Cover-Bild Die Frauen vom Meer
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 02.05.2016
  • ISBN: 9783426304556
Deniz Selek

Die Frauen vom Meer

Roman
Es ist Frühling in Istanbul, als Ferah auf einer Bank einem Mann begegnet, in dem sie ihren Vater Sercan wiedererkennt, der die Familie vor Jahrzehnten verließ. Ferah begibt sich gemeinsam mit ihm auf eine Reise in die Vergangenheit, zu den Frauen der Familie: zu Ferahs Mutter, einer stolzen Tatarin, die dem Vater einst in die Türkei folgte, zu der Deutschen Elisabeth, die Ferahs Sohn heiratete und erfuhr, was das Leben in einer fremden Kultur bedeutet, und schließlich zu ihrer Enkelin, mit der sich der Kreis schließt. Alle drei Frauen haben als kleine Kinder drei glückliche Jahre an ihrem großen Wasser – dem Schwarzen Meer, der Ostsee, dem Marmarameer – erlebt, bis sie entwurzelt und versetzt wurden in ein neues Leben, in dem sie sich bewähren mussten. Ferahs Schicksal wird sich auch an "ihrem" Meer vollenden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Drei Frauen, drei Meere

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Zum Inhalt:

Es ist Frühling in Istanbul und Ferah sitzt in einem Park auf einer Parkbank als sie auf einmal ihr Vater neben sich bemerkt. Den hat sie seit sehr langer Zeit nicht mehr gesehen, da ihre ...

Zum Inhalt:

Es ist Frühling in Istanbul und Ferah sitzt in einem Park auf einer Parkbank als sie auf einmal ihr Vater neben sich bemerkt. Den hat sie seit sehr langer Zeit nicht mehr gesehen, da ihre Mutter dachte er sei gestorben als Ferah noch ein kleines Mädchen war. Gemeinsam begeben sie sich auf die Reise in die Vergangenheit.

Zuerst erzählt Ferah von ihrer Kindheit in Rumänien und wie sie mit ihrer Mutter nach Istanbul kam. Dann von ihrer Schwiegertochter, die in den Wirren des zweiter Weltkrieges geboren ist und mit Ferah´s Sohn aus Deutschland in die Türkei kommt. Und zuletzt von ihrer Enkelin, die gefangen in zwei Kulturen, ihren Weg sucht.

Alle drei Frauen verbinden ihre glücklichste Zeit mit dem Meer.

Meine Meinung:

Ein wunderschön erzähltes Buch, das mich sehr berührt hat. Der Schreibstil ist sehr schön, die Wortwahl fand ich bezaubernd. Gut gefiel mir auch, dass immer wieder türkische Begriffe mit eingebaut waren, die in Fußnoten für nicht türkisch sprechende Leser übersetzt wurden.

Auch die Landschaft und die Mentalität wurde sehr schön und plastisch beschreiben. Die Charaktere waren sehr sympatisch. Vor allem Elisabeth hat mich persönlich sehr beeindruckt.

Fazit:

Eine wunderschön erzählte Geschichte die ohne großes Tamtam auskommt und trotzdem wunderbar unterhält. Mich haben die drei Frauen mit ihren Schicksalen sehr bewegt. Danke dafür.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Die Frauen vom Meer" von Deniz Selek

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Inhalt:

Es ist Frühling in Istanbul, als Ferah auf einer Parkbank sitzend ihren Vater wiedererkennt, der die Familie vor Jahrzehnten verließ. Gemeinsam mit ihm begibt sich Ferah auf eine Reise in die ...

Inhalt:

Es ist Frühling in Istanbul, als Ferah auf einer Parkbank sitzend ihren Vater wiedererkennt, der die Familie vor Jahrzehnten verließ. Gemeinsam mit ihm begibt sich Ferah auf eine Reise in die
Vergangenheit:
zu Ferahs Mutter, einer stolzen Tatarin, die dem Vater einst in die Türkei folgte, zu der Deutschen Elisabeth, die Ferahs Sohn heiratete und lernen musste, was Leben in einer fremden Kultur bedeutet, und schließlich zu Ferahs erwachsener Enkelin, die zwischen zwei Kulturen aufwächst.
Alle drei Frauen haben glückliche Jahre an großen Meeren verbracht, bis sie in ein neues Leben versetzt wurden, in dem sie sich bewähren mussten.

