Cover-Bild Der Club der kalten Hände
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Sachbilderbücher
  • Seitenzahl: 96
  • Ersterscheinung: 29.09.2025
  • ISBN: 9783551254887
  • Empfohlenes Alter: bis 12 Jahre
Christine Pernlochner-Kügler

Der Club der kalten Hände

Wir stellen uns furchtlos den Toten und dem Ende. Wir sind der Club der kalten Hände.
Valerie Tiefenbacher (Illustrator)

Freundschaftsgeschichte mit Sachteil über das Abschiednehmen 
Lizzys Eltern haben ein Unternehmen, das irgendwas mit Autos und Kisten zu tun hat. Langweilig, findet Lizzy, sie mag das wilde Leben. Darum ist sie ja auch Bandenchefin. In letzter Zeit fragt Lizzy sich allerdings, was eigentlich in diesen Kisten drin ist. Mutig und einfallsreich erkunden Lizzy, Mo, Cem, Olga und Fritzi das Bestattungsunternehmen der Eltern, finden Antworten auf Fragen über Abschied und Tod und erfahren die Kraft der Gemeinschaft. Ihre Erkenntnisse schreiben sie auf: Was trägt ein toter Mensch im Sarg, wann kommen die Tränen, wie fühlen sich Verstorbene an? Das alles und mehr steht im Bandenbuch vom Club der kalten Hände.

  • Freundschaftsgeschichte mit anschließendem Sachteil über Abschied und Tod
  • Beantwortet offen und warmherzig Fragen zum Thema 
  • Die Autorin ist selbst auch Bestatterin
  • Wunderbar lebendig illustriert - für Kinder ab 8 Jahren


Ein warmherziges, humorvolles Buch über die Kraft der Freundschaft und das gemeinsame Abschiednehmen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2025

Wichtiges Thema

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Der Club der kalten Hände ist ein außergewöhnliches Kinderbuch, das sich mit einem Thema auseinandersetzt, über das Erwachsene oft nur ungern sprechen: dem Tod.
Auf kindgerechte, offene und ehrliche Weise ...

Der Club der kalten Hände ist ein außergewöhnliches Kinderbuch, das sich mit einem Thema auseinandersetzt, über das Erwachsene oft nur ungern sprechen: dem Tod.
Auf kindgerechte, offene und ehrliche Weise versucht die Autorin, den jungen Leserinnen und Lesern dieses oftmals gemiedene Thema zugänglicher zu machen.

Im Mittelpunkt des Buches steht Lizzy, die eines Tages entdeckt, dass ihre Eltern kein gewöhnliches Transportunternehmen führen, sondern ein Bestattungsinstitut. Zusammen mit ihren Freunden gründet sie den „Club der kalten Hände“, um all die Fragen zu erforschen, die sie rund um Tod, Beerdigungen und Trauer beschäftigen.

Das Buch gliedert sich grob in zwei Teile. Im ersten Teil, der wie eine Geschichte aufgebaut ist, lernen wir die verschiedenen Mitglieder des Clubs kennen, die alle ihre eigenen Gründe haben, warum das Thema Tod für sie relevant ist.

Der zweite Teil des Buches – das „Bandenhandbuch“ – ergänzt die Geschichte um viele kindgerechte Sachinformationen. Fragen wie „Wie riechen Tote?“, „Was dürfen tote Menschen anziehen?“ oder „Wie fühlen sich Verstorbene an?“ werden klar und respektvoll beantwortet.

Während mich der zweite Teil überzeugen konnte und mir allgemein auch die Kombination aus einer Geschichte und den Sachinformationen gut gefallen hat, hat mich an der Geschichte selbst leider etwas gestört: Die Kinder sind heimlich im Bestattungsunternehmen unterwegs, beobachten Trauernde und öffnen Särge ohne Erlaubnis. Auch wenn das aus kindlicher Neugier nachvollziehbar ist, bleibt ein leicht unangenehmes Gefühl zurück, weil hier Grenzen überschritten werden. Eine offenere Begleitung durch Erwachsene, zum Beispiel durch Lizzys Eltern, hätte sich einfach stimmiger angefühlt – auch wenn es dann vielleicht nicht mehr ganz so sehr an einen Geheimclub erinnert hätte.

