Cover-Bild Der Friesenhof
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 23.12.2021
  • ISBN: 9783751710312
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Fenja Lüders

Der Friesenhof

Auf neuen Wegen
Band 1 der Reihe "Die Teehändler-Saga"

Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf des Familienhofs im friesischen Marschland abzuwenden, fängt die junge Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno. Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann. Und auch Gesas Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter gilt als in Russland verschollen. Als böse Gerüchte die Runde machen, droht Gesa alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hat.


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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2022

Nachkriegsjahre

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Der Friesenhof der Familie de Fries existiert bereits seit 100 Jahren und war immer im Besitz der Familie. Sie sind eine Marsch-Bauern Familie. Gerade ist der Vater an einer kurzen schweren Erkrankung ...

Der Friesenhof der Familie de Fries existiert bereits seit 100 Jahren und war immer im Besitz der Familie. Sie sind eine Marsch-Bauern Familie. Gerade ist der Vater an einer kurzen schweren Erkrankung verstorben, nicht nur für die beiden Schwestern Gesa und Hanna ändert sich daraufhin ihr gesamtes Leben.

Der großartige Schreibstil der Autorin fasziniert mich sofort und die Geschichte nimmt mich gleich gefangen. Die Figuren beeindrucken mich, sie sind liebenswert und ich folge ihnen gern. Die schwierige Lage, die sich manchmal in Verzweiflung steigert, der Nachkriegszeit ist fassbar. Eine Zwickmühle entsteht gar, denn die Männer, die aus dem Krieg und Gefangenschaft zurückkehren, erwarten eine Rückgabe ihrer Plätze, die die Frauen während der Kriegszeit erfolgreich eingenommen hatten. Auch die Zwangsunterbringung von Flüchtlingen auf den Höfen schafft Konflikte. Alle müssen zusammenrücken, die Privatsphäre des einzelnen leidet. Dinge, die ich ebenfalls aus Erzählungen meiner eigenen Großeltern kenne. Die Atmosphäre ist von einer brillanten Tiefe und Dichte, die einzelnen Szenen kann ich nicht nur sehen sondern auch fühlen, ganz wunderbar. Figuren, die ich so gerne begleite und von denen ich noch viel mehr erfahren möchte. Dieses Buch hat sich mir sofort geöffnet und mit den ausgeprägten und vielfältigen Charakteren einen Platz in meinem Herzen gefunden. Eine Geschichte die bleibt! Die Sprache ist ausgezeichnet, die norddeutschen Worte sind wunderbar platziert, die Sätze sind mitreißend formuliert. Die Landschaftsbilder sind fulminant gut gezeichnet und das Leben der Menschen glaubhaft und voller Herzlichkeit sowie Emotionen geschildert.

Liebend gerne vergebe ich hier wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen.
Dem ersten Band dieser Familiensaga möchte ich dazu meine unbedingte und absolute Leseempfehlung aussprechen. Der Einstieg in diese Serie ist der Autorin hervorragend gelungen und ich freue mich schon sehr auf die Folgebände. Liebhaber der Nordseeküste mit ihren Riten und Gezeiten in Kombination mit einer fesselnden Familiengeschichte werden das Buch verschlingen so wie ich.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

Toller Auftakt!

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Gesa und Hannas Familie trifft es schwer, als der Vater plötzlich verstirbt. Noch dazu ist da der Schwager, der bereits auf den Hof spekuliert, den dort aber niemand haben will. So beschließt Gesa in Emden ...

Gesa und Hannas Familie trifft es schwer, als der Vater plötzlich verstirbt. Noch dazu ist da der Schwager, der bereits auf den Hof spekuliert, den dort aber niemand haben will. So beschließt Gesa in Emden nach Arbeit zu suchen und kommt durch einen Zufall in einem Teekontor unter. Die Arbeit dort liegt ihr und auch die Zusammenarbeit besonders mit dem Juniorchef funktioniert gut. Doch Keno ist verheiratet und ein Ausweg scheint kaum möglich.

