einwanderer und in New York verliert sie als neunjährige ihre Familie. Sie landet mit anderen Waisen in einem der Zugtransporte in den Mittleren Westen. Doch nicht alle Kinder finden eine neue Familie, oft wurden sie als billige Arbeitskräfte eingesetzt.
Vivians Geschichte liest sich berührend und man möchte dieses kleine Mädchen einfach in den Arm nehmen und ihr Sicherheit geben. Wie können Menschen so agieren, gegenüber so vielen Waisenkindern. Keine so rühmliche Geschichte aus der Vergangenheit der USA, auch wenn hinter der Idee der Verschickung der Kinder sicherlich nichts böses steckte.
Vivians Geschichte ist sehr gut erzählt und mit der von Molly gekonnt verbunden. Vivian erzählt die Zeit, bis ihr Leben ruhiger wird. Aber auch mit merkbaren Abstand zur Vergangenheit. Ich glaube, wie sich so ein Kind in solchen Situationen fühlt kann man sich nicht vorstellen.
Der Einstieg mit Molly fiel mir etwas schwer, doch im Ganzen ist dies ein gelungener Ro-man über die Zeit der Waisenzüge und dem Leid der Kinder, auch heute.

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Veröffentlicht am 27.06.2019

interessante Geschichte

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★★★★☆ (4 von 5 Sterne)


Inhalt:

1929: Niamh kam mit ihren Eltern und Geschwistern von Irland nach New York. Als eines Tages ein Feuer den größten Teil ihrer Familie tötet, steht Niamh alleine da. Sie ...

★★★★☆ (4 von 5 Sterne)


Inhalt:

1929: Niamh kam mit ihren Eltern und Geschwistern von Irland nach New York. Als eines Tages ein Feuer den größten Teil ihrer Familie tötet, steht Niamh alleine da. Sie wird in einem Waisenhaus untergebracht. Jährlich fährt der Orphan Train mit Waisenkindern von Stadt zu Stadt, wo sich Paare ein Kind zur Adoption aussuchen können – die meisten nutzen jedoch die Kinder als Arbeitskräfte.. Niamh lernt in dem Zug den Jungen Dutchy kennen und beide freunden sich an. Auch um das Kleinkind Carmine kümmert sich Niamh während der Zugfahrt. Doch als der Zug die Stadt erreicht, trennen sich ihre Wege, und keiner weiß ob er den anderen jemals wiedersehen wird.

2011: Die junge Molly muss Arbeitsstunden abarbeiten, weil sie in der Bibliothek ein Buch stehlen wollte und erwischt wurde. In ihrem Leben hat sie es nicht leicht: wird von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschickt, und auch das Paar bei dem sie jetzt wohnt, sind sich nicht einig Molly zu behalten. Dennoch glaubt ihr Freund Jack an sie und hilft ihr, ihre Sozialstunden bei einer alten Dame abzuarbeiten. Molly geht anfangs widerwillig darauf ein, doch mit der Zeit lernt die mehr über die alte Dame kennen und entwickelt sogar ein fast freundschaftliches Verhältnis zu ihr. Die alte Dame namens Vivian Daly berichtet über die Zeit als Kind im Orphan Train. Stück für Stück kommen allmählich ihre Erinnerungen zurück und obwohl ihr Leben nicht einfach war, gab sie niemals auf.





Meinung:

Ich mag Geschichten von Waisenkindern welche um 1800 oder 1900 spielen, deshalb war ich auf dieses Buch sehr gespannt. Die Geschichte mit Niamh mochte ich besonders gern, von mir aus hätte sich das ganze Buch nur in dieser Zeitspanne aufhalten können. Die Kapitel mit Molly und Vivian sind ganz gut, aber von der Idee her nichts wirklich Neues. Ein junges Mädchen, räumt den Dachboden mit einer älteren Dame auf und beide freunden sich an – für mich etwas zu Klischeehaft. Aber am Ende passt alles gut zusammen, weshalb ich der Geschichte trotzdem 4 Sterne gebe.



Cover und Titel:

Das Hartcover hat ein anderes Bild als das Softvover. Mir persönlich gefällt das Bild vom Softcover etwas besser, da es passender zu der Geschichte ist. Das Hartcover zeigt zwei Mädchen auf einem Feld, sie sind glücklich – irgendwie kann ich dieses Bild nicht so recht mit dem Inhalt der Geschichte in Verbindung bringen. Der Titel jedoch passt sehr gut zur Geschichte.


Die Geschichte:

Die Geschichte wechselt zwischen der Zeit mit Niamh um 1929 und Molly um 2011. Die Kapitel mit Niamh sind interessant, da man sie in dem Buch sehr viele Jahre begleiten darf. Doch die Kapitel mit Molly sind nicht wirklich spannend und auf dem Dachboden etwas monoton.



Die Charaktere:

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber dennoch alle liebenswert. Sie passen sehr gut zur Geschichte. Besonders Niamh, die ihr leben lang immer wieder kämpfen muss und die Hoffnung nie aufgibt, einmal ein normales Leben führen zu können.
Molly ist hingegen ein typischer Teenager in ihrer Goth-Phase, welche durch die alte Dame, neue Seiten an sich entdeckt.

Der Schreibstil:

Der Schreibstil ist flüssig und verständlich. Man kommt von Anfang an gut in die Geschichte rein, und kann ohne Probleme lesen und abtauchen.


Fazit:

Eine schöne Geschichte, mit tragischem Hintergrund, welche das Herz berührt. Ich würde das Buch wirklich empfehlen, denn gerade die Geschichte um Niamh ist sehr emotional.