Insgesamt ist das Buch leicht verständlich geschrieben, und die Illustrationen sind sehr ansprechend.
Die Autorin schafft es, eine warme Atmosphäre zu erzeugen, ohne die Schwere des Themas zu verleugnen. So entsteht ein Buch, das Mut macht, über das Sterben zu sprechen – und gleichzeitig zeigt, dass aus Traurigkeit Nähe und Verständnis wachsen können.
Bei manchen Punkten hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, aber ich denke, dass das Buch einen guten Einstieg in das Thema bietet.

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Veröffentlicht am 20.10.2025

Bestattung und Trauer - unverkrampft und kindgerecht erzählt

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Ein Kinderbuch über den Tod und Bestattungen - ungewöhnlich und gerade das hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Auf den ersten Eindruck konnten mich allerdings weder das Cover noch die Illustrationen ...

Ein Kinderbuch über den Tod und Bestattungen - ungewöhnlich und gerade das hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Auf den ersten Eindruck konnten mich allerdings weder das Cover noch die Illustrationen ganz für sich einnehmen, da ich sie als etwas "hart" gezeichnet empfand. Die Darstellungen habe ich im Zusammenhang mit dem Inhalt dann im Verlauf doch als recht passend erlebt, da sie die kindliche Naivität und Unbefangenheit gut transportieren.
Die Geschichte über das Beerdigungsinstitut von Lizzys Eltern ist kindgerecht erzählt und greift die Neugierde kleiner (und großer) Menschen direkt auf. In den einzelnen Kapiteln trifft Lizzy zusammen mit ihrer Bande auf die unterschiedlichsten Menschen und Rituale im Zusammenhang mit der Beerdigung. Ein gesellschaftlich manchmal tabuisiertes und oft als schwer erlebtes Thema, nachvollziehbar - schließlich geht es um den dauerhaften Abschied und der damit verbundenen Trauer, wird hier offen, natürlich und vielleicht sogar mit einer gewissen Leichtigkeit und ganz viel Leben erzählt. Die Autorin findet tolle Metaphern, u.a. wie einem trauerndem Kind die Trauer wie Eiswürfel im Bauch festsitzen, welche erst mit der Zeit schmelzen und "fließen" dürfen. Sie zeigt auch, wie wichtig gerade im Fall von Trauer, das Aufgefangensein und die gemeinsamen Rituale in einer Gemeinschaft sind.
Mein 9 jähriger Sohn war einerseits fasziniert - insbesondere das "Bandenbuch" am Ende mochte er, in dem noch mal alle wichtigen zusammengetragenen Facts und auch einige Witze enthalten sind. Andererseits meinte er, dass es durchaus auch ein trauriges Buch sei (insbesondere als es um den Tod des Babies ging) und vielleicht nicht für jedes Kind geeignet sei.
Persönlich empfehle ich das Buch allen neugierigen Kindern (und Erwachsenen), die ein wenig mehr erfahren möchten, was in einem Bestattungsinstitut eigentlich passiert und wie unterschiedlich Menschen mit ihrer Trauer umgehen. Es ist überhaupt nicht gruselig, sondern sehr kindgerecht, zum Teil lustig gemacht. Kindern, die gerade einen Verlust erlebt haben, würde ich eher abraten von dem Buch. Da gibt es andere Bücher, die das Thema feinfühliger und tröstlicher begleiten.

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Veröffentlicht am 14.10.2025

spannende Sachgeschichte

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Eines Tages entdeckt Lizzy, dass ihre Eltern nicht einfach nur ein Transportunternehmen besitzen, sondern dass es sich um ein Bestattungsunternehmen handelt. Mit ihren Freundinnen gründet sie den "Club ...

Eines Tages entdeckt Lizzy, dass ihre Eltern nicht einfach nur ein Transportunternehmen besitzen, sondern dass es sich um ein Bestattungsunternehmen handelt. Mit ihren Freundinnen gründet sie den "Club der kalten Hände", der es sich zur Aufgabe macht, Fragen zu Abschied und Tod zu stellen. Das tun sie, indem sie die Abschiednahmen und Beerdigungen, die Lizzys Eltern organisieren, beobachten und begleiten. Dabei machen die Kinder aus dem Bauch heraus viele Sachen sehr richtig und tun den Trauernden etwas gutes.

