Cover-Bild Kaffee und Zigaretten
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Hörverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kurzgeschichten
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 04.03.2019
  • ISBN: 9783844532982
Ferdinand von Schirach

Kaffee und Zigaretten

Lars Eidinger (Sprecher)

Ferdinand von Schirachs persönlichstes Werk

Ferdinand von Schirachs neues Buch verwebt autobiographische Erzählungen, paradoxe Aperçus, Betrachtungen und Reflexionen zu einem erzählerischen Ganzen, in dem sich Privates und Allgemeines auf faszinierende Weise berühren, verzahnen und wechselseitig spiegeln. Es geht um prägende Erlebnisse des Erzählers, um flüchtige Momente des Glücks, um Einsamkeit, um die Sehnsucht nach Heimat, um Kunst und Gesellschaft ebenso wie um die großen Lebensthemen Ferdinand von Schirachs, um merkwürdige Rechtsfälle und Begebenheiten, um die Idee des Rechts und die Würde des Menschen. Diese Vielschichtigkeit macht „Kaffee und Zigaretten“ zum persönlichsten Werk Ferdinand von Schirachs.

Gelesen von Lars Eidinger.

(3 CD, Laufzeit ca. 3h 35)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2019

feinsinnig

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Ferdinand von Schirach schreibt über seine Kindheit und sein Leben, die Jahre im Internat, die ihn prägten, Menschen, die er dort kennengelernt hat. Einige traf er Jahre später wieder, die Ausbildungen ...

Ferdinand von Schirach schreibt über seine Kindheit und sein Leben, die Jahre im Internat, die ihn prägten, Menschen, die er dort kennengelernt hat. Einige traf er Jahre später wieder, die Ausbildungen und die Elternhäuser sorgten dafür, dass sie wichtige Positionen einnehmen konnten. Von Schirach wurde Anwalt und erlebte vieles zwischen Recht und Gerechtigkeit, von Menschen, die wissentlich sträflich gehandelt haben und solchen, die nicht anders konnten. Auch davon wird in einzelnen Episoden erzählt. Seine Lebensgeschichte ist nicht chronologisch aufgebaut, immer wieder gibt es Abschweifungen, neue Erlebnisse werden mit Rückblenden nachvollziehbar und ergeben eine logische Entwicklung.


Die Allgemeinkenntnis, seine umfangreiche Bildung, die sich auch in dem Schreibstil ausdrückt, ergeben ein in kurzen Absätzen gehaltenes, leicht lesbares Buch mit sehr vielen nachdenklich machenden Aspekten.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Ein sehr persönliches Werk

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Ich habe alle Bücher von Ferdinand von Schirach gelesen und sein Schreibstil gefällt mir wirklich sehr. Bei den ersten Tracks dieses Hörbuchs war ich noch etwas skeptisch, weil ich etwas ganz anderes erwartet ...

Ich habe alle Bücher von Ferdinand von Schirach gelesen und sein Schreibstil gefällt mir wirklich sehr. Bei den ersten Tracks dieses Hörbuchs war ich noch etwas skeptisch, weil ich etwas ganz anderes erwartet hatte. Doch dann fing das Hörbuch an mich zu faszinieren, nicht zuletzt dank der unaufgeregten Sprechweise von Lars Eidinger. Von Schirachs Aussage „Lars Eidinger liest, wie ich schreibe“ trifft den Nagel auf den Kopf.
„Kaffee und Zigaretten“ spricht sehr viele verschiedene Themen an. Der Autor erzählt von seiner Kindheit , Jugend und Schulzeit, die er im Internat Salem am Bodensee verbracht hat, von Menschen und Ereignissen, die ihn geprägt haben, von Prozessen und Klienten, Filmen, die ihn beeindruckt haben, den Stammheim Prozessen und ihren Auswirkungen und einer Vielzahl anderer Themen. Ich bin sicher, dass ich mir dieses Hörbuch noch einmal anhören werde.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Für mich ein Experiment

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》INHALT:
Ferdinand von Schirachs persönlichstes Werk

Ferdinand von Schirachs neues Buch verwebt autobiographische Erzählungen, paradoxe Aperçus, Betrachtungen und Reflexionen zu einem erzählerischen Ganzen, ...

》INHALT:
Ferdinand von Schirachs persönlichstes Werk

Ferdinand von Schirachs neues Buch verwebt autobiographische Erzählungen, paradoxe Aperçus, Betrachtungen und Reflexionen zu einem erzählerischen Ganzen, in dem sich Privates und Allgemeines auf faszinierende Weise berühren, verzahnen und wechselseitig spiegeln. Es geht um prägende Erlebnisse des Erzählers, um flüchtige Momente des Glücks, um Einsamkeit, um die Sehnsucht nach Heimat, um Kunst und Gesellschaft ebenso wie um die großen Lebensthemen Ferdinand von Schirachs, um merkwürdige Rechtsfälle und Begebenheiten, um die Idee des Rechts und die Würde des Menschen. Diese Vielschichtigkeit macht „Kaffee und Zigaretten“ zum persönlichsten Werk Ferdinand von Schirachs.