Eindruck:

"Die Frauen vom Meer" - eine Familienreise durch drei Generationen, die mich mehr als einmal schlucken und am Ende mit dicken Tränen zurückließ. Warum Tränen ? - weil es einfach nur schön war !

Dieses Buch über die Höhen und Tiefen, Vor- und Nachteile, Schwierigkeiten und Einfachheit von multikulturellen Beziehungen berührt so tief. Das "Vor-Augen-führen", dass es funktionieren kann und über Generationen hinweg Bestand haben kann, ist wunderschön. Intensiv, emotional und sehr feinfühlig geschrieben erlebt man die Gefühle jeder einzelnen Person mit - man leidet, liebt, freut und lebt mit ihnen. Dazu die tollen Landschaftsbeschreibungen geben dem Leser das Gefühl dabei zu sein.

Die Zwischenkapitel - die eigentlich die Rahmenhandlung bilden - in denen Ferah mit ihrem Vater auf eine Reise in die Vergangenheit geht, sind von einer solchen Melancholie und emotionaler Tiefe,
dass ich beim Lesen Gänsehaut hatte. Die Leben werden hier in Rückblenden erzählt und aufgearbeitet und der Moment in dem Ferah - gefühlt in den Armen ihres Vaters - loslassen kann, hat mich
mit einem Gefühl der Wärme zurückgelassen.

"Wir sind zu Hause (Sercan) - Ja, wir sind zu Hause (Ferah)"

Fazit:

Ich weiß nicht wann ich so etwas intensives, tiefes und emotionales zuletzt gelesen habe. "Die Frauen vom Meer" werden mich ewig beschäftigen. Dieses Buch wird mein ständiger Begleiter werden,
und dafür kann ich nur sagen: Danke Deniz Selek!

Eine kleine nebensächliche Besonderheit, die aber die Intensivität des Lesens unterstrichen hat, ist das Cover. Während des gesamten Buches habe ich über über Wellen gestrichen und das Gefühl
gehabt am Meer zu sein. Wer sich dieses Buch zulegt, wird feststellen was ich meine...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Drei Frauen. Drei Generationen. Drei Meere.

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„Er legte ihnen die Freiheit zu Füßen, nach der sich Ilayda so lange gesehnt hatte, denn Vertrauen war nur ein anderes Wort mit derselben Bedeutung.“

Inhalt

Die drei Frauen vom Meer verbindet weit mehr ...

„Er legte ihnen die Freiheit zu Füßen, nach der sich Ilayda so lange gesehnt hatte, denn Vertrauen war nur ein anderes Wort mit derselben Bedeutung.“

Inhalt

Die drei Frauen vom Meer verbindet weit mehr als ein gemeinsamer Stammbaum und ein Leben voller Sehnsüchte und Wünsche, sie teilen sich ein Stück weit die Geschichte einer Familie, die aus ganz verschiedenen Menschen zusammengesetzt ist und ein lebendiges Gebilde bleibt, weil sie die Besonderheit und Einzigartigkeit jedes Einzelnen anerkennt und zu integrieren weiß. Während Ferah, die Großmutter sich selbst eine Familie aufbaut, die sie in ihrer Kindheit nicht hatte, möchte Elisabeth, ihre Schwiegertochter die Zwänge des türkischen Familienlebens nicht auf sich nehmen. Und Ilayda, die Enkeltochter fühlt sich in ihrem Heimatland ausgesprochen wohl, während sie in Deutschland eine Außenseiterin bleibt. Jede von ihnen besteht eigene Lebensprüfungen, jede hegt geheime Wünsche und hängt ihren Träumen nach und jede bemüht sich, für die Angehörigen einen Kompromiss einzugehen. Denn alle drei müssen feststellen, dass die Heimat, die sie sich erträumen nicht an einem einzigen Ort zu finden ist, auch nicht in einer Partnerschaft sondern einzig und allein in ihrem Herzen.

