Cover-Bild Tausend Nächte aus Sand und Feuer
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 24.05.2016
  • ISBN: 9783570164068
E. K. Johnston

Tausend Nächte aus Sand und Feuer

Petra Koob-Pawis (Übersetzer)

Fantasy meets Orient

Lo-Melkhinn hat schon dreihundert Mädchen auf dem Gewissen, bevor er in ihr Dorf kommt, um sich eine neue Braut zu suchen. Als sie die Staubwolke am Horizont sieht, weiß sie, dass er das hübscheste Mädchen im Dorf mitnehmen wird: ihre Schwester. Aber das wird sie nicht zulassen. Stattdessen kehrt sie selbst mit dem geheimnisvollen Wüstenherrscher in seinen Palast zurück. Der Tod scheint ihr sicher, doch am nächsten Morgen ist sie immer noch am Leben. Von nun an erzählt sie Lo-Melkhinn jede Nacht eine neue Geschichte und jeden Morgen erwacht sie mit einem magischen Funken in sich, der von Tag zu Tag mächtiger wird ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2021

Eine wundervolle Erzählung aus tausend und einer Nacht mit jeder Menge Magie und Liebe

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Lo-Melkhiin ist ein guter Herrscher, aber auch ein grausamer Mensch. Schon dreihundert Frauen ehelichte er. Viele starben noch in dieser Nacht. Einige wenige lebten noch ein paar Tage länger, aber letztendlich ...

Lo-Melkhiin ist ein guter Herrscher, aber auch ein grausamer Mensch. Schon dreihundert Frauen ehelichte er. Viele starben noch in dieser Nacht. Einige wenige lebten noch ein paar Tage länger, aber letztendlich fanden sie alle den Tod durch seine Hand.
Doch da er ein guter Herrscher ist, haben sich die Männer das Landes auf ein Gesetz geeinigt das besagt das Lo-Melkhiin sich aus jedem Dorf eine Braut holen darf. Wenn er mit allen Dörfern durch ist, beginnt der Kreislauf aufs Neue.
Als er sich seine dreihundertunderste Braut holt, ahnt er nicht, mit wem er es zu tun bekommen wird. Sie wird alles verändern ...

Dieses war mein erstes Buch von Emily Kate Johnston und ich habe es geliebt!
Es war so märchenhaft geschrieben und von soviel Magie und Liebe durchzogen, dass es mich nicht nur in seinen Bann zog, sondern mich auch tief berühren konnte.

Zuerst einmal finde ich den Schutzumschlag wirklich schön gestaltet. Alleine die Schriftart hat schon etwas Märchenhaftes an sich. Das Cover ist passend zur Geschichte orientalisch gestaltet.
Die Prägung auf dem Buchrücken des Einbandes ist allerdings auch wirklich schön. Der Einband an sich ist schwarz, aber die Prägung ist golden und ist in derselben Schriftart gehalten, in der auch das gesamte Buch geschrieben wurde.
Allein diese Schriftart gibt einem das Gefühl, etwas Besonderes, sehr Altes und zugleich Märchenhaftes zu lesen.
Der Schreibstil der Autorin verstärkte dieses Gefühl noch und die Geschichte vollendete diesen Eindruck. Für mich war dieses Buch als Gesamtpaket wirklich sehr gelungen!

Jetzt zum Inhalt: Diese Geschichte war interessant, da sie mich in eine andere Welt mit einer ganz anderen Kultur einlud. Sie brachte mir die Bräuche und Sitten eines Landes näher, wo ich noch nie gewesen bin.
Schon der Beginn, als sich unsere Protagonistin für ihre Schwester opferte, hat mir gut gefallen und die Protagonistin brauchte nicht lange, um mein Herz im Sturm zu erobern.
Mit Lo-Melkhiin tat ich mich schwerer und konnte auch keine Bindung zu ihm aufbauen, aber das störte mich nicht weiter, da die Welt mehr im Fokus stand als er.
Mich faszinierten hier vor allem die Frauen, da sie mit ihrer schlichten Art und Weise doch so viel Geschick bewiesen und mächtig waren, ohne das die Männer es in ihrer Gänze wahrnahmen.
Zwischen den Zeilen steckte auch so viel Liebe und Hingabe, dass es mich dieses tief berührte und in seinen Bann zog.