Fenja Lüders nimmt uns diesmal mit nach Ostfriesland aufs Land. Der Hof von Gesas Familie läuft gerade eben so, so ist es schwierig als der Vater stirbt. Und vor allem, wer soll denn der Bauer auf dem Hof sein. Hanna wird das erst nicht zugetraut. Doch sie kennt sich aus und die Unterstützung der Knechte, der Familie und auch der untergebrachten Flüchtlinge und am Ende auch der misstrauischen Nachbarn, ist ihr sicher.

Das Buch nimmt uns mit in eine Zeit als es für das Überleben eines Hofes noch viele Hände brauchte. Und Vorurteile über arbeitende Frauen und Fremdarbeiter an der Tagesordnung. Mir hat die Geschichte rund um Gesa, ihren Schwestern Hanna und Helga und Mutter Henrike gut gefallen. Henrike wirkt anfangs sehr unentschlossen und schwach nur um dann nicht nur ihre Angehörigen zu überraschen. Besonders mochte ich Großtante Alma, die zwar alt, aber im Kopf noch sehr fit und vor allem scharfsinnig und -züngig ist.

Gesas Anstellung im Tee-Kontor ist interessant und die Firma, bei der sie anfängt wie eine kleine Familie. Trotzdem ziehen Schattenwolken auf, denn Keno, der Juniorchef, ist bereits verheiratet und auch wenn es keine Liebesheirat war, gibt ihn seine Frau nicht einfach auf. Am Ende des Buches treffen dann die Schwestern eine Entscheidung, die dann wohl in Band zwei Thema sein wird.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Man bekommt einen guten Einblick in die Nöte der Zeit, aber auch in die Chancen, die es eben doch gab. Ich freue mich auf jeden Fall auf den zweiten Band der Reihe, wenn es weitergeht mit Gesa, Hanna und Helga.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Not macht erfinderisch!

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Mit dem Friesenhof - Auf neuen Wegen von Fenja Lüders erleben wir eine Familiengeschichte in der die Kriegsvergangenheit nachhallt.
Der Auftakt der Teehändlersaga hat mich durch das wunderschöne Buchcover ...

Mit dem Friesenhof - Auf neuen Wegen von Fenja Lüders erleben wir eine Familiengeschichte in der die Kriegsvergangenheit nachhallt.
Der Auftakt der Teehändlersaga hat mich durch das wunderschöne Buchcover und den Klappentext neugierig gemacht. Leider hat diese kleine Zusammenfassung auf dem Buch hinten ein bisschen den falschen Weg gewiesen und liess eine falsche Interpretation zu.
Ich habe mir eine Tasse Ostfriesentee aufgesetzt, dazu getrunken die ich zwar nicht so zelebriert habe wie die Teekenner im Buch aber es passte gut und machte Lust auf die Geschichte :D
Der Schreibstil war gut verständlich, angenehm zu lesen und erzählt wird abwechselnd aus der Sicht der feinfühligen Hannah und ihrer taffen Schwester Gesa.
Wir bekommen einen Einblick in die Welt der Bäuerin Hendrike die Mutter der Schwestern die sich ständigen Streits, familiären Zwistigkeiten, Missgunst und gar Betrug stellen muss, trotzdem nicht aufgibt und eher am Tod ihres Mannes und den Situationen zu wachsen scheint.
Ihre Mädchen und die subtile Grosstante Alma sind die wichtigsten Konstanten, weisen fast unmenschliche Kräfte auf und jeder gibt sein Bestes um eine schwierige Zeit zu meistern.
Auch werden die Handlungen, der Zusammenhalt der verschiedenen Hofherren umliegender Höfe authentisch transportiert und nicht immer gönnt man sich den Erfolg aber respektiert sich am Ende doch.
Es spielt 1949 in Ostfriesland und die Kriegsarmut bzw. der Versorgungsengpass sind noch präsent. Man versucht aus dem Wenigen was noch da ist das Beste herauszuholen und muss improvieren um über die Runden zu kommen.
Die nächstgrössere Stadt Emden ist auch ein Handlungsort und ein bisschen dezent ortsübliche eingesetzte Mundart lockert zusätzlich die Handlung auf.
Gern möchte ich erfahren wie es mit dem Hof, Gesa, Hannah und der grossen Schwester Helga weitergeht und was sie gemeinsam erschaffen können.
Von mir 4 grossartige Sterne mit einer Leseempfehlung aller Bücher von Fenja Lüders.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Frauenpower

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Inhalt übernommen:

Ostfriesland 1949 :
Nach dem Tod des Vaters setzen die beiden jungen Schwestern Gesa und Hanna alles daran, den drohenden Verkauf des Familienhofes im friesischen Marschland abzuwenden. ...