Genau diese kindliche Unbefangenheit, mit der die Clubmitglieder ihre Fragen stellen, Dinge auf Gräber bringen oder eine Trauerfeier mitgestalten ist eine große Stärke des Buches. Der Satz "Das macht man so" kommt in dem Buch nicht vor - oder auf jeden Fall nicht ohne Erklärung (im Fall von Cems Onkel). Ähnlich stark ist es, dass für die Clubmitglieder Gefühle etwas völlig normales sind, über das natürlich auch gesprochen wird. Genauso, wie Fragen und Gedanken in den Raum gestellt werden.

Den Sachteil finde ich toll aufbereitet und aus der Sicht der Kinder, aber auch von Fachleuten gut dargestellt. Gut finde ich, dass auch der Islam ganz selbstverständlich dazugehört. Gleichzeitig hätte ich mir gewünscht, dass auch die christliche Bestattung etwas expliziter vorkommt, beispielsweise auch mit dem Seelsorgeaspekt, der in beiden Religionen eine wichtige Rolle spielt, aber generell nicht erwähnt wird.

Was ich an dem Buch schwierig finde, ist, dass bei den verstorbenen Menschen sehr gängige Namen verwendet werden. Gerade bei "Finn" ist damit zu rechnen, dass viele Jungen, die dieses Buch lesen, so heißen oder Leser
innen einen Jungen kennen, der so heißt. Gekoppelt mit dem Bewusstsein, dass Menschen krank werden können, schürt so etwas oft auch Ängste, die dieses Buch ja eigentlich nehmen will. Ein Name, der zwar üblich ist, aber nicht in den aktuellen Kinderjahrgängen seit Jahren immer unter den Top10 (wie bei Baby Bea), wäre hier die bessere Wahl gewesen. Denn an sich ist es sehr gut, dass auch der Tod von Babys und Kindern thematisiert wird.

Nichtsdestotrotz werde ich mir das Buch für meine Arbeit (Pfarrerin im Bereich Kinder, Jugend und Familie) vermutlich noch öfter bestellen und es empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.10.2025

Ein Buch, das Hemmungen abbaut!

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Der Club der kalten Hände ist ein ganz besonderes Kinderbuch, denn es widmet sich einem Thema, bei dem wir Erwachsenen oft große Barrieren haben, uns unsicher und hilflos fühlen und diese Hemmungen schnell ...

Der Club der kalten Hände ist ein ganz besonderes Kinderbuch, denn es widmet sich einem Thema, bei dem wir Erwachsenen oft große Barrieren haben, uns unsicher und hilflos fühlen und diese Hemmungen schnell an unsere Kinder weitergeben.

Hier werden kindgerecht Fragen zu den Themen Beerdigung, Tod, Abschied und Trauer beantwortet.

Die erste Hälfte des Buches ist in Form einer Geschichte geschrieben und erzählt von Lizzy, deren Eltern Bestatter sind. Als sie versteht, was sich in den Kisten befindet, die diese in ihrem mysteriösen Transportunternehmen herumfahren, macht sie sich gemeinsam mit ihrer Bande auf die Suche nach Antworten auf ihre Fragen. Dabei kennt sie keine Tabus, schleicht sich bei den verschiedensten Veranstaltungen hinein, begutachtet die Toten und stellt alle Fragen, die ihr in den Kopf kommen.

Im Laufe des Buches begleiten wir vier Trauerfälle, von einem kleinen Baby bis zu einer alten Dame. Wir lernen, dass es je nach Kultur und Wünschen verschiedene Rituale und Bestattungsarten gibt, sehen verschiedene Formen von Trauer und Abschied und erhalten Einblicke in die Arbeit eines Bestattungsunternehmens. Besonders schön finde ich, dass zwei trauernde Kinder im Laufe des Buches Teil der Bande werden. Oft ziehen sich Menschen aus Unsicherheit etwas Falsches zu sagen von trauernden Bekannten zurück, hier werden die Kinder sofort integriert und nicht mit Samthandschuhen angefasst. Zudem wird gezeigt, dass Beerdigungen nicht immer nur ernste, traurige Veranstaltungen sein müssen, sondern dies ganz individuell und abhängig von der Verstorbenen Person sein kann.

Der zweite Teil des Buches ist in Form des Bandenhandbuchs verfasst, in dem die wichtigsten Forschungsergebnisse der Kinder festgehalten werden. Hier wird beantwortet, wie Tote riechen, ob man sie Anfassen darf oder warum Cems Onkel Ali nur von Männern aus seiner Familie gewaschen werden durfte.

