Cover-Bild Nowhere Heart Land
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: pola
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 28.03.2025
  • ISBN: 9783759600264
Emily Marie Lara

Nowhere Heart Land

Roman | Ein eindringliches Debüt über die trügerische Macht der Erinnerung und die befreiende Kraft der Wahrheit

Ein fulminantes Debüt, das dich packt und nicht mehr loslässt

Eine junge Frau wacht mit einem blauen Auge in ihrer Heimatstadt in der deutschen Provinz auf. Eigentlich wollte Rosa immer weit weg, doch nun, nach vielen Jahren in London, ist sie zurück und wird von verwirrenden Erinnerungen an ihre Jugend in einem humanistischen Internat, an ihre Mutter, die jung verstarb, und an alte Freundinnen, die nicht mehr mit ihr sprechen, heimgesucht. Hin- und hergerissen zwischen Nostalgie und Realität sucht Rosa die Wahrheit zwischen alten Geschichten.

Mit großer Intensität und humorvoller Leichtigkeit erzählt Emily Marie Lara von einer jungen Frau, die sich mit aller Kraft gegen das Erwachsenwerden wehrt und sich in seiner Ablehnung trotzdem selbst findet.

Ein intensiver, atmosphärischer Roman über die besten und schlimmsten Seiten des Jungseins

Gewinnerin des Förderpreises der Wuppertaler Literatur Biennale 2022

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2025

Erwachsen werden kann auch grausam sein

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Was passiert, wenn das Erwachsen werden zu schwer wird? Wenn die Vergangenheit immer wieder anklopft und dich nicht los lässt? Man zerbricht daran, wird realitätsfern und läuft Gefahr zu vereinsamen. Genau ...

Was passiert, wenn das Erwachsen werden zu schwer wird? Wenn die Vergangenheit immer wieder anklopft und dich nicht los lässt? Man zerbricht daran, wird realitätsfern und läuft Gefahr zu vereinsamen. Genau so ergeht es Rosa in ihrer Geschichte, die eben kein Loblied auf die 20er Jahre ist, sondern brutal ehrlich zeigt, wie man daran scheitern kann. Mir hat dabei vor allem gefallen, dass Rosa eben nicht die typische symphatische Protagonistin ist, die immer lacht und das positive sieht und am Ende besonders gut weg kommt. Stattdessen ist sie eben zerfressen von allem, kann Wahrheit von Lüge in der Welt um sich herum und in ihrem Kopf nicht mehr unterscheiden. Genau diese Ehrlichkeit, dieses Gefühl des Verloren seins macht dieses Buch zu einem Buch der etwas anderen Art.

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Veröffentlicht am 22.04.2025

Wenn die Vergangenheit ruft

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Rosa lebt seit Jahren in Berlin, seit ihr Internat schließen musste und sie ihrer Heimatstadt den Rücken gekehrt hat.
Ihr Plan war damals groß, spannend und gleichzeitig mysteriös, weil London eine ganz ...

Rosa lebt seit Jahren in Berlin, seit ihr Internat schließen musste und sie ihrer Heimatstadt den Rücken gekehrt hat.
Ihr Plan war damals groß, spannend und gleichzeitig mysteriös, weil London eine ganz andere Welt war.
Aber jetzt mit neunundzwanzig, fast dreißig, verändert sich ihr Leben und plötzlich ist sie wieder in ihrer Heimat und wird von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Was ist wahr und was ist falsch?
Und wie soll es jetzt für sie weitergehen?

Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich in das Buch gefunden habe.
Der Schreibstil ist sehr besonders und für mich war er anfangs auch kompliziert.
Wie ein Code den man knacken musste und sobald das geschafft war, habe ich die Geschichte auch gerne gelesen, aber es hat etwas länger gedauert, bis ich an dem Punkt war.

Rosa ist eine spezielle Protagonistin.
Ihre Kindheit, die sie in einem katholischen Internat verbracht hat, war ungewöhnlich und auch nicht immer leicht und obwohl sie sich dessen nicht ganz klar ist, hat diese Zeit mehrere Narben hinterlassen.
Sie befindet sich in einer Phase, in der sie viel hinterfragt, weil sie einige Dinge nicht ganz begreift oder verwirrt ist.
Ihre Gedanken sind dadurch auch oft wirr und manchmal war es nicht ganz einfach ihr zu folgen.
Trotzdem hat dieser Zustand auch eine melancholische Stimmung ausgelöst, die ich tatsächlich mochte.
Ich denke, am Ende ist es Geschmackssache.

Das Buch ist definitiv kein leichter Roman und man muss sich beim Lesen konzentrieren um nichts zu verpassen.
Manchmal wandert die Protagonistin mit den Gedanken zwischen Gegenwart und Vergangenheit und da sie nicht immer klar denken kann, wird es manchmal etwas unübersichtlich.
Vermutlich ist das auch so gewollt, aber ein bisschen weniger chaotisch hätte es dann doch sein können.