》EIGENE MEINUNG:
Ich hatte von Ferdinand Schirach, ehrlich gesagt, vor diesem Hörbuch weder bewusst etwas gehört, noch gelesen. Auch als Person war er mir im Grunde, bis auf ein wages Wiedererkennen seines Bildes, unbekannt. Das Hörbuch hat durch ein Gewinnspiel seinen Weg zu mir gefunden. Selbst hätte ich es mir nicht gekauft – es war also für mich ganz klar ein Experiment.

Ich war jedoch durch die Erwähnung von „großen Lebensthemen“, „Rechtsfällen“, der „Idee des Rechts“ und der „Würde des Menschen“ durchaus gespannt! Erst durch das Hörbuch habe ich erfahren, dass Ferdinand von Schirach als Anwalt und Strafverteidiger arbeitet. Auf 3 CDs mit ca. 3 Stunden, 35 Minuten, findet sich eine Sammlung aus 48 verschiedenen Texten. Leider sind diese nicht mit Überschriften versehen und gehen so, nur durch die Angabe der Kapitelnummer, ineinander über. Ich bin kein Fan von Kurzgeschichten an sich, aber hier konnte mich die Länge der einzelnen Kapitel durchaus erreichen. Dabei ist dies, wie die Art der Geschichten, äußerst variabel.

Auch den Hörbuchsprecher Lars Eidinger bringe ich mit keinem anderen, von mir gehörten, Werk in Verbindung. Ich fand den Satz „Lars Eidinger liest, wie ich schreibe“ des Autors äußerst spannend. Bereits der kurze Abstecher in eine Hörprobe zeigt dabei was gemeint ist. Der Sprachstil ist schon ein ganz eigener: Ruhig, klar, sachlich, dabei nicht emotionslos, aber sehr reduziert und knapp. Einerseits finden sich Details und viele persönliche Ansichten, andererseits fühlte es sich für mich doch eher distanziert an. Manche Texte sind sehr berührend, andere poetisch, wieder andere fast banal.

Es fällt mir schwer die einzelnen Texte einzuordnen. Es handelt sich um Geschichten, Betrachtungen, Erzählungen, Augenblicke… Darunter finden sich Begegnungen von Schirach, Szenen aus seiner Kindheit und Jugend, Rechtsfälle, prägende Momente, Reflexionen über Filme, das Thema Tod uvm. An einigen Stellen war es für mich, vielleicht auch wegen meiner Unkenntnis über den Autor, dann allerdings schwer zu verstehen, was autobiographisch und was literarisch war. Bei einigen Themen hat er mein Interesse so geweckt, dass ich im Internet nach weiteren Informationen dazu gesucht habe (z. B. über „Die Anwälte“). Andere fand ich seltsam, abgehakt, losgelöst und teilweise auch sehr melancholisch.

Die Aufmachung des Hörbuches ist schlicht, aber nicht unauffällig. Es wird vor allem mit Schwarz, Rot und Weiß gearbeitet. Der aufsteigende Rauch auf dem Cover wirkt dynamisch, das rote Innere eindringlich.

Bei mir hinterlässt das Hörbuch insgesamt sehr gemischte Gefühle. Außerdem die Frage, ob ich vielleicht nicht die ganz passende Zielgruppe – in Sachen Literatur vielleicht auch nicht gebildet genug – bin. Ich hatte teilweise das Gefühl ich müsste mehr über den Autor, Poesie, Rhetorik, Literatur etc. wissen um es wirklich zu verstehen/wertschätzen zu können. Das wiederum schreckt mich vor weiteren Büchern dieser Art eher ab, weil ich Literatur sehr schätze, die jedem zugänglich sein kann. Auf jeden Fall macht es aber nachdenklich – und das kann wohl nicht schlecht sein.


》FAZIT:
Für mich ein Experiment, dass mich nicht völlig von den Socken gerissen, aber schon auch bewegt hat.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Perfekte Symbiose aus Text und Lesung

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Bislang habe ich mit Ferdinand von Schirach nur gute Erfahrungen gemacht - mir gefällt seine unaufregte, fast lakonisch-kühle Art des Erzählens sehr. Der Trend setzt sich auch bei "Kaffee und Zigaretten" ...