Alles in allem ein sehr Gelungenes rund um Paket eines Märchens, dass einem eine fremde Kultur erfolgreich näher bringt und einen gelungenen Spannungsbogen aufweist. Von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die auf diese Geschichte Lust haben.

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Veröffentlicht am 30.11.2017

Stilistisch sehr gut.

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Meine Meinung: Nachdem ich Zorn & Morgenröte gelesen und sehr geliebt habe, habe ich mich noch im selben Monat an Tausend Nächte aus Sand und Feuer herangewagt. Sehr mutig, denn nachdem ich von Zorn & ...

Meine Meinung: Nachdem ich Zorn & Morgenröte gelesen und sehr geliebt habe, habe ich mich noch im selben Monat an Tausend Nächte aus Sand und Feuer herangewagt. Sehr mutig, denn nachdem ich von Zorn & Morgenröte so begeistert war, hatte dieses Buch es dann natürlich deutlich schwerer. Es ist ein Retelling der gleichen Geschichte und doch so anders, dass mir letztendlich der Vergleich jedoch glücklicherweise nicht geglückt ist und ich so jedes Buch für sich selbst betrachten konnte.

Für mich ist Tausend Nächte aus Sand und Feuer besonders auch sprachlich eine Besonderheit und konnte mich damit auch überzeugen und kann aus der Masse herausstechen. Die Sprache klingt märchenhaft und ist altertümlich anmutend und hat so sehr zur Atmosphäre des Buches beigetragen. Ich finde immer, es ist ein sehr mutiger Schritt, vom Mainstream-Schreibstil wegzugehen und etwas Neues zu wagen. Das kann sehr leicht auch mal schief gehen, aber hier hat es glücklicherweise funktioniert. Auch viele andere stilistische Mittel der Autorin tragen sehr zur Atmosphäre und so ist diese im Buch generell sehr stark und präsent. Sie konnte häufig über längere Passagen, in denen nicht so viel passierte hinweghelfen und ist für mich sehr gelungen.

Was damit jedoch auch einhergeht ist eine gewisse Distanz, die man zu allen Personen der Geschichte, vor allem eben auch zur Protagonistin aufbaut. Sie waren keinesfalls blass und ungeschliffen sondern erschienen eher ständig in weiter Ferne und blieben so sehr distanziert vom Leser. Mir hat oft die Nähe zu ihnen gefehlt. Was da auch mit hineinspielt ist, dass Namen im Buch, ausgenommen der von Lo-Melkhiin, im Buch keine Rolle spielen. Statt des Namens benutzt Emily Kate Johnston Begriffe wie Mutter meiner Schwester, Schwester etc. und schafft dadurch auch eine gewisse Distanz, die mit dem Schreibstil zusammenspielt und so eine eher geheimnisvolle, distanzierte und märchenhafte Atmosphäre schafft, bei der ich mir jedoch manchmal mehr Nähe gewünscht hätte, die stilistisch aber sehr treffend ist.

Bezüglich der Geschichte und ihrer Entwicklung bin cih ebenfalls sehr unentschlossen. Es ist allgemein ein sehr schönes Retelling, das zwar wenig Spannung hat, diese war jedoch auch nicht unbedingt notwendig. Das Buch lebt sehr von der Atmosphäre und dem eher ruhigen Charakter und so hat diese mir auch nicht gefehlt. Viele besondere Elemente, wie Kleingötter und Dämonen wurden passend in die Geschichte eingewoben und blieben lange Zeit über geheimnisvoll, sodass man immer wieder ins rätseln kam. Auf der anderen Seite muss ich jedoch sagen, dass schon sehr zu Beginn vieles vorweg genommen wird. An dieser Stelle hätte ich es schöner und wohl auch spannender gefunden, wenn wir auch hier etwas länger im Dunkeln geblieben wären, denn ich muss schon sagen, dass es mir ein Stück weit wirklich den Spaß an der Geschichte genommen hat.

Fazit: Obwohl Tausend Nächte aus Sand und Feuer einige kleine Schwächen hat, konnte mich das Buch vor allem durch die erzeugte Atmosphäre sehr begeistern. Auch stilistisch muss man Emily Kate Johnstons Werk hervorheben. Es ist ein gelungenes Retelling und sehr ausdrucksstark.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Entführt stimmungsvoll in den Orient

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König Lo-Melkhinn reist von Dorf zu Dorf, um die schönsten Mädchen zu ehelichen. Doch keine von ihnen erlebt den nächsten Morgen. 300 Leben hat der grausame Herrscher bisher genommen. Die Protagonistin ...