Fazit: Insgesamt ein spannender Roman über die Vergangenheit einer jungen Frau, die sich mit neunundzwanzig nochmal neu finden muss.

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Veröffentlicht am 12.04.2025

Sehnsuchtsvoll und sprachintensiv

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Mit "Nowhere Heart Land" von Emily Marie Lara ist der erste deutschsprachige Debütroman im Pola Verlag veröffentlicht worden. Unter anderem deswegen war ich total gespannt auf das Buch.

Das Cover hat ...

Mit "Nowhere Heart Land" von Emily Marie Lara ist der erste deutschsprachige Debütroman im Pola Verlag veröffentlicht worden. Unter anderem deswegen war ich total gespannt auf das Buch.

Das Cover hat mir durch die Illustration im Porträtstil sofort gefallen.

Rosa findet sich mit einem blauen Auge in ihrer alten Heimatstadt mitten in der Provinz wieder. Die Jahre davor und somit fast ihr gesamtes Erwachsenenleben, hat sie fernab der Heimat in London verbracht.

Nun ist sie nach einer körperlichen Auseinandersetzung mit ihrem Kollegen zurückgekommen und findet sich in der alten Wohnung ihrer seit geraumer Weile dementen Großmutter wieder. Hier verschwimmen Realität und Nostalgie.

Ihre Mutter hat Rosa früh bekommen und ist früh gestorben. Beide glichen sich im Aussehen und Rosa ging später auf das gleiche humanistische Internat wie Conny. So fiel es ihr immer schwer, sich eine eigene Identität abseits ihrer jungen Mutter zu schaffen. Distanz zu ihr erschafft sie nur, indem sie sie konstant beim Vornamen nennt.

Das Internat selbst gibt es auch nicht mehr - Rosa macht sich dennoch auf die Suche nach Menschen, die sich erinnern und scheint sich gleichermaßen in den Erinnerungen zu verlieren und Halt in ihnen zu finden.

Der Schreibstil ist poetisch und sprunghaft wie Rosas Erinnerungen.

Nostalgie dürfte keinem fremd sein - ob es nun in Form von einfacher Vergangenheitsverklärung ist oder einem Sehnsuchtsgefühl, das fast schon schmerzt. Rosa sehnt die Vergangenheit herbei und flüchtet gleichermaßen ihr ganzes Leben schon vor ihr. Nun steht ihr 30. Geburtstag an und sie erreicht ein Alter, das ihrer Mutter nie vergönnt war. Wer ist sie außerhalb der Fußspuren von Conny? Und wie soll sie gefestigt in die Zukunft blicken, wenn ihre Vergangenheit sie haltlos zurücklässt?

"Nowhere Heart Land" ist ein Buch, das es zuweilen sowohl der Protagonistin als auch uns LeserInnen nicht leicht macht. Die Handlung ist nicht stringent, verliert sich in Rosas Erinnerungen und wirft Fragen auf, deren Beantwortung der Interpretation der Lesenden überlassen werden. Das ist zum Ende hin aber gerade im Hinblick auf den vorherigen Handlungsverlauf nur konsequent. Schließlich kann Rosa manchmal ihren eigenen Erinnerungen nicht trauen und die Gespräche mit Menschen aus ihrer Vergangenheit bringen nur unzureichend Klärung. Was sich aber herauskristallisiert: Rosa verklärt die Zeit im Internat am Nützenberg, da das Internat teilweise Familienersatz für sie war. Ihre ehemalige beste Freundin Leni hingegen hat die Zeit dort in hauptsächlich schlechter Erinnerung, unter anderem wegen klassischer Vorurteile der anderen.
Ab und zu schimmern die Probleme dieser Zeit durch Rosas Erzählungen durch, werden aber nie ausreichend erklärt oder verarbeitet. Das passt zu der Figur von Rosa, die zwischen Identitätsflucht- und findung zerrissen ist - eben ein "Nowhere Heart Land".

Der Grundton der Erzählung ist oft betrübt und wehmutsvoll, hat in mir aber auch nostalgische Erinnerungen aufkommen lassen. Auch wenn ich Rosas Handeln nicht immer verstehen konnte, fand ich sie als Figur zutiefst nachvollziehbar.

"Nowhere Heart Land" ist ein Buch zum Gedankenmachen, zum sehnsuchtsvollem Fühlen und der Vergangenheitsverklärung. Es lässt bewusst Fragen offen und überzeugt mit feinen Zwischentönen und einer schwierigen Protagonistin, die in der Zwischenwelt von Nostalgie und Realität gefangen zu sein scheint und doch zuweilen daraus hervorbricht.

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Veröffentlicht am 12.04.2025

Zwischen wirren Gedanken, Nostalgie und Sehnsucht

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Es fällt mir gar nicht so leicht etwas zu diesem Buch zu schreiben und es zu bewerten, weil es viel mit mir gemacht hat. Das Cover finde ich sehr gelungen. Es hat mich direkt angesprochen und ...