Bislang habe ich mit Ferdinand von Schirach nur gute Erfahrungen gemacht - mir gefällt seine unaufregte, fast lakonisch-kühle Art des Erzählens sehr. Der Trend setzt sich auch bei "Kaffee und Zigaretten" fort, seinem bisher wohl persönlichsten Werk. Die über 40 teils sehr kurzen, teils etwas längeren Kapitel bestehen aus Anekdoten, Alltagsbeobachtungem und -überlegungen, Gedankenspielen, Vergleichen und persönliche Erinnerungen. Es gibt Hintergründiges zur Familie derer von Schirach (mit denen man schon selbst sicher ein gutes Buch füllen könnte), Erzählungen aus vergangenen Gerichtsfällen und anderen Ereignissen undundund. Es ist eine Art philosophierende Biographie - oder ein Zustandsbericht mit biografischen Hintergrund. Es lässt sich schwer in eine Form pressen, aber vielleicht ist das auch gar nicht nötig: es ist einfach sehr gut, unterhaltsam und gedankenanregend so, wie es ist.

Es hat keine sechs Prozent des Hörbuchs gebraucht, da war ich schon so geflasht, dass ich gar nicht wusste, wohin mit mir. Nach einem kurzen biografischen Ausflug in die Kindheit gab es ein unaufgeregtes Cameo von Mick Jagger im Kino (bei Indiana Jones, no less) einen Vergleich der Filmadaptionen von "Swimming Pool" (Schneider/Delon) und "A Bigger Splash" (Swinton/Fiennes) und ein zeitgeschichtliches Gedankenstück über die raf-Anwälte Schily, Ströbele und Mahler. Allein diese drei popkulturellen bzw. jüngergeschichtlichen Themen haben mich total fasziniert, und auch wenn dieses fulminante Auftaktfeuerwerk im Folgenden etwas abnahm (kann der Autor ja nicht ahnen, dass er damit drei Treffer bei mir in Folge erzielt) blieben auch die weiteren Kapitel durchgängig interessant, teils faszinierend und immer hörenswert.

(Da ich kurz zuvor Aus dem Dachsbau gehört habe, drängte sich der Vergleich für mich geradezu auf, und alles das, was ich bei von Lotzow kritisiert, habe, setzt von Schirach weit, weit gekonnter um. Zwei Werke mit einer ähnlichen Intention, doch nur eines trifft das Ziel.)

Was auch für den Vortrag des Hörbuchs gilt: Lars Eidinger liest den Schirach so wunderbar, so passend melancholisch-bittersweet, ich feiere seine Genialität und diese perfekte Symbiose aus Text und Lesung.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Persönliche Einblicke.

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Mit diesem Hörbuch bekommt man ganz eigene Einblicke ins Privatleben von Ferndinand von Schirach, vermischt mit Erzählungen aus Straffällen sowie eigenen Feststellungen. Ein wirklich sehr bunt gemischtes ...

Mit diesem Hörbuch bekommt man ganz eigene Einblicke ins Privatleben von Ferndinand von Schirach, vermischt mit Erzählungen aus Straffällen sowie eigenen Feststellungen. Ein wirklich sehr bunt gemischtes Hörbuch, in welchem er von Kunst bis hin zu persönlichen Ereignissen viel erzählt.

Bislang kannte ich von Ferndinand von Schirach viele seiner geschilderten Straffälle (seiner Mandanten), die er vor Gericht verteidigt hatte. Mit diesem Hörbuch nun sollte es aber anders sein, was mich immer wieder überrascht hat.

Gesprochen wir das Hörbuch von Lars Eidinger, der mich von seiner Art zu erzählen und durch seine Stimme aber selbst sehr an Ferdinand von Schirach erinnert hat. (Auf der Hülle der CDs war sowas wie „Er spricht, wie ich schreibe“ zu lesen – absolut zutreffend.) Insofern hat er als Sprecher für mich hier auch sehr gut gepasst. Mit den einzelnen Erzählungen oder Schilderungen habe ich mir ein bißchen schwergetan, denn es ist ein ständiger Wechsel. Man merkt erst mit der Zeit, was hier gerade erzählt wird, wo man sich befindet, in welcher Zeit. Das macht es sehr spannend, ist aber auch verwirrend.

Inhaltlich ist von Schirach hier so, wie man ihn kennt. Sachlich und klar, mit einer guten Portion Anspruch und viel Inhalt, gar poetisch. Er schildert Sachverhalte kurz und knapp, aber eben dennoch nicht emotionslos. So legt er dies hauptsächlich in die Worte und drückt damit die Geschichten sehr geschickt aus. Mit der Zeit gewöhnt man sich an die wechselnde Erzählung, so erzählt er von seiner eigenen Kindheit (im Internat), dann aber auch wieder von Straffällen oder macht seine ganz eigenen Feststellungen.

Mir hat das gut gefallen. Es war ein unterhaltsames Hörbuch, das in gewisser Weise durch die Zeitenwechsel kurios ist, auch inhaltlich. Es war spannend all dies anzuhören, auch die versteckte Komik hat mir gut gefallen. Dennoch habe ich mir mit den Zeitsprüngen immer mal wieder schwergetan. Alles in allem eine unterhaltsame Art für ein Hörbuch, die ich durchaus empfehlen kann. Ich vergebe hier 4 von 5 Sternen.