Insgesamt finde ich das Buch sehr gelungen, da es das Thema Tod mit Fokus auf ein Bestattungsunternehmen beleuchtet, auf unterschiedliche Kulturen eingeht und Tabus bricht Der Text ist zudem in sehr einfachen und kurzen Sätzen verfasst, sodass sich das Buch gut zum Selberlesen eignet.

Was mir ein wenig fehlte (aber eigentlich nicht schlimm ist) war eine grundsätzliche Erklärung dazu, was Sterben bedeutet bzw. was mit dem Körper passiert. Die Todesursache der Verstorbenen wird nicht oder nur sehr kurz erläutert und steht nicht im Vordergrund. Vor der Lektüre dieses Buches wäre es also sinnvoll, wenn grundsätzlich bekannt ist warum Menschen sterben, hierzu gibt es ja aber viele tolle Bücher, bei diesem hier handelt es sich für mich aber dadurch eher um ein weiterführendes Werk. Die Antworten auf die Kinderfragen im Buch waren dafür sehr informativ und kindgerecht, teils hätte ich mir aber noch tiefreichendere Informationen gewünscht, bspw. zu den verschiedenen Bestattungsarten oder religiösen und kulturellen Unterschieden. Diese Themen wurden zwar angeschnitten aber nicht tiefgehend erläutert.

Trotzdem finde ich es ein unheimlich wertvolles Buch für jedes Kinderbuchregal, das viele Kinderfragen beantwortet, Hemmungen abbaut und zeigt, wie wichtig Gemeinschaft auch im Trauerfall ist.

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Veröffentlicht am 04.10.2025

Furchtlos dem Ende stellen

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Lizzy entdeckt, dass ihre Eltern nicht nur ein langweilges Unternehmen führen, dass irgendwelche Kisten verfrachtet, sondern dass sie ein Bestattungsunternehmen führen. Gemeinsam mit ihren Freunden Mo, ...

Lizzy entdeckt, dass ihre Eltern nicht nur ein langweilges Unternehmen führen, dass irgendwelche Kisten verfrachtet, sondern dass sie ein Bestattungsunternehmen führen. Gemeinsam mit ihren Freunden Mo, Cem, Olga und Fritzi erfährt sie in der folgenden Zeit mehr über den Tod und die Trauer. Neue Freundschaften mit Yuki und Ronny entstehen und zusammen werden sie Der Club der kalten Hände, der sich furchtlos sämtlichen Themen zum Ende des Menschen stellt.

Der Club der kalten Hände von Christine Pernlochner-Kügler ist in zwei Teile eingeteilt. Im ersten Teil wird eine Geschichte erzählt, die sich auf verschiedene Formen von Verlust bezieht und dementsprechend präsent ist das versterben von (unterschiedlichen) Menschen. Im zweiten Teil wird das Clubbuch der kalten Hände vorgestellt, in dem die Freunde nicht nur vorgestellt werden, wobei Yukis Steckbrief fehlerhaft ist, sondern auch viele weitere Informationen zum Tod vorstellen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass man auf unterschiedliche Trauerformen eingegangen ist und dass der Tod im Buch nicht gleichbedeutend mit ausschließlich negativen Gefühlen war, sondern dass auch das Gefühl gegeben wurde, dass Lachen danach nicht verboten ist und man weiterhin Dingen nachgehen kann, die einem Spaß machen.

Auch die Zeichnungen von Valerie Tiefenbacher haben der Geschichte etwas passendes mitgegeben. Auf den ersten Seiten war ich noch etwas skeptisch, da der Zeichenstil doch außergewöhnlich ist, aber am Ende hat genau diese Außergewöhnlichkeit perfekt zu diesem Thema gepasst, das hier ganz viele Facetten anspricht.

Schade finde ich, dass Abschiednehmen am Ende beinahe damit gleichgesetzt wird, dass man die verstorbene Person nochmal sieht, wenn sie tot ist. Das hätte ich gerne etwas differenzierter gesehen, weil nicht jedes Kind diesen Schritt gehen kann und es dementsprechend auch nicht das Gefühl kriegen sollte, dass es das machen muss oder noch schlimmer, dass es dies hätte machen sollen und nun nicht mehr nachholen kann. Außerdem gibt es einige Fälle, in denen ein solcher Abschied gar nicht möglich ist, dafür hätte ich mir gerne eine Alternative gewünscht, damit auch ein solches Abschiednehmen als solches gesehen wird.