Meinung

Dieser ausgesprochen einfühlsame, emotionale Familienroman kombiniert nicht nur zwei gegensätzliche Kulturen miteinander, sondern rückt das Leben selbst in den Mittelpunkt der Erzählung. Er thematisiert dabei ganz hervorragend die Entwicklung einer Generation und auch die der nächsten und der übernächsten. Dabei sind es vor allem die Frauen, die ihre „Jungmädchenträume“ zurückstellen, die nachdem sie selbst Kinder bekommen und eine Familie gründen, auch ein anderes Weltbild gewinnen und die sich dennoch treu bleiben und sich weder von gesellschaftlichen Zwängen noch von wohlgemeinten Ratschlägen aus der Ruhe bringen lassen. Sie folgen ihrer Intuition und ihrem Herzen und gewinnen dadurch an Authentizität und Lebenskraft. Deniz Selek lässt den Leser teilhaben an den verschiedenen Rollenbildern, der Aufgabenverteilung und den Ansichten in der Türkei und geht dabei sowohl auf die besonders innigen zwischenmenschlichen Beziehungen ein, als auch auf die kritischen Aspekte eines Lebens im Schatten der Männer.

Fazit

Ich vergebe volle Punktzahl für diesen eindringlichen, sprachlich ansprechenden Familienroman, der viele wichtige Themen, wie Sehnsüchte, Hoffnungen, dass Muttersein, die tragende Rolle innerhalb der Familie, das Heimatgefühl und nicht zuletzt die Liebe zum Leben anspricht. Starke Charaktere, tolle Schauplätze und eine intensive Erzählweise verleihen diesem Roman eine hohe schriftstellerische Qualität, die ich als Leseempfehlung sehr gern an andere weitergebe. Ein Buch fürs Herz, für die Seele und für den Glauben an ein sinnerfülltes Dasein. Top!

Veröffentlicht am 13.12.2016

Eine Familiengeschichte

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In Die Frauen vom Meer erzählt Deniz Selek ihre Familiengeschichte, beginnend bei ihrer Urgroßmutter. Alle Frauen, die in diesem Roman vorkommen, haben eine besondere Beziehung zum Meer und das spürt man ...

In Die Frauen vom Meer erzählt Deniz Selek ihre Familiengeschichte, beginnend bei ihrer Urgroßmutter. Alle Frauen, die in diesem Roman vorkommen, haben eine besondere Beziehung zum Meer und das spürt man durchgehend. In größeren Sprüngen wird von einer Frau zur nächsten erzählt, jedoch auch immer wieder die Gedanken und Beweggründe anderer Personen Beachtung geschenkt. Zwischen den Kapiteln gibt es immer Zwischenszenen, die von Ferah handeln und diese erzählt ihrem Vater von ihrem Leben und den wichtigsten Menschen, die darin vorkommen. Diese Szenen haben etwas Geheimnisvolle und geben dem Ganzen den Charakter des Übernatürlichen.

Zu allen Figuren fühlte ich mich nicht ganz so nah, erst mit Elisabeth konnte ich richtig mitfiebern und mitfühlen. Leider hab ich dann mit der Zeit den Bezug zu allen ein bisschen verloren, was einerseits die Wechsel der Erzählperspektiven und zum anderen die großen Zeitsprünge dazwischen ausgelöst haben. Jedoch hat das dem Lesevergnügen keinen zu großen Abbruch getan, da man die Liebe der Autorin zur Türkei und vor allem der Stadt Istanbul deutlich spürt und die Sätze dadurch nur so von Poesie überquellen.

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und auch die sprachlichen Bilder sind sehr gut umgesetzt. Ich hatte einige schöne Lesestunden. Es ist jedoch kein Buch, das man schnell weglesen kann. Es braucht Zeit, um verdaut zu werden und das Ganze in seiner Bandweite zu verstehen. Das der Großteil der Geschichte wirklich passiert ist, macht das Buch umso wertvoller. Es erzählt von der Zerissenheit zwischen zwei Kulturen aufzuwachsen und mit dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit und einem Gefühl nach Heimat. Es zeigt Grenzen auf und gleichzeitig, wie diese überwunden werden können. Jedesmal gehört eine große Portion Mut dazu. Jedoch zahlt es sich am Ende meistens aus.



Fazit

Eine schöne Familiengeschichte, erzählt auf der Basis wirklich geschehener Ereignisse. Starke Frauen führen uns an große Meere, und zeigen uns, wie diese überwältigenden Gewässer ihr Leben schicksalhaft verändert haben.