Cover-Bild Heimat los!
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inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 14.01.2019
  • ISBN: 9783442717606
Gad Granach

Heimat los!

Aus dem Leben eines jüdischen Emigranten
Nach Alexander Granachs Autobiografie die hinreißenden Erinnerungen seines Sohnes Gad

Die Autobiografie des berühmten Schauspielers Alexander Granach begeistert mit ihrer Vitalität und Menschlichkeit seit Jahrzehnten. Sein Sohn Gad erzählt nicht nur die Geschichte seines Vaters zu Ende. Er entwirft auch ein hinreißendes, politisch völlig unkorrektes und darum ungemein menschliches Porträt jener Generation, die sich in den 30er Jahren nach Palästina retten konnte. Kein einfaches Schicksal für den lebenshungrigen jungen Gad, der mit Goethe und Tucholsky im Gepäck aus dem quirligen Berlin kam, um sich auf einmal in einem dem spröden Land abgetrotzten Kibbuz wieder zu finden …

Gad Granachs autobiographischer Bericht ist ein Lehrstück über das Berlin der dreißiger Jahre und über die Entstehung Israels, ein Dokument voller befreiendem Witz und unbestechlicher Lebensklugheit - ein Jahrhundertzeitzeuge.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2020

Ein jüdisches Emigrantenleben - von Berlin nach Palästina

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Das schmale Büchlein war ein Geschenk, das schon länger darauf wartete, gelesen zu werden. Auf dem Cover ist der jüdische Autor bzw. Erzähler als kleiner Junge mit seinem Vater abgebildet. Die beiden schauen ...

Das schmale Büchlein war ein Geschenk, das schon länger darauf wartete, gelesen zu werden. Auf dem Cover ist der jüdische Autor bzw. Erzähler als kleiner Junge mit seinem Vater abgebildet. Die beiden schauen sich sehr ernst in die Augen. Das hat mich zunächst abgeschreckt, da ich mit einem tieftraurigen Schicksalsroman gerechnet hatte. Das ist das vorliegende Buch allerdings nicht.

Gerhard Granach wurde 1915 in Rheinsberg geboren. Sein Vater, Alexander Granach, wurde später ein bekannter Schauspieler. Das ermöglichte dem Sohn einige aufregende Jahre in Berlin zu verbringen, im Umfeld von zahlreichen Berühmtheiten. Als die Nationalsozialisten am Horizont auftauchen, ist es sein Vater, der ihm 1933 nach Hamburg in eine zionistische Organisation verhilft. Dort werden Jugendliche für die Auswanderung nach Palästina vorbereitet. 1936 kommt Granach als Pionier in ein Kibbuz. Aus Gerhard wird Gad und mit Tatendrang und Begeisterung stürzt er sich in die Aufbauarbeit.

Granach erzählt in lockeren, chronologischen Episoden aus seinem Leben. Dass der Text auf Gesprächen basiert, die mit Granach geführt wurden, merkt man als Leser*in sehr wohl. Das Geschriebene kommt, trotz aller Emotionen des Erzählers, eher nüchtern daher. Obwohl man das Buch sehr gut und flott lesen kann, ist es kein flüssiger Gesamttext.

In neun Kapiteln werden die Erinnerungen Granachs zusammengetragen. Von den wilden Berliner Jahren, über die Ausbildungszeit in Hamburg bis in den Kibbuz, ans Tote Meer und nach Jerusalem. Jedes Kapitel behandelt einen bestimmten Lebensabschnitt. Dabei lesen sich die Episoden über seinen Vater, den berühmten Schauspieler, ebenso spannend und interessant, wie die Begebenheiten im Kibbuz oder auf der Schmalspurbahn am Toten Meer. Zahlreiche private Fotografien begleiten den Text und machen vor allem die Pionierjahre greifbarer.

Granach erzählt nicht nur mit Humor aus seinem Leben, sondern hält auch mit seiner politischen Meinung nicht hinterm Berg. Ehrlich, deutlich und ohne Scheu, jemanden vor den Kopf zu stoßen, gibt er seine Gedanken und Beobachtungen wieder. Das Buch enthält viele kluge Sätze, die es Wert sind, dass man sie sich merkt. „Es gibt Momente im Leben, für die sich der Aufwand lohnt, aber sie gehen immer sehr schnell vorbei. Es ist doch eine Verschwendung, was wir mit unserem Leben tun.“ (Zitat, S. 101)



Ein unterhaltsamer autobiografischer Bericht eines jüdischen Emigranten mit interessanten Einblicken in die Aufbaujahre des Staates Israel.

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