Es fällt mir gar nicht so leicht etwas zu diesem Buch zu schreiben und es zu bewerten, weil es viel mit mir gemacht hat. Das Cover finde ich sehr gelungen. Es hat mich direkt angesprochen und auch die Thematik fand ich sehr spannend. Rosa ist wahrscheinlich nicht die sympathischste Protagonistin - was es für mich in diesem Buch aber auch nicht gebraucht hat, da es vielmehr um ihre Innenwelt und die Stimmung geht. Zudem schienen weder Rosa noch ihre alte Schulfreundin Leni, noch irgendeine Person in diesem Buch greifbar - was jedoch genau das Gefühl der Perspektivlosigkeit aufgreift, was sich durch das komplette Buch zieht. Und vielleicht der Realität nahe kommt in der man oft auch nichtdie Beweggründe von Menschen kennt.
Die nostalgische, melancholische Stimmung hat mich von Beginn an eingenommen. Teilweise fand ich es kompliziert, dem sehr sprunghaften Schreibstil, der die Gedankensprünge der Protagonistin zeigt, zu folgen. Zwischendurch habe ich pausiert und den Inhalt wirken lassen - bin rausgegangen weil der Inhalt teilweise sehr erdrückend ist. Die ganze Schwere der Vergangenheit und die Perspektivlosigkeit und Verzweiflung der Protagonistin haben mich manchmal sehr mitgenommen. Gleichzeitig habe ich mich gefragt wie es aus- und weitergeht mit Rosa. Wo die Handlung hingeht.
Zum Schluss hätte ich mir eine stärkere Entwicklung der Protagonistin gewünscht, auch wenn Ansätze da waren. Da die Protagonistin relativ klar das Bild einer traumatisierten und manisch-depressiven jungen Frau zeigt. Zumal sie teilweise nicht zwischen Realität und Erinnerung unterscheiden kann.
Insgesamt war das Buch mit viel Humor und Tiefsinn geschrieben und hat sich teilweise angefühlt wie ein Fiebertraum.
Auch wenn ich nicht das Gefühl habe, erfassen zu können was die Essenz des Buches ist mochte ich es. Dieses Buch hat mir keine Fragen beantwortet und irgendwie war das ok.

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Veröffentlicht am 12.04.2025

Suche nach dem Platz im Leben

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Rosa, Ende 20, ist sofort nach dem Abitur aus ihrer Heimatstadt in der deutschen Provinz verschwunden und arbeitet seit vielen Jahren in London. Nach einem Vorfall mit einem unangenehmen Kollegen und, ...

Rosa, Ende 20, ist sofort nach dem Abitur aus ihrer Heimatstadt in der deutschen Provinz verschwunden und arbeitet seit vielen Jahren in London. Nach einem Vorfall mit einem unangenehmen Kollegen und, weil sie das Haus ihrer dementen Großmutter verkaufen muss, um deren Pflege weiterhin bezahlen zu können, kehrt sie in ihre alte Heimat zurück. Sie hat jung ihre Mutter verloren, die sie wiederum sehr jung bekommen hat. Beide Frauen waren in einem humanistischen Nonneninternat auf einem Hügel über der Kleinstadt, das kurz vor Rosas Abitur geschlossen und kurz danach abgerissen wurde. Und so schwelgt Rosa bei ihrer Rückkehr nach so langer Zeit in nostalgischen Erinnerungen an ihre Zeit im Internat, versucht den Kontakt zu alten Schulfreundinnen wieder herzustellen und versucht mehr über ihre verstorbene Mutter in Erfahrung zu bringen.

Ich fand das Konzept des Romans grundsätzlich sehr gut. Eine junge Frau, kehrt an den Ort ihrer Schulzeit zurück, wo nichts mehr ist, wie es mal war und ihre alten Freundinnen ein ganz anderes Leben führen, als sie selbst. Eigentlich hat sie den Ort bewusst hinter sich gelassen und dennoch hat er sie anscheinend nie ganz losgelassen und vieles, insbesondere der frühe Tod ihrer Mutter, ist unbearbeitet geblieben. Der Sprachstil des Buches hat mir auch sehr gut gefallen. Die Autorin findet oft sehr treffende sprachliche Bilder, um das Gefühlschaos der Protagonistin in Worte zu fassen. Auch, wie sich Demenz für einen Betroffenen anfühlt, beschreibt sie sehr anschaulich. Etwas überfordert haben mich aber die oft sehr abrupten Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Realität und dem, was die Protagonistin sich über das Leben ihrer Mutter zusammenreimt. Und auch mit dem Ende bin ich nicht ganz glücklich, es bleibt einfach sehr viel offen und ungeklärt und man hat nicht so wirklich das Gefühl, dass Rosa angekommen ist. Die Covergestaltung passt meiner Meinung nach aber gut zur Handlung und zum Genre.

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