König Lo-Melkhinn reist von Dorf zu Dorf, um die schönsten Mädchen zu ehelichen. Doch keine von ihnen erlebt den nächsten Morgen. 300 Leben hat der grausame Herrscher bisher genommen. Die Protagonistin opfert sich für ihre Schwester und wird durch eine List zur nächsten Braut erwählt. Sie erzählt dem König Geschichten von ihrer Familie und aus der Kindheit und überlebt. Eine Nacht, dann folgen weitere. Dabei wird ein Funke in ihr entfacht, der von Nacht zu Nacht wächst und durch den sie unglaubliches vollbringen kann.

Es ist eine Adaption von Sherazade. Doch wer das Märchen kennt, erwartet von der Protagonistin wahrscheinlich jede Nacht eine andere, spannende Geschichte. Diese bleiben jedoch aus. Oft wird der Abend und die Nacht noch nicht mal großartig erwähnt. Falls es dann doch zu einer Geschichte kommt, ist diese meist nicht besonders mitreißend.

Die Tatsache, dass von vielen Charakteren – auch von der Protagonistin - der Name nicht genannt wird, lässt wenig emotionale Nähe zu den Personen zu. Als Leser habe ich mich fremd und ausgeschlossen gefühlt.

Gut fand ich, dass es im Buch nicht wirklich eine Liebesgeschichte gibt. Für mich wäre es vollkommen unvorstellbar einen Mann zu lieben, der so viele unschuldige Leben auf dem Gewissen hat. Lo-Melkhinn ist ein Massenmörder und überhaupt nicht besonders sympatisch dargestellt. Das Hauptaugenmerk der Protagonistin liegt jedoch nicht etwa auf Rache, sondern auf dem nackten Überleben. Sie hat ihr Leben für das ihrer Schwester gegeben und wider Erwarten überlebt. Der Leser begleitet sie auf ihrem Kampf gegen alle Widrigkeiten. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die versucht dem Einfluss des Königs zu trotzen und Kraft aus ihrem Glauben zu schöpfen.

Man muss auch sagen, dass der Grund, aus welchem Lo-Melkhinn diese Mädchen tötet durchaus "nachvollziehbar" und zu verstehen ist, was zum Beispiel bei "Zorn und Morgenröte" (ähnliche Grundidee, ebenfalls Adaption von Sherazade) für mich nicht der Fall war.

Die Geschichte entführt stimmungsvoll in den Orient, wo sich ein Mädchen erhebt, um für das Gute einzustehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Auf jeden Fall ungewöhnlich!

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Ufff, diese Rezension schiebe ich schon eine Weile vor mir her. Was vor allem daran liegt, dass ich ewig nicht wusste, wie und ob ich dieses Buch bewerte. Aber dazu jetzt mehr.

Was dieses Buch auf jeden ...

Ufff, diese Rezension schiebe ich schon eine Weile vor mir her. Was vor allem daran liegt, dass ich ewig nicht wusste, wie und ob ich dieses Buch bewerte. Aber dazu jetzt mehr.

Was dieses Buch auf jeden Fall auszeichnet, ist ein technisch perfekter Schreibstil, der so poetisch, anmutig und bezaubernd ist und damit genau zum Setting passt, ohne zu hochtrabend oder unverständlich zu sein. Während des Lesens haben mich ja die fehlenden Namen (Yep! Eigentlich hat niemand einen Namen, sondern ist eben die Mutter der Mutter) ziemlich irritiert, wenn nicht sogar gestört. Im Nachhinein würde ich aber sagen, dass das das Buch nicht nur Einzigartig macht, sondern diese mysteriöse Atmosphäre aufrecht erhält.