Inhalt übernommen:

Ostfriesland 1949 :
Nach dem Tod des Vaters setzen die beiden jungen Schwestern Gesa und Hanna alles daran, den drohenden Verkauf des Familienhofes im friesischen Marschland abzuwenden. Während Hanna auf dem Hof die Zügel in die Hand nimmt fängt Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno.Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann.Und auch Gesas Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter gilt als in Russland verschollen. Als böse Gerüchte die Runde machen, drohen die Schwestern alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut haben.

Meine Meinung:

Ich habe mein Herz von Anfang an an die beiden Protagonistinnen verloren, zwei starke Frauen, die sich durchbeißen, was in der damaligen Zeit keine leichte Aufgabe war.Die Mutter Henrike war mir zwar sympathisch, aber ihre Art,das Wohlwollen der Nachbarn über das Glück ihrer Familie zu stellen, ging mir manchmal gehörig auf den Keks.
Hanna und Gesa kämpfen an unterschiedlichen Fronten um ihre Liebe,was nur teilweise von Erfolg gekrönt war.
Eine wichtige Rolle auf dem Friesenhof spielte Tante Alma (genannt Tanti). Während sie scheinbar unbeteiligt ihre Stricknadeln klappern ließ, entging ihr keine Kleinigkeit und ihr Rat rückte den Familienfrieden mehr als einmal wieder zurecht.
Neben der Familiengeschichte rückte die Autorin auch die wichtigen Themen der damaligen Zeit ins rechte Licht, als da waren das immer noch aktive Agieren des braunen Mobs,die Ausländerfeindlichkeit und die Unterdrückung der Frauen.
Was nach meinem Geschmack etwas zu kurz kam, war das Thema rund um den Tee, vielleicht gewinnt das im zweiten Band etwas mehr an Gewicht.

Veröffentlicht am 16.01.2022

Alles für den Hof

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Familie de Fries betreibt in Ostfriesland einen Hof. Der einzige Sohn der Familie ist im gerade beendeten zweiten Weltkrieg gefallen. Als der Familienvater nun auch noch stirbt, stehen Hanna und Gesa mit ...

Familie de Fries betreibt in Ostfriesland einen Hof. Der einzige Sohn der Familie ist im gerade beendeten zweiten Weltkrieg gefallen. Als der Familienvater nun auch noch stirbt, stehen Hanna und Gesa mit ihrer Mutter allein da. Die älteste Tochter Helga ist bereits verheiratet und lebt in einem Nachbarort. Helgas Mann verlangt nun Helgas Erbteil, da bedeutet für die de Fries Frauen auf dem Friesenhof nichts Gutes: Denn wo sollen sie nur das Geld aufbringen?!

Gesa und Hanna scheinen anfangs nicht ganz so ein harmonisches Schwesternpaar zu sein. Doch das ändert sich sehr schnell und es zeigt sich, dass die beiden sich lieben und sehr eng zusammenarbeiten. Dank der Beiden scheinen alle Probleme lösbar zu sein. Ich habe bereits die Speicherstadt-Saga von Fenja Lüders gelesen und war begeistert, diese Teehändler-Saga scheint in die Fußstapfen der Vorgängersaga treten. Ich mag den Schreibstil von Fenja Lüders sehr. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Geschehnisse sind sehr anschaulich und es ist eine gute Mischung aus einer Familiensaga und hinweisen, wie das Leben zu dieser Zeit war. Beim Lesen hat man selbst das Gefühl auf dem Hof oder im Teekontor zu sein. Fenja Lüders versteht es sehr bildlich zu schreiben. Mir gefällt es sehr, wie Hanna und Gesa den Hof versuchen zu retten und nebenbei auch noch selbst ihre privaten Probleme und Schwierigkeiten haben. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich vergebe vier von fünf Sterne.

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