Es klingt schon nach einem ABER und das kommt auch jetzt: So perfekt das Buch technisch auch war, konnte es mich nicht berühren, nicht verzaubern, nicht mitreißen. Da war eine Distanz zu Handlung und Personen. Zwar habe ich mit unserer namenlosen Protagonistin gefiebert, sie für ihren Mut, ihre Stärke und ihr großes Herz bewundert, aber mehr irgendwie auch nicht. Ein bisschen lag das aber auch an meinen falschen Erwartungen. Ich hatte nämlich wieder eine romantisch- zauberhafte Geschichte erwartet und keinen so harten Kampf gegen, um und mit der Männerwelt. Die Protagonistin gelingt ein Spagat zwischen gesellschaftlicher Unterordnung und gleichzeitig Aufbegehren für Selbstbestimmung. Auch hier wieder, technisch perfekt, denn eine Umwälzung etablierter Normen wäre unrealistisch gewesen, aber ein bloßes Akzeptieren bzw. Nichtberühren hätte der Protagonistin ihre Stärke genommen. Und trotzdem, mein Herz berühren konnte ihr Kampf nicht. Leider.

Ausgezeichnet hat das Buch auch der magische Anteil, der ja zum Orient irgendwie dazugehört. Hier aber spielte er eine viel größere Rolle, vermischt sich mit Spirituellem und der Wissenschaft. Nach und nach wird einem die Kraft bewusst, die in der Protagonistin und Lo- Melkhiin schlummert. Gegen Ende nimmt der Fantasyanteil fast schon überhand und bleibt doch nebensächlich. Denn es geht vielmehr um das Wasder Kraft und nicht das Wie. Passend zu der unglaublich mysteriösen und geheimnisvollen Welt gibt es keine Regeln, keine Grenzen und keine Geschichte dieser Magie. Sie existiert oder wird ins Leben gerufen. Muss man mögen, aber wenn man sich darauf einlassen kann und nicht zu verbissen darauf wartet, warum alles so ist wie es ist und sich auch nicht zu sehr den Kopf darüber zerbricht, wie das alle möglich sein kann, der wird fasziniert sein von den unendlichen Möglichkeiten.


Ihr seht, wie schwierig das Buch für mich war und ist. Einerseits liebe ich den Schreibstil, bin begeistert vom Plot und überwältigt vom Setting, und andererseits war ich nach dem Lesen auch ernüchtert, dass der Funke einfach nicht übergesprungen ist. Und vor allem weiß ich ja noch nicht mal, warum. Denn eigentlich hat das Buch alles, was es braucht und ich liebe. Gut ja, die Romantik hat gefehlt und für ein Orient- Feeling wäre sie schön gewesen, aber daran allein kann es doch nicht gelegen haben...?!





Fazit:
Dieses Buch ist etwas ganz besonderes, etwas neues und etwas ungewöhnliches. Man muss sich auf diese Welt voller Farben, Düfte und Magie einlassen können, alle Barrieren fallen lassen und sich verzaubern lassen. Am besten ist es wohl, nichts zu erwarten und alles zu erlauben, denn dieses phantastische Märchen ist auch Fantasy und Kampf einer Frau um Selbstbestimmung, darum lieben zu können, es aber nicht zu müssen. Darum sollten Romantiker vielleicht die Finger von dem Buch lassen und stattdessen zu "Zorn und Morgenröte" greifen.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Märchen aus Tausendundeiner Nacht

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Lo-Melkhinn hat schon viele Mädchen zur Frau genommen und die meisten haben die erste Nacht nicht überlebt. Ja, es handelt sich hier um eine Märchenadaptation. Der Protagonistin gelingt es mit einem Trick, ...

Lo-Melkhinn hat schon viele Mädchen zur Frau genommen und die meisten haben die erste Nacht nicht überlebt. Ja, es handelt sich hier um eine Märchenadaptation. Der Protagonistin gelingt es mit einem Trick, dass sie statt ihrer Schwester ausgewählt wird. Der Herrscher ist von einem Dämon beherrscht und so kämpft unsere "Helding" gegen den Dämon an und es gelingt ihr immer besser, sich an das Leben im Palast anzupassen. Doch wird es ihr auf Dauer gelingen? Und was würde aus dem Land werden, wenn sie stattdessen den Herrscher tötet?

Eine interessante Variation und man merkt, dass die Autorin das Leben in der Wüste kennen gelernt hat. Beschreibungen der Wüste und ihrer Bewohner nehmen hier großen Raum ein. Unterbrochen wird die Erzählung durch kurze Einschübe aus Sicht des Dämons (gut zu unterscheiden, da sie kursiv gedruckt sind). Auf eine groß angelegte romantische Liebesgeschichte wurde glücklicherweise verzichtet und die Märchenelemente stehen im Vordergrund.